NRW S2 Deutsch LK: Leseempfehlungen gesucht

  • Liebe Kolleginnen und Kollegen,
    nach den Sommerferien werde ich endlich mal wieder einen Deutsch-LK unterrichten dürfen, das erste Mal unter den "halboffenen" Vorgaben, die nur einen Teil der Lektüren festlegen. Jetzt bin ich neugierig, mit welchen Texten ihr eure Leselisten in den LKs aufstockt.


    Beim Drama ergibt sich ja die interessante Schwierigkeit, dass noch wenigstens ein Stück gelesen werden soll, das sich sowohl strukturell von Goethes "Faust" unterscheidet, als auch aus einem anderen historischen Kontext stammen soll. Ich schwanke derzeit noch zwischen Emilia Galotti, Maria Magdalena und Top Dogs. Welche Texte gehören eurer Meinung nach noch in die engere Auswahl?


    Im Bereich Erzähltexte nennen die Vorgaben ja eine Reihe kürzerer Erzählungen und Novellen, was mir ganz gut gefällt, weil so ein besserer Überblick gewährleistet ist. Ich überlege jedoch, ob ich nicht noch einen etwas umfangreicheren Roman lesen lassen soll, vielleicht einen erzähltechnisch interessant gestalteten "modernen Klassiker", der es in den letzten Jahren unverdient nie in die Vorgaben geschafft hat? Große Lust hätte ich auf Kehlmanns "Ruhm", möchte mich aber nicht festlegen, ohne vorher Alternativen geprüft zu haben.


    Und dann sind da natürlich noch die Gedichte zum Thema "unterwegs sein" - da gibt es natürlich eine ganze Menge, v.a. aus der Romantik, aber bestimmt ebenso viele, die "man" (noch) nicht kennt. Welche liegen bei euch im Fundus?



    Für eure Empfehlungen dankt schon jetzt,


    Andreas.

  • Ich hab mit „Tannöd“ gute Erfahrungen gemacht. Den würde ich als Einstiegslektüre empfehlen, da er nicht allzu schwer, aber dennoch sehr interessant ist und man vor allem methodisch viel einüben kann, was man später für anspruchsvollere Lektüren braucht.

  • Unterschätze nicht, wie viel Zeit die Novellen in Anspruch nehmen werden und welche Hürden sich ergeben können.

    Hallo Lisam,


    das hängt natürlich auch davon ab, wie man die Sache angeht. Behandelt man jede Novelle gleichermaßen sorgfältig als eigenständigen Text, wird sich das Ganze natürlich ziehen. Geht man beispielsweise aber so vor, dass man eine Erzählung exemplarisch vertieft bespricht und danach mehrere eher kursorisch in einem Block, geht das Ganze sicherlich schneller. Mein Plan ist, die Schüler am Anfang der Q-Phase über die Abfolge der Unterrichtsreihen zu informieren und es dann ihnen zu überlassen, wann sie welchen Text vorbereitend lesen. Am Anfang jeder Reihe würde entsprechende Textkenntnis vorausgesetzt und ggf überprüft.


    Gruß,


    Andreas.

  • Bei mir würde das nicht funktionieren. Bei der „Marquise von O...“ steckt viel im Detail. Ich habe eine Fortbildung dazu besucht, da habe ich auch nicht den Eindruck gewonnen, dass ich das so machen soll. Im Deutsch-LK sitzen viele, die zuvor eine 3 oder 4 hatten und bei denen Deutsch noch am ehesten „geht“. Aber vielleicht gibt es Schulen, wo es anders ist.

Werbung