Gewalttätiger Schüler und Schwangerschaft

  • Glaub mir: Bevor eine Privatschule einen zahlenden Kunden vom Hof jagt, muss schon einiges passieren. Mindestens so viel wie hier.

    In früheren Zeiten nannte man den Großteil der Privatschulen "Presse". Dort wurde all denjenigen Kindern solventer Eltern zum Abitur verholfen, die es aus welchen Gründen auch immer aus eigener Kraft in den Regelschulen nicht schafften...


    Von wegen "Eliteschule".

  • Ich würde meiner Frau sehr ins Gewissen reden. So wichtig ist man als Lehrer nicht.

    Richtig. Wenn ich hier und jetzt tot umfalle, geht die Schule und gehen meine Klassen weiter. Kein Schüler wird seine Versetzung oder seinen Abschluss verpassen.


    Man ist nicht als Lehrer so wichtig, wie es die universitäre Heilsbringer-Pädagogik so erzählt.

  • Richtig. Wenn ich hier und jetzt tot umfalle, geht die Schule und gehen meine Klassen weiter. Kein Schüler wird seine Versetzung oder seinen Abschluss verpassen.

    Ich sehe das umgekehrt: nur durch das engagierte Eingreifen eines Lehrers, der bereit ist sich die Finger schmutzig zu machen, kann dieser Automatismus des Bestehens überhaupt noch verhindert werden. ;-)

  • Ich sehe das umgekehrt: nur durch das engagierte Eingreifen eines Lehrers, der bereit ist sich die Finger schmutzig zu machen, kann dieser Automatismus des Bestehens überhaupt noch verhindert werden. ;-)

    Mag sein. Wenn du unbedingt eine Schlägerei mit einem Schüler anfangen willst oder den "Doktor Specht" geben willst, um ihn vor dem Untergang zu retten, dann viel Spaß.


    Ich sehe das nicht als meinen Berufsauftrag. Für mich gilt, dass, bloß weil ich tot umfalle, kein Schüler seinen Abschluss verpassen wird. Wenn eine Schule anders organisiert ist, dann taugt sie nichts.

  • Ich habe während meiner 2 Schwangerschaften im Gefängnis gearbeitet. Die Gefahr hat keinen interessiert. Mich auch nicht, ich war naiv. Es ging alles gut, bis ich mich bei der zweiten Schwangerschaft zwischen zwei Insassinnen gestellt habe, die sich an die Gurgel wollten. Andere Gefangene haben mich rausgezogen und mir ins Gesicht geschrien, dass ich doch schwanger sei. Ich bin sofort zur Ärztin und es ist zum Glück nichts passiert, mein Sohn ist mittlerweile 2Jahre alt. Ich bekam sofort ein Beschäftigungsverbot und wollte es eigentlich gar nicht ( schlechtes Gewissen den Kollegen ggü. etc) .
    Aber ich bin meiner Ärztin sehr dankbar, dass sie so energisch war und mir klar gemacht hat, dass dieser Reflex nicht auszuschalten ist, wenn man helfen will. Ich hatte so ein schlechtes Gewissen, dass ich mein Kind dieser Gefahr ausgesetzt habe. Ich würde an deiner Stelle echt zu Hause bleiben.

  • Aber ich bin meiner Ärztin sehr dankbar, dass sie so energisch war und mir klar gemacht hat, dass dieser Reflex nicht auszuschalten ist, wenn man helfen will. Ich hatte so ein schlechtes Gewissen, dass ich mein Kind dieser Gefahr ausgesetzt habe. Ich würde an deiner Stelle echt zu Hause bleiben.

    Kann ich bestätigen, in meiner 2. Schwangerschaft habe ich ein Praktikum in der Schule gemacht und als ein Schüler versuchte die Mitschüler mit dem Stuhl zu schlagen, habe ich mich natürlich davor gestellt.
    Ich bin heute noch meiner betreuenden Lehrerin sehr dankbar, dass sie dann mich und die Schüler im Nachbarraum eingesperrt hat bis sie den Schüler zu mehreren überwältigt haben.


    Als Angestellte oder Beamtin wäre ich vermutlich sofort raus gewesen danach, als Praktiantin natürlich nicht.

  • Es ist das Privileg der Mutter, für das ungeborene Kind mitzuentscheiden, welche Konsequenzen tragbar sind und welche nicht mehr.

    Sorry, das finde ich jetzt aber auch eine krasse Aussage.
    Siehst du das auch so, wenn eine Mutter findet, dass die Konsequenzen von Nikotin und Alkohol in der Schwangerschaft tragbar sind? Oder hat sie dann dieses "Privileg" plötzlich nicht mehr?

  • Sorry, das finde ich jetzt aber auch eine krasse Aussage.Siehst du das auch so, wenn eine Mutter findet, dass die Konsequenzen von Nikotin und Alkohol in der Schwangerschaft tragbar sind? Oder hat sie dann dieses "Privileg" plötzlich nicht mehr?

    wieso ist das krass? Es ist eine Selbstverständlichkeit in einer liberalen Gesellschaft und beschreibt nur eine Tatsache, ohne Wertung. Wenn eine Mutter raucht oder Alkohol trinkt, schädigt sie zwar potentiell ihr Kind, und du magst es verwerflich finden, aber verbieten kann man es ihr nicht.

  • Nun die ersten Schritte sind ja getan in manchen europäischen Ländern. Es gibt ja empfindliche Geldbußen, wenn Eltern im Auto rauchen und Kinder dabei sind.
    Ich hoffe die Entwicklung nimmt in diesem Fall noch drastischere
    Es ist geradezu pervers, die Errungenschaften einer liberalen Demokratie als Argument für das natürliche Recht auf das Ausleben der Drogensucht unter Akzeptanz der körperlich und geistigen Gesundheit der Schwächsten in unserer Gesellschaft heranzuziehen.


    Scheint eine Analogie zur Sklavenhaltung in den USA zu sein, obgleich ja alle Menschen verfassungsrechtlich mit unveräußerlichen Rechten gesegnet sind.

  • Es ist halt die alte Frage, wo die Freiheit der/des Einzelnen ihre Grenzen hat. Aber festzustellen, dass diese Freiheit hier auch gilt, heißt nicht, dass man das bejubelt. Das muss man doch als LeserIn auseinanderhalten können?!

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