Digitale Whiteboards statt Tafeln

  • Nein, ist es nicht. Nicht, wenn der Kollege auf ihn verzichten kann.

    Doch, ist es. Wenn in einem Betrieb Arbeitsmittel und -geräte eingeführt werden, ist es dem Mitarbeiter zuzumuten, den Umgang damit zu lernen, wenn die Geschäftsführung die Notwendigkeit dafür sieht.


    Abgesehen davon. Unser Image als Lehrer ist in der Öffentlichkeit ohnehin schon schlecht genug. Dass sich Kollegen albern darüber inszenieren, mit dieser "neumodischen Technik" nicht umgehen zu können, muss man wirklich nicht haben. Ich fand das schon als Schüler in der Sek I peinlich, dass sich Lehrerinnen damals damit brüsteten, nicht mit dem OHP umgehen zu können. :/ Wer einen Fotokopierer, einen Staubsauger, eine Heizungssteuerung und eine Waschmaschine bedienen kann, der kann auch einen Beamer anschließen.

  • Doch, ist es. Wenn in einem Betrieb Arbeitsmittel und -geräte eingeführt werden, ist es dem Mitarbeiter zuzumuten, den Umgang damit zu lernen, wenn die Geschäftsführung die Notwendigkeit dafür sieht.
    Abgesehen davon. Unser Image als Lehrer ist in der Öffentlichkeit ohnehin schon schlecht genug. Dass sich Kollegen albern darüber inszenieren, mit dieser "neumodischen Technik" nicht umgehen zu können, muss man wirklich nicht haben. Ich fand das schon als Schüler in der Sek I peinlich, dass sich Lehrerinnen damals damit brüsteten, nicht mit dem OHP umgehen zu können. :/ Wer einen Fotokopierer, einen Staubsauger, eine Heizungssteuerung und eine Waschmaschine bedienen kann, der kann auch einen Beamer anschließen.

    Schön zu sehen, dass auch hier im Forum darüber keine Einigkeit besteht.


    Es gibt den Typ "der klassische Intellektuelle" (nenn ich jetzt mal so), unter dessen Würde es ist, sich mit so profanen Dingen wie Technik zu beschäftigen. Der kann aber auch keine Waschmaschine und keinen Staubsauger bedienen.


    Es gibt auf der anderen Seite Menschen, die der Auffassung sind, dass ein wenig Verständnis von Technik heutzutage zur Allgemeinbildung gehört (zu diesen gehöre auch ich). Da Lehrer über eine gute Allgemeinbildung verfügen sollten, würde daraus folgen, dass einem Lehrer das zuzumuten ist. Damit meine ich jetzt nicht Informatik- und Technikkenntisse im Detail, aber z.B. solche Sachen wie "welche Anschlüsse liefern das Grafiksignal, welche den Sound usw.".


    Abhängig davon, wem man in dieser Sache Recht gibt, entscheidet sich auch, welche Art von Technik man anschafft. Denn solche Geräte wie interaktive Whiteboards (mit Lautsprechern, Dokumentenkamera und einer proprietären Software, die das alles ansteuert) und Tablets verstecken diese Technik vor dem Nutzer.


    Der klassische PC mit seinen 1000 Anschlüssen tut das eher nicht. Hat man hier aber die Grundlagen verstanden, wird man auch in 10 Jahren noch mit ähnlichen Geräten umgehen können, selbst wenn sich im Detail viel geändert hat.

  • Es gibt den Typ "der klassische Intellektuelle" (nenn ich jetzt mal so), unter dessen Würde es ist, sich mit so profanen Dingen wie Technik zu beschäftigen.

    Das sind keine "klassischen Intellektuellen", das sind dumme Honks.

  • Abgesehen davon. Unser Image als Lehrer ist in der Öffentlichkeit ohnehin schon schlecht genug. Dass sich Kollegen albern darüber inszenieren, mit dieser "neumodischen Technik" nicht umgehen zu können, muss man wirklich nicht haben.

    Diesen Punkt kann man nicht genug unterstreichen. Dass Lehrer, deren Aufgabe es ist, Menschen auf die Zukunft vorzubereiten, gesellschaftlich überwiegend als Technikverweigerer angesehen sind, ist für unseren Berufsstand nicht akzeptabel.

  • Ist es dann nicht noch weniger akzeptabel, dass unsere Bildungsministerien und Co. es nicht gebacken kriegen, die Grundlagen in technischer und finanzieller Ausstattung zu legen.

  • Doch, ist es. Wenn in einem Betrieb Arbeitsmittel und -geräte eingeführt werden, ist es dem Mitarbeiter zuzumuten, den Umgang damit zu lernen, wenn die Geschäftsführung die Notwendigkeit dafür sieht.


    Gute Güte. Wir arbeiten in keinem Betrieb, wir sind Lehrer.


    Wenn meine "Geschäftsführung" meint, sie muss Arbeitsmittel- und Geräte einführen, kann sie dass gerne machen. Wenn sie darüber hinaus bestimmen möchte, dass diese Geräte im Unterricht verwendet werden, soll sie den Unterricht gleich selbst halten. Wenn ich vor der Klasse stehe bestimme ich, wie ich Stoff vermittle, welche Hilfsmittel ich verwende, welche Wahrnehmungsvektoren ich benutze, niemand sonst, nicht meine Schulleitung und erst Recht nicht der Schulträger.


    Wann hört ihr auf zu unterstellen, die Ablehnung "neuer Medien" im Unterricht sei zwingend der Trägheit geschuldet, sich mit IT auseinander zu setzen?

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Gute Güte. Wir arbeiten in keinem Betrieb, wir sind Lehrer.

    Gute Güte. Wir arbeiten und bekommen dafür ein Gehalt. Selbstverständlich gelten für uns die allgemeinen Spielregeln des Arbeitslebens. Wenn die Polizeidirektion ein neues Funkgerät einführt, meinst du im Ernst, dass dann Kommissar Dimpfelmoser entscheiden kann, ob er den Umgang damit erlernt oder nicht? Oder dass die Polizeidirektion den wackeren Beamten überhaupt erst fragt, ob das Funkgerät eingeführt wird?


    Ich glaube, manchmal muss man sich wirklich nicht mehr fragen, warum Lehrer in der Öffentlichkeit oft als abgehobene, selbstverliebte Spinner abgetan werden. :/

  • Wenn neue Lehrer meine Hörgeschädigten SuS mit ihren Höranlagen übernehmen, haben sie ja auch keine Wahl. Mit den Dingern müssen sie sich im Grundschulbereich etwas beschäftigen. Nachher schaffen die SuS das alleine.
    Auch wir Lehrer hatten an unserer Schule keine Wahl, als neue Höranlagen für die gesamte Mittel- und Hauptschule bestellt wurden. Die Fortbildung dazu war verpflichtend.

    • Offizieller Beitrag

    Mit den "Höranlagen" muss man sich beschäftigen. Sonst vergisst man, das Mikrofon in der Pause auzustellen. Ist einer Kollegin im Referendariat damals mal passiert.
    Die Schülerin konnte jedes Wort aus dem Lehrerzimmer hören (mich wunderte damals die Leistung des Senders), hat aber reagiert und den Empfänger ausgeschaltet, weil es sie wohl gestört hat.


    ;)


    kl. gr. frosch

  • Mit den "Höranlagen" muss man sich beschäftigen. Sonst vergisst man, das Mikrofon in der Pause auzustellen. Ist einer Kollegin im Referendariat damals mal passiert.

    Ähnliches ist einem (sehr zerstreuten) Professor von mir an der Uni passiert. Das Mikro hat er nicht ausgeschaltet und es auch nicht abgenommen. Nun ja, er ging in der Pause auf die Toilette … und ein halbvoller Hörsal wurde Zeuge …

  • Mir ist es immerhin noch nicht passiert, dass ich damit aufs Klo bin. Ein Kollege hat such schon mal ein "Das hat sich aber gelohnt." geerntet. :D Ich habe einmal schnell etwas kopiert und vergessen, die Anlage stumm zu stellen, und die Referendarin hat mich etwas zu meiner neuen Klasse gefragt. Zum Glück habe ich nichts gesagt, was man gegen mich verwenden konnte. Da bei uns auch ein Lautsprecher dranhängt, hat es die gesamte Klasse gehört. ^^

  • Selbstverständlich gelten für uns die allgemeinen Spielregeln des Arbeitslebens.

    Und die schreiben vor, dass die SL oder gar der Schulträger entscheiden darf, welche Methoden du in deinem Unterricht zu verwenden hast? Ja, klar. :neenee:

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Ähnliches ist einem (sehr zerstreuten) Professor von mir an der Uni passiert. Das Mikro hat er nicht ausgeschaltet und es auch nicht abgenommen. Nun ja, er ging in der Pause auf die Toilette … und ein halbvoller Hörsal wurde Zeuge …

    Das gabs doch sogar schon in Fernsehsendungen...

  • Wohl aber sehe ich einen klaren Mehrwert von nicht-elektronischen Whiteboards, die gleichzeitig als Beamerfläche dienen, in Schulräumen, die mit Audioanlagen, Beamern, Internetzugang und Dokumentenkameras ausgestattet sind.


    Das ist m.E. die Zukunft.

    Also ich sehe den Mehrwert der passiven Whiteboards (also Whiteboard plus Filzstift) überhaupt nicht. Hängt aber auch damit zusammen, daß ich Linkshänder bin. Der Dreck, den die Dinger verursachen, ist mir zuwider.


    Oder konkret: Bei der Kreidetafel habe ich vielleicht meine Hände und ggf. den linken Ärmel voller Kreide. Aber die kann ich nach kurzen Trocknungszeit locker abstreifen und fertig. Bei dem Whitebaord. und ja, ich mußte auch mit den Dinger arbeiten, weil es ind en Räumen keine Tafeln mehr gab, hatte ich am Ende blaue Hände vom Filzstift bzw. vom Abwischen des Geschriebenen, weil die "Schwämme" unzureichend sind, und mußte diese mit Lösungsmittel reinigen. Außerdem hing die Farbe am linken Ärmel des Pullis.
    An wen darf ich die regelmäßigen Reinigungs-Rechnungen meiner Kleidung schicken?

  • Auch das steht und fällt mir den verwendeten Stiften. Unsere schmieren und klecksen nicht und lassen sich problemlos mit einem Fasertuch wegwischen. Ist die Farbe mal angetrocknet, hilft einfaches klares Wasser auf einem Lappen für rückstandsfreies Entfernen. Ich mag keine Werbung machen, bei Interesse schreibe ich gerne per PN welche Stifte wir nutzen.


    Ich bin aber insofern bei dir, als dass ich einen Mehrwert von analogen Whiteboards gegenüber Kreidetafeln auch nicht unbedingt sehe. Als ausfallsichere Variante der elektronischen Whiteboards hingegen sind sie gerne gesehen, insbesondere wenn die Oberfläche für beides gleichzeitig nutzbar ist.

  • Auch das steht und fällt mir den verwendeten Stiften. Unsere schmieren und klecksen nicht und lassen sich problemlos mit einem Fasertuch wegwischen. Ist die Farbe mal angetrocknet, hilft einfaches klares Wasser auf einem Lappen für rückstandsfreies Entfernen.

    Ich bezweifele auch gar nicht, daß man die Farbe der Stifte mit dem Fasertuch, Schwamm, ... vom Whiteboard wieder runterbekommt.


    Mein Problem in den Räumen war: Beim Wischen landete die Farbe im Fasertuch, vom Fasertuch an meinen Händen, von meinen Händen auf der Computer-Tastatur, in/an meiner Tasche usw. ...
    Das ist eine Schmiererei ohne Ende. klar landet die Kreide auch an all diesen Stellen. Aber Kreide bekomme ich problemlos von der Ledertasche, meinen Klamotten etc. wieder runter. Warten bis die Kreide trocken ist, einmal mit der Hand drüber wischen, fertig. Die Farbschmierereien der Filzstifte bekomme ich aus dem Leder nicht mehr raus. :daumenrunter:

    • Offizieller Beitrag

    vll ist es wirklich eine Frage der Stifte. Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Nach dem Abwischen
    (auch wenn die Schrift schon getrocknet ist--- wie soll ich die denn abwischen, wenn sie noch feucht ist??)
    ist die Farbe im Tuch/Schwamm und sonst nirgends.
    Es sei denn, ich nehme spontan den Handballen, dann ist der eben farbig. Aber mehr auch nicht. Die Kreidereste dagegen machten trockene Hände und landeten überall :neenee:

  • Ich kann mir die Problematik durchaus vorstellen und muss zugeben, dass wir die Fasertücher in so eine Art Schwammhalter einspannen, sodass kein direkter Kontakt der Handfläche zum Tuch besteht. In seltenen Fällen wische ich aber auch mit einem normalen Tuch und hatte, anders als bei Kreide, bisher keine Rückstände an der Hand, den Sachen, der Tasche usw. Das mag aber anders aussehen, wenn nur Tücher vorhanden sind und diese auch wochenlang genutzt werden, ohne zwischengereinigt zu werden, was im Schulalltag durchaus denkbar ist.

Werbung