Digitale Whiteboards statt Tafeln

  • Du wirst lachen, aber unsere beiden Kopierer laufen auf Leasing inkl. eines Wartungsvertrags mit 3 Stunden Reaktionszeit und bei einem Totalschaden steht binnen 24 Stunden ein Austauschgerät da. Der Leasinggeber tauscht die Geräte auch alle 5 Jahre gegen neue aus. So müßte das bei den elek. Whiteboards auch laufen. Aber erklär das mal der Verwaltung. Da beißt auf Granit, weil dann die tatsächlichen Kosten der Elek. Whiteboards erst offensichtlich werden. Die Anschaffungskosten, das sind die einzigen, die aktuell gesehen werden, sind da ja der kleinste Posten.

    Meinst du, dass das bei der Einführung der Kopierer auch schon so war? Die Entwicklung geht doch weiter, neue Angebote werden entstehen, neue Finanzierungsmodelle etc. pp.


    Meine Schüler wußten irgendwann bei dem ganzen Gescrolle gar nicht mehr, wo wir eigentlich gerade bei dem "Tafelbild" sind. Das Tafelbild muß als Ganzes auf dem Gerät sichtbar sein und dafür sind die Dinger einfach zu klein.

    Siehst du, und das meine ich mit "du willst das Whiteboard zu 100% genau so benutzen, wie die Kreidetafel". Das geht natürlich nicht, ist aber auch eine etwas unflexible Grundhaltung. Du kannst deine Tafelbilder genauso für das Smartboard entwerfen, wie du sie für die Kreidetafel entwerfen kannst, aber du kannst natürlich nicht dein Tafelbild für die Kreidetafel für das Whiteboard nehmen. Das ist eigentlich ein Zeichen für eines: Deine mangelnde Bereitschaft, dich auf etwas neues einzulassen, was sich von dem unterscheidet, wie du es kennst. Ich finde es echt beklagenswert, wenn man eine Veränderung damit ablehnt, dass sie neues Denken erfordert und man nicht 100%ig so weiter machen kann, wie bisher und darüber allen Vorteilen, die sie bietet, überhaupt keine Chance gibt.

    Außerdem finde ich den Kreideschleim gar nicht so schlimm. Was meinst Du denn, was die Dir als Kontrastmittel zu trinken/schlucken geben, wenn es beim Röntgen mi Krankenhaus heißt: "Thorax in zwei Ebenen + Kontrast".

    Stimmt, das habe ich ganz vergessen, dass ich das Zeug bei meinem wöchentlichen Röntgenmarathon mit Kontrastmitteln literweise schlucken muss. Ein klares Argument gegen digitale Whiteboards :schreien:
    So langsam ziehen wir uns die Argumente aber echt an den Haaren herbei, oder?

  • Xiam: Wir haben 5 Smartboards bei 16 Klassen. Weitere Anschaffungen nicht geplant, da die jetzigen schon immense Kosten verursachen.

    Kann ich nicht beurteilen, ich kennen deine Schule ja nicht, finde es aber merkwürdig, dass meine Schule und die in der Umgebung (mit denen wir kooperieren) sowie viele andere das stemmen können. Das kann also irgendwie kein unüberwindbares Problem sein.

  • Überall verfügbar kriegen impliziert auch, dass Schüler Arbeiten verfügbar gemacht werden können. Das bedeutet Dokumentenkameras und davon gibt es inzwischen zwei bei uns in der Schule, sowie einen Scanner im Lehrerzimmer. Das ist wohl etwas dürftig!

  • davon gibt es inzwischen zwei bei uns in der Schule

    Na, es ist also keine Lüge, wenn die Schule wirbt, dass sie "mit Dokumentenkameras" (Plural) ausgestattet ist! ;)
    Bei mir an der Schule gibt's Rollwägen auf dem ein Laptop und Beamer verbunden sind - zwei Stück.


    (Arche Noah - Prinzip)

  • Das hat meistens Platzgründe, denke ich. Ich wüsste nicht, wo bei uns noch eine analoge Tafel im Klassenraum angebracht werden sollte.

    Unterrichtet ihr in Tunneln? Wir haben neben der Tafel noch problemlos Platz für eien Projektionsfläche für'n Beamer. Diese ist deutlich größer als ein Whiteboard. Sorry, verstehe ich nicht.


    die sie wie eine Kreidetafel benutzen und für die dann die Nachteile wie "weniger Platz" in den Fokus rückt.

    Es kst schon ein auffälliger Nachteil. Wenn man dann von dem begrüßt wird, muss man sich nicht wundern, dass keine Begeisterung aufkommt.


    Exakt so. Faszinierend, wie viele Geräte durch das digitale Whiteboard ersetzt werden, was?

    Nein, das Whiteboard ersetzt gerade gar nihcts. Der Computer ersetzt den DVD-Player, der Beamer den Fernseher (egal, ob der unter der Decke hängt oder irgendwo verbaut ist). Das Smartboard ist in der Konstellation gar nicht smart, sondern nur eine Projektionsfläche. Ja, eine feste elektrische Infrastruktur, die es ermöglich Töne, Bilder, Filme unaufwendig wier zu geben, ist schon etwas wert. Das muss kein Smartboard sein, das ist es vielerorts auch nicht.


    Mangelhafte Planung bei der Beschaffung aufgrund dessen, dass man sich über seine Bedürfnisse nicht im klaren ist, kann kaum den Geräten angelastet werden.

    Es nicht darum etwas anzulasten. Es geht darum, was hinterher bei 'rauskommt. Womöglich ist Hambiug ja das Paradies, in der jede Innovation in der perfekten Ausführung in den Schulen aufläuft. In NRW wird tradtionell nichts zu Ende gedacht. Das hat nichts mit Smartboards im Speziellen zu tun. Das ist immer so. Irgendein Hype, irgendetwas wird angeschafft, nichts funktioniert. Wenn da jemand mit etwas "Neuem" um die Ecke kommt, hat man schon keine Lust mehr.


    Über meine Bedürfnisse bin ich mir durchaus im Klaren. Ob andere, auch die Entscheider, diese kennen, darf ich insofern bezweifeln, dass sie noch nicht einmal danach fragenm

    Dann hast du wahrscheinlich nicht die dafür geeignete Software benutzt.

    Zunächst mal ging es darum, von Hand zu zeichnen. Das mache ich relativ häufig. Z.B. um ein Beispiel als eine Antwort auf eine Schülerfrage parat zu haben. Dazu muss ich nichts vorbereiten, keine Software kennen und vorher ausprobieren. Ich brauche nur meine rechte Hand, bunte Kreide und eine Tafel. Alle Versuche, etwas ähnliches am Computer zu machen, endeten immer mir mehr Aufwand odee der Notwendigkeit etwas vorbereitetes mitzuhaben. Wie gesagt, auf dem elektrischen Whiteboard sah's immer Scheiße aus, Flipchart, analoges Whiteboard, Folien gehen so.


    Aber mal unter und Mathekollegen. Welche Software würdest du mir denn empfehlen?



    Warum kannst du an einer Kreidetafel mit deinen Schülern ein Tafelbild entwickeln und an einem digitalen Whiteboard geht das nicht?

    Doch geht. Ich habe nie etwas Gegenteiliges behauptet. Allerdings würde ich ja dann das Smartboard nur wie ein Tafel nutzen, also den Nagel mit dem Mikroskop einschlagen. Wieviel Jahre Fegefeuer gibt es dafür bei euch? Die Haptik ist halt auf der Tafel am besten.

    Also lasse ich es lieber und verwende mal wieder den Unterrichtseinstieg "Lehrermonolog", anstatt den Videoschnippsel zu zeigen. Den für den lohnt sich der Aufwand wirklich nicht.

    Für die Lernwirksamkeit des Videoschnipsels (falls es eine solche gibt), dürfte es nicht soviel ausmachen, ob der Film analog oder didital abgespult wird. Und ob die Schüler mehr lernen, wenn der Film am Smartboard läuft, weiß ich auch nicht. Also nimmt man das, was am besten verfügbar ist. Wenn ich also einen Videowagen mit Fernseher und Player einfach reinrollen kann und schon läuft der Film, bin ich vielleivht besser bedient, als mit einm Laptop, den ich erst noch an den Beamer, den ich mir hier und da ausleihen muss, anschließen muss. Wenn etwas im Klassenraum verfügbar ist, also fertig angeschlossen und betriebsbereit, ist's mir reichlich egal, was es ist. Es ist das am einfachsten verfübare Medium, ich nehme es. Nichts, was für Smartboards spricht. Nur ein Argument für Verfügbarkeit.



    Ich wüsste nicht, warum ich eine Audiokassette ins SMARTboard bekommen wollen sollte.


    Um un szu zeugen, wie sehr das Smartboard den Kassettenrecorder ersetzt. Das tut es nämlich nicht. Es ist vielmehr so, dass die digitalen Tonträger die analogen abgelöst haben. Also spielt man digital ab. Das kann ein CD-Player sein, eine iPod mit Lautsprechern, whatever. Und, was hat das mit dem Whiteboard zu tun? Jo, womöglich sind da Öautsprecher eingebaut, ich bin begeistert. Dann ersetzen die Lautsprecher im Whiteboard die externen. mehr nicht.


    Wo schreibe ich eigentlich, wenn ich den Film auf dem Smartieboard kurz unterbreche, weil es eine Stelle gibt, über die ich mit den Schülern sprechen möchte? Und vielleicht möchte ich auch zurückspulen und die Szene nochmal ansehen. Wo schreibe ich dann? Vielleicht ist ein Gerät, das alles andere ersetzt, doch nicht immer das beste.



    Macht ja keiner, das digitale Whiteboard hat ja unter anderem auch die Funktion, dass man darauf wie auf einem Whiteboard schreiben kann. Warum man das unbedingt mit Kreide tun will, ist eine persönliche Befindlichkeit.

    Sach ich doch. Um mehr geht es in dieser ganzen Diskussion nicht. Die Frage, welchen didaktischen Nutzen denn nun die Smartboards haben, ist immer noch offen. Können die Schüler damit etwas lernen, das sie sonst nicht lernen würden? Öernen sie etwas besser, schneller, nachhaltiger?


    Auch, dass jemand, mit dem Smartboard "mehr Möglichkeiten" hat, dass die Vorbereitung dann anders ist etc. sind nur Befindlichkeiten. Das sind noch nicht mal Argumente für die Anschaffung von Smartboards. Auf keinen Fall sind es aber welche, funktionierenden Medien (Tafeln) anzubauen. Ich sehe keinen Mehrwert, der es rchtfertig, dass ich meine Tafelbilder allesamt neu plane.


    Was spricht denn nun dagegen, eine gewisse Auswahl von Medien zur Verfügung zu stellen, aus denen man jeweils das geignetste auswählt? Glaubt hier wirklich jemand an das Zaubermedium, mit dem alles besser geht?

  • Unterrichtet ihr in Tunneln? Wir haben neben der Tafel noch problemlos Platz für eien Projektionsfläche für'n Beamer. Diese ist deutlich größer als ein Whiteboard. Sorry, verstehe ich nicht.

    Also unsere Klassenräume sind 7-8m breit. Davon gehen 4m für die Tafel weg (aufgeklappt). Daneben gibt es auf der einen Seite noch eine Durchgangstür zum Nebenraum (alternativer Fluchtweg, wenn der Flur verraucht ist) und auf der anderen Seite das Waschbecken. Wo soll da noch das Whiteboard hin?


    In einem Raum haben sie das Whiteboard direkt neben die Tafel genagelt. Ergebnis davon: Man kann die Tafel nicht mehr aufklappen... ganz toll. :daumenrunter:



    Es ist schon ein auffälliger Nachteil. Wenn man dann von dem begrüßt wird, muss man sich nicht wundern, dass keine Begeisterung aufkommt.

    Für mich ist der Nachteil "zu klein" das KO-Kriterium, zumindest in der Abendschule. Der Raum, in dem ich da unterrichte, ist 15+ Meter lang. So jetzt setzt euch mal mit 15m Abstand vor so ein Smartboard und erzählt mir, was ihr dann noch sehen könnt. Schrift zu klein, das ganze Gerät zu klein, zu wenig Inhalt auf der zu kleinen Fläche. Würde man den Beamer weiter weg anbringen, so daß die Größe ausreichend wird, ist das Bild zu dunkel bzw. der Kontrast zu gering.


    Solche Klassenräume wie bei Frapper (--> RE: Digitale Whiteboards statt Tafeln ) sehen zwar schön aus, entsprechen aber nicht meiner Realität.

  • In einem Raum haben sie das Whiteboard direkt neben die Tafel genagelt. Ergebnis davon: Man kann die Tafel nicht mehr aufklappen... ganz toll. :daumenrunter:

    Das ist echt exemplarisch für das ganze Schul"system".
    Wichtige Dinge werden eilig irgendwie hingeschludert, weil kein Geld, keine Zeit, keine Ahnung. Richtig lieblos.


    Irgendwann brauch ich noch Drogen um das auszuhalten.

  • Wichtige Dinge werden eilig irgendwie hingeschludert, weil kein Geld, keine Zeit, keine Ahnung. Richtig lieblos.

    Ja,
    in dem Raum kommt noch hinzu: Der Beamer ist so dunkel, daß man wirklich komplett abdunkeln muß, um überhaupt was zu sehen. Wir wollten an der Tafel die beiden Flügel abschrauben, um wenigstens bei der kleinen 2m x 1m Tafel die Aluleiste in der Mitte loszuwerden. Geht aber auch nicht, weil dann die Kontergewicht die Tafel dauernd nach oben schleudern. Die sind halt auf die schwere Tafel mit Flügeln ausgelegt.


    Das Whiteboard ließe sich prinzipiell auch nutzen, wenn man denn den Beamer anbekommen würde. Leider haben sie sich für ein Modell entschieden, wohl aus Kostengründen, das man nur mittels Fernbedienung einschalten kann. Whiteboard runterfahren, Beamer am Gerät einschalten, Whiteboard wieder hochfahren geht also nicht.


    Vor zwei Wochen hatten wir jemanden vom Kreis zusammen mit einem Elektriker im Haus. Unser Hausmeister hat mich noch dazugeholt, weil sich unser Schulleiter wegen ach so wichtiger Termine "verabschiedet" hatte und auch alle Abtreilungsleiter nicht greifbar waren. Was sich der Typ vom Kreis mit dem Elektriker ausgekungelt hat, war schon echt abenteuerlich. Man könne ja, um Kosten zu sparen, die Fluchtwege mit Tischen zubauen usw. ...
    Kurzum: Zu Beginn war de Elektriker bei einem geschätzten Auftragsvolumen von 15.000,- € für falsch angebrachte Steckdosen, fehlende Netzwerkkabel usw. und am Ende war er bei über 300.000,- €, allein schon mit den ganzen Mängeln, die ich aus dem Gedächtnis auf dem Schirm hatte.


    Was ich mich aber frage:

    • Warum haut der Schulleiter mittendrin ab?
    • Warum ist so ein Termin "Mängelbegutachtung" nicht an alle Kollegen rausgegangen? Wir wären dann alle dagewesen. Ok, dann wären wohl Mängel von 1.000.000,- € zusammengekommen. ;)

    Bezeichnend finde ich in dem Zusammenhang, daß unser Abteilungsleiter, der mit der Sanierung betraut war, vor einigen Jahren bei der Bauabnahme vom Beauftragten des Kreises und vom Bauunternehmer des Grundstücks verwiesen wurde. Denn ja, wenn man die Tafel nicht mehr rauf und runter schieben kann, wenn ein Stecker an der Wandsteckdose angeschlossen ist, ist in meinen Augen ein Mangel. Seitdem habe ich auch keine Hemmungen mehr, wenn es um etwaige Mängel geht. Wenn sie die nicht beheben, egal was es kostet, kann ich halt nicht unterrichten. Wer so einen Mist baut, muß auch dafür geradestehen.


    Und ja, wir reden hier nicht über Schönheitsfehler sondern über fehlende Türstürze, die dazu führen, daß das Mauerwerk über der Tür abgesackt und gerissen ist usw. ...

  • Semi-Off-topic:


    in dem Raum kommt noch hinzu: Der Beamer ist so dunkel, daß man wirklich komplett abdunkeln muß, um überhaupt was zu sehen.

    Ich habe neulich mit Kollegen einen Termin vereinbart (vereinbaren müssen), an dem ich einen von zwei Rollwägen mit Beamer+Laptop nutzen wollte.
    Im Klassenzimmer stellte ich dann fest, dass ich den Film nicht zeigen kann, weil nur zwei von drei großen Fenstern Vorhänge haben und es viel zu hell blieb.
    Früher gab es in jedem Zimmer Vorhänge, aber die alten wurden irgendwann vom Schulträger gegen neue getauscht und "es gab halt nicht genügend".
    In einem anderen Zimmer gibt es Rollläden, die aber kaputt sind. Da hat der Hausmeister dann aus Pappkartons (!) ein Provisorium gebastelt. (Schüler: "Ah! Albanische Lösung!")

  • Tja, dann melde ich mich auch mal. Wir werden komplett neu ausgestattet und können unsere Wünsche äußern. Im Moment besitzen wir einen wahren Flickenteppich an Technik:


    - Fest installierte Beamer mit einem drahtlosen HDMI-Stick
    - Beamerwagen mit einem drauf installierten Beamer
    - Smartboards mit verbundenem Rechner
    - Tragbare Beamer


    Variante 1 funktioniert erstaunlich fehlerfrei. Bei mir laufen quasi keine Meldungen auf, dass eine Verbindung mal nicht funktioniert hat. Lampentausch bei einem Beamer hat allerdings mal über acht Wochen gedauert, da der Schulträger zunächst der Meinung war, ich persönlich schraube das Teil von der Decke und bringe es nachher auch wieder verkehrssicher an. Die Dinger sind in einem Gebäudeteil komplett angebracht und werden auch durchaus genutzt.


    Variante 2 nutzt eigentlich kaum jemand. Das Rumgefahre mit den schweren Teilen und das Kabel, welches durch den halben Klassenraum zur einzigen Steckdose gefahren werden muss, das Ausrichten des Bildes... Da ist schon ein guter Teil der Stunde mit weg.


    Variante 3 ist so eine alte Smartboard-Variante. Die Tafel ist aufklappbar, innen kann man aber nur als Projektionsfläche arbeiten, da die Oberfläche als Touchbedienung ausgelegt ist. Nebenbei muss auch noch ein PC laufen. Anschriebe kann man also entweder auf dem touchfähigen Teil machen (mit entsprechend wenig haptischem Feedback und verzögerter Strichführung) oder auf den beiden Außenseiten. Zusätzlich muss man wirklich häufig das Teil kalibrieren. Ich halte diese Variante, insbesondere da sie einen PC benötigt und die Hälfte der Tafel belegt, für ziemlichen Quatsch


    Variante 4: Naja - nutzen im Prinzip nur die Refs, wenn sie ne Sicherheitsvariante für ne Lehrprobe brauchen.


    Momentan ist meine Planung, stinknormale Whiteboards anzuschaffen. Dazu hätte ich gerne einen Epson-Beamer (Klick, keine Werbung, zahlt mir leider trotzdem keiner). Hat mit dem Teil jemand Erfahrung? Er liest sich zumindest so, als ob er wenig Nervfaktor besitzt.


    Letztlich zeigt sich an unseren Varianten, dass die Kollegen nur Technik nutzen, die sofort verfügbar ist und wenig Fehler parat hat.

  • Siehst du, und das meine ich mit "du willst das Whiteboard zu 100% genau so benutzen, wie die Kreidetafel".

    Also, das funktioniert schon mal nicht. Insofern wäre ich vorsichtig damit zu behaupten, das Smartboard ersetze die Kreidetafel. Das kann es nämlich gar nicht. Zu klein, haptisch ungenügend. Wurde schon genannt.

    Du kannst deine Tafelbilder genauso für das Smartboard entwerfen, wie du sie für die Kreidetafel entwerfen kannst, aber du kannst natürlich nicht dein Tafelbild für die Kreidetafel für das Whiteboard nehmen.

    Zum einen heißt das, dass ich sie neu entwerfen muss. Warum sollte ich das tun wollen? Wo ist der didaktische Nutzen, der diese zusätzliche Arbeit aller Kollegen rechtfertigt? Es ist ein wesentlicher Aspekt unseres Berufes, dass mit der Dienstzeit nicht nur die Erfahrung wächst, sondern auch das Archiv. Ich würde gerne meine Unterrichtsplanungen an den Stellen überarbeiten, an denn ich bessere Idee habe (oder andere die hatten), wo ich festgestellt habe, dass es nicht optimal läuft etc. Ich möchte das nicht deshalb zu müssen, weil jemand die Tafeln abschraubt und die Medien nicht mehr passen. Ich möchte (auch durch ersparte Arbeit durch Recyclen von Unterricht) die Freiheit haben, etwas neues auszuprobieren. Ich möchte nicht durch technische Umstände dazu gezwungen sein.


    Man wird ja auch nicht jünger. Irgendwann nimmt die Leistungsfähigkeit so ab, dass man darauf angewiesen ist, aus dem Archiv zu arbeiten. Wenn man dann neu planen darf, weil jemand mit irgendeinem technischen Schnickschnack ums Eck kommt, hat man irgendwann die Faxen dicke.


    Das ist eigentlich ein Zeichen für eines: Deine mangelnde Bereitschaft, dich auf etwas neues einzulassen, was sich von dem unterscheidet, wie du es kennst. Ich finde es echt beklagenswert, wenn man eine Veränderung damit ablehnt, dass sie neues Denken erfordert und man nicht 100%ig so weiter machen kann, wie bisher und darüber allen Vorteilen, die sie bietet, überhaupt keine Chance gibt.

    Nein, so ist das nicht. Plattyplus hat durchaus seine Erfahrungen mit den Dingern gemacht. Daraus rekrutieren sich seine Anmerkungen. Ich nehme für mich auch in Anspruch, vieles ausprobiert zu haben, sowohl methodisch als auch medial-technisch. Ich habe mir überlegt, was man mit 'ner simplem Digital-Kamera und 'nem Beamer so machen kann und sogar Kurse für die Kollegen darüber gegeben (Damals hatten wir Beamer als anschließbare Rechner). Neenee, ich war immer dafür, aus jedem Medium etwas 'rauszuholen. So habe ich dann einiges genutzt und nutze noch einiges. Derzeit vergeht kaum eine Stunde, in der nicht der Beamer anspringt, um mit der Dokumentenkamera etwas zu zeigen. Fast so gut wie Polylux. Da sind noch nicht alle Kollegen angekommen. Also gebe ich denen Tipps und Kurzeinführungen, damit jeder die Möglichkeit hat, die zu nutzen. Wer's nicht braucht, lässt's bleiben.


    Trotzdem und trotz allem, bin ich immer noch bei der Tafel als wichtigstem Medium. Schnell 'was anschreiben, mal eben ein Beispiel zeichnen. Mache ich ständig.


    Und ich habe auch den Smartieboards eine Chance gegeben, aber die haben sie nicht genutzt.


    Ich suche immer noch nach dem didaktischen Nutzen, der es rechtfertigt, die Kreidetafeln mit ihrer Einfachheit und Intuitivität abzuschrauben.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • So richtig viel sagen mir die Zahlen nicht. Allein, wenn 0,4 die magische Grenze ist, schneidet die Digitalisierung im Sekunkarbereich, räusper, nicht sonderlich glorreich ab. Und ob die paar hunderstel in den anderen Bereichen denn nun der Renner sind, weiß ich auch nicht. Insbesondere, weiß ich nicht, was es denn ist, das die jungen Mensche dank der Digitalisierung besser, schneller, nachhaltiger lernen.


    Außerdem beziehen sich diese Daten wohl nicht auf insbesondere Smartboards, sondern nur allgemein auf Digitalisierung. Das ist ein weites Feld, um nicht zu sagen, ein Wischiwaschi-Begriff. Ob und wie die Smartboards hier mitspielen, welchen didaktischen Nutzen diese also explizit haben, weiß ich immer noch nicht.


    Wurde denn auch die "Effektstärke" von rein digital zu Medienmix verglichen? Es würde mich doch interessieren, ob es nicht noch besser geht, wenn man neben den neuen Medien auch die Flexibilität zur Nutzung der alten hat.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Insbesondere, weiß ich nicht, was es denn ist, dass die jungen Mensche dank der Digitalisierung besser, schneller, nachhaltiger lernen.

    Ich weiß es auch nicht wirklich. Deshalb schrieb ih ja in einem meiner Beiträge auch, dass wenn es mir als Lehrer die Arbeit erleichtert und den Schülern nicht schadet, Digitalisierung für mich in Ordnung ist. Nur dieser Aspekt wird ja nahezu nicht diskutiert.


    Ansonsten in "Lernen 4.0" von Klaus Zierer wird das noch ausführlicher dargestellt.Fazit ist aber auch dort "Pädagogik vor Technik".


    Also kurz: Digitalisierung bringt mir in meinem Umfeld Nutzen, deshalb mache ich das. Zwar nicht mit interaktiven Tafeln, aber ich nutze andere Technik.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Also ich möchte auf eine klassische Kreidetafel nicht verzichten. Im Idealfall habe ich aber beides nebeneinander, ohne dass das eine Medium das andere verdeckt. Ich nutze es gerne parallel. Sehr großer Pluspunkt für die Kreidetafel ist die sofortige Verfügbarkeit und die Zuverlässigkeit. Kreide ist immer überall vorhanden.


    Meine jetzige Schule ist aber noch nicht damit ausgestattet, ich kenne es aber von der vorherigen. Dort war beides in den Fachräumen optimal nebeneinander angeordnet.

  • Schülern nicht schadet

    Auch das wäre noch zu belegen.



    Digitalisierung für mich in Ordnung ist.

    Für "in Ordnung" können wir uns den Aufwand sparen.



    Ansonsten in "Lernen 4.0" von Klaus Zierer wird das noch ausführlicher dargestellt.

    Hoffentlich.



    Fazit ist aber auch dort "Pädagogik vor Technik".

    Ach. Tiefschürfende Erkenntnis. Schön, dass das mal in ein Buch geschrieben wurde. Es steht tatsächlich zu befürchten, dass manch einer da nicht drauf käme.

  • Und was gut für andere ist und was nicht, dass lass mal jeden selbst beurteilen.

    Ja, sicher. Der Junkie hat das mit den Drogen voll im Griff. Sonst würde er ja keine nehmen.



    Die müssen dir nicht leid tun, denn die leiden nicht.

    Ich habe auch nicht behauptet, dass sie leiden. "Leid tun" meint etwas anderes.



    Jede technische Neuerung hatte Kritiker, die den Weltuntergang vorhergesehen haben.

    Die kann man ignorieren. Achte auf die, die in der Sache etwas zu sagen haben. Jeder Zauber hat seinen Preis, jees Medium hat Nebenwirkungen. Ob der Preis es wert war, erfahren wir meist hinterher.



    Fernsehen hat das Kino getötet,

    Das ist nicht das Problem, das ich beim Fernsehen sehe. Die gnadelose Verdummung die im Fernsehen betrieben wird, empfinde ich durchaus als Problem. Ob das ein Problem des Mediums ist oder nur der Umsetzung, lasse ich mal ahin gestellt. Und was die Smombies anbetrifft, so wäre mir das nichts, emien Umwelt nur noch augmentiert oder gra nicht wahrzunehmen. Aber daraum ging's erstmal nicht.


    Aber selbst wenn alle Medienumbrüche bisher problemlos abgelaufen wären, heißt das noch lange nicht, dass das auch bei den weiteren so sein wird. Vor derartigen Analogie-Schlüssen möchte ich doch ernsthaft warnen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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