Digitale Whiteboards statt Tafeln

  • Seitdem setze ich bei Filmmaterial nur noch auf den Fernseher mit VHS oder DVD, das hat bisher immer reibungslos funktioniert.

    Bei euch gibt es noch VHS? Wow!


    Bei uns gibt es seit der Whiteboards nicht einmal mehr OHPs und niemand - wirklich niemand vermisst sie. Selbst eine meiner Kolleginnen, die wirklich nicht technikaffin ist, will die Dinger nicht mehr wiederhaben.

  • Bei euch gibt es noch VHS? Wow!
    Bei uns gibt es seit der Whiteboards nicht einmal mehr OHPs und niemand - wirklich niemand vermisst sie. Selbst eine meiner Kolleginnen, die wirklich nicht technikaffin ist, will die Dinger nicht mehr wiederhaben.

    Die gibt es bei uns und die werden gerade bei Unterrichtsbesuchen gerne genommen, weil sie zuverlässiger funktionieren

  • Bei uns gibt es seit der Whiteboards nicht einmal mehr OHPs und niemand - wirklich niemand vermisst sie.

    Hellraumprojektoren eigenen sich prima um Experimente im Durchlicht zu zeigen oder z. B. um photochemische Reaktionen zu starten. Wir haben uns mit Händen und Füssen gewehrt, als man uns die wegnehmen wollte.

  • Das haben wir doch weiter oben schon gesagt, dass die aber leider selten abgeschafft werden.
    Wir haben keine Kreidetafeln mehr und keine ohne Strom nutzbaren Whiteboards.

    In diesem Fall verstehe ich die persönliche Ablehnung der gefundenen Lösung allerdings wirklich gut. Wir haben hier vor der Anschaffung explizit zur Bedingung gemacht, dass diese auch analog nutzbar sein müssen und zum Glück wurde in den meisten Fällen auch darauf gehört. Auch wir haben allerdings (zum Glück nur wenige) Räume mit zu kleinen und rein elektronisch nutzbaren Tafeln, in denen ich daher auch sehr ungern unterrichte. In den meisten Räumen sind die elektronischen Tafeln aber 1:1 als analoge Whiteboards nutzbar und genauso groß wie die alten Kreidetafeln, sodass es dagegen wirklich keine Vorbehalte geben muss.

  • Da, wo sie funktionieren, in Schulen z.B..

    Klar funktionieren die. Brikettöfen zum Heizen funktionieren auch. Aber der Grund, warum es Kreidetafeln nur noch in Schulen und nirgendwo sonst gibt, ist nicht, dass Kreidetafeln besonders gut sondern dass Schulen besonders innovationsunfreudig sind.


    Das hat schließlich seinen Grund, dass die ansonsten überall verschwunden sind. Wer würde in der "richtigen Welt"(tm) seine Konferenzräume und sein Arbeitsoutfit schon mit Kreidedreck einsauen wollen...

  • Wirklich innovationsunfreudig? Oder einfach nicht bereit Geld im die Hand zu nehmen?

    Ich glaube, Mentalität spielt da eine größere Rolle als Geld. Zeigt jedenfalls meine Erfahrung und den Diskussionen, die ich hier und in der wirklichen Welt verfolge. Schule als System ist bemerkenswert unbeweglich - ich nenne nur den "Goldstandard" der 45-minütigen Schulstunde, der aus einem ganz speziellen preußischen Kontext im Jahre 1911 gesetzt wurde und sich als Basis aller Schulorganisation bis heute wie ein mosaisches Gebot erhalten hat.


    An so eine Diskussion um "nein, ich mache bei der Einführung technischer Mittel prinzipiell nicht mit" außerhalb der Schule kann ich mich eigentlich nur im Zusammenhang mit den Druckerstreiks Mitte bis Ende der 70er erinnern, als digitale Setzmaschinen die alten Verfahren zu ersetzen begannen. Damals war es tatsächlich noch möglich, als Arbeitnehmer ein Um- und Neulernen prinzipiell zu verweigern.

  • Ich denke, es gibt da mehree Aspekte:
    1. Ich ertappe mich immer häufiger dabei, den Nutzen einer Neuerung kritisch zu hinterfragen, statt auf jeden Zug aufzuspringen (das mag mit dem Alter zu tun haben).
    2. Ich erlebe momentan, das Neuerungen, die eigentlich meine und die Arbeit der Kollegen erleichtern zu mehr Kontrolle genutzt werden.
    3. Wenn denn Neuerungen eingeführt werden, dann halbherzig und geldmäßig sehr knauserig und damit im Nutzen stark eingeschränkt. Wenn z.B. Internet an einer Schule verfügbar sein soll, dann bitte überall und schnell. So schnell, dass ich nicht darüber nachdenken muss, ob jetzt eine Klasse im Netz arbeiten kann oder 5 gleichzeitig und das in jedem Raum und auf dem Schulgelände. Und bitte ohne die bescheuerten Filter (ich in meiner pädagogischen Freiheit bestimme, was ich meinen Schülern zeige und diskutiere und nicht der Filterhersteller oder der Schulträger). Nur dann kann tatsächlich mal sowas wie Innovation entstehen und nicht nur der Ersatz von Papier durch Bildschirm.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Gibt es nicht eine Kompromisslösung, die Kreidetafeln zu erhalten und gleichzeitig die Nutzung eines digitalen Whiteboard für die Kollegen zu ermöglichen, die das für ihren Unterricht benötigen?

    In Hamburg dürfen, soweit ich weiß, in Räumen mit Beamern/Smartboards keine Kreidetafeln mehr installiert sein, da der Kreidestaub den Geräten schadet. Eine Whiteboard mit entsprechenden Filzstiften wäre eine Möglichkeit.

    ...und ja, wir haben Beamer und Lehrer-PCs.

    Du hast aber keinen Beamer, du musst dich entscheiden: Kreidetafel oder Smartboard ;)

    2. Ich erlebe momentan, das Neuerungen, die eigentlich meine und die Arbeit der Kollegen erleichtern zu mehr Kontrolle genutzt werden.

    Und wie wird das digitale Whiteboard hierfür genutzt?

  • Und, um es noch einmal klarzustellen: den Mehrwert von Smartboards im engeren Sinne sehe ich tatsächlich kaum. Wohl aber sehe ich einen klaren Mehrwert von nicht-elektronischen Whiteboards, die gleichzeitig als Beamerfläche dienen, in Schulräumen, die mit Audioanlagen, Beamern, Internetzugang und Dokumentenkameras ausgestattet sind.


    Das ist m.E. die Zukunft.

  • In Hamburg dürfen, soweit ich weiß, in Räumen mit Beamern/Smartboards keine Kreidetafeln mehr installiert sein, da der Kreidestaub den Geräten schadet. Eine Whiteboard mit entsprechenden Filzstiften wäre eine Möglichkeit.

    Die Hamburger Beamer scheinen da ja besonders empfindlich zu sein. Wir haben im ganzen Kanton in jedem Schulzimmer Kreidetafel *und* Beamer hängen.



    Und, um es noch einmal klarzustellen: den Mehrwert von Smartboards im engeren Sinne sehe ich tatsächlich kaum. Wohl aber sehe ich einen klaren Mehrwert von nicht-elektronischen Whiteboards, die gleichzeitig als Beamerfläche dienen, in Schulräumen, die mit Audioanlagen, Beamern, Internetzugang und Dokumentenkameras ausgestattet sind.

    So sehe ich das auch. Der entscheidende Vorteil eines Tablets bzw. Convertibles gegenüber dem Smartboard ist nämlich, dass ich mit dem Gesicht zu den Schülern stehe und nicht - wie beim Smartboard bzw. irgendeiner Art von analogen Tafel - mit dem Rücken. Nur ist mir persönlich das schlussendlich egal, ob die analoge Tafel nun ein Whiteboard oder eine Kreidetafel ist, Hauptsache es gibt überhaupt eine analoge Tafel im Schulzimmer. Ich schaffe es tatsächlich auch an die Kreidetafel zu schreiben, ohne mich einzusauen. Dafür habe ich ein Waschbecken mit Seife im Schulzimmer, so einfach ist das.

  • Ich ertappe mich immer häufiger dabei, den Nutzen einer Neuerung kritisch zu hinterfragen, statt auf jeden Zug aufzuspringen (das mag mit dem Alter zu tun haben).

    Das hat nichts mit dem Alter zu tun sondern ist einfach nur vernünftig. Ich schreibe seit 2 Jahren fast ausschliesslich auf meinem Convertible, weil es für *mich* nützlich ist. Da geht es überhaupt nicht um den besonders innovativen Medieneinsatz, sondern schlicht und ergreifend darum, dass ich mein gesamtes Material jederzeit im Unterricht mit dabei habe und alles, was ich mit den Schülern jemals aufgeschrieben habe, jederzeit nachvollziehen kann.

  • Wohl aber sehe ich einen klaren Mehrwert von nicht-elektronischen Whiteboards, die gleichzeitig als Beamerfläche dienen, in Schulräumen, die mit Audioanlagen, Beamern, Internetzugang und Dokumentenkameras ausgestattet sind.

    Dafür müsste man halt Räume mit den ganzen Geräten ausstatten--oder aber mit Smartboard und PC, die dann alle Geräte in einem sind.

    Die Hamburger Beamer scheinen da ja besonders empfindlich zu sein.

    Ich denke, das hängt mit dem Wartungsvertrag zusammen, den der Schulträger mit dem Hersteller ausgehandelt hat. Vermutlich wird für Räume in denen Kreidetafeln neben den Smartboards hängen, eine Art "Risikozuschlag" fällig. Ist aber Spekulation.

    Der entscheidende Vorteil eines Tablets bzw. Convertibles gegenüber dem Smartboard ist nämlich [...]

    Das fände ich toll, fällt aber in Hamburg zumindest flach. Die Behörde wird aus Kostengründen langfristig uns Lehrer nicht mit Dienstgeräten ausstatten und ein BYOD Feldversuch wird als gescheitert betrachtet, da die Datenschutzhürden so hoch liegen, dass die Kollegen ihr Gerät praktisch ausschließlich für dienstliche Zwecke nutzen konnten und es wohl kaum zu vermitteln sein dürfte, dass Kollegen sich vom eigenen Geld ein Arbeitsgerät anschaffen, das sie aber privat nicht nutzen dürfen.

  • Bei euch gibt es noch VHS? Wow!

    Na klar, wir haben mehrere Fernseher (sind sogar noch Röhrenfernseher) mit VHS und DVD Playern. Funktioniert alles noch einwandfrei und ich habe ein recht grosses VHS-Archiv, das ich hin und wieder gerne für den Unterricht nutze.


    OHPs haben wir auch noch. Vielleicht würden keine neuen mehr angeschafft, aber diese Geräte sind sehr langlebig und funktioniren auch noch besser als die häufig fehleranfälligen Beamer. Das ist zumindest meine Erfahrung.

  • Ich beginne häufig meine Stunden mit einer kurzen Einstiegsaufgabe (die oftmals Stoff aus der Vergangenheit aufgreift), diese schreibe ich an die analoge Tafel (bei uns heißt das: Kreidetafel).


    Dafür verwende ich einen Kreidehalter, denn ich möchte nicht anschließend mit kreidigen Händen meinen PC bedienen.


    Die Zeit, die die Schüler an dieser Aufgabe arbeiten, nutze ich, um meinen PC anzuschließen - entweder an den Beamer vor Ort oder an einen, den ich mitgebracht habe, falls der vor Ort nicht vorhanden oder kaputt ist.


    Das ist m.E. ein großer Vorteil von reinen Beamern gegenüber interaktiven Whiteboards: Wenn etwas kaputt ist, kann ich mir schnell ein Ersatzgerät holen oder im Extremfall (beispielsweise bei einer Lehrprobe) bereits zur Sicherheit ein Ersatzgerät mitbringen. Allerdings bin ich technisch sehr kompetent, bei mir dauert das Holen und Anschließen höchstens 5 Minuten. Es wäre eben die Frage (die ich in einem anderen Faden auch schon mal gestellt hatte), ob die Kompetenz, einen Beamer anzuschließen, zumutbar ist für einen Lehrer oder nicht. Ich weiß, dass manche Schulen das für unzumutbar halten und deswegen z.B. Apple TV installieren und jeder Lehrer ein Apple-Gerät hat. Das ist in der Tat einfacher, als Kabel zu stecken, hat aber die bekannten Nachteile (Vendor Lock in).

  • Ich liebe meine grünen Tafeln. 4m² magnetische Fläche - traumhaft!
    Da können meine Kleinen ohne Ende Wort- und Bildkärtchen zuordnen.
    Oder Schreibschriftbuchstaben nachspuren.


    (Und hin und wieder schreibe ich auch was drauf.)



    Ich liebe aber auch meinen Beamer und meine Dokukamera und möchte Beides nicht mehr missen.

  • Hast du dann eine Leinwand,oder weiße Wand für den Beamer?

    Ja, neben der Tafel ist eine weiße Wand für den Beamer.
    (Beamer+3m² Tafel geht-Ich muss eine Tafelfläche einklappen, aber darauf kann man sich einstellen ;) )

  • Wir haben in allen Klassenräumen der 3. udn 4. Klassen Smartboards und ich LIEBE es !!!


    edit..... Daneben hängen 3 m² grüne Tafel..magnetisch.... Sozusagen ist es jedem rechtgemacht... denn ja... das Smartboard ist nicht magnetisch :P

  • Es wäre eben die Frage (die ich in einem anderen Faden auch schon mal gestellt hatte), ob die Kompetenz, einen Beamer anzuschließen, zumutbar ist für einen Lehrer oder nicht.

    Ja, das muss in der heutigen Zeit zumutbar sein. Das ist eine Kompetenz, die sich innerhalb von 10 Minuten lernen lässt.

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