Studien"finanzierung"

  • Es ging darum, dass sie es nicht KÖNNEN. Das ist doch etwas gänzlich Anderes!

    Aber Eltern, die nicht zahlen können, können das doch nicht auf einmal, weil sie verklagt werden. Insofern wäre eine Klage doch völlig sinnlos und würde dann auch entsprechend abgewiesen. Bei Unterhaltsklagen geht es letztlich immer darum, dass jemand nicht zahlen will.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Was war die schönste Zeit in meinem Leben? Die Studentenzeit. Und die wäre in meinem Kinderzimmer sicher anders ausgefallen.

    Dennoch hast du kein Anspruch auf Finanzierung eines WG-Zimmers, wenn du deine Ausbildung/Studium auch von zuhause ohne Probleme bewerkstelligen kannst.
    Ein massiv zerrüttetes Verhältnis wäre der einzige Grund; aber dann ist sowieso nichts mehr zu kitten

  • Aber Eltern, die nicht zahlen können, können das doch nicht auf einmal, weil sie verklagt werden. Insofern wäre eine Klage doch völlig sinnlos und würde dann auch entsprechend abgewiesen. Bei Unterhaltsklagen geht es letztlich immer darum, dass jemand nicht zahlen will.

    Wenn Eltern ein bereinigtes Nettoeinkommen haben, welches knapp reicht oder wenn diese sich in den letzten Jahrzehnten den Allerwertesten aufgerissen haben um eine Immobilie abzubezahlen und jetzt auch einmal das Leben geniessen wollen und nun verklagt werden :staun:


    Man verklagt seine Eltern nicht; das ist eine grundsätzliche Frage des Anstands.

  • Man verklagt seine Eltern nicht; das ist eine grundsätzliche Frage des Anstands.

    In Deiner Welt vielleicht. Anstand ist übrigens keine Einbahnstraße.


  • Man verklagt seine Eltern nicht; das ist eine grundsätzliche Frage des Anstands.

    "Anstand"... wieder so ein Konstrukt... was soll das sein?


    wenn "Eltern" diese Bezeichnung verdienen... hast du ggf recht.
    Es gibt mehr als genug gegenteilige Fälle. Leider.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • In Deiner Welt vielleicht. Anstand ist übrigens keine Einbahnstraße.

    Doch, denn für Anstand ist jeder selbst verantwortlich.
    Nur weil ich Arschloch-Eltern habe ( und ich habe keinen einzigen Studienkollegen der seine Eltern verklagt hat) muss man nicht selbst anstandslos werden.


    Aber welche moralischen Werte für einen relevant sind, ist wohl Auslegungssache.

  • Es ist ja auch hier im Thread angeklungen, dass es nicht wenige Väter gibt, die ihren Unterhaltsverpflichtungen einfach nicht nachkommen. Volljährige Kinder müssen sich darum selbst kümmern, auch wenn sie die Kinder ihrer Väter sind.


    Aber für viele war das Studentenleben eine Zeit zum Party machen. Das ist wohl ein Mentalitätsunterschied. Für mich war studieren wie ein Job der erledigt werden musste, so schnell wie möglich.

    Ich bin direkt nach dem Abi ausgezogen. Für mich war das genau richtig so. Party kam zum Glück auch mal vor, Studieren auch, und zwar recht zügig.


    Aber auch so viel anderes! Viel Zeit und Gelegenheit, Leute intensiver kennenzulernen, andere Prägungen verstehen zu lernen, sich politisch zu betätigen, sich in Gremien zu engagieren, zu reisen, ins Ausland zu gehen, ein eigenes Forschungsvorhaben durchzuführen, eine ganz neue berufliche Idee umzusetzen, sich in ein fremdes berufliches Feld einfach hineinzustürzen, sich in verschiedenen Städten einzuleben, viel viel Interessantes aufzunehmen, Risiken und Unsicherheiten ertragen zu üben, sich selbst ganz neu zu erleben... Das war schon auch anstrengend, aber unglaublich bereichernd und war so, glaube ich, wirklich nur möglich, weil es ganz allein meine Sache war. Und (eine begrenzte Menge) Geld da war. Ohne das wäre es natürlich anders gewesen. Allerdings habe ich schon für damalige Verhältnisse eine Uni erwischt, an der man ungewöhnlich viele Freiheiten hatte. Heute studiert man wohl leider sehr anders.


    Mehreren Kindern ein Studium zu ermöglichen, ist schon kein Pappenstiel. Bis sie so weit sind, braucht man ja auch schon einiges an Geld, das man mit mehr Einschränkungen verdienen muss, als wenn man keine Kinder hätte. Dass Leute, die selbst nicht studiert haben, diesen Posten nicht einplanen, sondern sich an anderen Lebensmustern orientieren, verstehe ich. Mehrere studierende Kinder, Haus und ein Lebensstil ohne größere Einschränkungen geht eben wenn nur mit guter Planung und oft eben einfach nicht. Auf angemessene Unterstützung im Studium haben die Kinder aber ein Recht. Auf ein erwachsenes Leben auch. Dann muss man eben Mittel und Wege finden, zum Beispiel kann man die Miete für ein klitzekleines WG-Zimmer ja auch dadurch aufbringen, dass man das Zimmer mit Bad daheim an einen dankbaren Erstsemester vermietet. Oder an irgendeinen anderen interessanten Menschen. Ist dann halt anders, als man sich das ausgemalt hat.


    Ich werde meine Kinder nicht rausschmeißen, aber sie ermutigen loszufliegen. Und ich wünsche ihnen, dass sie es rechtzeitig tun.

  • Ich gebe da mal folgendes zu bedenken...


    Das Leben ist eine große Party.
    leider sind die meisten nicht eingeladen.
    Also mach das beste draus.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Dennoch hast du kein Anspruch auf Finanzierung eines WG-Zimmers, wenn du deine Ausbildung/Studium auch von zuhause ohne Probleme bewerkstelligen kannst.Ein massiv zerrüttetes Verhältnis wäre der einzige Grund; aber dann ist sowieso nichts mehr zu kitten

    Meine Eltern haben mir nicht einmal das Kindergeld gegeben. Ich habe alles über Bafög und Jobs bestritten. Zu Hause konnte ich zum Studium nicht wohnen, weil im Saarland dieser Studiengang abgeschafft war. Ich bin 54. Vor mir her zog die Lehrerschwemme und ich musste also zum Studium in ein anderes Bundesland. Ich war in Bayern, weil ich davon ausging, dass mir der bayerische Abschluss überall anerkannt wird. Ist auch so. Vllt. liegt es an meinem hohen Alter, dass ich noch irgendwie anders geprägt bin, Rio Reiser und so. ich finde es wichtig, sich beizeiten von zu Hause abzunabeln und zu gucken, ob ich allein über die Runden komme.


    2 meiner 3 Kinder sind bisher ausgezogen. Wenn der mütterliche Abnabelungsschmerz verflogen ist, ist es super: Weniger einkaufen, weniger kochen, weniger Wäsche, weniger Dreck. Müssen sie jetzt alles selbst machen. Wenn meine Kinder mich besuchen, dann mit Partnern, so dass ich 5 oder 6 junge Erwachsene am Tisch habe, was ich sehr genieße, aber nicht täglich haben möchte.


    Lange Rede, kurzer Sinn. Die finanzielle Seite spricht für den Verbleib im Elternhaus, aber es gibt genug Gründe, die Kinder in die Welt zu lassen.


    Als richtiges Landei hat mich die Großstadt im Studium angezogen, aber jetzt bin ich wieder ländlich. ich mag die Ruhe, aber damals war es genau richtig.

  • Ich habe nur 2 meiner Studienjahre zu Hause gewohnt. Dann habe ich meinen jetztigen Mann kennengelernt und ich bin zu ihm gezogen. Er hat schon gearbeitet und eine eigene Wohnung gehabt.


    Jemand Fremdes möchte ich nicht in meinem Haus haben...


    Spaß können meine Kinder haben, so viel sie wollen. Ich werde bei einem Kind ab 18 sicher nicht mehr kontrollieren, wann jemand nach Hause kommt... Letztlich sind die eigenen Kinder ja von einem geprägt, daher denke ich, dass es am Ende (egal wie es kommt) bei den Familien schon passen wird.

  • Besser so als in seinem Leben Eltern verklagen, weit über Regelstudienzeit zu studieren und bis heute nicht mit Geld umgehen zu können.

    Genau. Gibt ja bekanntlich auch nur exakt diese zwei Möglichkeiten.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Besser so als in seinem Leben Eltern verklagen, weit über Regelstudienzeit zu studieren und bis heute nicht mit Geld umgehen zu können.Da muss man wahrlich froh sein, eine Pension an Stelle einer Rente zu erhalten; sonst müsste man den Lebensabend wieder in einer WG verbringen.

    Verallgemeinerst du denn alles so mit Leben?
    Es gibt also keine Leute, die über die Regelstudienzeit studiert haben, aber mit Geld umgehen können? Leute, die ihre Eltern verklagen und in der Regelstudienzeit studieren?
    Was ist denn mit denjenigen, die in ihrem Ausbildungsberuf arbeiten? Von allen, die ich im Studium kennengelernt haben, haben die allerwenigsten (ich hätte spontan gesagt: keine, weiß es aber nicht mehr so sicher) in der Regelstudienzeit ihren Abschluss geschafft...

  • Verallgemeinerst du denn alles so mit Leben?Es gibt also keine Leute, die über die Regelstudienzeit studiert haben, aber mit Geld umgehen können? Leute, die ihre Eltern verklagen und in der Regelstudienzeit studieren?
    Was ist denn mit denjenigen, die in ihrem Ausbildungsberuf arbeiten? Von allen, die ich im Studium kennengelernt haben, haben die allerwenigsten (ich hätte spontan gesagt: keine, weiß es aber nicht mehr so sicher) in der Regelstudienzeit ihren Abschluss geschafft...

    Ich habe den Begriff der Regelstudienzeit nie verwendet; halte ihn aber für einen sinnvollen Richtwert. Aber ein FS darüber halte ich noch für akzeptabel. Mehr für Zeitverschwendung.

  • Ich habe den Begriff der Regelstudienzeit nie verwendet; halte ihn aber für einen sinnvollen Richtwert. Aber ein FS darüber halte ich noch für akzeptabel. Mehr für Zeitverschwendung.

    mit der Meinung wären die meisten in meinem Studium raus gewesen. Fast alle Kurse waren derart schnell „ausgebucht“ und fanden nur alle 2 Semester statt, da gab es kaum Chancen in der RS fertig zu werden ohne 2 Semester zu überziehen.
    Es sei denn man hätte so wie ich in den ersten Semestern 40-50 SwS gehabt. Plus arbeiten war das nicht nur extrem hart sondern hat einen an die Belastungsgrenze gebracht.
    Das jedem zuzumuten wäre absurd.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Ich bin im Studium mit 320€ pro Monat über die Runden gekommen. Wohnheimzimmer 185€ warm, 15€ fürs Prepaid-Handy, 120€ zum Leben. Hat gut gereicht. Das Mensa-Essen kostete zwischen 1,80-3,20€, je nachdem. Da reichte es noch locker für einmal Kino pro Woche (3,90€) und mal ein kühles Getränk mit Flammkuchen beim Wochenend-Ausflug (ca. 7€)


    Heute bezahlt man hier die 320€ oft schon fürs Wohnheimzimmer.

    Ja, wo ich studiert hab, war es auch anfangs viiiel billiger. Semesterbeitrag waren in meinem ersten Semester 69€, heute z.B. an der Ruhruni Bochum über 300€. An meiner Uni habe ich am Ende des Studiums dann auch ca. 200 löhnen müssen...
    Meine erste Studentenbude mit Badewanne, Balkon und 35m² kostete 155€ warm. Unfassbar...

  • Ich weiß ja nicht ... aber nur weil meine Eltern sich etwas in Bezug auf mich oder mein Studium nicht leisten konnten ... oder etwas so gemacht haben ... oder etwas so nicht gemacht haben ... muss ich es doch nicht genau so handhaben?


    Meine Eltern hätten es auch lieber gehabt, wenn ich in Stadt xy studiert hätte, weil ich dann jeden Tag mit den Zug hätte fahren können (klar, eine Stunde einfach). Ich hab mich aber für Stadt z entschieden, weil ich von zu hause weg wollte.Ich hatte das Gefühl, mal raus aus dem "Hotel Mama" zu müssen und eigenständig werden zu müssen. Meine Eltern haben das akzeptiert.


    Meine Tochter studiert jetzt in Stadt xy (nur wir wohnen nicht mehr am Ort meiner Eltern). Sie ist gern bei uns daheim, hat sich überlegt, ob sie nicht jeden Tag fährt (und das auch ein Semester gemacht). Sie hat allerdings auch gemerkt, wie viel Zeit dabei für die Zugfahrt jeden Tag draufgeht und als sie schließlich meinte, sie hätte gern eine Wohnung, war mir das sehr recht - nicht weil ich sie loswerden will, sondern weil ich auch denke, dass dieses Leben zum ersten Mal in einer "eigenen" Wohnung, selbst einkaufen/putzen/organisieren wertvoll ist (und auch die Tatsache, dass die Eltern nicht mehr überall über die Schulter blicken können.


    Natürlich kann es eine Rolle spielen, wie ein Kind mit den Eltern auskommt, es kann aber auch Sinn machen, selbst bei einem sehr guten Verhältnis, mal eine eigene Wohnung zu haben ...


    Ich würde mich da auch nie an der "Regelstudienzeit" aufhängen - wenn mein Kind länger braucht und dafür Gründe jenseits von "Ich bummel mich halt mal so durch" hat, unterstütze ich es halt länger. Evtl. zeigt sich hier der Unterschied zwischen Schularten und dem Gehalt, aber ich nage nicht am Hungertuch, nur weil ein oder zwei Kinder studieren (und ein Haus zahlen wir auch ab ... andererseits gibt es aber vom Staat Kindergeld und Kinderfreibeträge).


    Meine Aufgabe als Vater sehe ich schon auch darin, dass mein Kind eine Ausbildung bekommt, die es auch möchte (solange irgendwie möglich) und darüber hinaus aber auch auf das Leben vorbereitet wird - und das ist nicht immer nur eine Frage des Geldes.

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