Dokumentation von Schülerleistungen

  • Hallo liebe Kollegen und Kolleginnen,


    wie dokumentiert ihr die Schülerleistungen? Ich suche noch nach einer Möglichkeit, nicht nur Noten für jede Stunde zu dokumentieren, sondern auch Notizen zum Arbeitsverhalten, Quantität und Qualität...


    Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen.

  • LibreOffice Calc


    Früher: nach jeder Stunde detaillierte Dokumentation
    Heute: immer seltener


    Grund: wenn ich mich selbst blind teste, merke ich, dass die Noten, die ich aus dem Gedächtnis für einen längeren Zeitraum gebe, mit denen der detaillierten Dokumentation verblüffend nah übereinstimmen.
    Fazit: auch wenn es täglich "nur ein paar Minuten" sind, kann man die Arbeitszeit sinnvoller investieren.

  • Ich suche noch nach einer Möglichkeit, nicht nur Noten für jede Stunde zu dokumentieren, sondern auch Notizen zum Arbeitsverhalten, Quantität und Qualität...

    Nehmen wir mal an, 25 Schüler in einer Lerngruppe. Dann wärest du bei nur diesen vier Faktoren bei 100 Datenpunkten. Für eine Klasse in einer Stunde an einem Tag.


    Bist du sicher, dass du das machen willst? Und bist du sicher, dass du überhaupt derart genau beobachten kannst, während du gleichzeitig noch unterrichtest und so?


    Vorsicht mit der Scheinobjektivität!

  • ... Ich suche noch nach einer Möglichkeit, nicht nur Noten für jede Stunde zu dokumentieren, sondern auch Notizen zum Arbeitsverhalten, Quantität und Qualität...

    Wenn du Noten machst, beurteilst du doch Quantität und Qualität schon. Wenn sich einer oft meldet aber nur Käse erzählt: ausreichend. Wenn einer selten aber Hochwertiges einbringt- öfter mal drannehmen, wenn immer noch hochwertig: sehr gut.


    Ich gehe bei Unsicherheiten nach dem Worturteil, "...Anforderungen in besonderem Maße erfüllt oder nur erfüllt?..."


    (Hab allerdings auch wesentlich weniger Schüler, da bekommt man jeden einzelnen besser mit.)

  • hab in den letzten Jahren nach jeder Stunde Noten vergeben.
    Werde im nächsten Schuljahr versuchen, mir nach jeder Stunde zu einigen Schülern Notizen zu machen (vor allem, wenn etwas besonders auffällig war). Muss nur daran denken, dass ich am Ende zu jedem einige Aufzeichnungen (ich dachte an 5-8 mit Datum) habe.
    Das mache ich vor allem, da wir neben den Zeugnissen zum Teil auch Lernentwicklungsberichte schreiben. Das sollte mit den Aufzeichnungen dann zügig gehen.

  • ich frage mich, wie ihr für jeden Schüler nach jeder Stunde Noten vergebt :gruebel:


    erstens habe ich gar nicht die Zeit, besonders wenn zwischen zwei Stunden nicht mal 5 Minuten sind, aber ich den Klassenraum und ggf das Schulgebäude verlassen muss.
    Habe volles Deputat und sehr wenig Hohlstunden.
    Bei Klassen von bis zu 27 Schülern kann ich das nicht jedes Mal bringen.


    Was ich machen kann: plus und minus notieren.



    Wenn sich einer oft meldet aber nur Käse erzählt: ausreichend.

    das ist eines der immer angeführten Extrembeispiele.
    es gibt auch Schüler, die melden sich oft, und mal ist es ein toller Beitrag, mal so lala.
    es gibt Schüler, die melden sich phasenweise häufig, mit guten oder dürftigen Beiträgen,
    es gibt Schüler, die melden sich nie,
    es gibt einfach alles.
    Nicht nur Schwarz und Weiß.


    Ein Schüler, der lediglich auf Nachfragen gute Beiträge leistet, den Unterricht aber nicht selbst voran bringt, kann in meinen Augen nicht sehr gut attestiert bekommen.

  • das ist eines der immer angeführten Extrembeispiele.es gibt auch Schüler, ...

    Klar, die gibt’s. Plus und minus verteilen ist ja auch ne Möglichkeit, wenn auch nur zwei Notenstufen statt 6.


    Die Ausgangsfrage war ja: „ich verteile Noten und will zusätzlich noch Berichte verfassen“. Da sage ich eben: Noten sind bereits gekürzte Berichte, da Qualität der Beiträge eingerechnet. Und Quantität sollte nur bei Mitarbeitsnoten zählen, schließlich ist es keine Leistung, laufend die Hand zu heben.

  • Grund: wenn ich mich selbst blind teste, merke ich, dass die Noten, die ich aus dem Gedächtnis für einen längeren Zeitraum gebe, mit denen der detaillierten Dokumentation verblüffend nah übereinstimmen.

    Mir ist auch aufgefallen, dass man, wenn man sich für alle Notizen macht, bei den meisten Leuten immer sehr ähnliche "Noten" oder "Zeichen" setzt. Da darf man wirklich nicht die eigene Objektivität überschätzen.


    Ich versuche allerdings schon Ausreißer zu notieren, wenn ich jemand stillem eine top Antwort entlocken konnte, oder wenn jemand die Arbeit verweigert oder sonstige große Ausreißer nach unten. Da mache ich Gerne auch mal eine ausführlichere Notiz, um gegen eventuelle Widersprüche gewappnet zu sein.

  • "Plus" und "Minus" geht immer. Und in manchen Fächern geht auch recht konkret eine Note, nämlich wenn Leistung geprüft werden kann, die direkt "messbar" ist - im Sport zB eine Zeit oder Weite.


    Natürlich haben auch Schüler mal besonders gute oder schlechte Tage. Ein Gefühl dafür, was "normal" ist und was eben mal ein "Ausrutscher", sollte eine Lehrkraft haben oder zumindest bald entwickeln, sonst sind faire Bewertungen schwierig.


    Vor allem als Fachlehrerin brauche ich schon solche Notizen - ich sehe halt doch mehr verschiedene SuS als Klassenlehrer. Und nicht alle sind gleich "auffällig". Unauffällige SuS, die aber trotzdem den Stoff gut können, brauchen halt die ein oder andere Abfrage mehr - wer "still" ist, muss das nicht sein, weil er oder sie den Stoff nicht kann.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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  • Ich überlege auch gerade wieder neu wie ich Notizen zur mündlichen Mitarbeit machen soll. Bisher habe ich immer "+"; "~" und "-" gemacht. Das habe ich aber nicht nach jeder Stunde geschafft.
    Nun musste ich aber in einem Widerspruch das zustande kommen meiner Fachnote beschreiben. Das was ich zur mündlichen Mitarbeit hinsichtlich von Qualität und Quantität geschrieben habe, reichte (der Bez.reg.) nicht. Da sollte ich mit Noten (wenn möglich) argumentieren und das auch noch mit Datum (auf jeden Fall) versehen.
    Ich grüble nun darüber nach wie das im nächsten Schuljahr machen soll.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Als die Idee mit den Dokumentationen aufkam, hat man von uns Grundschullehrern erwartet, dass wir parallel zur Unterrichtsstunde auf dem Pult ein übersichtliches Blatt liegen haben, wo wir Beobachtungen parallel zum Unterricht eintragen sollten. Für mich nicht durchführbar. Dieses Multitasktalent bin ich nicht.
    Danach hat man gemerkt, dass das die meisten nicht schafften, dann war die Empfehlung sich schwerpunktmäßig 3-4 Schüler rauszupicken und diese ausführlich zu beobachten, sozusagen als "Stichprobe". Das kann einmal hilfreich sein, ich finde das im Prinzip aber ungerecht.
    Inzwischen schreibe ich Beobachtungen, die ich noch weiß, in Stichpunkten formuliert nach dem Unterricht zuhause in mein Zeugnis- und Beobachtungsprogramm zu den einzelnen Schülern hinein (ikuh Programm für Grundschullehrer in Bayern) oder ich notiere mir in Schülerlisten Beobachtungen nach gewissen Kriterien (z.B. Beteiligung an der Gruppenarbeit) und arbeite ggf. mit den Zeichen: ++ + o -
    Grundsätzlich schreibe ich die Beobachtungen nicht immer auf, aber in gewissen Zeitabständen, so wie es mir eben möglich ist und mich nicht zu weit stresst; mit der Zeit kristallisiert sich eine klare Tendenz heraus. Da ergeht es mir wie Morse beschrieben hat.
    Da wir in Bayern zwischen den einzelnen Unterrichtsstunden keine 5 min Pausen haben, kann ich die Beobachtungen gar nicht nach einer Unterrichtsstunde aufnotieren, es geht meist gleich weiter und in der Grundschule ist man bei der Rhythmisierung mit etwas anderem beschäftigt.
    Ebenso habe ich kein Elefantengedächtnis und ich werde nicht alles komplett von diesem Tag notieren können. Als Grundschullehrerin habe ich viele Fächer, aber nur wenige Klassen. Meine Schwierigkeit sind nicht die vielen Schüler, sondern die Nuancen in den unterschiedlichen Fächern bei demselben Schüler wahrzunehmen.


    @ Ruhe: Bei mündlichen Noten gibt es auch bei uns den eindrücklichen Hinweis, diese mit Datum aufzunotieren. Das Beobachtungsprogramm arbeitet automatisch mit Datum und bei den Schülerlisten schreibe ich häufig das Datum oder zumindest den Monat dazu.

  • Ebenso habe ich kein Elefantengedächtnis und ich werde nicht alles komplett von diesem Tag notieren können. Als Grundschullehrerin habe ich viele Fächer, aber nur wenige Klassen.

    Ein Elefantengedächtnis habe ich leider auch nicht. Bei mir ist es eher so, dass ich wenig Fächer, dafür aber viele Klassen habe. Im schlimmsten Fall habe ich an einem Tag Unterricht in 6 verschiedenen Klasse. Das sind dann mal locker 150 verschiedene Kinder am Tag habe.

    Meine Schwierigkeit sind nicht die vielen Schüler, sondern die Nuancen in den unterschiedlichen Fächern bei demselben Schüler wahrzunehmen.

    Das Problem habe ich auch, wenn ich die gleiche Klasse in zwei Fächern habe. Besonders dann, wenn z.B. Physik und Chemie in einer Klasse nur eine Stunde je Woche sind. "War die gute Beteiligung jetzt in Physik oder Chemie?" ?(
    Das Ganze ist ziemlich unbefriedigend.


    Edit: Ich tue mich schwer mit dem Thema, da ich plötzlich eine ordentliche Dokumentation haben musste.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

    Einmal editiert, zuletzt von Ruhe ()

  • Hallo,


    ich erhebe mündliche Noten nur noch in Form von Einzelleistungen. Erspart mir diese ganze Verwaltung und den Schülern am Ende die Tränen, weil es doch nur ne 4 war. So verstehen sie wenigstens, wie ich zu dieser Note komme.

  • Nun musste ich aber in einem Widerspruch das zustande kommen meiner Fachnote beschreiben. Das was ich zur mündlichen Mitarbeit hinsichtlich von Qualität und Quantität geschrieben habe, reichte (der Bez.reg.) nicht. Da sollte ich mit Noten (wenn möglich) argumentieren und das auch noch mit Datum (auf jeden Fall) versehen.
    Ich grüble nun darüber nach wie das im nächsten Schuljahr machen soll.

    Was Du im nächsten Schuljahr machen kannst? Wenn es zu einem Widerspruch kommt, läuft der ja erstmal bei der Schulleitung auf. Gib im Gespräch mit der Schulleitung dem Widerspruch statt und fertig. Ist leider so, daß das so von der Politik von uns erwartet wird. Anders sind die Regularien, wie du sie selber beschreibst, doch gar nicht zu erklären.


    Du hast jetzt Arbeit ohne Ende, Ärger und versaust dir die Sommerferien und wofür? Die Bez. Reg. wird doch eh die bessere Note geben.

  • Gib im Gespräch mit der Schulleitung dem Widerspruch statt und fertig. Ist leider so, daß das so von der Politik von uns erwartet wird. Anders sind die Regularien, wie du sie selber beschreibst, doch gar nicht zu erklären.

    Im Prinzip stimme ich dir zu. Aber ich habe mir was bei meiner Note gedacht (wie jeder Lehrer das tut) und gebe nicht so schnell auf. Mein Schulleiter hat auch nicht von mir erwartet, dass ich einknicke (tut er selbst auch nicht). Nun habe ich einiges geschrieben und dann sehen wir mal.

    Die Bez. Reg. wird doch eh die bessere Note geben.

    Das befürchten meine Kollegen auch. Ich werde es dann mitteilen, wenn das Ergebnis da ist.


    Trotzdem mache ich mir nun Gedanken was ich nächstes Schuljahr verbessern kann hinsichtlich meiner Dokumentation.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Bei uns sind für mündliche Noten folgende Möglichkeiten vorgesehen:
    - Abfrage: Dokumentation recht einfach - wenn ich es ganz ausführlich / hieb und stichfest haben will, habe ich die Fragen und die erwarteten Antwortaspekte auf einem Blatt und hake ab.
    - Referat: Dokumentation auch einfach: stichpunktartig mitschreiben, was mir besonders positiv oder negativ auffällt
    - Unterrichtsbeitrag: wohl die schwierigste Möglichkeit bzgl. Dokumentation: Ich habe einen Sitzplan der Klasse und nach jeder Stunde mache ich bei den SchülerInnen, die mir besonders positiv aufgefallen sind, ein "+" (mit Datum) und bei den besonders negativ aufgefallenen ein "-" mit Datum. Nach einigen Stunden führt das - gemeinsam mit meiner Erinnerung (und mein Gedächtnis ist noch ganz gut) zu einer Note. Trägt jemand nichts bei, wird er/sie aufgerufen. Bin ich mir nicht sicher, kann ich die SchülerInnen immer noch ausfragen oder ein-/zweimal ganz gezielt dran nehmen.

  • Auf welche Art(en) machst Du das?

    Zunächst wären da ganz herkömmlich das Referat, die mündliche Abfrage über die vergangene Doppelstunde, Vorstellen der Hausaufgaben und die mündliche Überprüfung. In den Tabletklassen gibt es noch weitere Möglichkeiten, z.B. Erstellen von Lernvideos oder Erklärvideos, Kurzvorträge die gefilmt werden, etc.

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