Gesundheitsförderung für Lehrkräfte

  • Hallo,


    immer mehr meiner Nichtlehrer-Freunde profitieren von sagenhaften Vorteilen im Gesundheitsbereich und können über die betriebseigene Gesundheitsvorsorge kostenlos oder stark vergünstigt Fitnessstudios, Rückenkurse, Kletterhallen, Schwimmbäder, Entspannungstraining und Yogakurse etc. besuchen (z.B. über Hansefit). Gerade für Lehrer, die viel Stress ausgesetzt und laut Statistiken sowieso stärker Burnout-gefährdet sind, fände ich sowas auch super sinnvoll. Who's with me? Kann man da nicht mal was über die Gewerkschaften anleiern? ;) Das Jobticket wurde ja auch irgendwann auch für Lehrer eingeführt, da könnte doch hier langfristig was zu machen sein.. ;)

  • Nachtrag: ja natürlich verdient man als Lehrer nicht schlecht und könnte sich das auch irgendwo leisten. Die Hemmschwelle, gleich einen Jahres- oder Zweijahresvertrag fürs Fitnessstudio abzuschließen, ist bei mir persönlich jedoch zu hoch, da ich es wahrscheinlich nicht schaffe, so oft zu trainieren, dass 50€ Mitgliedsbeitrag pro Monat + 99€ Startgebühren etc gerechtfertigt wären. Wäre es kostenlos oder günstiger, würde ich wenigstens manchmal hingehen können... :)

  • Bekommt ihr als Beamte nicht sowieso die PKV günstiger als jeder andere? Wir haben einfach "Lehrersport" an der Schule. Ich kenne einige Leute, die regelmässig zum Yoga gehen, keine Ahnung was es noch gibt, ich gehe nicht hin.

  • Also erstens bin ich keine Beamtin, sondern Lehrerin in Anstellung (mit 700 Euro weniger pro Monat auf dem Gehaltszettel). Soll es geben. Demnach bin ich auch nicht in der PKV und damit verbundene Vorteile bezüglich Fitnessstudios oder Entspannungstraining wären mir neu.
    Irgendwie typisch Deutsch: man ist begeistert von einem Konzept, das nachweislich Gesundheit und Stressresistenz stärkt, überlegt sich, wie man das auch für Lehrer erreichen könnte, und die Reaktionen sind Kritik und unterstellte Werbung. :whistling:

  • Hau doch einfach ein paar Kollegen an und mach eine Laufgruppe. Oder eine Yoga-Gruppe. Oder was weiss ich. Solche Gruppen sind hier auch bei Roche und Novartis selbstorganisiert, der Betrieb stellt halt die Infrastruktur. An der Schule hat man doch den Vorteil, dass schon Sportmaterial vorhanden ist, das man benutzen kann. An meiner ersten Schule haben einige Kollegen auch regelmässig Basketball gespielt.

  • Liebe Kiwikiri,


    wenn Du Dir Gedanken machst, was "über die Gewerkschaften angeleiert werden" könnte, gibt es da viele Projekte, die meines Erachtens dringlicher sind als die Förderung von Fitnessstudios:


    - Übernahme der angestellten Lehrkräfte (wie Du wohl auch eine bist) auf Beamtenstellen
    - Rücknahme der massiven Beihilfeverschlechterungen für die neuen Beamten
    - Angleichung der Wochenarbeitszeit der Beamten an den Tarifbereich; das heißt Deputatsabsenkung für alle Lehrkräfte
    - Bezahlung der Vertretungslehrkräfte auch in den Sommerferien
    - Einstellung der neuen Lehrer unmittelbar nach dem Ende des Referendariats und nicht erst am Schuljahrsbeginn
    - Absenkung des Klassenteilers
    - mehr Einstellungen mit dem Ziel einer 110%igen Lehrerversorgung (Poolstunden, Vertretungen usw.)


    Alle diese Forderungen liegen seit langem auf dem Tisch, und es ist wahrlich eine Schande, dass ein im Bundesvergleich so reiches Land wie Baden-Württemberg gebetsmühlenhaft darauf antwortet, dass dafür kein Geld da sei, die Schuldentilgung habe Vorrang.


    Mein Tipp für Dich: Organisiere Dich in einem Berufsverband oder in einer Gewerkschaft; es sind wirklich dicke Bretter, die noch gebohrt werden müssen. Damit erreichst Du mehr als in diesem Forum.

  • Noch stecken Programme von Staaten, Versicherungen und Arbeitgebern, die durch smarte Elektronik einen gesunden Lebenswandel von Bürgern, Kunden oder Arbeitnehmern überwachen und diesen ggfs. honorieren in den Kinderschuhen.
    Anreize, vor allem finanzielle, steigern die Erhaltung und Maximierung von Arbeitkraft und führen zu mehr Wachstum. Sobald sich diese Modelle und das durch sie angereizte Verhalten durchgesetzt haben, wird sich das Verhältnis umgekehren: aus Belohnung bei Befolgung wird Strafe bei Mißachtung.



    Ein Arbeitgeber, der anstatt von Lohnerhöhungen Gutscheine für bestimmte Waren vergibt (z.B. Fitness-Studio), ist wie wenn man einem Bettler kein Geld geben will, sondern höchstens Essen oder Kleidung, weil der das Geld vermeintlich versäuft, verspielt oder sonstwie verjubelt.

  • Noch stecken Programme von Staaten, Versicherungen und Arbeitgebern, die durch smarte Elektronik einen gesunden Lebenswandel von Bürgern, Kunden oder Arbeitnehmern überwachen und diesen ggfs. honorieren in den Kinderschuhen.

    ... und da bleiben sie hoffentlich auch.

  • Bekommt ihr als Beamte nicht sowieso die PKV günstiger als jeder andere?

    Wie kommst du darauf? Wir zahlen einfach nur 50% der Beiträge einer Vollversicherung, da der Dienstherr analog zum Arbeitgeberanteil der Angestellten die andere (kleinere!) Hälfte übernimmt. "Kleinere" Hälfte, da sie immer versuchen was abzuziehen, und sei es nur die "Kostendämpfungspauschale" (effektive eine Sondersteuer für Beamte).


    Demnach bin ich auch nicht in der PKV und damit verbundene Vorteile bezüglich Fitnessstudios oder Entspannungstraining wären mir neu.

    Witzig. Diese Vorteile findet man eher bei einigen gesetzlichen Kassen und nicht bei der PKV. Wäre bei der PKV auch unsinning, da wir das dann sowieso selber bezahlen müssten.


    ... und da bleiben sie hoffentlich auch.

    Einspruch. Wenn ich sehe was für einen ungesunden Lebensstil einige pflegen (Rauchen, Risiko-Sportarten) würde ich mir eine gerechtere Bemessung der Versicherungsbeiträge wünschen. Wieso soll ich diesen Sch... mitfinanzieren? Mir gehen auch die Kollegen auf den Keks, die dauernd ausfallen, weil sie sich beim Freizeitsport mal wieder verletzt haben... die darf ich dann unentgeldlich vertreten.


    Und zum Thema: In der "bösen", "hammerharten" und "freien" Wirtschaft ist es bei Mangelberufen (war da nicht auch irgendwas mit Lehrern?) mittlerweile Standard, dass zusätzlich zur tariflichen Entlohnung Incentives geboten werden, nicht nur die verbilligte Mitgliedschaft im Fitnessstudio, sondern auch das obligatorische Diensthandy oder der Geschäftswagen. Nur über die Lehrer wird da wieder gelacht. Die kriegen (zumindest in Nds) nicht mal Weihnachtsgeld, trotz Rekordsteuereinnahmen und gegenteiliger Versprechungen vergangener Landesregierungen... naja, dafür jubelt die entsprechende GEWerkschaft zumindest über Ganztagsschule und Inklusion...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    2 Mal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • ... profitieren von sagenhaften Vorteilen im Gesundheitsbereich und können über die betriebseigene Gesundheitsvorsorge kostenlos oder stark vergünstigt Fitnessstudios, Rückenkurse, Kletterhallen, Schwimmbäder, Entspannungstraining und Yogakurse etc. besuchen (z.B. über XY). Gerade für Lehrer, die viel Stress ausgesetzt und laut Statistiken sowieso stärker Burnout-gefährdet sind, fände ich sowas auch super sinnvoll. ...

    Wortwahl und Namensnennung im allerersten Post klingen halt nach Werbung.


    Grundsätzlich bin ich dafür: hauseigenes Schwimmbad, Massage, Supervision, ach für einen stillen Platz zum essen und Zeit für Pipipause wär ich schon dankbar.

  • Einspruch. Wenn ich sehe was für einen ungesunden Lebensstil einige pflegen (Rauchen, Risiko-Sportarten) würde ich mir eine gerechtere Bemessung der Versicherungsbeiträge wünschen. Wieso soll ich diesen Sch... mitfinanzieren? ...

    Rauchen muss man bei der PKV angeben. Aber was ist mit den ewig Grantigen und ihren Magengeschwüren? die müssen auch alle mitfinanzieren :zungeraus:

  • Wie kommst du darauf? Wir zahlen einfach nur 50% der Beiträge einer Vollversicherung, da der Dienstherr analog zum Arbeitgeberanteil der Angestellten die andere (kleinere!) Hälfte übernimmt.

    Ach Gott. Ich kenne ausreichend viele deutsche Lehrer um behaupten zu können, dass ich bei weitem nicht so luxuriös krankenversichert bin. Und ich war auch in Deutschland lange genug gesetzlich krankenversichert um mitreden zu können.



    Mir gehen auch die Kollegen auf den Keks, die dauernd ausfallen, weil sie sich beim Freizeitsport mal wieder verletzt haben...

    Die sind statistisch gesehen immer noch 100 x gesünder, als die rauchende, übergewichtige Couch-Potato, die spätestens mit 40 "Rücken" und Bluthochdruck hat. Der Fehler mit dem "dauernd ausfallen" liegt da einfach im System. Bei uns wird man für einen gebrochenen Arm oder einen Bänderriss wenn überhaupt nur bedingt krankgeschrieben. Ich habe selbst schon 6 Wochen lang mit dem rechten Arm im Gips 100 % gearbeitet. Warum auch nicht, es reicht ja wenn ich stehen und reden kann. War übrigens auch ein Freizeit-Unfall. ;)

  • Ach Gott. Ich kenne ausreichend viele deutsche Lehrer um behaupten zu können, dass ich bei weitem nicht so luxuriös krankenversichert bin. Und ich war auch in Deutschland lange genug gesetzlich krankenversichert um mitreden zu können.

    Du hast behauptet, Beamte bekommen die PKV "günstiger" als andere. Und das ist falsch. Wir zahlen nur die Hälfte, da der Dienstherr für die andere Hälfte Beihilfe gewährt. Analog zum Arbeitgeberanteil bei den Angestellten.

  • Entschuldige mal ... Jemand, der in Deutschland selbständig ist oder in einem Angestelltenverhältnis arbeitet und privat versichert ist (was sich bei entsprechend hohem Einkommen lohnen kann) bekommt natürlich keine Beihilfe.

  • Deine Vergleiche sind lächerlich. Für Angestellte gibt es den Arbeitgeberzuschuss zur PKV in Höhe des Beitrags zu GKV (https://www.finanztip.de/pkv/arbeitgeberzuschuss-pkv/ ) und Selbstständige haben damit gar nichts zu tun, da vollkommen systemfremd. Genausogut könnte man argumentieren, dass Angestellte, Beamte und Selbstständige ja so benachteiligt sind, da der Hartz 4 - Empfänger gar keinen Eigenbeitrag zur Krankenversicherung zahlt.


    Wenn man keine Ahnung hat...

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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