Gesundheitsförderung für Lehrkräfte

  • Also wenn ich so sehe, was die PKV meinen deutschen Lehrer-Kollegen so alles in den Allerwertesten bläst... Schon klar, dass ihr euch das nicht ausgesucht habt, aber den Ball kann man ruhig mal flach halten. Ich hab nen Selbstbehalt von 3500 CHF pro Jahr, sprich ich bezahle eigentlich jeden Monat für... nichts.

  • sprich ich bezahle eigentlich jeden Monat für... nichts.

    Ich muss mich an der Stelle mal selbst korrigieren. Natürlich bezahle ich meinen Beitrag dafür, dass es überhaupt ein öffentliches Gesundheitssystem gibt und ich jederzeit zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen könnte, wenn es nötig wäre. Das Prinzip nennt sich "Solidarität" und das scheint dem ein oder anderen hier nicht so ganz klar zu sein. Mir erscheint die Anspruchshaltung "ich will für umme ins Fitnesstudio, dafür zahle ich ja Beiträge" (überspitzt ausgedrückt) ehrlich gesagt ziemlich frech. Ich finde jeder muss da primär mal für sich selbst Verantwortung übernehmen und zusehen, dass er seine Gesundheit erhält. Wie @Ratatouille schon trefflich festgestellt hat, habt ihr in Deutschland das unwahrscheinlich grosse Glück, dass es ein sehr aktives und attraktives Vereinswesen gibt, das hauptsächlich von Ehrenamtlichen getragen wird. Dann nutzt das doch auch bitteschön. Wenn ich was von 10 € Monatsbeitrag lese, dann treibt es mir fast schon die Tränchen in die Augen. In Heidelberg z. B. zahlt man selbst als Externer für den Unisport nur 60 € pro Jahr!

  • Also wenn ich so sehe, was die PKV meinen deutschen Lehrer-Kollegen so alles in den Allerwertesten bläst... Schon klar, dass ihr euch das nicht ausgesucht habt, aber den Ball kann man ruhig mal flach halten. Ich hab nen Selbstbehalt von 3500 CHF pro Jahr, sprich ich bezahle eigentlich jeden Monat für... nichts.

    Ich bezahle auch jeden Monat meinen Beitrag und stell dir vor, ich sitze meinen Beitrag auch nicht in den Praxen der Republik ab. ;) Die Beihilfe erstattet auch nicht alles komplett, sondern eigentlich nur wie die übliche gesetzliche KK. Den ganzen Verwaltungsaufwand zu haben, finde ich zum :uebel: . Selbst wenn ich bei der privaten nichts einreiche und mir da den Verwaltungsteil spare (Rückerstattung), muss ich das für die Beihilfe schon tun.
    Außerdem fällt mein Mitleid bei deinem höheren Schweizer Gehalt niedrig aus. :P

  • Stell Dir vor, ich hab ne grobe Vorstellung davon, was Du verdienst. Glaub mir, ihr bekommt anteilig gerechnet erheblich mehr und für mein Empfinden auch unnützen Luxus für eure Beiträge. Und weisst Du... Ich habe gar keinen Verwaltungsaufwand, da ich 1. seit mind. 10 Jahren nicht mehr beim Hausarzt war und 2. sowieso selbst zahlen müsste, wenn ich ginge. Ich finde das ganz OK so, denn da überlegt man sich dreimal ob man nun wirklich krank ist, oder einem vielleicht doch nur ein Pfurz quer steht. Wer hier chronisch krank ist, der zahlt einfach entsprechend höhere Monatsbeiträge. Bitter, nicht?

    • Offizieller Beitrag

    Und jetzt noch On Topic:
    An unserer Schule gibt es eine Lehrersportgruppe. Diese wurde auf Eigeninitiative der Kollegen hin gegründet und man machte, wozu mehrheitlich Lust war und was angeleitet werden konnte (Pilates, Badminton, Tischtennis, Zumba...) abwechselnd.
    Der Zuspruch hielt sich in Grenzen.


    Ich sage mal ganz ehrlich:
    Ich mag den Geruch von Schulturnhallen nicht, ich war immer die Schlechteste in Sport in der Klasse und bin auch heute nicht besonders geschickt oder grazil.
    Manchmal bin ich froh, wenn ich raus bin aus der Schule und möchte nicht noch Freitagnachmittag mit Kollegen verbringen. (Außer vielleicht hin und wieder mit Sekt oder Eiskaffee, aber das ist was anderes.)
    Außerdem habe ich einen Vertrag in einem gut ausgestatteten Fitnessstudio mit guter Betreuung und gehe lieber dort hin, um gezielt, kontinuierlich und sinnvoll zu trainieren. Das fällt mir aufgrund des Arbeitsalltags in den Hochphasen schwer, dann streiche ich manchmal den Sport, weil ich sonst mit der Arbeit nicht fertig werde. Und wenn ich mich dann frage, ob ich in einer stressigen Woche unter Zeitdruck lieber 2mal ins Fitnessstudio gehe oder einmal Fitti + einmal Kollegensport, dann wähle ich die erste Variante.


    Ich finde auch, dass die Prioritäten eher dort liegen sollten, den Stress in den Hochphasen zu mildern, sodass man auch regelmäßig Sport betreiben kann oder Entspannungstechniken oder was auch immer man mag. Maßnahmen dazu wurden genannt.


    Für Sport/Entspannung bin ich selber zuständig und freue mich, dass meine GKV mir schon 2mal einen Kurs bezuschusst hat (und ich das prinzipiell sogar noch öfter in Anspruch nehmen könnte).

  • ... und gehe lieber dort hin, um gezielt, kontinuierlich und sinnvoll zu trainieren. Das fällt mir aufgrund des Arbeitsalltags in den Hochphasen schwer, dann streiche ich manchmal den Sport, weil ich sonst mit der Arbeit nicht fertig werde. Und wenn ich mich dann frage, ob ich in einer stressigen Woche unter Zeitdruck lieber 2mal ins Fitnessstudio gehe oder einmal Fitti + einmal Kollegensport, dann wähle ich die erste Variante.


    Ich finde auch, dass die Prioritäten eher dort liegen sollten, den Stress in den Hochphasen zu mildern, sodass man auch regelmäßig Sport betreiben kann oder Entspannungstechniken oder was auch immer man mag. Maßnahmen dazu wurden genannt.

    DAS finde ich ganz wichtig. Diese Hochphasen nehmen aber immer mehr zu und man stellt sich selbst immer öfter zurück. Das ärgert mich auch.

  • Für Angestellte gibt es den Arbeitgeberzuschuss zur PKV in Höhe des Beitrags zu GKV (finanztip.de/pkv/arbeitgeberzuschuss-pkv/ ) und Selbstständige haben damit gar nichts zu tun, da vollkommen systemfremd.

    So, hab mir gerade mal die Zeit genommen zu lesen. Dazu bist Du offenbar noch nicht gekommen, sonst würdest Du ja das Fazit der von Dir verlinkten Seite kennen: "PKV lohnt sich nur für Beamte." Huch ... warum nur (steht natürlich alles im Text erklärt). Aber Danke für den link, dass auch Angestellte Zuschüsse zur PKV bekommen wusste ich tatsächlich nicht, ich kenne nur Selbständige oder eben Beamte in der PKV.



    Das ist hier übrigens auch so, dass der Gesundheitszustand sich in den Beiträgen niederschlägt.

    Ja, bei der PKV. Darum zahlt @Mikael ja auch nicht wirklich für die Wehwehchen "der Anderen" und wofür man eben den Basisbeitrag zahlt, das sollte eigentlich klar sein. Da müsste sich jetzt wenn überhaupt die GK-versicherten Angestellten hier aufregen.



    Die "solidarischen" Schweizer. Gut, dass du noch einmal daraufhingewiesen hast...

    Da hast Du mich glaube ich in zwei Dingen falsch verstanden.
    1. Wer einen höheren Monatsbeitrag bezahlt, hat natürlich einen kleineren Selbstbehalt. So gesehen "spare" ich einfach nur, indem ich nicht krank bin.
    2. Ich finde das deutsche System der GKV ausgesprochen solidarisch. Eine für alle gleichberechtigt zugängliche Gesundheitsversorgung in dieser Qualität findet man sonst kaum auf der Welt. Einigermassen grässlich finde ich hingegen, dass es überhaupt ein paralleles System dazu gibt, das eben *nicht* allen offen steht.

  • Ich sehe nichts verwerfliches daran, dass ich als Beamtin nur die Hälfte des PKV-Beitrages zahle. Die erstatten mir nämlich auch nur 50 %. Theoretisch erhalte ich die anderen 50% von der Beihilfe. Dort sitzen aber so derart medizinisch geschulte Menschen, dass in meiner letzten Abrechnung etwa 150€ nicht anerkannt wurden, da in deren Augen medizinisch nicht notwendig. Gut, mache ich die Hautkrebsvorsorge eben auf eigene Kappe mit diesem Verfahren. Aber eigentlich sollte ich darauf warten, dass ich irgendwann dann doch mal einen Tumor habe und mir die Therapie dessen dann zahlen lassen.


    An meiner Ausbildungsschule wurde der Lehrersport nach 4 Terminen von der SL wieder verboten, zumindest auf dem Schulgelände. Ein Kollege hatte sich so schwer verletzt, dass er ein halbes Jahr ausfiel. Bei einem Kollegium von 8 Personen schmerzt das dann doch sehr ;)

    Schöne Grüße,
    dzeneriffa



    Am Ende wird alles gut! Wenn´s noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende =)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    An meiner Ausbildungsschule wurde der Lehrersport nach 4 Terminen von der SL wieder verboten, zumindest auf dem Schulgelände. Ein Kollege hatte sich so schwer verletzt, dass er ein halbes Jahr ausfiel. Bei einem Kollegium von 8 Personen schmerzt das dann doch sehr

    Wir sind auch nur eine kleine Schule. Ich habe daher meinen Kolleginnen jegliche sportliche Aktivität verboten, damit sie sich nicht verletzen. Sie mussten mir außerdem vertraglich zusichern, dass sie nicht rauchen, keinen Alkohol trinken, keine sonstigen Drogen zu sich nehmen. Nicht dass sie deswegen mal kurzfristig ausfallen. Außerdem habe ich nach einigen Kämpfen durchgesetzt, dass sie keine Aufzüge fahren. Aufzüge bleiben stecken, das weiß man ja, und dann können sie morgens nicht zur Arbeit kommen und müssen vertreten werden.


    kl. gr. frosch


    <Ironie off>


    P.S.: ich frage mich, was deine SL damit erreichen wollte. Wenn sie euer Verletzungs- und Ausfallrisiko auf Null reduzieren will, müsste sie euch alles verbieten und euch in Watte packen.

  • Daran sehe ich auch nichts Verwerfliches. Verwerflich finde ich nur, dass es überhaupt zwei verschiedene Systeme gibt, deren Leistungen natürlich auch unterschiedlich sind. Wie bereits geschrieben... Ihr könnt natürlich nichts dafür, dass das so ist. Und von wegen "Hautkrebsvorsorge"... Auf genau sowas habe ich z. B. gar keinen Anspruch. Das sollte euch einfach klar sein, dass das im deutschen KV-System ziemlicher Luxus ist. Insofern kann man mit den Ansprüchen bzgl. Fitnessstudio etc. einfach mal bescheidener sein.

  • Ich finde die Grundidee jetzt nicht soooooo abwegig. Wenn man sieht, wie viele LehrerInnen früher oder später ausfallen (Burnout, Bandscheiben...) wäre es auch rein kostentechnisch gesehen sicher sinnvoll, rechtzeitig mehr zu bieten.


    Damit meine ich nicht, nachmittags in der Schulturnhalle verpflichtend Volleyball zu spielen. Aber dass wir z.B. keine Supervision haben, da schütteln immer alle Sozialpädagogen und externen Fobi-Leute den Kopf. Alle Kindeswohlangelegenheiten machen halt irgendwie unter uns aus. Disziplinschwierige Klassen bleiben den Hartgesottenen. Die Frage, wie lange die darauf Lust haben.


    Mediation täte sicher auch dem einen oder anderen Kollegium gut. Wenn ich sehe, wie viele schwierige Schulleiterkonstellationen es gibt, unter denen ganze Kollegien jahrelang leiden müssen: wieso wird da nicht mal flächendeckend und schwellenlos Hilfe geboten?


    Und Massageangebote zwischen Unterricht und Konferenz: warum nicht? Muss ja niemand mitmachen.


    Nur ob gerade die Gewerkschaften da die richtigen Ansprechpartner sind, wage ich zu bezweifeln.

  • ...Aufzüge bleiben stecken, das weiß man ja, und dann können sie morgens nicht zur Arbeit kommen und müssen vertreten werden.
    ...

    ...ja aber Treppen kann man hoch- und runterfallen. Schon mal daran gedacht, nur noch die ebenerdigen Klassenzimmer zu nutzen?

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