Von Einstellungschancen, Noten, Verbeamtung, Altersgrenzen und Sinnhaftigkeit

  • PS: In meinem zweiten Leben werde ich mich gewissenhaft in ein Physik/Mathe/Chemie-Studium stürzen, ungeachtet der eigenen Fähigkeiten für diesen Bereich, aber hauptsache um dem Eindruck des "geringsten Widerstands" bei meiner momentanen Fächerkombination vorzubeugen ;) :rolleyes:

  • PS: In meinem zweiten Leben werde ich mich gewissenhaft in ein Physik/Mathe/Chemie-Studium stürzen, ungeachtet der eigenen Fähigkeiten für diesen Bereich, aber hauptsache um dem Eindruck des "geringsten Widerstands" bei meiner momentanen Fächerkombination vorzubeugen ;) :rolleyes:

    Keine Sorge, die Klausuren sorgen dort für ordentlich Widerstand.

  • Ach je, jetzt sei nicht eingeschnappt. Ich sage doch: mach das, was dir liegt! Und wenn du dich das nicht traust und deinen Sicherheitswahn nicht ablegen kannst, dann musst du eben nehmen was kommt.

  • Nein, das hat nichts mit Eingeschnapptheit zu tun.


    Was mich aber gerade eigentlich mehr als alle anderen angesprochenen und diskutierten Themen hier gerade ziemlich verblüfft und erschreckt, ist die Tatsache, wie ungeniert und verachtungsvoll sich hier über bestimmte Fächerkombinationen ausgelassen wird, wohl wissend, dass es hier im Forum (mitunter alleine sogar schon in diesem Thread) garantiert einige, wenn nicht sogar eine große Mehrheit mit genau solchen Fächern gibt.


    Wenn man dann auch im Schulalltag noch solche "Besonderheiten" an göttlich auserwählten Naturwissenschaftlern um sich herum hat, die einem dann tagtäglich in süffisanter Art und Weise durch die Blume ihre naturwissenschaftlichen Überlegenheitsansprüche verklickern wollen, dann bleibt wohl nur zu hoffen, dass solche die meiste Zeit in ihren Fachräumen verkrochen bleiben mögen.

  • Was mich ja gerade eigentlich mehr als alle anderen angesprochenen und diskutierten Themen hier gerade ziemlich verblüfft und erschreckt, ist die Tatsache, wie ungeniert und verachtungsvoll sich hier über bestimmte Fächerkombinationen ausgelassen wird, wohl wissend, dass es hier im Forum (mitunter alleine sogar schon in diesem Thread) garantiert einige, wenn nicht sogar eine große Mehrheit mit genau solchen Fächern gibt.

    Ohne jeden Beitrag in den beiden Threads gelesen zu haben: Es wäre eine Sache, sich herablassend über die Fächerkombi Deutsch/Englisch zu äußern. Es ist eine andere Sache, wenn man sagt: Na ja, du hast dir zwei Fächer ausgesucht, die äußerst häufig gewählt werden, die ohne Eignungsprüfung zugänglich sind und deren erfolgreiches Studium vielleicht wirklich nicht das gleiche von dir gefordert hat, wie es manches andere Studium getan hätte. Das kann man dir nicht vorwerfen. Aber du kannst deinerseits auch nicht erwarten, dass du damit möglichst gleich nach Studienabschluss und möglichst nah an deinem Wunsch-Standort einen Referendariatsplatz und dann lückenlos eine Stelle bekommst.


    Wenn du das willst, musst du dich halt weiter qualifizieren. Oder du bleibst bei deinen beiden Fächern und nimmst Abstriche in Kauf. So ist das m. E. auch die Regel im Arbeitsleben. Das andere wäre die Ausnahme.

  • Ach, ich bin auch zu doof für Physik, darum gehts mir gar nicht. Und dass die Mathe- und Chemiekollegen hier gern damit prahlen, dass sie das Lehramtsstudium bestanden haben ist jetzt auch nicht so neu ;) Aber du kommst vom Thema ab.

  • Eigentlich wollte ich nichts mehr zu diesem Thread posten, aber bevor die Diskussion wieder in das unsägliche "Geisteswissenschaften vs. Naturwissenschaften" abdriftet, doch noch 5 Cents von mir in der Hoffnung, das Ganze möge sich in etwas rationalere Bahnen entwickeln.


    Zum Thema Rente – nur nach den Pensionsansprüchen zu sehen, greift meiner Meinung nach zu kurz. Lücken lassen sich umso besser schliessen, je früher man mit privater Vorsorge beginnt. Als Berufseinsteiger mit Mitte 30 und entsprechendem Gehalt als Beamter lässt sich eine Versorgungslücke locker schliessen.
    So, nun doch etwas weniger rational: Das Leben findet im Jetzt statt, nicht erst in der Rente. Wer weiss schon, was bis dahin alles passiert? Ein kleiner Perspektivwechsel: Es gibt genug Länder auf der Welt, in denen die mittlere Lebenserwartung unter unserem Renteneintrittsalter liegt. Verglichen dazu leben wir in einem fast schon dekadenten Luxus, was von den ganzen Panikmachern dieser Tage gerne mal übersehen wird. Soll heissen: Ein pensionierter Studienrat mit typischen Lebensumständen wird so oder so im Alter nicht am Hungertuch nagen müssen.


    Thema Musikstudium – wenn dir das Studium gefällt und du es gerne machen möchtest, dann mache es. Make your decision and stick with it. Kümmere dich nicht darum was andere denken, tun, haben oder nicht haben. Das ist nämlich irrelevant. Wichtig ist, dass DU das tust, wobei du dich gut fühlst – und ja, das Fühlen ist dabei ganz wesentlich.

  • Wenn man dann auch im Schulalltag noch solche "Besonderheiten" an göttlich auserwählten Naturwissenschaftlern um sich herum hat, die einem dann tagtäglich in süffisanter Art und Weise durch die Blume ihre naturwissenschaftlichen Überlegenheitsansprüche verklickern wollen, dann bleibt wohl nur zu hoffen, dass solche die meiste Zeit in ihren Fachräumen verkrochen bleiben mögen.

    Mimimimimi?? Pass mal besser auf, dass Du uns NaWis gegenüber nicht ausfallend wirst. ;)


    Mal wieder weg von den gegenseitigen Beschimpfungen: Wo genau in BaWü bist Du denn? Das Stichwort "Ausland" fiel ja schon mal. Guck mal Richtung Süden. Du könntest die Ausbildung z. B. auch an der PH Basel beenden und Dich auf dem schweizer Arbeitsmarkt umsehen. Wobei Dir klar sein muss, dass auch hier Deutsch und Englisch nicht die vielversprechendste aller Kombinationen ist. Ich wollte es aber nur mal erwähnt haben.

  • Mimimimimi?? Pass mal besser auf, dass Du uns NaWis gegenüber nicht ausfallend wirst. ;)
    Mal wieder weg von den gegenseitigen Beschimpfungen: Wo genau in BaWü bist Du denn? Das Stichwort "Ausland" fiel ja schon mal. Guck mal Richtung Süden. Du könntest die Ausbildung z. B. auch an der PH Basel beenden und Dich auf dem schweizer Arbeitsmarkt umsehen. Wobei Dir klar sein muss, dass auch hier Deutsch und Englisch nicht die vielversprechendste aller Kombinationen ist. Ich wollte es aber nur mal erwähnt haben.

    +1 für die Schweiz. Allerdings gibt es auch in der Ostschweiz sehr viele Englischabsolventen, wie ich von meiner Zeit an der PH Thurgau noch weiss. Deutsch ist etwas besser. Von vielen (fachunabhängig) weiss ich aber, dass sie über Kontakte mit Dozenten oder Studienkollegen während ihrer Zeit an der PH Jobs gefunden haben (wenn teilweise auch erstmal als Vertretung).

  • Dem kann ich absolut nur zustimmen. Allerdings sind Deutsch und Englisch eben auch in der Mittelstufe Hauptfächer, das erweitert die Einstellungschancen wieder. Da es hierzulande aber sowieso ziemlich üblich ist, sich mindestens das 1. Jahr nach Ende der Ausbildung mal mit Vertretungsstellen oder befristeten Verträgen durchzuwursten, kann ich die Aufregung um die Verbeamtung direkt nach dem Ref eh nie so recht nachvollziehen. Ehrlich gesagt hatte ich auch mit meinem Fach schon ziemliches Glück, dass ich bereits im 2. Berufsjahr eine Festanstellung hatte. Ich kenne doch einige, die selbst mit einem "Mangelfach" auch nach 3 - 4 Jahren immer noch auf befristeten Verträgen hocken. Ausnahmen sind da absolut nur noch die Mathematiker. Das nur so nebenbei um mal ein bisschen ein Gefühl für den allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln. Die Zeiten ändern sich eben auch im Bildungswesen und im Staatsdienst.


    @Kreacher Ich hab mir jetzt mal alte Beiträge von Dir angeschaut und musste feststellen, dass Du auch vor 4 Jahren schon ziemlich verunsichert warst was Deine Studienfachwahl und Deine Jobaussichten betrifft. Ohne Dir zu Nahe treten zu wollen würde ich Dir da eher den psychologischen Beratungsdienst als dieses Forum hier als Ansprechpartner für Deine Fragen empfehlen. Mir scheint einfach, Du steckst da in einer grundsätzlichen und schon längern andauernden Sinnkrise die Du ganz unabhängig von Deinen Fächern erst mal auflösen müsstest um auf einen grünen Zweig zu kommen. Weisst Du ... selbst wenn Du jetzt direkt eine Stelle mit Deinen Fächern bekommen würdest, hättest Du vermutlich keinen guten Start an der Schule, wenn Du solche Probleme noch im Rucksack stecken hast. Alles Gute Dir! :rose:

  • Bei einer Durchfallquote von 80%? Mit Recht.

    *schulterzuck* was hast du denn bisher Nachhaltiges geschaffen? Dich an sinnvoller Forschung beteiligt? Kindern etwas so erklärt, dass sie es wirklich verstanden haben? Vielleicht sogar jemanden motiviert, der dachte, er schaffe das Fach nicht?


    Fremdsprachen und Sozialkunde sind m.E. die relevantesten Fächer. Naturwissenschaften sind doch v.a. Mittel zum Zweck für die Forschung. Wer an der Entwicklung von Medikamenten oder ressourcenschonender Energiegewinnung beteiligt ist, der kann sich gern auf die Schulter klopfen.

  • Also, ich habe dich aufgrund deiner alten Posts gleich wiedererkannt. Und dass du diese Frage schon seit Jahren ubeantwortet mit dir herumträgst, ist offensichtlich.
    Ich fasse zusammen: Du hast dich vor Jahren in ein Germanistikstudium drängen lassen, obwohl du Literatur gar nicht so interessant findest (wenn ich mich richtig erinnere). Jetzt stehst du vor Abschluss deines Studiums und stellst fest, dass die Einstellungschancen ziemlich schlecht sind, was deinem Sicherheitsbedürfnis zuwiderläuft. Dadurch bricht der alte Traum vom Musikstudium wieder auf, das aber auch keine Sicherheit garantieren kann. Das heißt, es gibt für dich jetzt nicht den einen, sicheren Weg. Jede Entscheidung ist mit ungewissen Ausgang verbunden.


    Mein Tipp: Entscheide dich jetzt, das Musikstudium zu machen. Bereite dich auf die Prüfung vor und wenn du dann in dem Moment der endgültigen, verbindlichen Entscheidung feststellst, dass du es einfach nicht über dich bringst, weil es doch zu unsicher ist, dann hast du deine Antwort.
    Ich schätze, du wirst es nicht machen und eher dein Glück in einer Verbeamtung mit D/E suchen. Und weißt du was, das ist auch völlig okay. Wie alle haben unterschiedliches Sicherheitsbedürfnis. Ich könnte mich deshalb nie im Leben selbständig machen. Ich habe als Student nie an die Verbeamtung gedacht, aber jetzt da ich sie habe, möchte ich sie auf keinen Fall hergeben.
    Das entspricht nicht die draufgängerischen, devil-may-care Persönlichkeit, die ich mit Anfang 20 gerne für mich gehabt hätte, aber so what? Ich bin zufrieden, ich mag meinen Job und ich muss keine Angst vor der Altersarmut haben (- die mich trotz Philios Perspektivenwechsel durchaus beschäftigt hat).

  • Um auch nochmal was konstruktives zu sagen:


    - bewirb Dich aufs Ref
    - probiere, die Aufnahmeprüfung Musik zu schaffen
    - studiere Musik, so lange Du aufs Ref wartest
    - wenn Du den Ref-Platz hast, mach das Ref
    - studiere anschließend Musik so lange weiter, bis es entweder fertig ist oder Du mit Deinen Fächern eine Stelle hast


    Da ist doch nun wenig Risiko dabei, oder?

  • Ja, das kann man vom Englisch/Deutsch-Studium nicht wirklich behaupten. Da kriegt man quasi alles hinterhergeworfen bei ungefähr 95% Freizeit. Ich weiß manchmal gar nicht, wohin mit der ganzen freien Zeit. :rolleyes:

    Also zu meiner Zeit hatte ich so wenig Scheinverpflichtungen in Geschichte und englischer Literaturwissenschaft, weil von einem erwartet wurde, dass man seine freie Zeit mit Bücherlesen füllt. Und dann noch mehr liest.


    Aber vielleicht ist das heute ja alles anders. Oder vielleicht gibt es für Englisch und Deutsch ja auch gar nicht so viele Bücher zu lesen...

  • Wenn's nicht gerade das eine Gymnasium in Freiburg sein soll … … Jenseits der Gymnasien und beruflichen Schulen geht durchaus noch was an Gemeinschaftsschulen. Ich würde die Sache also nicht zu pessimistisch sehen :)

  • *schulterzuck* was hast du denn bisher Nachhaltiges geschaffen? Dich an sinnvoller Forschung beteiligt? Kindern etwas so erklärt, dass sie es wirklich verstanden haben? Vielleicht sogar jemanden motiviert, der dachte, er schaffe das Fach nicht?
    Fremdsprachen und Sozialkunde sind m.E. die relevantesten Fächer. Naturwissenschaften sind doch v.a. Mittel zum Zweck für die Forschung. Wer an der Entwicklung von Medikamenten oder ressourcenschonender Energiegewinnung beteiligt ist, der kann sich gern auf die Schulter klopfen.

    Naturwissenschaften sind kein Mittel zu Zweck. Mit einem tieferesmi Verständnis der Prozesse um uns herum sieht man die Welt ganz anders und geht auch anders mit ihr um. Das alles betrifft jeden Menschen jeden Tag. Das ist schon sehr wichtig. Vor allem zu verstehen, dass man von Menschen geschaffene Systeme (wie Geld, Politik, Kultur) nach belieben ändern und verhandeln kann. Dies geht mit physikalischen oder chemischen Prozessen nicht.

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