Knochenmarkspende - jetzt wird es wohl ernst

  • Meine Schwägerin ist zweimal an akuter Leukämie erkrankt. Das erste Mal wurde es mit Chemos behandelt. Nach den 7 Chemos war sie keine 3 Monate krebsfrei. Dann kam der Krebs wieder und es blieb nur die Transplantation. 6 Wochen haben wir gewartet und dann gab es sogar 2 mögliche Spender. Einer hatte 10 von 10 Übereinstimmungen und jetzt ist sie seit über 550 tagen krebsfrei.
    Es lohnt sich, das Wattestäbchen durch den Mund zu schubbern!!!

    • Offizieller Beitrag

    mein Mann hatte Leukämie.
    Ohne Spende.
    Aber auf der Station damals hatte ich genug Patienten gesehen, die eine Spende bekamen, die meist von den Angehörigen genommen werden konnte.


    Für den Spender ist das eine ganz winzige Blutentnahme, für den Empfänger ist es die Abwendung des sicheren Todes. Nicht mehr und nicht weniger.


    Nach der Transplantation (so heißt das tatsächlich, auch wenn es eigentlich nur eine Infusion ist) hat der Patient immer noch einen schweren Gang vor sich, aber ohne hat er gar keine Chance.


    Wichtig ist zu wissen:
    wenn man sich entscheidet zu spenden und man als Spender passt,
    wenn alle Vorbereitungen beim Kranken getroffen wurden, wird u.a. dessen Immunsystem komplett runtergefahren.


    Dann als Spender noch einen Rückzieher zu machen, bedeutet das Todesurteil für den Patienten.

  • Wichtig ist zu wissen:
    wenn man sich entscheidet zu spenden und man als Spender passt,
    wenn alle Vorbereitungen beim Kranken getroffen wurden, wird u.a. dessen Immunsystem komplett runtergefahren.


    Dann als Spender noch einen Rückzieher zu machen, bedeutet das Todesurteil für den Patienten.

    Ich habe gestern - angeregt durch diesen Thread - mal ein wenig auf der DKMS-Seite herumgelesen. Da bin ich auch auf diese Info gestoßen.
    Daher jetzt meine Frage: Aus eigenen gesundheitlichen Gründen, die an sich einer Spende nicht im Weg stehen - wäre eine Operation ein großes Risiko für mich. Gelegentlich reicht aber wohl die Blutentnahme nicht und es muss doch operiert werden. Wenn ich mich jetzt registieren lasse und ich wirklich für eine OP angefragt würde, dann wäre es aber doch noch nicht zu spät für einen Rückzieher, oder?

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich mich jetzt registieren lasse und ich wirklich für eine OP angefragt würde, dann wäre es aber doch noch nicht zu spät für einen Rückzieher, oder?

    nein, erst wenn du zusagst und beim Patienten alles für die Transplantation vorbereitet wird oder worden ist.

  • Daher jetzt meine Frage: Aus eigenen gesundheitlichen Gründen, die an sich einer Spende nicht im Weg stehen - wäre eine Operation ein großes Risiko für mich. Gelegentlich reicht aber wohl die Blutentnahme nicht und es muss doch operiert werden. Wenn ich mich jetzt registieren lasse und ich wirklich für eine OP angefragt würde, dann wäre es aber doch noch nicht zu spät für einen Rückzieher, oder?

    Moin,


    also ich habe die Unterlagen hier. Damals bei der Typisierung habe ich in eine Operation eingewilligt und jetzt habe ich das Ganze nochmal schriftlich hier liegen.


    "Willigen sie ein in:

    • Knochenmark- oder Blutstammzellenspende
    • ausschließlich Knochenmarkspende (da wird das dann wirklich unter Vollnarkose aus dem Beckenknochen gesaugt)
    • ausschließlich Blutstammzellenspende (da wird das dann aus dem Blut gewaschen, wie oben beschrieben)
    • gar nicht"

    Dazu dann auch der Hinweis, der eben schon gekommen ist, daß diese Einwilligung dann wirklich zählt, weil damit fangen die dann beim Patienten an. Bei der Knochenmarkspende aus dem Beckenknochen sind wohl die Chancen, daß das auch anschlägt, um einiges höher als bei der Butwäsche.


    Ich würde mir an deiner Stelle Gedanken darüber machen, ob nur jetzt für dich eine OP ein zu großes Risiko wäre oder generell. Wobei ich mich immer frage, was denn nun ein "zu großes" Risiko ist? Aber ok, an mir haben sie schon soviel dran rumgeschnipselt, daß das dann die 21. Vollnarkose in knapp 40 Lebensjahren wird. Also von daher...

  • Moin,


    eben gerade ist Post gekommen. Auch bei der zweiten detaillierten Probe passen die Gewebemerkmale überein. Ich bin jetzt für 3 Monate für einen ganz bestimmten mir unbekannten Patienten reserviert, also auf Abruf der behandelnden Ärzte auf Listenplatz 1.


    --> Jetzt wird es wohl wirklich ernst. :ohh:

  • Moin,


    eben gerade ist Post gekommen. Auch bei der zweiten detaillierten Probe passen die Gewebemerkmale überein. Ich bin jetzt für 3 Monate für einen ganz bestimmten mir unbekannten Patienten reserviert, also auf Abruf der behandelnden Ärzte auf Listenplatz 1.


    --> Jetzt wird es wohl wirklich ernst. :ohh:

    wie aufregend. Und ich hoffe für den Empfänger, dass du abgerufen wirst. Für ihn DIE Chance.

  • Wie sieht das eigentlich aus mit der Spende / dem Termin. Kann man dafür von der Arbeit / von der Schule freigestellt werden?
    Der Arztbesuch betrifft ja nicht einen selber, also klar schon, aber es geht ja nicht um die eigene Gesundheit.

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