Eltern- oder vielmehr der Umgang mit sozialem Abstieg

  • Ich bin den Umgang mit unseren Eltern eigentlich gewöhnt. Doch zur Zeit geht es mir ziemlich auf die Nerven. Was ich wirklich bedenklich finde, es gehört doch zu meinem Berufsbild.
    Schon eine knappe Stunde vor Schulbeginn sitzen welche mit ihren Kindern vorm Schulgebäude, rauchen, die Kinder machen irgendwas Sinnloses (klettern auf dem Treppengeländer herum, werfen Stöcke an die Hauswand, zerdeppern Glasflaschen, die irgendwer nachts dorthin gestellt hat) als erstes pfeife ich also Schüler vorm Haus zurecht, die ich nicht mal richtug kenne. Wenn man früh auf den Schulhof kommt, sitzen dort Eltern und warten mit ihren Kindern ewig bis es reingeht. Dabei stört mich die Unfreundlichkeit, es wird nicht gegrüßt, stattdessen beschwert (z.B. dass es bei Kälte nicht früher reingeht oder gleich beim Chef, weil ein Kollege Kaffee trinkt oder über andere Schüler auf dem Hof.) Der eine oder andere hört die Flöhe husten, überall lauern angeblich Kinder, die ihrem Nachwuchs gefährlich werden könnten. Ein Erstklässler habe gerade ein Messer eingesteckt raunt man mir zu, ob ich das mal kontrollieren könne?


    Eigentlich sollte man froh sein, dass sie überhaupt kommen und sie vielleicht sogar irgendwie einbinden. Aber zur Zeit nerven mich diese Leute gerade ziemlich. Ich ärgere mich daüber, dass sie nicht arbeiten gehen, sich nicht waschen, ihren Kindern alle Chancen nehmen, Hilfe verweigern, von Chrystal ausgemergelt dort umherwandern oder sich Verhalten wie Kleinkinder ("...der scheiß Junge dort hat mich geärgert, ich beschwere mich beim Schulamt, das lass ich mir voll nicht bieten!").
    Ständig läuft man Geld hinterher, was mit einem Formular beantragt wäre. Wenns beantragt würde! Stattdessen Schulterzucken und noch Pampigkeit.
    Oder man wird von irgendeiner Mutter im Flur grusslos angeranzt: "wo ist Justin, die haben doch heute nach der 5. schluss?!"


    Und damit meine ich noch nicht mal die Schwierigkeiten bei Disziplinkonflikten mit speziellen Kandidaten.


    Ich weiß, sie können nichts dafür, Sucht und andere psychische Erkrankungen haben sie zu Opfern gemacht. Gleichzeitig frage ich mich, wie überheblich das ist, überhaupt über "sie" als Gruppe von Leuten zu sprechen oder mit ihnen wie mit kleinen Kindern zu reden. Ich will das nicht. Gleichzeitig weiß ich nicht, woher die Wertschätzung nehmen, denn auf kindliches Verhalten kann man nur wie auf Kinder mit Nachsicht oder Strenge reagieren. Ist doch furchtbar, überhaupt Strategien entwickelt zu haben.


    Bald 10 Jahre Aus- und Eingehen von Hilfebedürftigen, die gleichzeitig unverschämte Anspruchshaltung an den Tag legen und nie ihre Verantwortung wahrnehmen macht mich gerade wütend. Wie soll ich die Kurve kriegen?

  • Ich kenne das auch so. Mütter mit rosagestreiften Haaren fahren mit dem Auto über den Schulhof bis vor die Tür und werfen ihr Kind raus. Schulranzen fliegt hinterher. Oder Sechsjährige sitzen um 7.20 Uhr im Winter vor der Schultür, die um 7.45 Uhr geöffnet wird, weil Mama, die zu Hause ist, sie so früh losschickt....

  • wieso "du"?
    Wenn die so extrem sind, dürfte da Kindeswohlgefährdung vorliegen... also JA einschalten. Und ggf Gesundheitsamt oder sozialen Dienst, wenn zB eine Entziehungskur angebracht wäre...
    Deligieren, das ist nicht dein Job. Der kommt danach.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Achso, um das vorwegzunehmen: selbstverständlich sind das niemals Familien mit Migrationshintergrund. Es ist auch kein Problem allein von Armut oder niedrigem IQ.


    Ich vermute, es kommen psychische Störungen und die mangelnde Bereitschaft zusammen, an seiner Situation etwas zu ändern. Die anderen sind Schuld, die anderen wollen mir was Böses und außerdem muss ich mir von jedem Ghetto-Nachbarn mit dem ich gerade nicht zerstritten bin ein Kind machen lassen. Sorry, ich werde zynisch und das ist eben kein gutes Zeichen.

  • Lies meine Signatur, ich verstehe dich.
    Wie gesagt - dafür gibt es andere Ämter. Die brauchen aber ggf Hinweise, um aktiv zu werden. Die kannst (und sollst) du geben, und dann gibst du diesen "Ball" gefälligst ab. Das ist ein Level wo "wir" nicht mehr zuständig sind.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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  • @Miss Jones, oft ist das Jugendamt doch schon längst drin. Einmal hab ich selbst bei der Polizei angerufen und gefragt, ob sie bitte nach dem wochenlang schwänzenden Kind sehen könnten. Weil der "Fallmanager" es nicht für nötig hielt. Aber nein, auch die Polizei kann "leider nichts machen".


    Ich muss lernen, mich abzufinden und das gelingt gerade nicht gut :/

  • Puh, Krabappel, das klingt auf Dauer natürlich belastend. :uebel: K*** dich ruhig aus, wir sind da!


    Ein Punkt ist mir vorneweg wichtig:

    Gleichzeitig frage ich mich, wie überheblich das ist, überhaupt über "sie" als Gruppe von Leuten zu sprechen oder mit ihnen wie mit kleinen Kindern zu reden. Ich will das nicht.

    Lass dir das schlechte Gewissen nehmen! Es ist nicht überheblich. Das gehört zur Bewältigung. Ich kenne das Gefühl, mich geradezu zwingen zu müssen, anderen Erwachsenen ausnahmsweise mal NICHT auf Augenhöhe zu begegnen, aber das ist dann absolut kein Grund dir selbst Überheblichkeit vorzuwerfen.
    Viele Menschen in anderen Berufen stecken Gruppen von Leuten in Schubladen und begegnen ihnen dann bedarfsgerecht. Das ist keine Überheblichkeit. Das darfst du!

  • Dann gehst du denen noch viel zu wenig auf die Nerven, @Krabappel.
    Ich habe seit einem "Vorfall" vor einigen Jahren einen ganz guten Draht zu so einer "JA-Tante" - von der habe ich die Durchwahl. Wenn also was ist, rufe ich sicher nicht die "Zentrale" an.
    Also, renn denen die Tür ein, und benutze, wenn die sich nicht bewegen wollen, mal den Begriff "Dienstaufsichtsbeschwerde". Bei vielen wirkt das Wunder...

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  • ...
    Also, renn denen die Tür ein, und benutze, wenn die sich nicht bewegen wollen, mal den Begriff "Dienstaufsichtsbeschwerde". Bei vielen wirkt das Wunder...

    Das stimmt, aber da sehe ich eigentlich meinen Chef in der Verantwortung. Oder regelst du das im Alleingang?

  • Kenne das, was du beschreibst, Krabappel sehr gut, obwohl ich unsere Schule nicht in einem sozialen Brennpunkt verordnen würde. Aber diese Eltern haben wir auch. Und wen ich dann teilweise die Antworten des Jugendamtes, der Familienhelfer und sonstiger Institutionen sehe und höre, kriege ich erst recht die Krise. Mir fällt es auch schwer, damit umzugehen und meinen Kollegen ebenfalls....An manchen Tagen kann ich besser "abschalten", soll jetzt nicht so klingen, als ob es mich nicht mehr interessieren würde, aber dann belastet es mich nicht so...

    Ich bin Grundschullehrer, ich muss nicht die Welt retten!!!

  • Das stimmt, aber da sehe ich eigentlich meinen Chef in der Verantwortung. Oder regelst du das im Alleingang?

    Kommt durchaus vor.
    Mein Chef ist zwar ganz kompetent, habe ich den Eindruck, aber erstens kostet jede weitere Station u.U. wertvolle "zeit", und außerdem bin ich auch noch Vertrauenslehrerin... also kommen SuS mit diversen Problemen öfter mal direkt zu mir.


    Merke dir folgendes:
    Finde heraus, ob die Betroffenen sich helfen lassen *wollen*. Ist das der Fall, kannst du ihnen idR Hilfe in der Form geben, sie an die richtigen Stellen zu verweisen.
    Wollen sie das nicht - dann kannst du höchstens über die (dann wahrscheinlich vorliegende) Kindeswohlgefährdung gehen, denn es gibt "Eltern" die besser keine wären, und ich bin durchaus der Ansicht, deren Kinder sind dann in einer Wohngruppe o.ä. besser aufgehoben.
    Allerdings ist es manchmal schwer, diese beiden Typen zu unterscheiden, manchen fällt es einfach schwer, um Hilfe zu bitten, oder sie wissen einfach nicht, welche Hilfen es geben kann.

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  • Die Drohung mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde hören die vermutlich den ganzen Tag.

    ich lasse es im Zweifelsfall nicht bei einer Drohung.
    Aber ich glaube, so häufig ist das nicht. Viele Leute trauen sich sowas nicht zu, bzw wissen gar nicht, welche Möglichkeiten sie haben, bei untätigen Beamten gegen diese vorzugehen...

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  • Mir geht's jetzt auch weniger darum, wie man vorgehen muss, Jugendamt, Elternberatung und dergleichen. Das kenne ich aus dem Effeff und außerdem macht das ja auch alles Arbeit, die sowieso für die eigene Klasse anfällt. Es geht um das Abfinden, generell die Anwesenheit, der tägliche Umgang mit Eltern die nicht in meinen "Aufgabenbereich" fallen.

  • Ist aber die einzige legale Möglichkeit, die auf Dauer loszuwerden - notfalls "einweisen lassen", je nachdem um was es geht.

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  • @Krabappel
    Da sprichst du ein Thema an, das mich zunehmend mehr beschäftigt. Auch wir haben immer mehr solche Eltern, die zu fremden Lehrkräften pampig werden, wenn ihnen etwas nicht passt. Bisher bin ich immer ruhig und höflich geblieben (dachte hier an die Vorbildfunktion), doch ich stelle mir die Frage, ob man solchen Leuten nicht einmal ihr Verhalten spiegeln sollte. Wenn man es durchgehen lässt, denken sie, es sei normal. Ich finde es nur sehr schwierig, die richtige Formulierung dafür zu finden, dass es eine Chance hat, nachhaltig zu sein ohne dass die Leute ihr Gesicht verlieren.


    Ich habe und hätte genauso Schwierigkeiten, mich damit abzufinden im Sinn es einfach durchgehen zu lassen. Auch solche Leute sollten wissen, dass man die Schule und das Personal respektiert. Du schreibst von der Situation vor der Schule. Ist da nicht die Lehrerkonferenz und die Schulleitung gefragt? Das wäre doch einmal ein Thema, das alle anginge. Da müsste man sich absprechen, wie man das handhabt. Man könnte auch die Hausordnung erweitern, wenn sie für solche Fälle noch nichts vorsieht.

  • Ich sehe es ganz anders als Miss Jones.
    Gegen jedes Unheil anzukämpfen macht dich nur kaputt.
    Darum mein gänzlich unpädagogischer Rat: Lass die Leute in ihrer Schublade - du kannst sie eh nicht ändern.
    Ich selbst kann Stress gut mit Humor abbauen.
    A) Soll ich mich aufregen und mir den Kopf zerbrechen, wieso jemand etwas mir vollkommen Unbegreifliches gemacht hat und was ich jetzt unternehmen kann, damit er das nicht mehr tut und einsieht, was er falsch gemacht hat?
    Oder B) Soll ich über die Skurilität des Verhaltens lauthals lachen?
    Meist nehm ich Variante B.
    Die Welt verbessern kann ich nicht - aber ihr lustige Seiten abgewinnen schon.


    Sollte es mit Humor nicht gehen, probier es alternativ mal mit distanzierter Arroganz ("Ach Gott, sind die doof. Zum Glück bin ich nicht so."). Auch nicht sehr pädagogisch, aber du fragst ja nach Alltagsstrategien.

  • @Susi Sonnenschein
    hey Susi,
    "alle" kannst du nicht retten, da gebe ich dir sogar recht.
    Aber wenn du unterscheiden kannst, wer einfach nur nicht weiß, wie er da "wieder rauskommt", und wer sich wirklich bewusst verweigert, ist das durchaus praktikabel.
    Und vor allem - die Kinder können am allerwenigsten dafür, wenn ihre Erziehungsberechtigten einen Knacks weg haben.


    Das unterscheiden zu können ist aber essentiell, sonst verschwendest du wirklich massig Energie, da hast du recht.

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  • Wenn ich sowas lese, auch den Grundschul-Thread, der gerade parallel dazu läuft, dann hab ich das Gefühl, ich wohne auf einem anderen Planeten. Ich mach den Job jetzt auch schon in der 6. Runde und finde meine Jugendlichen ein ums andere mal bemerkenswert anständig und selbständig. Ich hab grad die erste Schulwoche rum und die ersten Eindrücke meiner beiden neuen Klassen sind wirklich so gut wie noch nie. Und da frage ich mich eben ... warum ist das so? Also das ist eine völlig ernst gemeinte Frage und ich hoffe, ihr könnt mir das mal irgendwie erklären, warum bei euch anscheinend diese Art der Verrohung und Verwahrlosung stetig zunimmt und ich hier von alledem nichts mitbekomme?


    Wir sind vor 4 Wochen aus dem Urlaub zurück gekommen und in Frankfurt am Flughafen gelandet, von wo aus wir mit dem Zug zurück nach Basel gefahren sind. Auf dem kurzen Weg von der Gepäckausgabe zum Bahngleis sind uns drei Gruppen von Jugendlichen untergekommen, die nur sinnlos aggressiv und blöd in der Gegend rumstanden und einen direkt dumm von der Seite anmachten, nur weil man versuchte in dezenter Eile mit dem Rollkoffer um die drumrum zu manövrieren. @Krabappel schrieb es ja bereits - von Migrationshintergrund weit und breit nichts zu sehen, das Thema kann man an der Stelle also mal echt getrost aussen vor lassen. Ich verstehe das einfach nicht und frage mich - ist das wirklich ein neuzeitliches Phänomen oder ist es mir früher nur nicht aufgefallen?

  • das kommt drauf an wie lange "früher" bei dir zurückliegt, @Wollsocken80.
    Es nimmt immer mehr zu - Idiocracy lässt grüßen. Es ist wirklich so, es bekommen zu viele Leute Kinder, die das besser nicht täten, weil sie von Erziehung keine Ahnung (und/oder keine Lust dazu) haben. Die haben selbst schon genug soziale Probleme (weil es ihnen selbst an entsprechender Sozialisation mangelt) - wie sollten sie sowas also vermitteln, selbst wenn sie wollten?


    Dazu kommt noch eine immer extremere Neid- und Ellenbogengesellschaft. Durch falsche Ideale (Staat sei dank) gönnen viele keinem anderen auch nur den Dreck unterm Fingernagel. Viele Leute sind so kurzsichtig - wollen nicht sehen, warum ein Vorteil für jemand anderen ihnen ja kein Nachteil sein muss... nein, man muss immer selber was davon haben, sonst bleibt man ja auf der Strecke... ironischerweise ist da sogar was dran, wenn man die immer weiter auseinanderklaffende Schere sozialer Art betrachtet. Und aus dieser Mißgunst und dem damit verbundenen Frust kommt dieses Verhalten... sei es gewaltbereit, oder auch einfach nur "verhaltensoriginell".


    Dem im großen Maße entgegenwirken kannst du als einzelne Person nicht. Dazu müsste sich am System einiges ändern. Was du aber kannst ist, an einigen Stellen, zumindest "Feuer löschen" und vielleicht manchen Kindern Brücken bauen, wozu ihre Eltern einfach nicht in der Lage sind.

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    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
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