Beobachtungsaufgabe Praktikum

  • Man kann übrigens auch seine Ausbildungslehrer einfach mal um Beobachtungsaufträge bitten.


    Ich hatte auch Ausbildungslehrer, die von sich aus um bestimmte Sachen gebeten haben. Zum Beispiel auch Umgang mit bestimmten Schülern durch Vorfälle.


    In meinem Master-Studium habe ich in den BiWi eine Hausarbeit zum Thema Unterrichtseinstiege geschrieben. Also hatte da Beobachtungen vorgenommen und mir dazu genau die ersten Sätze notiert.
    Meist geht der Einstieg im Formalen unter, aber ich saß so oft in Stunden wo ich nach einer halben Stunde nicht wusste, dass der Unterricht lief. War schon sehr interessant, welche Muster da bei manchen Lehrern zu beobachten war.
    Wenn man offen kommuniziert, was man macht und wofür, freuen sich die Leute auch über die Rückmeldungen.

  • Hm, meine Unterrichtseinstiege bestehen
    aus "guten Morgen 7b", "wer fehlt heute", "wer erinnert sich an letzte Stunde?" oder Konfliktklärung aus der Pause.


    Also ja, es stimmt, dass Praktikanten und auch Referendare am Anfang wie Schüler hinten drin sitzen und irgendwas Diffuses finden oder meinen. Aber ich sehe irgendwie auch nicht die Lösung dafür, außer erstmal selbst zu unterrichten. Das Wichtigste ist nicht der Einstieg.


    Der Experimenteplan von Wollsocken macht Sinn. Was gebt ihr denn sonst konkret für Aufträge, z.B. @Meerschwein Nele?

  • Hm, meine Unterrichtseinstiege bestehen
    aus "guten Morgen 7b", "wer fehlt heute", "wer erinnert sich an letzte Stunde?" oder Konfliktklärung aus der Pause.


    Also ja, es stimmt, dass Praktikanten und auch Referendare am Anfang wie Schüler hinten drin sitzen und irgendwas Diffuses finden oder meinen. Aber ich sehe irgendwie auch nicht die Lösung dafür, außer erstmal selbst zu unterrichten. Das Wichtigste ist nicht der Einstieg.


    Der Experimenteplan von Wollsocken macht Sinn. Was gebt ihr denn sonst konkret für Aufträge, z.B. @Meerschwein Nele?

    Eine Lehrerin hat mich mal gebeten herauszufinden, wer in einem bestimmten Eck denn immer für Unruhe sorgt. Im Unterricht hat man als Lehrer dafür vielleicht nicht die Zeit/ Möglichkeit, so etwas herauszufinden. Jemand der jedoch hinten sitzt kann ungestört beobachten.

  • Der Experimenteplan von Wollsocken macht Sinn. Was gebt ihr denn sonst konkret für Aufträge, z.B. @Meerschwein Nele?

    Zum Beispiel:
    - "Entwirf ein Kommunikationsdiagramm von Lerngruppe und Lehrer - in welche Richtungen wird gesprochen, wer antwortet auf wen, wer spricht wieviel?"
    - "Mit welchen Techniken moderiert der Lehrer? Sprechanteile, Gestik, Mimik?"
    - "Wie bewegt sich der Lehrer körperlich durch den Raum und wie steht das im Zusammenhang mit dem Unterrichtsgeschehen?"
    - "Wie gehen individuelle Schüler mit Schwierigkeiten im Arbeitsmaterial um, welche Problemlösungsstrategien wenden sie an?"
    - "Wie erklären sich Gelenkstellen und Methoden aus dem konkreten Unterrichtsgeschehen?"


    Die Arbeit mit studentischen Praktikanten ist für mich die Arbeit mit Lehrlingen im ersten Lehrjahr. Man muss im Kopf behalten, dass die weder über sonderlich ausgebautes fachwissenschaftlichen Wissen verfügen noch überhaupt eine praktische Vorstellung von der Perspektive aus der anderen Seite des Klassenraums haben. Ich versuche meine Arbeitsaufträge einerseits konkret und klar formuliert zu machen, andererseits diese Beobachtungen dann als Gesprächsgrundlage - ich führe mit Praktikanten immer ein ausführliches Nachgespräch nach einer Hospitationsstunde - für einen weiteren Austausch über Unterricht, Schule und Pädagogik dienen können.


    Ich glaube, dass zur guten Ausbildung von Praktikanten und Referendaren gehört, dass man als erfahrener Lehrer sich häufig und ausführlich mit ihnen unterhält. Ich halte nicht viel davon, wenn Referendare in Lehrerzimmern so ein isoliertes und ignoriertes Grüppchen an einem Katzentisch sind.


    P.S. Übrigens geben solche Gespräche auch mir altem Sack immer wieder interessante Impulse und Ideen.

  • Hm, meine Unterrichtseinstiege bestehen
    aus "guten Morgen 7b", "wer fehlt heute", "wer erinnert sich an letzte Stunde?" oder Konfliktklärung aus der Pause.


    Also ja, es stimmt, dass Praktikanten und auch Referendare am Anfang wie Schüler hinten drin sitzen und irgendwas Diffuses finden oder meinen. Aber ich sehe irgendwie auch nicht die Lösung dafür, außer erstmal selbst zu unterrichten. Das Wichtigste ist nicht der Einstieg.

    Guten Morgen ist kein Einstieg.


    Behauptet ja auch keiner dass es die wichtigste Phase ist, aber Beobachtungsaufgaben, die alle Phasen des Unterrichts einschließen sind nicht möglich.
    Ich habe zu Beginn Kriterien festgelegt, auf die ich die Einstiege hin untersuchen wollte. Und dann ausgewertet, lediglich die Beobachtungen zusammengefasst.
    Bezogen auf das Fach Chemie ist da einfach viel Potential.


    Kriterien (angelehnt an Meyer) waren da zB: Interesse wecken, Motivierend, Aktivierung von Vorwissen, Orientierung für den geplanten Unterrichtsverlauf, Verknüpfung von Wissen, Disziplin fördern ...
    Es sind nie (!) alle Dinge gleichzeitig zu erbringen, leider habe ich sehr häufig beobachtet, dass ohne Einstieg die Arbeitsphase eingeläutet wurde. Und entsprechend brauchen die Schüler dann bis sie drin sind.


    Schule war Berufskolleg, also Sek II

  • @Meerschwein Nele finde ich super! Ich hoffe, so werden es die Lehrer auch mit mir machen. Zumindest werde ich den Wunsch äußern, dass wir das besprechen. Ich denke mal, dass davon, wie du schon sagst, beide Seiten was von haben. Für mich persönlich ist es eben schwierig, etwas konkret zu beobachten. Als Schüler konnte man natürlich irgendwann sagen, was man am Unterricht gut findet oder nicht, aber wenn man sich in völlig fremde Klassen setzt, kann das überfordernd sein, weshalb ich einfach hoffe, dass es kein Beinbruch ist, dass ich in den ersten Stunde erstmal so gut wie nichts (außer eben den Unterrichtsverlauf) notiere, sondern mir erstmal angucke, wie die Klasse und die Lehrkraft an sich so drauf sind und wie die miteinander (dis)harmonieren.

  • Ich würde auch die Schülerperspektive verlassen (mit Lehrkraft absprechen). Es bringt wenig, wenn sich Studenten nur hinten reinsetzen.
    Oft muss ich die Studenten dazu auffordern, mal herumzugehen und zu schauen, wie zum Beispiel Schüler die Arbeitsaufträge umsetzen. Oder bei Experimenten assistieren, ...

  • Ich würde auch die Schülerperspektive verlassen (mit Lehrkraft absprechen). Es bringt wenig, wenn sich Studenten nur hinten reinsetzen.
    Oft muss ich die Studenten dazu auffordern, mal herumzugehen und zu schauen, wie zum Beispiel Schüler die Arbeitsaufträge umsetzen. Oder bei Experimenten assistieren, ...

    Das hängt aber auch von der Schule und den Lehrern ab, in manchen Praktika, insbesondere im Praxissemester wurde mir noch deutlich gemacht, dass ich nur Studentin wäre und noch keine Referendarin oder so.
    Habe nicht so viel gutes durch die Praktika erfahren.
    Auch jetzt an meiner Ref-Schule ist nicht jeder gewillt Ausbildungsunterricht zu machen.

  • Das bedauere ich sehr. Dann kann man nur rein beobachten. Aber ich schrieb ja auch deshalb, dass man dies mit der Lehrkraft absprechen sollte. Die Gründe können ja auch vielfältig sein. In meinen Anfangsjahren hätte mich das wahrscheinlich überfordert.

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