Chemnitz

    • Offizieller Beitrag

    Ich gehe auch immer ungern in die Kneipe. Da rotten sich abends immer so zehn bis fünfzehn andere Männer zusammen und trinken Bier. Das ist mir immer sehr unangenehm und ich fühle mich da unwohl.


    Kl.gr.Frosch

  • Ich halte berechtige Argumentationen durch Lächerlichkeiten versuchen zu diskreditieren als ursächliches Problem bei der Polarisierung.


    @Xiam
    Keine Ahnung, warum es unangenehm sein sollte abends als Mutter und Tochter an der S-Bahn-Station auf 15-20 männliche Flüchtlinge zu treffen.


    So etwas gab es zwar in der Anzahl und Häufigkeit vorher bei uns nicht; aber die beiden sollen sich mal nicht so anstellen.


    Ich gehe auch immer ungern in die Kneipe. Da rotten sich abends immer so zehn bis fünfzehn andere Männer zusammen und trinken Bier. Das ist mir immer sehr unangenehm und ich fühle mich da unwohl.


    Kl.gr.Frosch

    QED.

    • Offizieller Beitrag

    TwoEdgeWorld: Ich habe es nicht ins Lächerliche gezogen - sondern ich habe eine lächerliche Argumentation als solche hervorgehoben.


    kl. gr. frosch


    Oder um es anders zu sagen:

    Zitat von Yummi

    Auch die Argumente der Bürger, insbesondere die Zusammenrottungen von Flüchtlingsgruppen an bestimmten Orten ist mir bei uns auch schon früh aufgefallen; dass habe ich als Vater auch als sehr unangenehm empfunden.

    als Erklärung dafür, dass die rassistischen Befürchtungen der Menschen doch ernst zu nehmen seien. Als Erklärung für das "Zusammenrotten" spricht er dann von "herumstehenden Flüchtlingen" - die dort beim Herumstehen aber erst einmal genauso wenig eine Gefahr für Frau und Kind darstellen, wie die Männer in meinem Beispiel für mich. Er befürchtet Gefahr, aufgrund von Vorurteilen gegen die Flüchtlinge - so wie ich in meinem Beispiel scheinbar Gefahr bei den Männern befürchte.


    Aufgrund von Vorurteilen gegen Flüchtlinge Vorurteile gegen und Ängste vor Flüchtlingen zu begründen ist aber ungefähr so, als ob sich Münchhausen am Schopf aus dem Sumpf zieht - ächerlich.

  • Bezüglich des "ins Lächerliche ziehen" (- ohne damit zu sagen, der Frosch hätte das getan, eher so als allgemeine Beobachtung):
    Ich glaube, eines der größten Probleme ist, dass diejenigen, die sich diffuse Sorgen bzgl. der Einwanderung machen, weil sie durch einseitige, sensationalistische Medienberichterstattung augeschreckt wurden oder die populistische Propagande zu ernst nehmen, nicht ausreichend "aufgefangen" werden. Hier fehlt etwas Empathie und Aufklärung.
    Denn wenn diese WIRKLICH besorgten Bürger - und damit meine ich eben nicht diejenigen, die diesen Begriff nur vor sich her tragen, um ihre rechte Einstellung zu überdecken - auch noch das Gefühl haben, in ihren Sorgen von "der Politik" nicht wahrgenommen zu werden, dann driften sie wirklich in die rechte Ecke ab.
    Ich meine, "dreistellige Milliardenbeträge" sind schon erstmal eine Ansage. Angesichts von Milliardengräbern wie Berliner Flughafen, Elbphilharmonie und Stuttgart 21 und mehrstelligen Milliardensummen, die an Steuern nicht eingezogen werden, ist das trotzdem nicht das große Problem, das wird haben. Aber das muss man den Menschen, die durch solche Zahlen eingeschüchtert sind, erklären. Ein "wir schaffen das" reicht da nicht, obwohl wir das natürlich schaffen. Und dem Menschen mit Hartz IV oder mit schlecht bezahltem Job in sozialen Berufen muss man auch erklären, dass er im sozialen Vergleich nicht wegen den Flüchtlingen schlechter dasteht, sondern weil der politische Wille fehlt - im Zweifelsfall auch bei der AFD, wenn sie mal jenseits ihres Flüchtlingsgeschreis Farbe bekennen muss. Und dass sie im sozialen Vergleich innerhalb Deutschlands zwar wirklich ein Stück weit abgehängt sind, aber dennoch keine Not leiden - im Gegensatz zu Flüchtlingen, wenn sie ihr Land verlassen müssen.


    Aber wer soll ihnen das erklären? Ich, mit meinen A13 und meinen vier Urlauben im Jahr? Die Politiker mit ihren Priviligien? Da klingt das dann nur hohl und unaufrichtig.
    Darin sehe ich die Grundproblematik.

  • Der Haken scheint mir zu sein, dass es auch hier im Forum nur schwarz und weiß gibt.


    Die Realität ist aber grau. Nicht alle Flüchtlinge fliehen vor Not und Verfolgung im Sinne des GG, nicht alle Flüchtlinge verhalten sich korrekt, nicht alle Bewohner der neuen Bundesländer sind Nazis.


    Chemnitz hatte im vergangenen Jahr mit einer auffälligen Kriminalität von jungen Ausländern zu kämpfen. Diese mag in der bundesweiten Statistik zwar untergehen, ist vor Ort aber aufgefallen. Die Bürger fühlten sich dadurch gestört und beeinträchtigt. Die Maßnahmen von staatlicher Seite wie Gefährdungsansprachen oder Strafen auf Bewährung haben sich nicht als wirkungsvoll erwiesen. Die Menschen fühlten sich vom Staat allein gelassen. So wurde das Stadtfest 2017 wegen erheblicher Störungen und sexueller Übergriffe abgebrochen.


    Während des Stadtfestes 2018 kam es zum Totschlag und zur schweren Körperverletzung von drei Bürgern, begangen unter anderem von einem Verdächtigen, der schon mehrfach wegen Körperverletzung aufgefallen war und gar nicht mehr hätte hier sein dürfen.


    Diese Tat haben rechtsextreme Gruppierungen für sich vereinnahmt. Den Frust der normalen Bürger kann ich aber durchaus verstehen.


    Wir kommen in der Diskussion überhaupt nicht weiter, wenn wir nicht miteinander reden und einander nicht respektieren. Unsere Exekutive und unsere Justiz werden sich sicherlich umstellen müssen, von Bewährungsstrafen und Deeskalation werden wir uns entfernen müssen zu Konsequenzen, die sehr schnell auf eine Tat folgen - das gilt natürlich auch für deutsche Täter.


    Die Zuwanderung wird die Gesellschaft und den Staat verändern (müssen).

  • Noch als Ergänzung, aus Spiegel online:



    Zitat von Spiegel


    Der Grund für den hohen Zulauf bei rechten Protesten sieht Köpping zum einen in der Flüchtlingskrise. "Die Menschen in Sachsen waren auf das Jahr 2015 nicht vorbereitet", sage Köpping. Man sei davon ausgegangen, dass rund 12.000 Flüchtlinge pro Jahr nach Sachsen kommen. Im Jahr 2015 seien es 69.000 Flüchtlinge gewesen.


    Hinzu komme aber, dass die Wiedervereinigung in Ostdeutschland extreme Herausforderungen mit sich gebracht habe. Viele Menschen hätten sich in den vergangenen 30 Jahren mühsam und über viele Entbehrungen etwas aufgebaut, sagte Köpping. Kaum jemand habe im Osten etwas geerbt. "Und nun hat man Angst, dass man etwas teilen muss." Andere seien enttäuscht, weil sie es trotz erheblicher Anstrengungen nicht geschafft haben, sich etwas aufzubauen.

    http://www.spiegel.de/politik/…tags-demos-a-1226082.html

    • Offizieller Beitrag

    Stille Mitleserin: ich denke eher, wir sehen es schwarz - grau. Niemand würde abstreiten, dass es natürlich anstrengende und gefährliche Flüchtlinge gibt. Idioten gibt es überall. Das hat nichts mit der Nationalität zu tun. (Grau). Aber demgegenüber steht das Pauschalurteil, dass man Angst vor Flüchtlingen haben müsse und welches dann in Chemnitz zu dem rassistischen "Ausländer raus" geführt hat.



    Zu den Ängsten. Meister Yoda sagte mal "Angst ein schlechter Berater ist." Wenn die ängstlichen Bürger ihre Angst argumentativ bezwingen würden, wäre ja alles okay. Aber sich von den Ängsten leiten zu lassen und daraus Vorurteile zu entwickeln ist... Nicht okay.


    Kl.gr.Frosch

  • Hallo Frosch,


    hier ging es durchaus nicht um diffuse Ängste sondern um einen Toten und zwei Schwerverletzte durch einen Messerangriff. Und das sind ja nun nicht die ersten Opfer.


    Das Gewaltmonopol liegt auf Seiten des Staates. Dieser hat die Pflicht, seine Bürger so gut es geht zu schützen.
    Die Menschen erwarten nicht die absolute Sicherheit, die gab es nie, fragen sich aber nicht zu Unrecht, warum sich gewaltbereite und polizeibekannte Kriminelle
    völlig frei bewegen und weiterhin straffällig werden können. Dabei ist es ganz egal, ob es sich um EU-Bürger oder Flüchtlinge handelt.


    Und nun nutzen rechtsextreme Gruppen diese Unzufriedenheit aus - sie setzen den Menschen den Floh ins Ohr, sie müssten sich ab nun selbst wehren und um die öffentliche Sicherheit kümmern.
    Was tödlich für Demokratie und Rechtsstaat ist.


    Der Staat muss das Vertrauen der Menschen zurückgewinnen. Dringend.


    Alles auf diffuse Ängste zu schieben macht den Graben nur tiefer.

  • Es ist eine Mischung aus Angst, Vorurteilen und (eher schlechten) Erfahrungen, die zu diesem Verallgemeinerungscocktail führt.


    Ein Beispiel, das ich in noch ziemlich junger Vergangenheit erlebt habe... vor meinem Umzug letztes Jahr habe ich in einer Ecke gewohnt die einen... na, sagen wir mal "bescheidenen" Ruf hat. Wenn ich aus dem Fenster geguckt hatte, sah ich direkt auf ein "Schüsselhaus" (gefühlt mehr Satschüsseln an der Wand als Fenster). Diese zB war nach und nach "fest in bulgarischer Hand". Aber war das ein Problem?
    Für viele Leute offenbar schon - nur hatten die nie da gewohnt. Ein Nachbar meinte mal zu mir "Die Straße ist weit besser als ihr Ruf" - und das stimmte. Klar, wer da nicht "hinterblickte" hatte Vorurteile. Vor besagtem Haus standen manchmal ein halbes Dutzend oder mehr Kerle rum, da dachtest du "da stehen über 200 Jahre Knast"... und wenn... die haben sogar aufgepasst. Das sind verdammt aufmerksame Nachbarn, die mitbekommen, wenn da jemand rumstrolcht, der da "nicht hingehört". Einer hatte mal besagten Nachbarn angesprochen "Du, da war gestern eine fremde Frau in deiner Wohnung, war das richtig?" War es, er hatte Besuch aus Übersee, aber das fiel eben auf. Ich hatte manchmal Besuch, der immer wieder aus dem Fenster sah. "Wozu?" "Ja mein Auto/Fahrrad..." "Passiert nichts. Du gehörst zu mir. Im Gegenteil, die passen sogar drauf auf." Gefolgt von einem verständnislosen Blick.
    Ja, diese Leute sind manchmal etwas lauter. Und sie sind auch viele, und manchmal haben sie Besuch, und man fragt sich wie viele in so ein Haus passen. Und wenn gelber Sack Tag ist, liegt der Bürgersteig voll. Aber - ansonsten? Keine Probleme. Da hatte mal eine Frau an der Bushaltestelle einen Brief in der Hand, guckte den rätselnd an, sah mich und fragte in holprigen Deutsch "Nachbarin, kannst du mir das erklären was die von mir wollen?" War ein Schreiben vom Amt... natürlich "Beamtendeutsch". Eigentlich einfach, aber für jemanden der die Sprache nicht gut kann ein Buch mit sieben Siegeln. Ich habs ihr erklärt. Ging schnell. Warum auch nicht.
    Hab ich die namentlich gekannt, die Leute? Nein. Aber trotzdem hat man sich begrüßt, wenn man sich getroffen hat. Kinder haben vom Fenster aus schon mal rübergewunken und gelächelt, oder auch auf der Straße mal hallo gesagt. Auch das ist eine Nachbarschaft. Ohne Stress.
    Nur wer sowas nicht erlebt, der sieht eben nur die Negativbeispiele, und dann wird verallgemeinert. Da reicht eine Handvoll Idioten, die wirklich Mist bauen (und gegen die muss auch vorgegangen werden!!!), und dann wird gesagt "DIE Türken/Russen/Araber/Zigeuner/wasweißich sind alle kriminell". Weil diese eben auffallen. Die, die im Supermarkt kassieren, euch die Haare frisieren, eure Autos reparieren, Klamotten waschen oder flicken, usw... die fallen nicht auf... die sind ja auch integriert.


    So etwas wie in Chemnitz... hat mMn neben dem Vorurteilen auch noch unser marodes Sozialsystem als Ursache. Da versuchen Behörden zu kürzen, wo sie nur können, weil von oben Einsparungsorder kommt... da werden zB manche Gesundheitsleistugen von der Kasse verweigert... da müssen Rentner zur Tafel gehen, weil sie neben der Rente noch Grundsicherung brauchen, um überhaupt davon leben zu können, und dann erfährt man, wieviel Geld ausgegeben wird für Leute, die in die passenden Versicherungen nie eingezahlt haben, die vielleicht nie hier gearbeitet haben, oder noch besser im Gefängnis sitzen (was auch Geld kostet) und da alle möglichen (zB medizinischen) Leistungen gezahlt bekommen (kein Witz)... dann kann man den Frust verstehen, und auch die Wut die daraus folgt. Die Reaktion ist falsch, aber die "Ursache", die "Auslöser" sind verständlich.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    2 Mal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

    • Offizieller Beitrag

    Der Staat wird das Vertrauen dieserr Bürger erst dann zurückgewinnen, wenn er genau das tut, was diese Bürger wollen. Und das wäre sehr wahrscheinlich nicht immer rechtsstaatlich.


    40 Jahre Diktatur und StaSi-Überwachung hinterlassen offenbar ihre Spuren. Dass im Kapitalismus der Staat eben nicht immer für alles zuständig ist, "haben einige noch nicht verstanden" (zitiert nach Ulbricht kurz vor der Gründung der DDR im Oktober 1949). Insofern sind wir in der Tat politisch wiedervereinigt, gesellschaftlich aber noch lange nicht.


    Wir haben im Westen seit ca. 60 Jahren Gastarbeiter und deren Nachfahren leben. Zum Teil integriert, zum Teil nicht. Und die Fremdenfeindlichkeit war im Westen in den 50ern und 60ern relativ hoch.
    Im Osten fehlt diese Tradition, da kann man von den Menschen nicht erwarten, dass sie Flüchtlingen mit "Refugees welcome" begegnen, insbesondere, wenn sie Angst vor sozialer Stagnation oder gar Abstieg haben. Da sorgt man sich eben von der durch die Flüchtlinge scheinbar gefährdeten Butter auf dem eigenen Brot.


    Das werden wir so bald nicht in den Griff bekommen, weil man gegen irrationale (oder womöglich sogar berechtigte) Gefühle nicht mit Argumenten ankommt. Erst wenn sich klar zeigt, dass die Ängste unbegründet sind, dass man selbst "weiterkommt" oder sich in der eigenen Stadt "etwas zum Positiven tut" (was auch immer das im Einzelfall sein mag), werden die Menschen dort nicht mehr so anfällig für Rattenfänger sein.

  • Der Staat wird das Vertrauen dieserr Bürger erst dann zurückgewinnen, wenn er genau das tut, was diese Bürger wollen. Und das wäre sehr wahrscheinlich nicht immer rechtsstaatlich.

    Es würde schon helfen, wenn die Polizei sich bei solchen Ausschreitungen nicht ein ums andere mal die Hosen runterziehen liesse. Das liesse sich eigentlich durchaus mit der Rechtsstaatlichkeit vereinbaren.

    • Offizieller Beitrag

    Stille Mitleserin, es geht um diffuse Ängste und Vorurteile. Am Mittwoch wurde in Dresden eine Frau durch ihren Lebensgefährten mit einem Messer lebensgefährlich verletzt. Es handelt sich laut Presse um einen Tötungsversuch. Haben deswegen jetzt Frauen pauschal Angst vor Männern? Muss ich deswegen, wie in meinem Beispiel, jetzt Angst vor anderen Männern haben.


    Nein. Daher würde ich schon von diffusen, unbegründeteten (da durch unnötige Verallgemeinerung entstandene) Ängste sprechen.


    Kl.gr.Frosch

  • Ich gehe auch immer ungern in die Kneipe. Da rotten sich abends immer so zehn bis fünfzehn andere Männer zusammen und trinken Bier. Das ist mir immer sehr unangenehm und ich fühle mich da unwohl.


    Kl.gr.Frosch

    Niemand zwingt dich in eine Kneipe zu gehen, in der du dich nicht wohl fühlst. Was dies aber mit eine Haltestelle zu tun hat, das erschliesst sich mir nicht. Aber wenn das eigene politische Weltbild niemals wanken darf, erübrigt sich jede Diskussion. Ist bei dir so wie bei den Idioten in Chemnitz

  • Ich würde die Ängste schon ernst nehmen. Für viele europäische Frauen ist es komisch, wenn sie an mehreren Männern vorbei müssen - und zwar dann, wenn man sie als unberechenbar einschätzt. Das können auch einmal deutsche Jugendliche sein, um die man am liebsten einen Bogen macht oder auch angetrunkene deutsche Männer, die mich z.B. schon belästigt haben, aber eben auch Gruppen von ausländisch aussehenden Männern.


    Ich war in Ägypten und in der Türkei (Türkei ist lange her). In beiden Ländern sieht man fast nur Männer in Gruppen auf der Straße.
    Das ist in arabischen Ländern ein typisches Straßenbild. Dazu muss man wissen, dass in islamisch geprägten Ländern ein unverhülltes Zeigen der Frau prinzipiell (vielleicht nicht gerade von den aufgeklärten Menschen dort) als sexuelles Signal gesehen wird. Nicht umsonst fühlen sich deswegen viele islamische Frauen mit Kopftuch sicherer.


    Viele Menschen aus diesem Kulturkreis sind bei uns gelandet. Ob hier eine umfassende Aufklärung mit unseren Gepflogenheiten stattgefunden hat?
    Deswegen halte ich Integrationsanstrengungen für sehr wichtig. Mein Bruder z.B. kümmert sich ehrenamtlich um Flüchtlinge, indem er eine Fußballmannschaft, bestehend aus Flüchtlingen trainiert. Er hat da feste Regeln und stellt sie dann auch mal vor Herausforderungen, dass er auch einmal junge Frauen mitspielen lässt.
    Oder: Er nimmt unbegleitete Flüchtlinge auf. Der derzeitige syrische Flüchtling macht eine Lehre, lebt mit der Familie und ist sehr offen für die deutschen Kultur. Er geht auf alle Verwandtentreffen mit.
    Solche Leute brauchen wir, dann gelingt die Integration. Wenn es zu viele sind, die wir integrieren müssen, dann ist es eben kaum zu schaffen und das schafft noch zusätzlich diese sozialen Spannungen. Wer hier keine Zukunftsperspektive und keine Chance hat, in der Integration begleitet zu werden, der hat es schwer und der wird, wie Deutsche auch, anfälliger für Straftaten oder/und gewisse Milieus.


    Bolzbold:
    Deine Einschätzung in Post 71 trifft genau das, was ich auch denke. Im Westen hat man sich schon viel länger mit "fremden" Kulturen beschäftigen müssen. Man ist quasi damit aufgewachsen.

  • Diffuse Ängste? Hier mal ein Bericht des BKA (des Rechtsradikalismus hoffentlich unverdächtig) zur Kriminalität im Kontext von Zuwanderung. Die Kriegsflüchtlinge (Syrien, Afghanistan, Irak) liegen bei der Kriminalität unter dem Durchschnitt der Flüchtlinge (über dem Durchschnitt aller Bundesbürger, aber das mittelt sich ziemlich sicher raus, wenn man die soziale Situation mit einbezieht - diese Menschen haben auch ein Anrecht auf subsidiären Schutz nach Asylrecht. Die Flüchtlinge aus den afrikanischen Staaten hingegen können sich ziemlich sicher im weit überwiegenden Teil weder auf Art 16a GG, noch die Genfer Flüchtlingskonvention und auch nicht auf subsidiären Schutz berufen, mal völlig abgesehen davon, dass sie europäischen Boden wohl kaum in Deutschland zuerst betreten haben. Die sind schlicht und ergreifend illegal hier und (siehe verlinkten Bericht) überdurchschnittlich häufig kriminell. Denjenigen unter diesen Menschen, die sich hier an Recht und Gesetz halten will ich gar nichts, die dürfen gerne bleiben und meinetwegen nach 10 Jahren und mit nachgewiesenen Deutschkenntnissen und Nachweis über die eigenverantwortliche Sicherung des Lebensunterhalts gerne dauerhaft bleiben und die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen (wir bräuchten mal ein vernünftiges Einwanderungsgesetz). Aber wer ohne einen Rechtsanspruch hier zu sein auch noch kriminell wird, gehört meiner Meinung nach in Abschiebehaft (gerne auch wie in Kanada oder Australien gehandhabt) um die sehr klare Botschaft zu senden: Wer hierher kommt und nicht vor hat sich an die Regeln zu halten, fliegt raus.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

    Einmal editiert, zuletzt von Valerianus ()

  • Wunderbares Futter für die AfD. Wenn das betroffene Kind noch Deutscher war, dann wird das die nächste Welle werden.


    http://www.google.de/amp/s/m.b…,view=amp.bildMobile.html


    Für die beiden elfjährigen Mittäter (ein Syrer, ein Afghane) wurden inzwischen andere Schulen in anderen Bezirken gefunden. [...]

    Und was passiert mit dem Haupttäter, der sogar noch einen Monat jünger ist als das Opfer? Die Ermittlungsbehörden haben haben keine medizinische Altersfeststellung angeordnet. Der Junge ist erkennbar noch Kind und damit strafunmündig.
    Der zehnjährige Afghane, der auch im Iran gelebt hat, hatte vor der Tat schon immer wieder andere Mitschüler gehauen oder sich ihnen in den Weg gestellt. [...]

  • ...zitiere doch bitte, wenn die Links nicht ohne Unsinn lesbar sind.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Yummi - Dein Beitrag illustriert wunderbar, woran unsere Gesellschaft, unsere Demokratie zur Zeit krankt (im vollen Wortsinne- wirklich erkrankt ist).


    Da ist etwas wirklich Unfassbares geschehen - Zehnjährige haben eine Gruppenvergewaltigung an einem Gleichaltrigen durchgeführ- und Du formulierst Sorgen, dass das den Rechten Argumente liefern könnte.


    Pfui.

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