Unzufrieden an meinem Gymnasium in NRW - Versetzungsantrag ??

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe eine Planstelle an einem Gymnasium in NRW außerhalb von Köln im Rhein-Erft-Kreis. Seit ich meinen Dienst an der Schule angetreten habe, nagt ein Gefühl der Unzufriedenheit an mir und ich überlege, mich nach meiner Verbeamtung auf Lebenszeit, die in diesem Jahr erfolgt, versetzen zu lassen. Unzufrieden bin ich mit unserem sehr leistungsschwachen Schülerklientel, das auch häufiger zum Vandalismus neigt, die Organisation an unserer Schule ist katastrophal (Konferenzen, allgemeine Informationsweitergabe, unendlich viele Springstunden in den Stundenplänen durch Bereitschaftskonzept etc.) und was mich am meisten stört, ist aber die technische Ausstattung. Wir haben in den Naturwissenschaften zwar Beamer an der Decke, dafür aber sonst in keinem anderen Raum und das Wlan ist ein Witz. Das ist natürlich der Knackpunkt, da mir durchaus klar ist, dass die schlechte technische Ausstattung ein NRW-weites Problem ist und ich bei einer Versetzung ja nicht unbedingt mit einer verbesserten Ausstattung rechnen kann.
    Mir fehlen halt auch die Vergleiche, weil ich kaum andere Schulen in Köln und Umgebung kenne (Habe mein Ref in Hessen gemacht). Falls ihr an einem Gymnasium in Köln oder Umgebung seid, würde ich mich echt über Informationen zur Ausstattung und Situation an eurer Schule freuen. Lohnt sich überhaupt ein Versetzungsantrag unter diesen Gesichtspunkten oder jammere ich nur auf hohem Niveau? Kann man ein Angebot ausschlagen, wenn es einem nicht zusagt?

  • Hallo,


    hast du denn sonst irgendwelche Gründe um die Schule zu wechseln? Bei "ledig, Single, keine Kinder, in Miete" sieht es (zumindest hier bei uns) dann sehr schlecht aus mit Versetzung. (Du musst auf die Frage natürlich nicht antworten, wenn du nicht willst. Du kannst es dann einfach als Information abhaken.)


    Ich würde mir überlegen ob ich aus solchen Gründen heraus wirklich eine Versetzung anstreben sollte. Keine Schule ist 100% perfekt. An der neuen Schule wird es auch Dinge geben, die dir gehörig gegen den Strich gehen. Und dann hast du einen Vergleich, nämlich den zur alten Schule. Und nicht, dass es dann heißt, "Wäre ich nur dort geblieben."


    Ich möchte über kurz oder lang auch die Schule wechseln aber bei mir gibt es dann sicher mindestens einen Aspekt, der sich auf jeden Fall bessern wird: Ich muss nicht mehr zur Arbeit pendeln. Und das ist sehr viel wert! Dafür nehme ich gerne die ein oder andere Verschlechterung in Kauf.


    Was ich dir sehr empfehlen kann, da es mit der Versetzung vermutlich sowieso nicht auf Anhieb klappen wird: Geh mal auf ein paar regionale Fortbildungen. Da lernst du Kollegen von anderen Schulen kennen und die können dir berichten, wie es an ihren Schulen so ist.


    Lg,
    Mrs Pace

  • Das ist mir durchaus bewusst, dass das Prozedere dauern kann und auch nicht unbedingt zu einer Verbesserung führen muss. Entsprechend versuche ich irgendwie vorher Informationen zu den Schulen zu sammeln, um einen Eindruck zu gewinnen, damit ich nicht "vom Regen in die Traufe" komme und es nacher bereue. Einer Bekannten ist nämlich genau das passiert. Eine andere Bekannte hatte allerdings mehrere Versetzungsangebote bewusst ausgeschalgen und ist jetzt an einer Schule, an der sie sehr zufrieden ist. Das mit dem Tag der offenen Tür werde ich auf alle Fälle versuchen. Trotzdem wäre es super, wenn sich hier der ein oder andere, der an einem Gymnasium in und um Köln herum unterrichtet und mir von seiner /ihrer Schule erzählen könnte. Ist echt nicht einfach, aber irgendwann werde ich den Schritt bestimmt gehen, allein, um mal neuen Input zu gewinnen.

  • Man glaubt es kaum, aber nicht jeder, der auf dem Gymnasium ist, hat auch die Eignung. Ich freue mich über weitere konstruktive Beiträge. Tag der offenen Tür ist schon mal ein guter Ansatz.

  • Zitat

    Man glaubt es kaum, aber nicht jeder, der auf dem Gymnasium ist, hat auch die Eignung.

    Das ist (in NRW) doch mittlerweile ein übliches Alltagsproblem. Wird an anderen Schulen nicht anders sein...

  • Man glaubt es kaum, aber nicht jeder, der auf dem Gymnasium ist, hat auch die Eignung. Ich freue mich über weitere konstruktive Beiträge. Tag der offenen Tür ist schon mal ein guter Ansatz.


    Hallo Koelschesmaedel,


    auch die Gymnasien müssen nach unten differenzieren und sich an die neuen Bedingungen adaptieren, dagegen anzukämpfen ist sinnfrei und sorgt - wie in deinem Fall offenbar - doch nur für unnötigen Frust.


    Zumindest haben Gymnasien noch halbwegs Ruhe vor willkürlichen reformpolitischen Irrungen und Wirrungen (Inklusion, Individualisierung, Binnendifferenzierung etc.), die alle anderen Schularten der zuvor zwar grob aber doch irgendwo zweckgemäß differenzierten Schullandschaft mehr und mehr zum Restschulen-Kuddelmuddel ohne klar profilierten Bildungsanspruch degradieren lassen.


    Kein Wunder ehrlich gesagt, dass gerade hier die Lehrkräfte fehlen.


    der Buntflieger

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