Seiteneinstieg in Sachsen - Vorstellungsgespräch

  • Hallo zusammen,


    ich hoffe ich greife die Thematik nicht zum wiederholten Male auf - wenn doch, bitte verschiebt mich :-)


    Am vergangenen Freitag habe ich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch am kommenden Dienstag bei der LaSuB in Chemnitz bekommen.


    Beworben habe ich mich direkt bei der LaSuB für das Fach Informatik in der Oberschule.
    War jemand von euch schon bei einem Gespräch? Was kommt auf mich zu? Wie kann ich mich am Besten vorbereiten?


    Vielen Dank für eure Antworten.


    Liebe Grüße
    Vanessa

  • Guck mal hier, viele von den Quereinsteigern scheinen nicht reingekommen zu sein. Das Verfahren war zudem sehr chaotisch. Möglich, dass kaum noch einer mitliest?


    Viel Erfolg dir!
    Seiteneinstieg Sachsen, Termine

    Ich würde dir auch empfehlen den Thread zu lesen. Bei mir hat es leider nicht geklappt. Zum aktuellen Bewerbungstermin habe ich keine Bewerbung rausgeschickt. Ich überlege es mir noch mal ob ich mich erneut im Frühling bewerbe.
    Durch die Verbeamtung von Lehrkräften, werden meiner Meinung nach die Seiteneinsteiger im Bewerbungsverfahren zu kurz gekommen sein. Man kann aber schon sagen, dass nicht geeignete Seiteneinsteiger schon sehr früh eine Absage bekommen im Gegensatz zu denen die geeignet sein könnten.

  • Danke für den Hinweis. ;)


    Könnt Ihr trotzdem die Frage beanworten, wie die Vorstellungsgespräche gelaufen sind?

    Hallo!
    Ich weiß jetzt nicht, für welche Schulform du dich beworben hast (oder bewerben willst?), aber für die Grundschule Standort Leipzig beispielsweise gab es keine Bewerbungsgespäche. Entschieden wurde nach Aktenlage, relevant war ausschließlich der Abschluss (anrechenbares Fach) und die Note. Ich hab ein Angebot per Mail bekommen, danach wurde man dann zwar zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen, aber das war eine reine Info-Veranstaltung, da waren ca. 20 weitere SeiteneinsteigerInnen eingeladen... Hilft dir das?

  • OT: Das ist echt so krass, dass für die Grundschule die Leute nach Zeugnissen eingestellt werden, ohne deren Persönlichkeit kennenzulernen. Unglaublich!

  • Naja, nach welchen Kriterien willst du sonst auswählen?
    Allerdings finde ich diese Zuordnungspraxis generell furchtbar. Wenn Schulen ausschreiben und einstellen würden, ließen sich vermutlich viele Konflikte vermeiden, weil eher zusammenfindet wer zusammen passt... Hier gibt es auch bei fertig Ausgebildeten nur Stellenzuweisungen nach Aktenlage (per Zufallsgenerator?)

  • Naja, nach welchen Kriterien willst du sonst auswählen?
    Allerdings finde ich diese Zuordnungspraxis generell furchtbar. Wenn Schulen ausschreiben und einstellen würden, ließen sich vermutlich viele Konflikte vermeiden, weil eher zusammenfindet wer zusammen passt... Hier gibt es auch bei fertig Ausgebildeten nur Stellenzuweisungen nach Aktenlage (per Zufallsgenerator?)

    So ist es in NRW: Es finden Auswahlgespräche statt. Und das finde ich auch wirklich wichtig!

  • Bei den Quereinsteigern? Aber wonach richtet sich denn dann die Zusage? Das können ja nur Gefühle sein, die Entscheiden, man hat ja keinerlei Anhaltspunkte. Das ist ja so, als ob nur bestimmte Leute Lehramt studieren dürften, wenn irgendwer findet, sie wären geeignet.

  • Bei den Quereinsteigern? Aber wonach richtet sich denn dann die Zusage? Das können ja nur Gefühle sein, die Entscheiden, man hat ja keinerlei Anhaltspunkte. Das ist ja so, als ob nur bestimmte Leute Lehramt studieren dürften, wenn irgendwer findet, sie wären geeignet.

    Mit dabei ist natürlich die gesamte Auswahlkommission und ein Vertreter*in des Studienseminars.


    Und dabei wird natürlich nicht nur auf Grundlage von Gefühlen entschieden. Bevor jemand eingeladen wird, werden die Zeugnisse geprüft.


    Du kannst nicht jeden Hansel, der Maschinenbau studiert hat, vor eine Klasse stellen. :daumenrunter:

  • ...
    Und dabei wird natürlich nicht nur auf Grundlage von Gefühlen entschieden. Bevor jemand eingeladen wird, werden die Zeugnisse geprüft.


    ...

    Was sind denn die Kriterien? Der Maschinenbauler hat ja zunächst mal genau dieselben Voreaussetzungen, wie jeder Lehramtsstudent. Wer ins Ref startet stand noch nie großartig vor Klassen.

  • Was sind denn die Kriterien? Der Maschinenbauler hat ja zunächst mal genau dieselben Voreaussetzungen, wie jeder Lehramtsstudent. Wer ins Ref startet stand noch nie großartig vor Klassen.

    Der Maschinenbauer hat erstmal noch gar keinen Plan vom BK. Kein Praktikum, kein Schnuppern etc. System Schule ist für ihn fremd. Da hat der Lehramtsstudent sicher mehr Einblick in Schule bekommen, als der Quereinsteiger.


    Der LAler SOLLTE eigentlich mehr von Bildungswissenschaft und Didaktik wissen, als der Maschinenbauer. Dass das sicher von der Uni abhängt, ist mir klar. Mein Seminarausbilder sagte mal, dass man (wenn man es nicht wüsste) oft keinen Unterschied zwischen Grundständigen und Quereinsteigern im Ref erkennen würde. Was eben nicht gerade für das Lehramtsstudium spricht, aber das ist eine andere Baustelle.


    Der wichtigste Punkt ist aber m.E.: Viele Quereinsteiger kommen mit verklärten Bildern ans BK. Sie sind teilweise in der freien Wirtschaft gescheitert und denken, dann mache ich eben Lehrer. Solche Leute kann man nur im Gespräch filtern und sie möglichst nicht in den Schuldienst holen. Damit tut man keinem einen Gefallen: Dem Bewerber nicht, dem Kollegium nicht und den Schülern auch nicht.
    Trotzdem schaffen es manche. Einige scheitern dann auf dem Weg. Andere schaffen es mit Ach und Krach und wir haben jetzt unsere große Last damit, da sie im Anschluss an die 4.0 direkt verbeamtet werden.


    Die Grundständigen sollten mMn auch so ausgewählt werden: Das geht aber aufgrund der Struktur des Studiums nicht. Da müsste dann also am Lehramtsstudium etwas geändert werden, zB erst das fachwissenschaftliche Studium absolvieren, anschließend die Pädagogik/Didaktik draufsatteln. So haben die abgelehnten Bewerber immer noch eine Chance, etwas anderes zu machen. Ist aber leider bei uns nicht so. Wäre wünschenswert.

  • Das wäre schön, auch weil mancher nach 2 Jahren Studium feststellt, doch nicht Lehrer werden zu wollen. Da wäre die Trennung im Studium wirklich für alle besser.


    Trotzdem stelle ich mir so eine Gesprächsrunde für GS schwierig vor: Bewerber sagt, er möge Kinder gern und habe früher mal babygesittet. Qualifiziert? Oder er sagt, dass er leider kein Auskommen als mittelloser Bratschist sieht und deswegen Musiklehrer werden will. Unqualifiziert?


    Bevor einer nicht vor der Klasse stand und die Möglichkeit hatte, seinen Fortschritt in der Praxis zu zeigen, kannst man doch keine Entscheidung treffen.

  • Das wäre schön, auch weil mancher nach 2 Jahren Studium feststellt, doch nicht Lehrer werden zu wollen. Da wäre die Trennung im Studium wirklich für alle besser.


    Trotzdem stelle ich mir so eine Gesprächsrunde für GS schwierig vor: Bewerber sagt, er möge Kinder gern und habe früher mal babygesittet. Qualifiziert? Oder er sagt, dass er leider kein Auskommen als mittelloser Bratschist sieht und deswegen Musiklehrer werden will. Unqualifiziert?


    Bevor einer nicht vor der Klasse stand und die Möglichkeit hatte, seinen Fortschritt in der Praxis zu zeigen, kannst man doch keine Entscheidung treffen.

    Das stimmt wohl. Dann sollte aber die Probezeit auch wirklich beobachtet werden. Bei uns lief es manchmal so: Man war froh, dass einer die Löcher gestopft hat. Ob der geeignet war oder ob der zufrieden war und zurecht kam, war eigentlich Wurscht.
    Das ist ein Zustand, den ich nicht begreife. Am Ende steht das Kollegium mit jemandem da, der ständig krank ist oder nur Ärger verursacht, weil er es sich nach 1 Unterrichtsstunde schon so mit den Klassen verscherzt, dass die bei der SL stehen.


    Es gibt aber welche, bei denen Du durch die Antworten auf die Fragen im Auswahlgespräch direkt erkennen kannst, dass er/sie im System Schule nicht glücklich wird.

  • Trotzdem stelle ich mir so eine Gesprächsrunde für GS schwierig vor: Bewerber sagt, er möge Kinder gern und habe früher mal babygesittet. Qualifiziert? Oder er sagt, dass er leider kein Auskommen als mittelloser Bratschist sieht und deswegen Musiklehrer werden will. Unqualifiziert?


    Bevor einer nicht vor der Klasse stand und die Möglichkeit hatte, seinen Fortschritt in der Praxis zu zeigen, kannst man doch keine Entscheidung treffen.

    So ein großes Problem ist das auch nicht. In zehntausenden Bewerbungsgesprächen wird jemand für Tätigkeiten ausgewählt, die er so und in diesem Umfeld und mit dieser Klientel ... noch nie gemacht hat. Ich denke da an fast alle Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler.


    Man kann schon erkennen, ob jemand eine Vorstellung von der Arbeit in der GS hat und ob sein eigenes Profil gut zu den Anforderungen dort passt oder ob jemand einfach irgendwo unterkommen möchte und jetzt gehört hat, dass das vielleicht auch als Lehrer in der GS möglich wäre. Didaktik, Pädagogik, Organisation, Kommunikation - das gibt’s ja alles nicht nur in der Schule. Wer darin woanders viel Erfahrung gesammelt hat, wird auch in der Schule ordentliche Karten haben. Ein einschlägiges Fachstudium ist daneben ja ohnehin Voraussetzung.

  • Sicherlich ist eine Prognose schwierig, aber in dem Gespräch kann ganz gut ausgelotet werden, warum jemand Lehrer werden möchte. Macht er es nur, da - ich sage es bewusst übersspitzt - dass er
    a) nach Bestehen der Prüfung verbeamtet wird und dann gutes Geld verdient?
    und / oder
    b) er viele Ferien hat
    und / oder
    c) er verquere Ansichten vom Lehrerleben hat.


    Kann er / sie gut einschätzen, woran er noch arbeiten muss und welche Stärken er hat? Hat er vll. schon in irgendeiner Form Unterrichtserfahrung gesammelt? (Vertretungsstellen, Praktika, ...)


    Weiß er, was in den 2 Jahren Ausbildung auf ihn zukommen oder wird schon deutlich, dass er es auf die leichte Schulter nimmt?
    Hat er sich wirklich Gedanken darüber gemacht, warum er Lehrer werden möchte oder "will er mal eben Lehrer werden", ohne eine Einschätzung zu haben, welche Aufgaben ihn erwarten.


    Welchen Gesamteindruck macht der Bewerber im Vorstellungsgespräch? Trägt er zu sehr auf? Sind seine Ansichten realistisch?
    Hat er zwar tolle Zeugnisse / tolle Arbeitszeugnisse, aber leider keine didaktischen Fähigkeiten? Bei den Fragen kann man schon etwas in diese Richtung fragen. Weiß er / sie, welche aktuellen Diskussionen es in Bezug auf die Schule gibt?


    Der Seminarleiter muss auch entscheiden, ob er / sie ausbildungsfähig ist.

  • Danke, das meinte ich, konnte mich aber nicht so gut ausdrücken :)

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