Familienplanung + Lehrerausbildung

  • Hallo zusammen! Ich habe mit 18 mein Studium begonnen, bin inzwischen fast 21, habe aber auf der Strecke aus diversen Gründen ca. 1,5-2 Jahre verloren (Urlaubssemester etc.). Ich bin ein bisschen besorgt darüber, weil ich befürchte, dass ich dann ziemlich spät mit der Familienplanung werde beginnen können, da das Lehramtsstudium ohnehin schon sehr lang ist. Vor allem macht mir das Referendariat Bauchschmerzen. In verschiedenen Foren lese ich sehr oft, dass das Referendariat keine Zeit fürs Kinderkriegen ist und dass nicht viel Zeit für die Familie bleibt. Bin ich damit also darauf festgenagelt, dass Nachwuchs erst nach dem Referendariat ernsthaft infrage kommt, d.h. wenn ich fast 30 bin? Da für mich Familie immer wichtiger als der Beruf bleiben wird, würden mich eure Meinungen sehr interessieren!

  • Erstmal: atme mal tief durch! Das kann man sowieso nicht so planen. 1. kommt es anders und 2. als man denkt. Wer weiß, ob du überhaupt einen passenden Partner haben wirst, wenn du dann mit 25 dein Planungssoll erfüllen willst!



    Aber: Wenn du nicht so „alt“ sein willst, wenn das erste Kind kommt, empfehle ich dir, während des Studiums eins zu bekommen. :) Die Zeit habe ich als entspannt empfunden. Nachher im Arbeitsleben ist alles viel schwieriger unter einen Hut zu bekommmen.

  • Ich war nach der Uni noch ein halbes Jahr im Ausland und hab danach 2 Jahre Ref gemacht. Danach habe ich 4 Jahre gearbeitet bevor ich in Elternzeit ging. Ja, da war ich 30.
    Wer das nicht will kann ja vorher schon Kinder bekommen. Ich hab die 4 Jahre genossen. Hab eine Klasse zum Abi gebracht, selbst mal mündliche Abiprüfungen gestellt und mir einen guten Grundstock an Material zugelegt. Ich hab genug Geld verdient um Urlaub zu machen, den man mit Kindern nicht macht, eine tolle Hochzeit zu feiern, ein Haus gekauft...
    Und mit dem Material und den Erfahrungen ist es mir auch deutlich leichter gefallen Familie und Job unter einen Hut zu bekommen.


    Übrigens: unsere Freunde haben fast alle zeitgleich Kinder bekommen und das war super, da wir dann zeitgleich von Abend in der Bar zu Nachmittag auf dem Spielplatz gewechselt sind ;)

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich kenne wohl so manche, die ihre Familienplanung mit dem Studium verbunden hat. Das ging, weil doch mehr Zeit auf das Selbstlernen verwendet wird und dies freier einteilbar ist. Es ist zwar auch nicht einfach, aber ehrlich, das ist Familienplanung mit Beruf bzw. Ausbildung nie.
    Ansonsten haben wir eine Welle von (Neu-)Kolleginnen, die sich gerade die Klinke in die Hand geben mit der Elternzeit. Sie sind alle ca. Mitte 30 und profitieren sehr von ihrer beruflichen Flexibilität (Teilzeit) und Sicherheit. Beides hat also Vor- und Nachteile.

  • Ich habe mit 19 Aitur gemacht, dann ganz normal (sprich 8 Semseter) studiert, Referendariat gemacht, 1 Jahr gearbeitet und dann meine beiden Kiner bekommen. Ich war bei beiden Kindern unter 30.
    Ich hätte nie, nie, nie das Ref. mit Kindern machen wollen!

  • Grundsätzlich geht alles :) Ich kenne Leute mit Kindern im Studium, Kindern im Ref, Kindern nach dem Ref im Schuldienst. Alle bekommen das hin.


    Bin jetzt Anfang Dreißig und fange gerade an mich mit dem Kinderthema zu beschäftigen. Vorher wäre es für mich - und vor allem für meinen Freund zeitlich gefühlt nicht gegangen.


    Bei uns an der Schule sind im Moment alle Neumütter Anfang 30.


    Also an dich: Durchatmen und dann ein Kind bekommen, wenn es für dich und den Vater passt, die äußeren Gegebenheiten lassen sich immer regeln :)

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • Es gibt keinen besseren Job als Mutter als verbeamtete Lehrerin. Also entspann dich.

    Das finde ich eine ziemlich gewagte These. Ich freue mich, wenn es bei dir und anderen der Fall ist, kann es aber für mich und mein Umfeld nicht behaupten. Natürlich gibt es eine Vielzahl an Jobs, bei denen es schwieriger ist (wie machen das eigentlich Leute, die ständig über Nacht verreisen müssen oder Nachtschicht haben???), aber ideal ist anders.


    Trotz halber Stelle haben bei uns Mütter/Väter von Klein(st)kindern tw an 5 Tagen zur ersten Unterricht mit hoher Anzahl an Freistunden: KiTa Plätze sind rar, insbesondere die ab 7 Uhr. Und selbst die bringen nichts, wenn du eine längere Anreise hast. Da ist 7 Uhr echt knapp bzw. nicht schaffbar.
    Was allerdings wirklich nicht zu unterschätzen ist: Die Kitaferien sind an die Schulferien angelehnt. Das sehe ich als wirklichen Luxus an.



    @TS: Du siehst an den unterschiedlichen Antworten, dass der "beste" Zeitpunkt fürs Kinderkriegen eine ganz individuelle Sache ist. Ich kenne Eltern, für die Kinder im Ref "Erdung" und Ausgleich waren. Und es ist wahr: Kinder verschieben so einige Vorstellungen und Prioritäten, was sowohl im Studium, im Ref und/oder bei einer Stelle von Vorteil sein kann ;)

  • Nein. Versuche mal nach drei Kindern und entsprechender Elternzeit zurück in dein Unternehmen zu kommen.
    Zu gern versuchen AG durch Aufhebungsverträge Frauen durch attraktivere Arbeitszeiten in schlechtere Tarifstufen einzugruppieren. Oder am besten ganz loszuwerden.


    Die Mütter im Schulwesen geniessen TZ, haben ihre Besoldungsstufen und wissen idR welchen Job sie haben.

  • Nein. Versuche mal nach drei Kindern und entsprechender Elternzeit zurück in dein Unternehmen zu kommen.
    Zu gern versuchen AG durch Aufhebungsverträge Frauen durch attraktivere Arbeitszeiten in schlechtere Tarifstufen einzugruppieren. Oder am besten ganz loszuwerden.


    Die Mütter im Schulwesen geniessen TZ, haben ihre Besoldungsstufen und wissen idR welchen Job sie haben.

    Hm, hat mein Mann gemacht (mit 3xElternzeit) oder gilt das angeblich dann wieder nur für Mütter. Und auch TZ wäre kein Problem und auch, dass er jetzt gleich angesagt hat, Dienstreisen macht er nicht kurzfristig und nur mit Rücksprache mit mir und eben auch nicht alle, sondern behält sich vor, die abzulehnen, war kein Problem. Ganz im Gegenteil, sie wollten dann sogar etwas suchen, wo die ganz wegfallen (am Gehalt ändert sich deshalb natürlich gar nichts).


    Ich denke, ob Lehrer geeignet ist hängt viel an Schulleitung und Schulform (halbtags, ganztags usw). Ich fange übrigens genau einmal morgens um 8 an und sonst immer zur 3. Stunde und nur an 3 Tagen, weil ich das so wollte!

  • Auch da muss ich dir, Yummi, widersprechen. Bei uns herrscht derzeit so eklatanter Lehrermangel, dass TZ Kollegen/Kolleginnen mit einem eigentlichen Deputat und Gehalt von 12 oder 18 Std, bis zu vier Stunden mehr Unterrichtsverpflichtung auferlegt bekommen haben. Und nicht selten kommt es auch in der Schule vor, dass man nach der Rückkehr aus der Elternzeit sein Standing verliert.
    Eine Kollegin, die vorher Lks hatte und Fachschaftsvorsitzende war, wird nun nur noch im BVJ eingesetzt.

  • Referendariat mit Kind ist sehr stressig, wenn man ohne helfendes Umfeld wie Omas oder allzeit bereite Freunde ist. Klar, kannst du zu Hause bleiben, wenn das Kind krank ist, aber dann kommt man schnell in Zeit- und Termindruck. Okay, ich war damals in BY, da ist es noch heftiger, wenn ich es mit den Anforderungen in BaWü vergleiche. Wir mussten sehr oft an andere Schulen fahren, da war ein einfacher Anfahrtsweg von 70 km keine Seltenheit. Wohin mit dem kleinen Wurm um 6 Uhr in der Frühe????
    Nachmittags haben wir uns oft mit anderen getroffen, um zusammen etwas vorzubereiten. Gut, Kind mitnehmen geht da, aber man ist ständig im Zeitdruck. Man muss auch noch eine 2. Examensarbeit schreiben neben den ganzen UV`s, mündlichen Prüfungen und die Lehrproben kommen auch noch.

  • Wieso macht man sich bitte mit 21 Gedanken über die Familienplanung? Stress dich doch nicht so. Zur Familienplanung gehört doch auch ein Partner, wenn man den nicht hat, kann man sowieso alle Pläne über den Haufen werfen. Und vielleicht sieht der Partner das auch anders. Also da würde ich mal nicht zu viel vorausplanen, sonst ist man nachher nur enttäuscht. Es kommt, wie es kommen muss.

  • Hallo zusammen! Ich habe mit 18 mein Studium begonnen, bin inzwischen fast 21, habe aber auf der Strecke aus diversen Gründen ca. 1,5-2 Jahre verloren (Urlaubssemester etc.). Ich bin ein bisschen besorgt darüber, weil ich befürchte, dass ich dann ziemlich spät mit der Familienplanung werde beginnen können, da das Lehramtsstudium ohnehin schon sehr lang ist. Vor allem macht mir das Referendariat Bauchschmerzen. In verschiedenen Foren lese ich sehr oft, dass das Referendariat keine Zeit fürs Kinderkriegen ist und dass nicht viel Zeit für die Familie bleibt. Bin ich damit also darauf festgenagelt, dass Nachwuchs erst nach dem Referendariat ernsthaft infrage kommt, d.h. wenn ich fast 30 bin? Da für mich Familie immer wichtiger als der Beruf bleiben wird, würden mich eure Meinungen sehr interessieren!

    Ich hatte Ref.-Kollegen die schon Kinder hatten oder währenddessen (noch) welche bekommen hatten.
    Diejenigen kamen meist besser mit dem Ref.-Stress klar als der Rest, schien es mir (Fokus auf das Wesentliche, "reifere" Persönlichkeit).

  • Was ist denn, wenn der Papa arbeiten muss? Von nur einem Ref-Gehalt kann man ja schließlich zu dritt nicht leben.


    Es soll Jobs geben, wo man früher als 8 anfangen muss.

  • Was ist denn, wenn der Papa arbeiten muss? Von nur einem Ref-Gehalt kann man ja schließlich zu dritt nicht leben.


    Es soll Jobs geben, wo man früher als 8 anfangen muss.

    Dann hat das Kind evtl. Großeltern, es gibt Tagesmütter oder Kitas, die wie hier um 6 Uhr öffnen ;) Da findet sich meist eine Lösung, auch wenn man die sicher vor dem Beginn des Refs abklopfen sollte.


    Ich sehe das nämlich wie Morse, bei uns hatten die Leute mit Kinder im Ref (das waren gut 30%) deutlich weniger Probleme und Stress als die ohne.

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