Familienplanung + Lehrerausbildung

  • Na ja, das kommt sehr auf den Ort an. Hier in der Großstadt halte ich das für unmöglich, allein wegen der teuren Miete und eine Betreuung ab 6 Uhr gibt es hier auch nicht, frühestens ab 7 Uhr (unsere KiTa hat eine Betreuungszeit von 7.30 bis 16.30 Uhr und das oder 7.00 bis 16.00 Uhr ist hier Standard bei den 45h KiTa Plätzen). Im Osten Deutschlands sieht das sicher anders aus.
    Trotzdem kann man im Ref Kinder bekommen, aber man ist dann auf Unterstützung durch den Partner oder Großeltern o.ä. angewiesen. Da braucht man sich nichts vormachen. Schließlich kann der Partner auch Teilzeit in Elternzeit arbeiten, aber auch die Schule kann und sollte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen, z.B. indem man nicht jeden Tag zur 1. Std Unterricht hat, wenn das mit den KiTa Öffnungszeiten nicht passt. Gerade die angeleiteten, Nicht -bdU Stunden lassen sich oft flexibel legen. Mir hat meine Ref Schule am Ende des Referendariats sogar einen freien Tag ermöglicht, weil ich aufgrund einer gescheiterten Tagesmutter Eingewöhnung ganz schön blöd da stand. Die restlichen Wochentage sind die Oma und der Papa eingesprungen (und auch deren Arbeitgeber haben sich auf ungewöhnliche und flexible Lösungen für diese begrenzte Zeit eingelassen).

  • @FlowerTree


    Ich würde mir an deiner Stelle keinen Stress machen. Kannst auch ruhig "erst" mit 30 Grundschullehrerin werden, deine Probezeit abwarten und dann "erst" mit 32-33 Mutter werden. Ich arbeite nebenbei im Kindergarten auf Teilzeit und die meisten akademischen Mütter hier, haben ihr erstes Kind zwischen 30-35 bekommen.


    Orientier dich nicht zu sehr an andere sondern geh deinen individuellen Weg, wie du es am Besten findest, heutzutage ist es überhaupt kein Ding sein erstes Kind zwischen 30-35 zu bekommen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Berufsschule ()

  • Wir haben zu dritt vom Ref-Gehalt gelebt. Kleine Wohnung, kein Auto, selbst kochen, dann geht das.

    Das Auto habe ich im Ref gebraucht, sonst wäre ich nicht an meine Schule gekommen. Unsere Miete hat schon die Hälfte meines Ref Gehaltes verschlungen, und wir haben nicht gerade in einer Villa gehaust.

  • heutzutage ist es überhaupt kein Ding sein erstes Kind zwischen 30-35 zu bekommen.

    Heutzutage gibt es aber auch sehr viel mehr ungewollt kinderlose Paare als früher und zwar genau aus dem Grund!
    Deshalb würde ich, wenn ich denke den passenden Partner gefunden zu haben UND einen Kinderwunsch habe, nicht auf die Verbeamtung und das Ende der Probezeit warten, denn dann kann es zu spät sein. Für eine Kinderwunschbehandlung kann es mit Mitte 30 schon zu spät sein.

  • Das Auto habe ich im Ref gebraucht, sonst wäre ich nicht an meine Schule gekommen. Unsere Miete hat schon die Hälfte meines Ref Gehaltes verschlungen, und wir haben nicht gerade in einer Villa gehaust

    Hättet Ihr von einem Gehalt leben müssen, wäret ihr umgezogen.

  • Achtung, liebe TE:
    Die Pauschalaussage, dass man als Familie von einem Ref-Gehalt leben kann, würde ich so nicht glauben.
    Rechne die das unbedingt durch! In der Großstadt mit hohen Mietpreisen geht das definitiv nicht. Ein Auto braucht man hier auch, nicht unbedingt um an seine Ref-Schule zu kommen, aber um die anderen Ref-Schulen im Umkreis zu erreichen. Wir mussten an zwei Tagen die Woche woanders hin, das konnte schonmal weit sein.


    Die Aussage, dass Leute mit Kindern das Ref entspannter gemeistert haben, würde ich auch mit Vorsicht genießen.
    Meine waren Kleinkinder, ich habe die Prioritäten natürlich anders gelegt als meine kinderlosen Kolleginnen und hatte deshalb nicht zu 100% Schule im Kopf wie alle anderen - ich bin mir aber sicher, dass ich ohne Kinder besser abgeschlossen hätte, weil ich mehr Zeit für mein Schriftwesen und meine Hausarbeit gehabt hätte. Für meine Kinder waren die zwei Jahre auch nicht ganz so toll, denke ich mir im Nachhinein. Viel fremdbetreut und Mama oft gestresst.
    Eine Freundin hat das Ref mit Baby gemacht, die war durch den Schlafmangel und Stress echt ein Wrack.


    Also ich würde empfehlen, das Kind im Studium zu bekommen, damit es dann im Ref schon etwas größer ist (kein Baby mehr), oder tatsächlich zu warten. Aber alles ist machbar und wenn man jahrelang unglücklich ist, weil man gerne Kinder hätte, dann ist das ja auch schlimm. Du wirst für dich schon richtig entscheiden.

  • Ein Auto braucht man hier auch, nicht unbedingt um an seine Ref-Schule zu kommen, aber um die anderen Ref-Schulen im Umkreis zu erreichen. Wir mussten an zwei Tagen die Woche woanders hin, das konnte schonmal weit sein.


    Also, ich hätte mir wegen des Refs kein Auto angeschafft. Bzw würde es nach wie vor nicht tun. Wenn mein Dienstherr verlangt, dass ich zu einem anderen Ort soll, muss das für mich auf normalen Wegen machbar sein oder es muss ein Taxi übernommen werden.

  • Hättet Ihr von einem Gehalt leben müssen, wäret ihr umgezogen.

    Öhm, nö. In einer Großstadt ist eine 3-Zimmerwohnung nicht für weniger zu bekommen. Wir haben 500 € warm incl. Nebenkosten bezahlt. Billiger geht es in unserer Stadt einfach nicht. Und wenn nach Abzug der Miete dann nur noch gut 400 € übrig bleiben, kann da keine 3-köpfige Familie von leben, zumal ja dann auch die Kosten für die KV wesentlich höher gewesen wären.

  • Wenn ich in einer Großstadt lebe, und in dieser Großstadt auch die Schule ist, dann brauche ich kein Auto, um da hinzukommen (jedenfalls geht es mit Auto üblicherweise nicht schneller).


    Um zu anderen Schulen zu kommen, haben wir Fahrgemeinschaften gebildet.


    Naja, ich habe auch Kollegen, die mit ihrem Geld nicht hinkommen, das verstehe ich ja auch nicht.


    Also, wir haben Kinder im Ref bekommen, sowohl in meinem, als auch in dem meiner Frau, und wir haben jeweils vom Ref-Gehalt gelebt (beim zweiten Kind hatte ich noch einen Nebenverdienst, war ansonsten aber in Elternzeit, da hatten wir aber vorher Rücklagen gebildet, sonst hätte das nicht gereicht).


    Ob das dann bei anderen oder heutzutage oder in größeren Städten nicht mehr geht, kann ich nicht beurteilen.

  • Also, ich hätte mir wegen des Refs kein Auto angeschafft. Bzw würde es nach wie vor nicht tun. Wenn mein Dienstherr verlangt, dass ich zu einem anderen Ort soll, muss das für mich auf normalen Wegen machbar sein oder es muss ein Taxi übernommen werden.

    Der Dienstherr wird dir fürs Ref wohl kein Auto oder Taxi zur Verfügung stellen. Merkwürdiger Einwand. Soll ich es tatsächlich erklären?
    Normale Wege gibt es ja (meistens). Einige Wege, die mit dem Auto 20 Minuten dauern, dauern öffentlich über eine Stunde. Was dann mit der Bringzeit der Kitas nicht vereinbar ist.

  • Der Dienstherr wird dir fürs Ref wohl kein Auto oder Taxi zur Verfügung stellen. Merkwürdiger Einwand. Soll ich es tatsächlich erklären?Normale Wege gibt es ja (meistens). Einige Wege, die mit dem Auto 20 Minuten dauern, dauern öffentlich über eine Stunde. Was dann mit der Bringzeit der Kitas nicht vereinbar ist.

    Ging bei uns einfach in dem mein Mann aufs Auto verzichten musste oder das Kind bringen (oder sogar beides) ;)
    Übrigens, die MIt-Refs bei denen das Geld nicht gereicht hat, haben einfach ALGII beantragt und erhalten.

  • Bei euch geht sowieso alles immer super.

    Nein, geht es gar nicht. Und ja, es mag durch keine Abschlussarbeit und nur einen Prüfungstag und keine vorherige Benotung bei den Unterrichtsbesuchen bei uns einfacher sein, aber das kann man sich in den jeweiligen Bundesländern vorher ansehen und ja, auch die Kinderbetreuungsplätze gibt es hier mit etwas Druck recht problemlos ab 8 Wochen, aber auch das ist bekannt, je nach Bundesland, wo es Probleme gibt (in Berlin z.B. ist das ja auch schon deutlich problematischer).


    Aber wichtig ist eben zu wissen, dass man im Ref Anspruch auf ALGII hat, wenn man mit Familie eben nicht auskommt.


    Und das das alles nur geht, wenn ein Partner mitzieht. Das klappt bei uns glücklicher Weise sehr gut, so wie jetzt. Ich gehe und alle drei Kinder liegen noch in den Federn, da ist er für zuständig.

  • Also, ich hätte mir wegen des Refs kein Auto angeschafft. Bzw würde es nach wie vor nicht tun. Wenn mein Dienstherr verlangt, dass ich zu einem anderen Ort soll, muss das für mich auf normalen Wegen machbar sein oder es muss ein Taxi übernommen werden.

    Ich habe das jetzt 5x gelesen und komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Meinst du das ernst?

  • Ich habe das jetzt 5x gelesen und komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Meinst du das ernst?


    Ja,


    ich wähle meinen Wohnort nach Schule und Seminar. Wenn ich dann an andere Orte beordert werde, mache ich das auf meinem üblichen Wege, wenn der ÖPNV da Einschränkungen hat, dann komme ich halt später.
    Der Dienstherr kann nicht verlangen, dass ich ein Auto habe. Und nur darum ging es mir.

  • Ja,


    ich wähle meinen Wohnort nach Schule und Seminar. Wenn ich dann an andere Orte beordert werde, mache ich das auf meinem üblichen Wege, wenn der ÖPNV da Einschränkungen hat, dann komme ich halt später.
    Der Dienstherr kann nicht verlangen, dass ich ein Auto habe. Und nur darum ging es mir.

    Ok, dann habe ich das missverstanden. So kann ich deinen Punkt besser nachvollziehen. Danke für die Klarstellung.

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