Fibel schlägt Rechtschreibwerkstatt

  • Beim ersten Reinschauen fand ich die Fibel spontan etwas...nunja...mmh...nichtssagend vielleicht.
    Hilft es, wenn ich versuche, ermutigend zu sagen, dass es doch eh viel mehr auf den Unterricht drum herum ankommt?



    Womit wird denn dann gearbeitet?

    Naja, schon mit dem Lehrwerk "Meine Fibel", aber nicht der Fibel selber ;) die hat ja viel drumrum.

  • Mal etwas provokant gepiekst:
    Also haben wir hier eine Fibel mit der die einen nicht arbeiten möchten und die, die es möchten dann auch nur das Beiwerk nehmen?

    Zumindest bei uns an der Schule ja und wie gesagt, an der meiner Kinder wird sie gar nicht benutzt, sondern ein anderes Lehrwerk.

  • Dann wird das in der Fachkonferenz festgelegt...

    Ja, das nennt sich demokratische Mitbestimmung. Ist wohl nur gut, wenn die Abstimmungsergenisse nur der eigenen Meinung entsprechen...


    Hier in Brandenburg wird flächendeckend mit "Meine Fibel" gearbeitet,...

    Guuuut! Mit sowas habe ich schon 1974 gelernt (war optisch etwas anders aufbereitet, aber ansonsten erkenne ich viele Gemeinsamkeiten). Das hat mich wohl davor bewahrt einer der vielen funktionalen Analphabeten in Deutschland zu werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Analphabetismus#Deutschland).

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Bei mir auch 1974:


    Hans geht zur Schule.
    Suse geht zur Schule.
    Die Kinder gehen zur Schule.


    Mein zwei Jahre jüngerer Bruder konnte das auswendig, als er dann endlich auch zur Schule ging. Und zwar komplett. Tolle Fibel... Er musste dann alles rückwärts lesen. Tolle Differenzierung...

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

  • Das ist auch meine Erfahrung, ninale. Die Fibel ist super schnell auswendig gelernt. In meiner eigenen Schulzeit fiel so erst sehr spät auf, wenn jemand nicht lesen und schreiben konnte. Die zwei, drei Kinder pro Klasse landeten dann im Verlauf der dritten Klasse in der Förderschule, denn offensichtlich waren die ja total dumm, und damit war das Problem erledigt. Diese Aussagen ala "Ich habs doch auch gut damit gelernt" sind für mich daher nicht aussagekräftig. Und wenn ich mir im Internet unter allen Artikeln zum Thema einfach nur mal durchlese, wer es alles "auch gut damit gelernt" hat...Nun ja.


    Demokratie gibt's an meiner Schule zB nicht. Hier werden Sachen beschlossen und nicht darüber abgestimmt. Diskussion und Verweise aufs Schulgesetz zwecklos. Ein Schulwechsel ist wenig aussichtsreich, denn wie gesagt, der Osten lebt hier in der Gegend schulmäßig noch ziemlich lebendig weiter.


    Sei's drum. Ich wollte die Nachricht vom Grundschulverband zum Thema 5-Punkte-Plan in Brandenburg hier verbreiten und das hab ich getan.

  • Ich habe es nicht geschafft, mir die Namen aller eingeführten Identifikationskinder zu merken. (zu jedem Buchstaben eins und sie sahen sich z.T. ähnlich)
    ...

    :rotfl: Liebe Erstklässler mit Lernschwierigkeiten, hier seht ihr die Kinder aus eurem Lesebuch. Es sind Anton, Berta, Chlodwig, Doris... und last but not least: Zacharias.


    Wenn ich lese, dass bei Schulbuchverlagen irgendwer sein Taschengeld aufbessert, frage ich mich haareraufend, warum den Schulbüchern so eine große Bedeutung beigemessen wird! Wir haben auch eine sehr begrenzte Liste, an die man sich strikt zu halten hat. Ob gut oder auch nur brauchbar ist, was auf der Liste steht kontrolliert niemand.

  • Die Fibel ist super schnell auswendig gelernt. In meiner eigenen Schulzeit fiel so erst sehr spät auf, wenn jemand nicht lesen und schreiben konnte.

    Aber Lesen wird doch hoffentlich nicht unabhängig vom Schreiben gelernt?!?!
    Spätestens da sollte das doch auffallen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Mit der Fibel werden KEINE eigenen Wörter geschrieben, sondern nur gemeinsam Wörter geübt. Lesen im ganz traditionellen Fibelunterricht geht eigentlich auch am "besten" im Chor. Brauchste also nur mitsprechen. Im Verlauf der zweiten Klasse mag es dann aufgefallen sein, aber bis man die Kinder dann "los" war, dauerte es halt.

  • Das klingt aber, als wäre nicht die Fibel das Problem, sondern der Unterricht, oder?
    Bestimmt gibt es doch mittlerweile Zusatzmaterialien, die das eigene Erlesen einfordern. Susannea sagt ja auch, dass sie eher das Zeug Drumherum benutzt.


    Mit Grausen erinnere ich mich noch an meinen ersten Erstklässlerdurchgang, da habe ich fast täglich eigene Leseblätter zusammengeferkelt, weil die Fibel keine echten Übungen hergab. Deshalb kann ich dich, @immergut, gut verstehen. Es ist zeitraubend und nervig.

  • Demokratie gibt's an meiner Schule zB nicht. Hier werden Sachen beschlossen und nicht darüber abgestimmt. Diskussion und Verweise aufs Schulgesetz zwecklos. Ein Schulwechsel ist wenig aussichtsreich, denn wie gesagt, der Osten lebt hier in der Gegend schulmäßig noch ziemlich lebendig weiter.


    Klingt für mich erschreckend, aber bitte nicht verallgemeinern. Ich lebe auch im Osten. Bei uns geht es "demokratisch" zu. Sicherlich ist das auch eine Sache der Leitung !

  • Klingt für mich erschreckend, aber bitte nicht verallgemeinern. Ich lebe auch im Osten. Bei uns geht es "demokratisch" zu. Sicherlich ist das auch eine Sache der Leitung !

    Sehe ich ganz genauso, hier geht es auch demokratisch an der Schule meiner Kinder in Brandenburg vor, das ist bei uns in Berlin oft deutlich weniger demokratisch. Und bevor hier die Schulleitung anweist, wenn das Kollegium nicht will, dann macht sie lieber selber.

  • Hier in Brandenburg wird flächendeckend mit "Meine Fibel" gearbeitet, wie Conni schon richtig anmerkte. ...

    Aaah, Volk und Wissen, jaja- was früher gut war, kann heute nicht schlecht sein. Tüchtige Kinder die hübsch fein brav und sittsam sind. Und wenn Mutti früh zur Arbeit geht dann bleibe ich zu Haus, ich binde eine Schürze um und feg die Stube aus :D


    Ende der 30er lasen Erstklässler noch Texte über die Reichswehr und die Hitlerjungen, die mit "heil Deutschland! heil Hindenburg!" endeten.


    Könnte Schulbuchentwicklung/ -kontrolle nicht Sache der Uniprofessuren werden?

  • ...
    Mein zwei Jahre jüngerer Bruder konnte das auswendig, als er dann endlich auch zur Schule ging. Und zwar komplett. Tolle Fibel... Er musste dann alles rückwärts lesen. Tolle Differenzierung...

    ernsthaft? :ohh:

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