Nach der Ausbildung ins Ausland

  • Hallo,


    ich habe eine spezielle Frage und hoffe sehr ihr könnt mir weiterhelfen.
    Ich bin aktuell mitten im Referendariat und habe großes Interesse ins Ausland zu gehen und habe dabei spezielle Auslandsschulen im Sinn.
    Nun habe ich mich auf der Website zum Auslandsschuldienst informiert. Wenn ich es aber richtig verstehe, muss ich schon einige Jahre im Schuldienst tätig gewesen sein (und müsste damit noch Jahre warten) und zudem kann ich mir die Schule selbst nicht aussuchen, sondern nur Gebiete.
    Wenn ich mich nach dem Referendariat direkt bei einer Schule im Ausland bewerben würde, würde ich ausschließlich von dieser bezahlt, richtig? Also müsste ich mich nicht auf eine Planstelle bewerben. Bei der aktuellen Situation (Mangel an Grundschullehrern) raten mir natürlich alle, nach dem Referendariat eine Planstelle anzunehmen...aber dann müsste das Arbeiten im Ausland lange waren und wie gesagt glaube ich, kann ich mir dann die Schule nicht aussuchen.
    Mein Referendariat jetzt im Ausland fortzuführen wäre vielleicht auch nicht optimal?
    Ich würde also gerne wissen, welche Optionen es für mich gibt, wenn ich an eine ganz spezielle Schule ins Ausland möchte und wie in diesem Fall die Regelungen sind. Vielleicht hat hierzu schon jemand Erfahrungen gemacht?
    Ich danke euch jetzt schon für eure Hilfe!


  • Ortslehrkraft ist halt ortsübliches Gehalt.

    So ein Quatsch. Ich verdiene ungefähr dreimal so viel wie die Lehrkräfte aus dem Land selber (an der gleichen Schule).
    GSL: Das Referendariat kannst du nicht im Ausland machen, da dort die nötigen Einrichtungen nicht vorhanden sind.
    Wenn du unbedingt schnell hinterher ins Ausland möchtest, dann geh als Ortslehrkraft. Auf diese Weise bekommst du die nötige Berufserfahrung, lernst andere Arbeitsweisen, Kulturen etc. kennen und kannst dann nach zwei Jahren immer noch eine Planstelle in D annehmen. Bei dem Lehrermangel in den Grundschulen läuft dir diese ja nicht weg. Und später kannst du dich immer noch als ADLK bewerben, wobei deine Chancen als Grundschullehrkraft hier nicht allzu groß sind. ADLKs werden v.a. in der Sek 1 und 2 eingesetzt.

  • Super, vielen Dank für die Antworten! Es ist schön zu hören, dass es Möglichkeiten gibt. Weniger zu verdienen ist für mich auch kein Ausschlusskriterium, wenn ich dafür diese Erfahrung machen darf. Nur das Verschieben der Verbeamtung macht mir ein bisschen Bauchschmerzen, aber dazu hat @Nordseekrabbe ja auch schon „Entwarnung“ gegeben. Ich kann nicht einschätzen, wie lange die Einstellungsschancen für Grundschullehrer noch so hoch sind wie jetzt.

  • So ein Quatsch. Ich verdiene ungefähr dreimal so viel wie die Lehrkräfte aus dem Land selber (an der gleichen Schule). GSL: Das Referendariat kannst du nicht im Ausland machen, da dort die nötigen Einrichtungen nicht vorhanden sind.
    Wenn du unbedingt schnell hinterher ins Ausland möchtest, dann geh als Ortslehrkraft. Auf diese Weise bekommst du die nötige Berufserfahrung, lernst andere Arbeitsweisen, Kulturen etc. kennen und kannst dann nach zwei Jahren immer noch eine Planstelle in D annehmen. Bei dem Lehrermangel in den Grundschulen läuft dir diese ja nicht weg. Und später kannst du dich immer noch als ADLK bewerben, wobei deine Chancen als Grundschullehrkraft hier nicht allzu groß sind. ADLKs werden v.a. in der Sek 1 und 2 eingesetzt.

    Und wie hoch sind denn die gesamten LHK? Wie hoch ist dein Verdienst im Vergleich zu D? Wie sieht es mit deinen Plänen für das Alter aus? Single oder Familie?

  • Und wie hoch sind denn die gesamten LHK? Wie hoch ist dein Verdienst im Vergleich zu D? Wie sieht es mit deinen Plänen für das Alter aus? Single oder Familie?

    Ein Bekannter von mir war sechs Jahre in Kabul. Verdienst 6.500€ netto (als „normale“ Lehrkraft ohne Funktionsstelle wohlgemerkt). Mit Frau (die nicht gearbeitet hat in der Zeit) und zwei Kindern hat er dort gelebt wie die Made im Speck. Mit 1.500€ im Monat. Hatte im Haushalt sogar Personal beschäftigt. Zurück in Deutschland hat er im Freiburger Umland ein Haus gekauft. Bar auf die Kralle... Großer Teil der Altersvorsorge plus Erbe für die Kids ist damit durch. Vor allem weil das Haus seither sicher doppelt soviel Wert ist... Er hat damals 280.000€ dafür bezahlt. Heute bekommt man so ein Haus nicht mehr unter 500.000€...

  • Ein Bekannter von mir war sechs Jahre in Kabul. Verdienst 6.500€ netto (als „normale“ Lehrkraft ohne Funktionsstelle wohlgemerkt). Mit Frau (die nicht gearbeitet hat in der Zeit) und zwei Kindern hat er dort gelebt wie die Made im Speck. Mit 1.500€ im Monat. Hatte im Haushalt sogar Personal beschäftigt. Zurück in Deutschland hat er im Freiburger Umland ein Haus gekauft. Bar auf die Kralle... Großer Teil der Altersvorsorge plus Erbe für die Kids ist damit durch. Vor allem weil das Haus seither sicher doppelt soviel Wert ist... Er hat damals 280.000€ dafür bezahlt. Heute bekommt man so ein Haus nicht mehr unter 500.000€...

    Also hat er durch Kabul 360000€ verdient (6 Jahre * 12 Monate * 6500€ - 6 Jahre * 12 Monate * 1500€). Nach Kauf des Hauses von 280000€ bleiben dann noch 80000€ übrig als Altersvorsorge/Erbe der Kinder. Bei 1000€ pro Monat fürs Alter kommt er dann 6 Jahre hin mit den 80000€. Da aber Häuser die unangenehme Eigenschaft haben auch mal renoviert werden zu müssen (ich denk hier nur an Dach, Innenraum) oder aber halt eben auch Dinge kaputt gehen (je nach Heizung, Solarpanel etc.) ist die 80000€ Rücklage ja recht fix verbraucht. Gesetz den Fall er verdient jetzt in D genauso viel, kommt er ja dann ein wenig weiter mit. Da die Frau dort in A nicht gearbeitet hat fehlen schon mal 6 Jahre für die Rentenkasse.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
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    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Ein Bekannter von mir war sechs Jahre in Kabul. Verdienst 6.500€ netto (als „normale“ Lehrkraft ohne Funktionsstelle wohlgemerkt). Mit Frau (die nicht gearbeitet hat in der Zeit) und zwei Kindern hat er dort gelebt wie die Made im Speck. Mit 1.500€ im Monat. Hatte im Haushalt sogar Personal beschäftigt. Zurück in Deutschland hat er im Freiburger Umland ein Haus gekauft. Bar auf die Kralle... Großer Teil der Altersvorsorge plus Erbe für die Kids ist damit durch. Vor allem weil das Haus seither sicher doppelt soviel Wert ist... Er hat damals 280.000€ dafür bezahlt. Heute bekommt man so ein Haus nicht mehr unter 500.000€...

    Das geht nur als ADLK. TS will OLK sein

  • Und wie hoch sind denn die gesamten LHK? Wie hoch ist dein Verdienst im Vergleich zu D? Wie sieht es mit deinen Plänen für das Alter aus? Single oder Familie?

    Ich denke nicht, dass ich dir das hier beantworten muss. Ich bin ein erwachsener Mensch und weiß sehr genau was ich tue (bin im Übrigen ja auch nicht die einzige. Ohne OLKs gäbe es keine Deutschen Auslandsschulen). Nur so viel: mein Lebensstandard ist höher als in D, ich spare mehr als genug jeden Monat und die Verbeamtung ist nicht das höchste Lebensglück eines jeden Menschen.

  • Natürlich musst du das nicht beantworten ;-)


    Das Referendariat im Ausland fertigmachen - kaum zu glauben, dass du das wirklich in Erwägung ziehst, GSL, da du ja wissen müsstest, dass das nicht geht (wo du doch aktuell im Ref bist).


    Deutsche Schule in Kabul mit Frau und zwei Kindern, viel Spaß ;-) Das muss man mögen... ist sicher nicht jedermanns Sache.


    In Endeffekt wird es wohl auf die Entscheidung "Sicherheit" gegen "Abenteuerlust" hinauslaufen, und das muss ja jeder selbst entscheiden. Kann es nicht sein, dass die Schulen im Auslang auch den OLK irgendwelche Rentenbeiträge zahlen? Dahingehend müsste man sich mal informieren.

  • Ich denke nicht, dass ich dir das hier beantworten muss. Ich bin ein erwachsener Mensch und weiß sehr genau was ich tue (bin im Übrigen ja auch nicht die einzige. Ohne OLKs gäbe es keine Deutschen Auslandsschulen). Nur so viel: mein Lebensstandard ist höher als in D, ich spare mehr als genug jeden Monat und die Verbeamtung ist nicht das höchste Lebensglück eines jeden Menschen.

    Nein, musst du nicht. Aber solange nicht alle Fakten auf dem Tisch sind (Land, Gehalt, ledig/verheiratet...) kann man dir deine Aussagen glauben oder auch nicht.

  • Um vielleicht mal zurück zum eigentlichen Thema zu kommen:
    Nach abgeschlossenem Ref kannst du natürlich auch als Bundesprogrammlehrkraft arbeiten. Da sind die Konditionen in der Regel deutlich besser als bei den OLKs. So ganz genau kann man das nicht sagen, da die Schulen eben die Vertragskonditionen für OLKs selbst festlegen (da hat Nordseekrabbe natürlich recht), während die Konditionen für BPLKs und ADLKs zentral in Köln festgelegt werden.
    Dass man sich das Land nicht aussuchen kann, stimmt im Prinzip. Allerdings wirst du nicht nach Argentinien oder Indonesien zwangsverschifft, nur weil du dich irgendwann mal für den Auslandsschuldienst beworben hast. Du bekommst erstmal ein Angebot, das du natürlich auch ablehnen kannst. Oft kommt vor dem "offiziellen" Angebot auch erstmal eine "inoffizielle" Anfrage, ob du dir die DS in Land XY vorstellen könntest. Das ist also halb so wild.
    Und dann kannst du natürlich noch Initativbewerbungen an die Schulen in dem Land, das du dir wünschst, schicken und ihnen quasi sagen "Hey, hier bin ich. Mich gibts auch und ich bin toll. Gebt mir mal einen Job!". Kann sicher auch nicht schaden.


    Alternative Wege ins Ausland wären als Lektor des DAAD oder der Robert-Bosch-Stiftung, über das Goethe Institut (Experte für Unterricht) oder einfach durch Direktbewerbung an entsprechenden Schulen und Institutionen.


    Ganz egal wie, die Entscheidung zwischen Ausland und Planstelle musst du an dieser Stelle deines Lebenslaufs treffen. Erst mit Planstelle und ein paar Jahren Berufserfahrung kannst du beides kombinieren.

  • Kommt doch alles auf das Alter an. Wenn man jung und gesund ist, vorzugsweise dazu ledig und ohne Kinder: Warum dann nicht als Ortslehrkraft ins Ausland? Wenn man gefragte Fächer hat, kann man später immer noch zurück.


    Ab einem bestimmten Alter würde ich es aber nicht mehr machen, denn die Verbeamtungsgrenze liegt ja so um die 40 Jahre, vorausgesetzt man ist (noch) gesund genug. Spätestens mit Mitte 35 würde ich daher den Beamtenhafen ansteuern...


    Aber muss jeder selber wissen.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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