Mich kotzt die ewige Stimmungsmache gegen die Lehrer mittlerweile nur noch an

  • Zitat von Stille Mitleserin

    Der Haken an dem Argument, Familie sei Privatvergnügen ist außer der Verfassung auch, dass DINKS sehr gut gestellt sind. Wenn ich bedenke, was wir vor den Kindern verdient und zur Seite gelegt haben...

    Okay, Feindbild DINKS. Da ich nicht dazugehöre finde ich das prima, lass uns auf ihnen rumtrampeln: Diese fiesen Leute, wie können sie es wagen beide Vollzeit berufstätig zu sein und entsprechend zwei Vollzeitgehälter zu verdienen? Da fühlen sich doch alle anderen (Familien mit Kindern - diese elenden Kostentreiber! - und Singles - wir arme, einsame Seelen, die ganz allein für die Miete aufkommen müssen!) total schlecht. Dass die "sehr gut gestellt sind", ist in der Tat ein "Haken", jaja! Fiese Mööp! Wenn schon nicht finanziell, fühle ich mich doch immerhin sozial-moralisch überlegen.


    Übrigens möchte ich, ganz im Sinne des Beitrags von Stille Mitleserin, dem ich - wie man wohl merkt - vollumfänglich zustimme, fordern, dass sämtliche staatliche Leistungen, die Eltern gezahlt werden (insbesondere Kindergeld!), von diesen zurückverlangt werden, wenn die Kinder dann doch nicht zu Steuerzahlern oder Pflegekräften werden. Schließlich liegen die dem Staat dann nur auf der Tasche - sowas will man doch nicht auch noch unterstützen! Wir unterstützen Menschen nur, weil und wenn sie nützlich sind.


    ich bin raus hier, das regt mich nur auf...

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Es sind nicht die natürlichen Personen, insbesondere die lohnabhängig Beschäftigten, die zu wenig Steuern zahlen, sondern eindeutig die Unternehmen. Deutschland ist ein Staat, der seine Steuern hauptsächlich aus der Lohnsteuer, der Umsatzsteuer und der Energiesteuer generiert. Die Steuern, die Unternehmen (juristische Personen) bezahlen (u.a. Körperschaftssteuer), sind in der Summe ein Witz dagegen:
    Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/…teuerarten_in_Deutschland


    Gekrönt wird das ganze von Unternehmen wie Amazon, die ganz legal trotz Milliardengewinnen praktisch kaum Steuern in Deutschland zahlen.


    Statt hier eine künstliche Front zwischen Familien mit Kindern, DINKS und Singles aufzuziehen, sollten die wirklichen Probleme angegangen werden.


    Alleine der Cum-Ex-Skandal hat den Staat dutzende Milliarden an Steuergeldern gekostet:

    Zitat

    Danach beläuft sich der Schaden für die Steuerzahler aus Deutschland und mindestens zehn anderen europäischen Ländern durch Cum-Cum- und Cum-Ex-Geschäfte auf mindestens 55,2 Milliarden Euro, davon mehr als 31 Milliarden Euro Schaden für die deutschen Steuerzahler.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dividendenstripping



    Da muss man ansetzen, nicht bei den Steuersätzen für natürliche Personen, die in Deutschland schon tatsächlich mit zu den höchsten der Welt zählen.


    Gruß !

  • Das sieht unser Grundgesetz aber anders:"(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
    (2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
    (3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
    (4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft...."


    Ich sehe das wie @Sissymaus: Kinder sind zunächst einmal Privatvergnügen. Ich habe keine Tochter, weil ich damit etwas zur Sicherung der Renten beitragen wollte. Ich habe eine Tochter, weil ich eine Familie mit Kind wollte. Fertig.


    Aus allem, was Krabappel da zitiert, geht für mich auch nicht hervor, dass Kinder kein "Privatvergnügen" seien. Im Gegenteil. Der Staat sieht die Eltern zuerst in der Verantwortung (Rechte und Pflichten); er unterstützt sie "nur" dabei (und je nach politischer Ausrichtung unterschiedlich intensiv).


    Diese Anspruchshaltung (vor allem junger Leute), man habe Kinder gezeugt und nun lieber Staat mache, dass wir davon keinen (finanziellen) Nachteil haben, ist mir fremd. Die Unterstützung von Kindern durch den Staat ist für mich eine "Kann-Bestimmung" und sehr löblich, aber kein Muss.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Aus allem, was Krabappel da zitiert,

    Das war ein Artikel aus unserem Grundgesetz ;)

    Diese Anspruchshaltung (vor allem junger Leute), man habe Kinder gezeugt und nun lieber Staat mache, dass wir davon keinen (finanziellen) Nachteil haben, ist mir fremd.

    Das ist bestimmt ganz vielen Leuten fremd, weil so eine Anspruchshaltung kein Mensch hat.

  • Ich muss mich mal kurz selbst zitieren:

    Das ist doch immer so, dass Lohnarbeiter nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch auf eine solche ideologische Art gegeneinander ausgespielt werden. Junge gegen Alte, Männer gegen Frauen, Familien gegen Singles, Inländer gegen Ausländer, Autofahrer gegen Radfahrer, Privatversicherte gegen gesetzlich Versicherte, Verheiratete gegen Unverheiratete, Dieselfahrer gegen ... und und und oder oder oder.
    Dafür, dass in allen Bereichen "kein Geld" da ist, sollen immer andere Gruppen von Lohnarbeitern verantwortlich sein - ausgerechnet.

  • Ich habe keinesfalls das Feindbild DINKS aufbauen wollen. War selber mal einer und wir werden wieder welche sein. Aber in den 25 Jahren dazwischen haben wir horrende Kosten, von denen die Gemeinschaft profitiert.


    Die Lösung ist übrigens gar nicht so schwer, ein Familiensplitting würde die Anzahl der Personen im Haushalt berücksichtigen und auch Alleinerziehende wären besser gestellt als jetzt.
    Wer gut erzogene Steuerzahler will, muss den Eltern (finanzielle und gesellschaftliche) Luft zum Atmen lassen und in Bildung investieren.


    Die Diskussion ist aber zumindest ein deutliches Anzeichen für ein Auseinanderdriften der Gesellschaft. Es gibt nicht mehr "den" Lebensentwurf und man fühlt sich für den Mitbürger eben nicht mehr zuständig.
    Kinder? - Privatvergnügen
    Krankheit? - Sicher selbst schuld

  • Krankheit? - Sicher selbst schuld

    Ja, so wird es uns in den Universitäten doch gelehrt. Ich kann mich noch zugut an den Spruch des Profs erinnern: "Sie dürfen im Semester maximal 2 Wochen fehlen, um Ihren Sitzschein zu bekommen. Aber ob sie da jetzt im Krankenhaus liegen oder in der Dom. rep. am Strand interessiert uns nicht."


    Und ja, ich bin da auch nach 13 Tagen mit Morphium zur Uni gegangen, um physisch anwesend zu sein und den Schein zu bekommen.

  • Das war ein Artikel aus unserem Grundgesetz ;)

    Das ist bestimmt ganz vielen Leuten fremd, weil so eine Anspruchshaltung kein Mensch hat.


    Aber @Krabappel,


    natürlich weiß ich, woher dein Zitat stammt. Das ändert aber nichts an dem, was ich dazu gesagt habe (also meiner Meinung nach natürlich).


    Doch, ich erlebe diese Anspruchshaltung immer wieder. Es gibt heutzutage so viele Hilfen und Vergünstigungen für Eltern und viele sind nicht zufrieden und wollen immer nur mehr. Gibt es eine Kindergelderhöhung von 5 Euro schimpfen die Leute und finden das lächerlich und denken nicht daran, dass das im ganzen Land, also für alle Betroffenen Millionen ausmacht, die auch erstmal irgendwer erwirtschaften und als Steuer abführen muss. (Dazu brauchst du dir nur mal die Kommentare bei entsprechenden Zeitungsartikeln durchzulesen!)


    Unsere Eltern und Großeltern usw. haben ihre Kinder großgezogen und hatten viele dieser Hilfen und Vergünstigungen nicht und sie haben nicht halb so viel gejammert. Aber natürlich ist es gut, dass es jetzt diese Unterstützungen gibt.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    • Offizieller Beitrag

    Was bedeutet denn nun wieder "DINKS" ?

    http://lmgtfy.com/?q=Dinks

  • Wir sind ein Sozialstaat, haben ein Rentensystem mit Umlageverfahren und die Familie wird im GG bespnders geschützt.


    Wer damit nicht klar kommt, der soll sich einfach verpissen


    Im Prinzip gebe ich dir Recht, @Yummi. Wer mit unserem Rechts- und Sozialstaat, den ich sehr schätze, nicht klarkommt, immer nur jammert und nie zufrieden ist und immer nur haben, haben, haben will, der soll sich einfach ... (vielleicht in ein Land der Dritten Welt, um mal den Unterschied zu bemerken ?) ... nein, ich benutze deine "Verbalinjurie" lieber nicht ...

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Zum eigentlichen Thema:
    Eigentlich habe ich ein recht dickes Fell, wenn irgendjemand irgendwas über "die" Lehrerinnen und Lehrer kundtut.


    Bei dieser Provokation hier fällt mir das aber ziemlich schwer - oder ich habe die satirische Absicht nicht verstanden, vielleicht ist die ja im vorletzten Absatz.
    http://www.faz.net/aktuell/feu…faul-sind-lehrer-15848449


    Schade, dass die FAZ sowas nötig hat. Die haben eigentlich ein gutes Team, das über Bildung, Schule etc. schreibt.

    • Offizieller Beitrag

    Findet man nicht in nahezu jedem Magazin, jeder Zeitung etc. in regelmäßigen Abständen Artikel dieser Art?


    Wir sind faul.
    Wir sind häufig krank.
    Wir kriegen zu viel Geld.
    Wir haben zwölf Wochen bezahlten (sic!) Urlaub.
    Wir jammern zu viel.
    Wir kriegen am Schluss eine zu hohe Pension.
    Wir geben Kevin und Chantalle aufgrund ihrer Herkunft schlechter Noten als Ben und Lara.
    Wir lassen Cengiz und Ayse nicht aufs Gymnasium, Lukas und Anna-Sophie hingegen immer.
    Wir strengen uns nicht genug an, deswegen klappt die Inklusion nicht.
    Wir sind nicht die besten unseres Jahrgangs, haben schlechtere Abidurchschnitte und sowie schlechtere Abschlussnoten im Examen/Magister.
    Wir können nichts, was nicht auch die anderen 82 Millionen BürgerInnen dieses Landes aus dem Ärmel schütteln könnten.


    *Gäääääähn*


    Ob es neben dem Sommerloch auch ein Herbstloch, ein Winterloch und ein Frühlingsloch gibt? Also ein ganzjähriges riesiges schwarzes Loch, in das man den ganzen Müll entsorgen kann?


  • Bei dieser Provokation hier fällt mir das aber ziemlich schwer - oder ich habe die satirische Absicht nicht verstanden, vielleicht ist die ja im vorletzten Absatz.
    http://www.faz.net/aktuell/feu…faul-sind-lehrer-15848449

    :staun: :autsch: :daumenrunter:


    Himmel!!!! Nein, Satire klingt anders. Krass. Im Sinne des Threadthemas kann man schön anmerken, dass der Lehrer hier als Beispiel gewählt wird, obwohl im Artikel selbst steht das dieser "Trend", den die Dame zu beobachten meint, auch in anderen Berufen um sich greifen soll.
    Spannend auch, dass die Autorin meint gerade die erste Stunde sei besonders "unbeliebt" bei Lehrern, weil sie angeblich besonders häufig ausfalle. Wie stellt die sich das denn vor?? "Hallo Chef, ich kann heute zur ersten Stunde leider nicht kommen, weil ich Rücken hab. Zur zweiten bin ich dann aber wieder fit, denke ich." Ohmannomann.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Besser ist die übliche Floskel "es sind ja nicht alle so".
    Das ist dasselbe wie "ich bin kein Nazi aber man kann doch msl sagen dass...".


    Mir scheint, die Kinder der Autoren sind geerdeter als ihre Eltern. Gutes Zeichen immerhin :victory:

  • "Arbeit ist etwas Sinnstiftendes. So empfinde ich es, wenn man etwas so Feines wie Kolumnenschreiben überhaupt als Arbeit bezeichnen mag."


    Ich denke, die Kolumnistin hat gleich im zweiten Satz gesagt, worunter sie leidet.

  • Ja, der Artikel setzt dem Ganzen die Krone auf. Alleine die Überschrift "Wie faul sind Lehrer?". Was soll man da antworten? "Faul? Fauler als die Meisten? Die Faulsten von allen?"


    Ich empfinde diesen Text als höchst diffamierend. Hätte ich ein FAZ-Abo, würde ich es alleine deshalb schon kündigen. So sägen sich die MSM noch die letzten Reste ihrer Leserschaft selber ab. Auf meiner persönlichen Blacklist ist die FAZ damit gelandet. Dieser Verein bekommt nie wieder einen Cent von mir. Und angesurft wird der Online-Auftritt nur noch mit Werbeblocker, Anti-Tracking usw. An mir verdienen die NICHTS mehr.


    "Arbeit ist etwas Sinnstiftendes. So empfinde ich es, wenn man etwas so Feines wie Kolumnenschreiben überhaupt als Arbeit bezeichnen mag."


    Ich denke, die Kolumnistin hat gleich im zweiten Satz gesagt, worunter sie leidet.

    So etwas "Feines" kann der Job als "Kolumnenschreiberin" ja nicht sein, wenn man es für nötig hält, mit solchen Artikeln nach Lesern zu suchen...


    Gruß !

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