Sachunterricht: Feuer löschen

  • Hallo :)


    mein nächster UB im Fach Sachunterricht steht an...


    Im Moment behandeln wir das Thema Feuer (Klasse 4). In der UB-Stunde soll thematisiert werden, wie man Brände löscht.
    Das Verbrennungsdreieck haben wir bereits behandelt.


    Ziel der Stunde soll sein, dass die SuS Möglichkeiten kennen, wie man Brände löscht. Zudem sollen sie wissen, dass ein Feuer erlischt, wenn man eine Bedingung des Verbrennungsdreiecks wegnimmt.


    Ich hatte überlegt, dass die SuS drei Versuche durchführen (mit Sand, mit Wasser und einer Schere löschen).
    In der Sicherung würde ich das Entfernen einer Bedingung thematisieren.


    Allerdings finde ich, dass das Abschneiden des Dochtes keinen Lebensweltbezug darstellt.


    Hat jemand vll schon etwas zu diesem Thema gemacht und hat ein paar Tipps/ Anregungen für mich?



    Liebe Grüße


    Rosemary

  • Du könntest auch ein Glas über die Kerze stülpen. Meine SuS löschen kleine Brände z. B. im Becherglas durch Abdecken mit einem Uhrglas oder so selbst.

  • Wir haben bereits in der letzten Stunde Versuche zum Thema "Was braucht Feuer zum Brennen" gemacht.


    In diesem Zusammenhang haben die SuS bereits ein Glas über ein Teelicht gestülpt.
    -> Erkenntnis: Feuer braucht Sauerstoff

  • Allerdings finde ich, dass das Abschneiden des Dochtes keinen Lebensweltbezug darstellt.

    Wenn man das heftig didaktisch reduziert, könnte man vielleicht Feuerschneisen als Beispiel heran ziehen. Die Frage ist natürlich, welches Kind sowas heute noch kennt.


    Etwas besser passt vielleicht das Beispiel, dass z.B. die Feuerwehr den Gashaupthahn absperrt, wenn es brennt und dieser noch zugänglich ist.

  • Wir haben bereits in der letzten Stunde Versuche zum Thema "Was braucht Feuer zum Brennen" gemacht.


    In diesem Zusammenhang haben die SuS bereits ein Glas über ein Teelicht gestülpt.
    -> Erkenntnis: Feuer braucht Sauerstoff

    Hast du dir damit nicht einen deiner 3 Versuche schon selbst vorweggenommen?

  • Wenn man das heftig didaktisch reduziert, könnte man vielleicht Feuerschneisen als Beispiel heran ziehen. Die Frage ist natürlich, welches Kind sowas heute noch kennt.
    Etwas besser passt vielleicht das Beispiel, dass z.B. die Feuerwehr den Gashaupthahn absperrt, wenn es brennt und dieser noch zugänglich ist.

    Ich bin 20 Jahre älter als die Schüler und habe gerade den Begriff Feuerschneise gegoogelt...

  • Drei Versuche sind doch je nach Unterrichtsstruktur eh etwas viel für eine Stunde. Übers Verbrennungsdreieck könntest du Bezug zum Löschen durch Sauerstoffentzug herstellen und den Versuch mit dem übergestülpten Glas mündlich wiederholen. Dann wird in der Stunde an einem anderen Aspekt des Verbrennungsdreiecks gearbeitet und wie man diesen zum Löschen ausnutzt.

  • Drei Versuche sind doch je nach Unterrichtsstruktur eh etwas viel für eine Stunde. Übers Verbrennungsdreieck könntest du Bezug zum Löschen durch Sauerstoffentzug herstellen und den Versuch mit dem übergestülpten Glas mündlich wiederholen. Dann wird in der Stunde an einem anderen Aspekt des Verbrennungsdreiecks gearbeitet und wie man diesen zum Löschen ausnutzt.

    Danke für den Tipp :)
    Allerdings bleibt dann wieder nur die Bedingung Brennstoff entfernen übrig. (Temperatur: wurde auch schon in der vorherigen Stunde durch den Versuch "Brennt ein nasses Papierboot?" besprochen).
    Mir fehlt bei dem Versuch - wie oben beschrieben- der Lebensweltbezug. Die SuS sollen ja gewissermaßen aus dem Versuch die Erkenntnis gewinnen, wie sie bei einem Brand handeln können.


    Habt ihr vielleicht noch eine andere Idee, wie ich an das Thema rangehen kann?

  • Oder evtl. Thema Brandursachen/Reagieren im Brandfall und Notruf absetzen üben? Stichwort Lebenswelt: Kerzen alleine lassen. Oder heimlich hinter dem Holzschuppen zündeln... Oder: wenn zu Hause das Bratfett Feuer fängt oder es einen Kabelbrand gibt, wäre die Anwendung einer Löschdecke besser als der Wassereimer :angst:


    (Ich vermute, dass es für die Kinder nicht ersichtlich wird, was du eigentlich vermitteln willst. Ob ich Sand/Wasser auf die Kerze schütte oder mit der Schere die Flamme "ausdrücke" (wenn sie selbst ausprobieren dürfen wird wohl eher nicht geschnitten) ist für sie scheinbar eins. Und bei Kerzen kommt hinzu, dass ich sie ausblasen kann- Luft löscht also Feuer? Das ist m.E. eher verwirrend als hilfreich.)

    2 Mal editiert, zuletzt von Krabappel ()

  • Bitte sprich dringend einmal mit deiner Mentorin über den UB.
    Nach und nach stellt sich heraus, dass du einige Versuche schon hast durchführen lassen und du möchtest nun, dass die Kinder die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Das klappt aber nicht unbedingt durch weitere Versuche, sondern eher durch Zuordnungen und Gespräche.
    Außerdem wird der UB ja nicht gleich übermorgen sein und wenn du schon so viel am Thema gearbeitet hast, ist die Klasse bis zum Besuchstag ja vielleicht schon bei einem anderen Aspekt.


    Vielleicht könntest du auch andersherum herangehen, den Kindern verschiedene Löschmethoden der Feuerwehr zeigen und sie diese mit Hilfe des Verbrennungsdreiecks erklären lassen.


    PS: @Karl-Dieter Natürlich schließen die Kinder das nicht von selbst, aber man spricht ja auch darüber. Der Versuch dient eher dem eigenen Erleben der Kinder.

  • Allerdings finde ich, dass das Abschneiden des Dochtes keinen Lebensweltbezug darstellt.

    Wenn das Wetter gut ist, könntest Du die Übung nach draußen verlegen. Ich mußte beim "Abschneiden" spontan an einen Waldbrand denken. Da werden ja auch Schneisen geschlagen, über die das Feuer eben nicht drüber kommt. Oder halt Straßen in Waldgebieten als bereits "vorgefertigte" Schneisen.


    Das Branddreieck besteht aus:

    • Brennstoff weg
    • Oxidator (also zumeist Sauerstoff/Luft) weg
    • Energie weg (also kühlen mit Wasser)

    ???



    Habt ihr vielleicht noch eine andere Idee, wie ich an das Thema rangehen kann

    Wenn wir schon bei der Realität sind, bearbeitest Du irgendwann auch, daß man nicht alle Brände mit allen Löschmitteln löschen kann? Also Fettbrand in der Küche mit Wasser löschen wäre ganz übel.


    Oder: Manche Sachen brennen auch unter Wasser, Magnesium z.B., da hilft dann nur Sand.
    Bei solchen Sachen wäre ich dann aber ganz vorsichtig, ob du sowas überhaupt vorführen darfst. Bist ja keine ausgebildete Chemielehrerin mit der entsprechenden Gefahreneinweisung.

  • Ich würde Dir auch raten, das vorher mit der Mentorin zu besprechen, weil bei dem Thema doch einiges zu bedenken ist.


    Ich war letztes Jahr mit meiner Klasse bei der Feuerwehr und da wurde eindringlich davor gewarnt, Kindern nahezulegen, Brände selbst zu löschen. Stattdessen sollen sie üben, schnellstmöglich die Gefahrenzone zu verlassen und die Feuerwehr zu rufen.
    Gründe wurden ja schon genannt: der Fettbrand zum Beispiel, bei dem Wasser absolut keine gute Idee ist.


    Wenn Du nun mit dem Löschen experimentierst, sehe ich klar die Gefahr, dass Dir angelastet wird, die Kinder zu eigenen Löschversuchen im Brandfall zu verleiten.

  • @plattyplus Ohne geeignete Ausbildung (Chemiestudium, Feuerwehr) darf sie keinen Fettbrand zeigen. Wenn da was schief geht ist die Hölle los.


    @Krabappel Auch von Fettbrand mit der Decke löschen würde ich dringend abraten. Der Umgang mit der Löschdecke braucht Übung und vor allem darf man keine Angst vor dem Feuer haben. Man kann das auch grässlich falsch machen und dann hat man ein ernsthaftes Problem.

  • Stimmt, Kinder sollten vor allem wissen, wie sie Feuer richtig handhaben und was sie tun müssen, wenn's brennt. Heimlichkeit aus Angst vor Ärger kann lebensgefährlich sein...


    Ne prima Unterrichtsidee ist das allerdings auch noch nicht. Mit Förderschülern übe ich das Notrufabsetzen mit richtigem Telefon im Rollenspiel, was wählen, was sagen etc. aber damit kann man eine Vierte ja auch nicht 45 min. beschäftigen.

  • Das Thema "Feuer löschen" kann man praktisch am besten bei einem Besuch der Feuerwehr sehen, wenn das demonstriert wird.
    Ansonsten stimme ich den Vorschreibern zu, dass das Verhalten im Brandfall (Absetzen eines Notrufs, wie aus der Gefahrenzone kommen) und auch die Feuerprävention wesentlich wichtiger sind.
    Kinder lasse ich Feuerversuche nur unter strengen Sicherheitsbedingungen machen, der Rest sind bei mir Demonstrationsversuche.
    Bei Fortbildungen habe ich in anderen Zusammenhängen schon Versuche gesehen, wo die Löschwirkung von Brausepulver gezeigt wurde. Das war ungefährlich.
    Bei planet Schule gibt es ein eindrucksvolles Video über einen Löschversuch mit Wasser bei einem Fettbrand.
    Fettbrand
    (Das gab's einmal als längeres Video, habe ich aber nicht mehr gefunden.)
    Planet Schule ist zwar eher für die Sekundarstufe - man kann sich überlegen, ob man den Schülern als Abschreckung das Video zeigen will.
    Hier findest du vielleicht ein paar nützliche Ideen für die Grundschule
    Supra uni bamberg


    Leider gibt es viele Seiten nicht mehr, die es vor der Datenschutzreform im Internet gab. Du könntest vielleicht noch über die Kindersuchmaschine
    Blinde Kuh


    auf kindgerechte Feuerexperimente kommen.

  • Das Thema "Feuer löschen" kann man praktisch am besten bei einem Besuch der Feuerwehr sehen, wenn das demonstriert wird.

    Das finde ich eine sehr gute Idee. So lernen die Kinder auch, dass das eben Profis sind, die mit Feuer umgehen können und man gar nicht erst versuchen sollte, allein irgendwas grösseres zu "retten" sondern besser gleich die Feuerwehr ruft. Man kann die Kinder ja auch mal versuchen lassen, einen Feuerlöscher in die Hand zu nehmen. Die Dinger sind 1. sauschwer (vor allem für ein Kind) und 2. wird wohl auch kaum ein ungeübter Erwachsener in der Lage sein, spontan einen Brand damit zu löschen. Die meisten werden schon am Splint scheitern, mit dem das Ding gesichert ist ...



    Oder: Manche Sachen brennen auch unter Wasser, Magnesium z.B., da hilft dann nur Sand.

    Mal abgesehen davon, dass das an der Grundschule keine Relevanz hat kann's in einer Demonstration mit einer kleinen Menge Magnesium eben schon passieren, dass der Brand mit Wasser ablöscht. Von grösseren Mengen, mit denen es sicher funktioniert, sollte man erst dreimal die Finger lassen. Die meisten Unfälle im Chemieunterricht passieren weil Lehrer entweder sehr nachlässig handeln oder sich für besonders cool halten (bzw. in der Regel bedingt letzteres das erstere). Solche Typen kann an einer Schule kein Mensch gebrauchen. Was ich in der Oberstufe gelegentlich zeige ist brennendes Magnesium in Kohlendioxid - draussen vor der Tür, mit viel Magnesium und viel Trockeneis gibt das nämlich ein wahres Höllenfeuer ;) Dumme Versuche mit Wasser können da im schlimmsten Fall auch zu einer Knallgasreaktion führen.


    Apropos Wasser ...


    (Temperatur: wurde auch schon in der vorherigen Stunde durch den Versuch "Brennt ein nasses Papierboot?" besprochen).

    Vorsicht, das stimmt so nicht. Das Wasser schirmt in diesem Fall den Brennstoff vom nötigen Sauerstoff ab und brennt selbst eben nicht. Da Wasser eine hohe Wärmekapazität hat, dauert es ne Weile bis es verdampft ist und das Boot zum brennen freigibt. Wenn die Feuerwehr mit Wasser löscht, geht es schon darum, dass das Wasser viel Wärme aufnimmt und die Temperatur senkt. Es geht aber auch hier darum, den Brennstoff vom Sauerstoff abzuschirmen. Dein Boot war aber von Beginn an schon nass, also ist die Erklärung definitiv falsch. Der Faktor Temperatur spielt vor allem für die Entflammbarkeit eine Rolle, hat aber nichts mit der grundsätzlichen Brennbarkeit eines Stoffes zu tun. Unfälle mit verschütteten Treibstoff (z. B. aus einem leckgeschlagenen Autotank) sind deshalb im Winter, wenn es richtig kalt ist, weniger gefährlich als im Sommer, wenn die Brühe sofort verdampft und dann üblerweise auch noch ein explosionsfähiges Gemisch bildet.


    In dem Zusammenhang fällt mir ein: Wenn ein bisschen Theorie dazu kommen soll, kann man übrigens schön zeigen, dass Kerzenwachs eben auch nur gasförmig entflammbar ist und deswegen nicht die ganze Kerze sondern nur das verdampfende Wachs am Docht brennt. Kerze ausblasen (evtl. vorher warten, dass genug Wachs geschmolzen ist) und aus 1 - 2 cm Entfernung zum Docht den Wachsdampf wieder entzünden. Man kann auch in einer Schale etwas Spiritus anzünden (der ist leicht zu bändigen, sofern man nicht auf die dumme Idee kommt, während des Brennens nachzufüllen) und die Kinder fragen, warum 1. die Flamme eben so "flammenförmig" aussieht und 2. der Spiritus in der Schale drin nicht brennt. Ich könnte mir vorstellen, dass so viel Theorie auch Grundschulkinder schon verstehen, zumindest ein paar davon.



    Bei Fortbildungen habe ich in anderen Zusammenhängen schon Versuche gesehen, wo die Löschwirkung von Brausepulver gezeigt wurde. Das war ungefährlich.

    Jau ... da geht es natürlich um die erstickende Wirkung von Kohlendioxid, welches auch im Feuerlöscher drin ist. Hier stelle ich mir aber die Frage, inwieweit die Kinder überreissen, dass beim "Blubbern" des Brausepulvers ein Gas frei wird, das für die Löschwirkung verantwortlich ist. Schön sind solche Versuche allemal, weil sie eben zeigen, dass "Luft" (synonym für "Gas") nicht gleich "Luft" ist, sondern nur der Teil "Sauerstoff" fürs Brennen wichtig ist. Schöner wäre es für mein Empfinden aber, man könnte das Gas direkt aus der Flasche (Sodastream wäre eine ungefährliche Möglichkeit) entnehmen und würde es nicht aus dem Brausepulver entwickeln. Ich sehe hier eben die Gefahr, dass die Kinder gar nicht verstehen, was genau jetzt die "Magie" am Brausepulver dabei ist.


    Ach ...


    Bei planet Schule gibt es ein eindrucksvolles Video über einen Löschversuch mit Wasser bei einem Fettbrand.

    Da fällt mir noch ein, dass es entsprechende Videos auch gibt für "Grillfeuer mit Spiritus füttern". Wenn man weiss, was man tut, kann man das aus 3 m Entfernung ja mal ausprobieren (beliebter Spass unter Chemiestudenten). Im heimischen Garten und nach dem 3. Bier ist das eher eine schlechte Idee, vor allem, wenn man eben nicht weiss, was man tut und direkt am Grill steht.

    3 Mal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • In dem Zusammenhang fällt mir ein: Wenn ein bisschen Theorie dazu kommen soll, kann man übrigens schön zeigen, dass Kerzenwachs eben auch nur gasförmig entflammbar ist und deswegen nicht die ganze Kerze sondern nur das verdampfende Wachs am Docht brennt. Kerze ausblasen (evtl. vorher warten, dass genug Wachs geschmolzen ist) und aus 1 - 2 cm Entfernung zum Docht den Wachsdampf wieder entzünden.

    Ja, das habe ich auch Mal durchführen lassen. Es war toll, weil die Kinder dabei in mehr als eine Richtung ins Grübeln kamen.

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