Wie gehen Schulen mit guten oder schlechten Leistungen von Lehrern um?

  • Liebe Foristen,


    Ich bin kein Lehrer, sondern arbeite in einem anderenBerufsfeld.


    Bei uns ist es eigentlich so, dass es mindestens einmaljährlich eine Beurteilung der Leistung gibt.


    Arbeite ich gut, gibt es einen Bonus oder auch dieMöglichkeit, mich auf höheren Positionen weiterzuentwickeln.


    Arbeite ich schlecht, gibt es das nicht.


    Arbeite ich ganz schlecht, dann muss und wird man sich vonmir trennen.


    Da ich auch Bekannte habe, die Lehrer sind, weiß ich: Esgibt sehr viele sehr gute Lehrer, aber auch einige, die anfangs engagiertwaren, in Referendariat und Probezeit, bei denen es aber manchmal problematischist, sie die Verantwortung für den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülernanzuvertrauen.


    Ich sehe es gerade auch an meinem Sohn, der in die 11.Klasse geht. Sein Mathematiklehrer kam neu an die Schule, damals 6. Klasse, ermachte einen spitzenmäßigen Eindruck. Was ich heute höre…er arbeitet ohneStruktur und große Lust. Schade. Aber liegt das am System? Wenn man sich,zumindest für NRW, die „Bibel“ zur dienstlichen Beurteilung anschaut, dann habeich fast das Gefühl.



    Heißt das, dass ein verbeamteter Lehrer (hier jetzt imBeispiel NRW), der zufrieden mit seiner Besoldung z.B. A 13 ist, keine Ambitionenauf Beförderungsstellen oder andere Aktivitäten (Fachleiter, Hochschuldienst,Auslandsdienst) und über den keine Beschwerden eingehen, gar nicht mehr von derSchulleitung beurteilt wird?


    Ich stelle mir vor, jemand wird mit 32 Jahren aufLebenszeit verbeamtet, der könnte dann 35 Jahre, bis 67, seinen Unterrichtmachen, ohne dass die Schulleitung seine Leistungen und Methoden im Unterrichtbewertet?


    Und was passiert, wenn es wirklich Beschwerden gibt? Und derverbeamtete Lehrer uneinsichtig ist, seine Methoden umzustellen? Gut, dafür gibt es 3.2.8. Und dann? Da hat dieLeitung ja eigentlich gar keinen Handlungsspielraum, außer, der Lehrer wird insMinisterium o.ä. versetzt.


    Ich denke, Beförderungen sind auch immer ein wenig Politik.Daher, um Umkehrschluss: Wie werden gute Leistungen der Lehrerinnen und Lehrerhonoriert? Beispielsweise über Boni?

  • Zur eigentlichen Frage: Es gibt keine Boni, dementsprechend auch keine Gehaltseinbußen.
    Die Frage ist hierbei auch wie würde ich die Leistung eines Lehrers bewerten? Soll man Rückmeldungen der Schüler einholen (super, je nach vorher vergebener Note bekommt man da jede Bewertung) oder der Schulleiter (dieser sieht für gewöhnlich ein oder zwei Stunden) oder die Eltern (siehe Schüler)...
    Ich finde es ziemlich schwierig das System eines Betriebes hierauf anzupassen.

  • Ich finde es spannend, dass das Land NRW diese Richtlinien mit derart vielen Rechtschreibfehlern herausgibt!

    Ich sehe da vor allem Formatierungsfehler.



    Arbeite ich gut, gibt es einen Bonus

    Da der Staatsdienst nicht gewinnorientiert arbeitet, gibt es natürlich bei uns auch keinen Bonus.



    Arbeite ich schlecht, gibt es das nicht.

    Arbeite ich schlecht (und ja, das kann man schon dingfest machen), wird meine Chefin das bei der Pensenzuteilung entsprechend berücksichtigen.



    Arbeite ich ganz schlecht, dann muss und wird man sich vonmir trennen.

    Ja ... ist hier auch so. Hab ich schon erlebt, dass ein Kollege mal gehen *musste*.



    Was ich heute höre…er arbeitet ohneStruktur und große Lust.

    Wer beurteilt das denn? Du per Ferndiagnose oder wie? Oder findet Dein Sohn das? Und Du glaubst per se mal alles, was Dein Sohn so findet?

  • In NRW gibt es mittlerwele eine QA, die an die Schulen kommt. Auch Evaluation ist in diesem Rahmen angedacht. Aber, wie oben schon geschrieben, wenn die Schüler das machen, wie objektiv ist das wohl? Sympathien, auch in Bezug auf das unterrichtete Fach, werden da mit einbezogen werden. Wer Mathe nicht mag, wird auch schwerlich den Mathe-Unterricht sinnvoll bewerten können.
    Es gibt also kein sinniges Instrument.


    Abschlüsse/Noten sind es auch nicht, kommt ja alles stark auf den Bildungsgang / die Schüler etc. an.

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