Maximale Stundenzahl pro Tag

  • Hallo,


    bei uns gibt es zwar schulinterne Absprachen, aber da es mich gerade konkret betrifft, wollte ich mal nachfragen, wie das mit der Stundenanzahl pro Tag geregelt ist.
    Gibt es eine Regelung (offizielle), die besagt, wie viele Stunden (ggf auch wie viel Zeit, da Schulstunden nicht immer 45 Minuten sind) ein Lehrer pro Tag maximal leisten darf? Dann wäre da noch die Fragen bezüglich Pause?


    Bei uns an der Schule gilt, nicht mehr als 8 Stunden. Bei mir wird das gerade leider nicht eingehalten. Daher die Frage, ob es da eine Regelung gibt.


    Danke und viele Grüße
    Kiggie

  • Hallo kiggie,


    bei Beamten kann die Schule Regelungen anstreben, die aber nicht eingehalten werden müssen. Der Stundenplan der Schüler hat einfach Vorrang.
    Das Einzige, was hilft, ist eine Überlastungsanzeige. Und evtl. darauf zu pochen, im nächsten Jahr einen besseren Stundenplan zu erhalten.
    Ansonsten stehen wir dem Staat zur Verfügung, wenn er es braucht. Das ist der Deal.

  • Zumindest hier in NDS gibt es (wenige) begrenzende Regelungen bei der Stundenplangestaltung für Kollegen ab einem bestimmten GbB, in der Wiedereingliederung oder wenn sie familiär bedingt Teilzeit arbeiten.


    Führen denn die vielen Stunden an einem Tag dazu, dass du an einem anderen Tag deutlich weniger / gar nicht in der Schule bist? (Eine Kollegin hatte sich mal genau so einen Stundenplan gewünscht, um einen unterrichtsfreien Tag herauszuarbeiten...)

  • Naja bei 25,5 Stunden sind die anderen Tage entsprechend kurz. Ein Tag mit 3 Stunden, eigentlich ist mir das zu kurz. Aber da ich nun erst zum 1.11. reingekommen bin ist es nun einmal so, dass man erst einmal Lücken füllt.


    Aber 10 Stunden ohne eine Freistunde finde ich heftig, noch dazu habe ich einen Standortwechsel drin, also effektiv auch weniger Pause.
    Aber dann werde ich das noch einmal nett ansprechen und hoffen, dass es mit dem nächsten Stundenplan behoben werden kann.


    Danke euch

  • Einfach mal sagen, dass man das so nicht mitmacht? Eine Alternativlösung parat halten. Man muss sich nicht immer alles gefallen lassen.

    Habe ich schon, vor den Ferien. Entweder es wurde vergessen oder es geht gerade nicht anders.
    Vorschlag wurde dabei schon gemacht. Ich werde dem aber natürlich noch einmal nachgehen.


    Wie gesagt, es gibt Regelungen an der Schule. Ich wollte nur wissen ob es was rechtliches gibt um ggf zu erwirken, dass es schneller einen anderen Stundenplan gibt.



    9 Stunden mit 45 Min Pause habe ich öfter mal, aber 10 ohne Pause ist hart...

    Vor allem als Anfängerin ... Und wenn dann nicht einmal Zeit ist vernünftig was zu Essen ist erst Recht doof.

  • 9 Stunden mit 45 Min Pause habe ich öfter mal, aber 10 ohne Pause ist hart...

    Ich frage mich, ob das zulässig ist? Für Bundesbeamte gilt z.B. (AZV §5)
    (1) Die Arbeit ist spätestens nach 6 Stunden durch eine Ruhepause von mindestens 30 Minuten zu unterbrechen. Nach mehr als 9 Stunden beträgt die Ruhepause mindestens 45 Minuten. Ruhepausen können in Zeitabschnitte von jeweils 15 Minuten aufgeteilt werden.


    Für NRW finde ich Ähnliches:
    https://recht.nrw.de/lmi/owa/b…?v_id=2520031009100936565

  • Ich frage mich, ob das zulässig ist? Für Bundesbeamte gilt z.B. (AZV §5)(1) Die Arbeit ist spätestens nach 6 Stunden durch eine Ruhepause von mindestens 30 Minuten zu unterbrechen. Nach mehr als 9 Stunden beträgt die Ruhepause mindestens 45 Minuten. Ruhepausen können in Zeitabschnitte von jeweils 15 Minuten aufgeteilt werden.


    Für NRW finde ich Ähnliches:
    https://recht.nrw.de/lmi/owa/b…?v_id=2520031009100936565


    Danke.
    Ich habe 3 Pausen, 15, 25 und 10 Minuten. Die letzte scheint dann ja gar nicht zu zählen nach dem Gesetz (mindestens 15 Minuten). Aber insgesamt komme ich auch nicht auf 9 Stunden. Wobei durch nicht einstempeln oder dergleichen ist es sowieso schwierig mit solchen Regelungen. Wenn man die Unterrichtszeiten nimmt als Grundlage bin ich 8h und 45 Minuten für Unterricht eingeplant. Davon sind 15+25+10 Pause.


    Es wurde eben was anderes abgesprochen, aber nun nicht eingehalten (warum auch immer). Es wird sich hoffentlich nun eine Regelung finden lassen bis zum nächsten Stundenplan um das erträglich zu gestalten.
    Von der Unterrichtsverteilung an dem Tag geht es wenigstens (Parallelklassen)

  • Aber 10 Stunden ohne eine Freistunde finde ich heftig, noch dazu habe ich einen Standortwechsel drin, also effektiv auch weniger Pause.

    Ich weiß nicht, ob das in Ordnung ist. Auch ohne Explikation hat dein Dienstherr eine Fürsorgepflicht. Auf die beriefe ich mich, wenn ich den Plan remonstrierte.



    Davon sind 15+25+10 Pause.

    Sind das wirklich Pausen oder verwendest du die zum Kopieren, mit Kollegen etwas klären, Aufsicht führen?



    nun erst zum 1.11. reingekommen bin

    Du bist neu in dem Laden und kriegst gleich einen vor den Latz? Mit Anlauf und durchgestrecktem Arm? Typische Stümperschulleitung, die erstmal Leute verheizt und sich dann wundert, dass die Personaldecke nicht reicht.


    Hast du schon den Lehrerrat angesprochen? An manchen Schulen taugt der was.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich habe mein Referendariat dort gemacht, erster richtiger Stundenplan mit der vollen Stelle nun. Das war vom Stundenplan Team so nicht gewollt, es war ein Abstimmungsproblem zwischen diesem und einer Abteilung (bedingt durch Block Pläne, falsch gelesen).
    Ich hatte das direkt bei Erhalt angesprochen, es wurde gesagt, geht du nicht und wird geändert. Nun sieht es aber so aus, als ob es nächste Woche nicht so ist. Daher meine Nachfrage.
    Kurzfristige Änderung ist halt nicht immer so einfach, das kann ich durchaus nachvollziehen.


    Effektive Pausen sind das natürlich nicht. Absprache war, 4 Stunden, 2 Freistunden, noch einmal 4 Stunden. Damit war ich einverstanden.

  • Ich hatte auch mal 10 Stunden am Stück. Das war ganz schön hart. Während der 5. oder 6. Stunde bekamen die Schüler einen Arbeitsauftrag und ich habe erstmal zu Mittag gegessen. Hatte also meine Pause während dem Unterricht. Aber auch in den anderen Stunden habe ich, für mich entspannendere Abeitsphasen eingebaut (z. B. Übungsstunden Mathematik. )So kam ich gut durch den Tag. An meinen kürzeren Tagen war mein Unterricht dann für mich etwas aktiver, z.B. in Mathe Einführungsstunden.

  • Sogar 7 Stunden am Stück sind schon zu heftig.


    Dass die 15-25 Minuten Pause, die die Schüler als echte Pause haben, für uns keine Pausen sind, sondern praktisch immer mit kopieren, Absprachen, Kurzkonferenzen usw. gefüllt sind, ist jedem hier klar, denke ich.


    Sprechen wir von "ausnahmsweise mal" wegen Vertretungsstunden oder wirklich per Stundenplan geplanter Dauersituation?

  • 9 Stunden hatte ich selbst schon, gibt auch Kollegen mit 10.


    Abgesehen von Versuchen, sich dagegen zu wehren, kann ich den betroffenen Kollegen nur raten den Unterricht dieser Tage so vorzubereiten, dass sie möglichst wenig frontal machen. Gut für solche Tage sind, wo es geht (je nach Fach), Lerntheken mit Übungen, die die SuS selbst kontrollieren können.


    Und: man muss auch nicht bis zum Klingeln durchpauken.


    Wer an einem solchen Marathon-Tag Unterricht macht wie sonst auch (mit "Pausen", die de facto keine sind), wird auch an darauf folgenden Tagen mit wenig Unterricht ausgelaugt sein.

  • Absprache war, 4 Stunden, 2 Freistunden, noch einmal 4 Stunden. Damit war ich einverstanden.

    Ich würde zum Chef gehen, sagen, dass du verstehst, dass das so nicht klappt aber du eine Freistunde brauchst. Nicht als Frage, sondern als freundliche aber selbstverständliche Feststellung. Und dann gucken, ob nicht doch noch was zu ändern geht. Wenn irgendwas anderes Unvorhergesehenes passiert, irgendwer wird schwanger... geht auch immer alles Mögliche. Nur wer hartnäckig ist, bekommt Gehör geschenkt.

  • Für Angestellte gilt bundesweit das Arbeitszeitgesetz (ArbZG):
    https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/index.html


    ArbZG §3: Nach 8 Zeitstunden Arbeit ist "eigentlich" Schluss aber bitte Originaltext lesen. Dazu braucht es nach 6 Zeitstunden spätestens eine Pause von 30 Minuten. Die 15 Minuten Schulpause im Lehrerzimmer genügen der Anforderung nicht, da die Unterrichtsstunde bis zum Gong geht / beim Gong anfängt, also bei 15 Minuten Pausen das dienstlich veranlasste Abschließen des Klassenzimmers die Pause auf unter 15 Minuten drückt. Dann genügt diese Pause dem (ArbZG §4) nicht mehr.


    Das ARbZG gilt nicht für Dienststellenleiter, stellvertretende Dienststellenleiter (ArbZG § 18 Abs.1) und Beamte.


    Beamte: -> Arbeitszeitverordnung des jeweiligen Bundeslandes +
    die Argumentation, dass die ARbZG Regelungen einen arbeitsmedizinischen Hintergrund haben


    Tipp: Ich würde wegen eines einzelnen Elternabend oder der Klassenfahrt jetzt nicht auf den 8 Stunden rumreiten, wenn es aber jede Woche nicht passt, dann wird die Personalvertretung was tun müssen.

  • Sprechen wir von "ausnahmsweise mal" wegen Vertretungsstunden oder wirklich per Stundenplan geplanter Dauersituation?


    Mein aktueller Stundenplan sieht 10 Stunden, von der 1. bis zur 10. vor.



    Das denke ich eben auch. Habe an dem Tag eine Klasse 4 Stunden am Stück, aktuell Abschlussklasse, da werde ich mit denen schon einig werden mit der Gestaltung.


    Ich würde zum Chef gehen, sagen, dass du verstehst, dass das so nicht klappt aber du eine Freistunde brauchst. Nicht als Frage, sondern als freundliche aber selbstverständliche Feststellung. Und dann gucken, ob nicht doch noch was zu ändern geht. Wenn irgendwas anderes Unvorhergesehenes passiert, irgendwer wird schwanger... geht auch immer alles Mögliche. Nur wer hartnäckig ist, bekommt Gehör geschenkt.


    Ich war noch einmal hartnäckig.
    Also es wurde vergessen. Diese Woche ist das nun nicht direkt mehr zu ändern. Aber ich darf eine Klasse eher nach Hause schicken, so dass ich eine richtige Pause habe.
    Ab der Woche drauf wird dann der Stundenplan intern umgestellt. So dass ich dann 2 Freistunden habe und am anderen Tag 2 Stunden mehr.
    Alles bis die nächste Revision vom Stundenplan kommt.


    Hat sich also soweit geregelt, aber zeigt, dass man doch immer wieder seine Rechte einfordern muss, das ist schon etwas traurig.

  • Ich weiß nicht, ob das in Ordnung ist. Auch ohne Explikation hat dein Dienstherr eine Fürsorgepflicht. Auf die beriefe ich mich, wenn ich den Plan remonstrierte.


    Sind das wirklich Pausen oder verwendest du die zum Kopieren, mit Kollegen etwas klären, Aufsicht führen?


    Du bist neu in dem Laden und kriegst gleich einen vor den Latz? Mit Anlauf und durchgestrecktem Arm? Typische Stümperschulleitung, die erstmal Leute verheizt und sich dann wundert, dass die Personaldecke nicht reicht.
    Hast du schon den Lehrerrat angesprochen? An manchen Schulen taugt der was.

    War an meiner Schule auch so, auch im 1. Jahr. Finde heraus, wer die Stundenpläne macht und bitte um eine Änderung zum Halbjahr. Funktioniert manchmal.


    Ich kenn es aber auch, dass alle Absprachen / Versprechungen vom Schulleitungsteam "vergessen" werden. Deshalb gibt es auch die Holzhammermethode - Personalrat mitnehmen, zu jedem Gespräch. Notizen machen, anschließend Protokoll des Gesprächs als Kopie bei den Stundenplanentscheidern abgeben.

  • Gibt es eine Regelung (offizielle), die besagt, wie viele Stunden (ggf auch wie viel Zeit, da Schulstunden nicht immer 45 Minuten sind) ein Lehrer pro Tag maximal leisten darf? Dann wäre da noch die Fragen bezüglich Pause?


    Bei uns an der Schule gilt, nicht mehr als 8 Stunden. Bei mir wird das gerade leider nicht eingehalten. Daher die Frage, ob es da eine Regelung gibt.

    Für angestellte Lehrer gilt die normale Arbeitszeitregel wie für alle anderen Angestellten auch, also 8 Stunden Arbeitszeit pro Tag plus 30 Minuten Pause. In Ausnahmen 10 Stunden plus 45 Minuten Pause. Wobei die Pause dann auch wirklich Pause sein muß. An der Nachbarschule werden deswegen auch keine Schülernachfragen in den Pausen mehr bearbeitet in den Pausen und das Telefon läßt man klingeln. Es ist Pause!


    Für verbeamtete Lehrer gibt es in Deutschland keine Regeln. Ich habe donnerstags 12 Unterrichtstunden = 9 Stunden und dazu noch eine 30minütige Aufsicht, also Gesamt-Arbeitszeit 9,5 Stunden. Zumindest in NRW steht in den entsprechenden Regeln im Beamtenrecht, daß sie ausdrücklich nicht für Lehrer gelten. Die denken wohl alle, daß wir Lehrer uns eh frei die Zeit einteilen können. Der Gesetzgeber kommt einfach nicht auf die Idee, daß man 12 Unterrichtsstunden an einem Tag haben könnte.


    Aber auch als Beamter könntest Du dich auf die EU-Arbeitszeitrichtlinien berufen: 2003/88/EG
    Da stehen die gleichen Zahlen drin, die auch in D für Angestellte gelten. Allerdings müßtest Du vorher das Land NRW verklagen, weil die die Richtlinie auch für Beamte schon lange hätten im Landesrecht umsetzen müssen und sämtliche Übergangsfristen seit mindestens 10 Jahren abgelaufen sind.

Werbung