Perfektionismus beim ethisch korrekten Einkaufen

  • @Miss Jones, ich habe die ganze Zeit davon geschrieben, dass ich B12 supplementiere. Ich habe nie und würde nie bestreiten, dass man es supplementieren muss, da man es ohne tierische Produkte nicht zu sich nehmen kann. Wieso hast du es nötig, solch eine falsche Behauptung, ich würde das bestreiten, aufzustellen?


    Vitamin D sollten so gut wie alle Menschen in Deutschland in den dunklen Jahreszeiten supplementieren. Ich habe das bis jetzt nicht gemacht, denke aber darüber nach, da es auch die Calciumaufnahme verbessert.
    Ich habe aber wie gesagt seit fünf Jahren jedes Jahr einen Bluttest machen lassen und jedes Jahr bescheinigt mir mein Arzt, der sicherlich ein wenig mehr Ahnung vom menschlichen Organismus hat als du, dass ich alle nötigen Nährstoffe ausreichend zu mir nehme und das eine vegane Ernährung gesund und ausgewogen sein kann. Bei mir reicht also Vitamin B12 als Supplement.
    Das nimmst du übrigens auch nicht "natürlich" zu dir. Tierfutter wird wie gesagt ebenso mit einigen Vitaminen, darunter Vitamin B12, angereichert, da es sonst nicht ausreichen würde. Je nach Alter haben in Deutschland zwischen 23 und 32 Prozent der Frauen einen Vitamin B12-Mangel und müssten auch supplementieren. Ich nehme die Tablette halt direkt und nicht über den Umweg Kuh.
    Einmal mehr sind deine zwischen persönlichen Vorwürfe raren Argumente also widerlegbar.



    Danke, vielen Dank an meinen Vorredner, dass er mir bestätigt, dass ich nicht der Einzige bin, der den Diskussionsstil von Miss Jones als unsachlich wahrnimmt.

  • Ansage der Moderation!


    Miss Jones, es ist genug jetzt. Akzeptiere die anderen Meinungen, es diskutieren alle hier sachlich und nur du schmeißt mit "bekloppt", "gestört" und deren Synonymen herum.
    Wenn du nicht schreiben kannst, ohne dein Gegenüber zu beleidigen, lass es einfach.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

  • Es war schon etwas sachlicher, danke.


    Ich betone ausdrücklich, dass ich mich auf den halbwegs allergiefreien Durchschnittsmenschen beziehe. Wer als Veganer beispielsweise auf Hülsenfrüchte oder Soja allergisch ist, hat schlechte Karten. Da kann ich eine vegane Ernährung gar nicht erwarten. Deshalb fühle Dich als Allergikerin bitte nicht persönlich angegriffen.


    Ich schrieb "Pflanzendrink", weil man "Pflanzenmilch" ja nicht mehr sagen darf. Und ja, die sind sehr natürlich. Ich habe mir gerade die Angaben durchgelesen: Sojabohnen (8%), Meeresalge, Salz und eben Wasser. Vergleiche die Zutaten doch einmal mit den vielen Überraschungen, die Dir tierische Produkte liefern. Die EU musste sogar einen Grenzwert für Eiter in der Milch festlegen, der mehrfach nach oben korrigiert wurde. Von den Antibiotika und multiresistenten Keimen ganz zu schweigen.


    Übrigens: Wer die Supplementation (von B12) als etwas Unnatürliches abtut, darf gar keine tierischen Produkte essen. Vitamin B12 (und weitere) sind typische Zusätze im Kraftfutter. Ohne sie würden die Viecher bis zur Schlachtreife gar nicht überleben.


    Ja, ohne B12 und eine ein bisschen bewusstere Ernährung wird es als Veganer schwierig. Doch ist das wirklich so ein Totschlagargument?
    Die Aussage, vegan sei per se ungesund, ist zumindest nicht richtig. Zu diesem Fakt stehe ich und verteidige ihn auch.

  • ...und ich versuche im Alltag möglichst Vieles (alles?) ethisch korrekt zu machen...

    Ich versuche das nicht nur, ich mache das! ...nach meinen ethischen/moralischen Maßstäben.


    Wer sonst, wenn nicht ich, sollte derartige Maßstäbe für mich bestimmen?



    Achso... und ich mags gerne vielfältig: Vegan gemischt mit 'nem leckeren Hackbraten z.B.. ;-)

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_)Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Hallo ihr Veganer,


    bitte erklärt mir, wie mein Mann seine 150 Gramm Eiweiß am Tag zu sich nehmen soll, wenn er vegan isst.


    Bin gespannt auf die Aufklärung.

    Bitte erkläre mir, welcher Mann 150g Eiweiß am Tag benötigt. Die DGE empfiehlt 0,8g pro kg Körpergewicht.
    Langfristig führt zu viel Eiweiß zu einer Schädigung der Nieren.


    Ansonsten sind Hülsenfrüchte und Nüsse sehr eiweißreich.

  • Alles nur ungefähr:


    150 g Müsli = 15 g
    200 g Erdnüsse = 50 g
    1 Becher Alpro Kirsch = 15 g
    200 g Veggie-Nuggets = 30 g
    200 g Couscous = 25 g
    + Bohnen bei denen ich die Packung gerade nicht griffbereit habe


    Das ist das, was ich so a einem beispielhaften Tag esse, was nennenswert zu meinem Proteinbedarf beiträgt und bei dem ich gerade schnell nachsehen konnte.


    Morgens statt Müsli ist auch Brot mit zum Beispiel Hummus sehr lecker, statt Erdnüssen gibt es immer abwechselnd mal Pistazien und Cashewkerne oder eine Nussmischung, naja und abends gibt es natürlich viele Möglichkeiten anstelle dieser typischen Ersatzprodukte wie den Veggie-Nuggets.


    Abzüglich der Verwertbarkeitsrate im Körper natürlich, aber ich vermute bei 150 g Proteinbedarf hat dein Mann auch einen höheren Gesamtumsatz am Tag als ich.

  • Ich finde es genauso OK, (bewusst) Fleisch zu essen wie darauf zu verzichten. Bei der Ernährung halte ich es da aber wie bei der Religion: Im stillen Kämmerlein kann man sich ernähren wie man will, aber man muss es anderen Menschen nicht auf die Nase binden und Missionieren ist eh doof. Ein sinnvoller Schritt für Leute, die gerne Fleisch essen, kann ja sein, dass man mal einen Tag bewusst auf Fleisch verzichtet und zu pflanzlichen Alternativen greift. Dadurch wird man nicht gleich zum Hippie, aber man hat eine Portion weniger Fleisch gegessen, was bereits ein kleiner Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und bewussterer Konsum ist. Miss Jones hat da schon Recht: Wenn man sich alles verbietet, ist es doof, und manchmal kann ein bisschen was auf lange Sicht auch helfen :) .
    Ich esse übrigens durchaus auch Fleisch (jedoch zu 95% Geflügel), esse aber aus geschmacklichen Grünen auch mal ein Fleischersatzprodukt und wenn man damit seinen Fleischkonsum reduzieren kann, ist das doch auch eine nette Sache. Für Einsteiger kann ich die Produkte von Garden Gourmet oder Valess empfehlen ;) .

  • Jetzt müsste nur noch die Erklärung folgen, seit wann der menschliche Körper pflanzliche Eiweiße so gut verwerten kann wie tierische (das ist nicht der Fall, manche Aminosäuren fehlen völlig) und außerdem muss man bei seiner Salatauswahl auch noch darauf achten, dass alle essentiellen Aminosäuren enthalten sind (das ist bei Fleisch völlig unnötig). Wie tibo es (mit einem juvenilen Eisenmangel) geschafft hat, diesen nach Verzicht auf Fleisch ohne Supplemente zu beheben (da tierisches Eisen ebenfalls deutlich besser aufgenommen werden kann) ist mir auch unklar, aber wer auf Infusionen steht (Eisenmangel mit Tabletten zu beheben ist dann doch ein eher langwieriges Unterfangen). Übrigens ist es super witzig, dass ihr immer mit einzelnen Sportlern ankommt. Es gibt auch einzelne Frauen die besser Fußball spielen als einzelne Männer...niemand käme auf die Idee Männer und Frauen in eine Liga zu packen...zumindest niemand bei Verstand...


    Und jetzt mal völlig ab von den ernährungswissenschaftlichen sind auch die moralischen Grundlagen ebenfalls mindestens fragwürdig. Die Ökobilanz von Fleisch beispielsweise ist eine Katastrophe, die von Soja ist aber deutlich schlechter als regionales Bio-Fleisch (mit Gras als Hauptnahrungsquelle) und in vielen Ländern (nicht Deutschland!) sind die Menschen darauf angewiesen ihren Boden mit Dung fruchtbar zu halten (klar, kann man teuer chemisch ersetzen, manche Veganer missionieren ja auch ihre Katzen und Hunde). Schlussendlich bleibt also nur das Tierleid und mit Verlaub, wer Tieren dieselben Rechte wie Menschen zusprechen möchte, hat für meine Vorstellungen nicht nur ein juristisches Problem, sondern seinen moralischen Kompass im Eisenmangel verloren. Selbstverständlich ist Käfighaltung abzulehnen, aber ich kann mir mein Weidevieh sogar vorher anschauen (und habe überhaupt kein Problem damit das Fleisch des glubschäugig-großmütigen Wesens nachher zu essen) und halte dessen Lebensbedingungen für echt in Ordnung. Mir kann auch immer noch kein Vegetarier erklären warum er kein Kobe-Rind isst. Das Leben der Viecher ist besser als das von 90% der Menschen auf diesem Planeten.

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

    Einmal editiert, zuletzt von Valerianus ()

  • Die biologische Wertigkeit von Eiweißen ist mir ein Begriff, ich muss mich damit aber (noch?) nicht großartig beschäftigen, da ich wie gesagt jedes Jahr bescheinigt bekomme, dass ich alles zu mir nehme, was ich brauche. Die einzige recht einfach umzusetzende Konsequenz aus diesem Umstand ist, dass man möglichst viele verschiedene Proteinquellen nutzen muss. Falls du da mehr zu wissen willst, kannst du dich ja gerne an die ADA, deine*n nächste*n kundige*n Doktor*in oder Ernährungswissenschaftlier*in wenden. Die kennen sich damit aus und können das sicher gut erklären.


    Den Eisenmangel hatte ich wie gesagt als Kind und er wurde durch Tabletten gelöst. Jetzt brauche ich weder Tabletten noch Infusionen, wie du suggerieren willst.


    Wenn ich meine zugegeben schlechten Mathekenntnisse bemühe, meine ich, mir gemerkt zu haben, dass es bei Beweisen in der Mathematik hieß: "Ein Beispiel reicht nicht, um eine Aussage zu beweisen, aber ein Gegenbeispiel reicht, um eine Aussage zu widerlegen." Insofern reicht der Verweis auf einzelne Sportler, um die Aussage zu widerlegen, dass man als Sportler generell nicht vegan leben könne. Auch wenn das dann natürlich nicht für alle Menschen gelten muss. Da aber die ADA ein ziemlich kompetenter und seriöser Verein ist, kann man denke ich deren Annahme von einer generellen Sporttauglichkeit der veganen Ernährung übernehmen.


    Der Marktanteil von Biofleisch liegt bei unter zwei Prozent. Ein Vergleich "normales Soja" vs Biofleisch oder Fleisch aus Weidehaltung ist damit etwas unfair. Bei den anderen 98 Prozent wird das Fleisch vorher mit ziemlich unökologischem, billigem Soja gemästet. Vegane Sojaprodukte sind dahingegen oft bio und kommen nicht aus Brasilien. Man muss kein Wissenschaftler sein, um zu erkennen, dass man da mit dem Umweg über das Tier einen Verlust hat (Veredelungsverlust).


    99,9 Prozent der Hunde- und Katzenhalter "missionieren" ihre Tiere auch mit dem vom Menschen vorgesetzten Futter. Selten bekomme ich mit, dass ein Tier da eine große Wahl hätte. Das ist aber ebenso wie die Frage nach den Rechten für Tieren ein Nebenkriegsschauplatz, mit dem du anfängst, um eventuell von deinen nicht mehr haltbaren ursprünglichen Aussagen abzulenken?
    Dazu zählt natürlich auch deine Aussage zum Kobe-Fleisch. Ich weiß nicht, ob ich darauf antworten soll, weil das einfach nicht der Fokus ist. Von ökologischen Aspekten, kam man auf gesundheitliche Aspekte. Jetzt geht es auf einmal um moralische Aspekte. Das geht sehr am Thema der Diskussion vorbei.


  • Mir kann auch immer noch kein Vegetarier erklären warum er kein Kobe-Rind isst. Das Leben der Viecher ist besser als das von 90% der Menschen auf diesem Planeten.

    Und, isst du das Fleisch der 10% Menschen auf diesem Planeten, denen es noch besser geht?
    Es sei nur darauf hingewiesen, wie verquer dieses "Argument" ist. Du setzt voraus, dass Vegetarier (nur) wegen schlechter Tierhaltung auf Fleisch verzichten. Ich wage zu behaupten, dass die Gründe für den Verzicht auf Tierfleisch sehr individuell sind und häufig weit darüber hinausreichen.


    Und um dem Vorwurf der Missionierung proaktiv entgegenzuwirken: Wie man aus meinem ersten Beitrag in diesem Thread ("Wurst vom Discounter", die ich fürs sponate Grillen nicht ablehne) erschließen kann, bin ich selbst kein Vegetarier. Ich akzeptiere aber, dass andere Menschen aus diversen Gründen den Verzehr von Tierfleisch oder gar jeglichen tierischen Produkten ablehnen und habe nicht das Gefühl ihnen beweisen zu müssen, dass ihre Lebensweise dumm oder ungesund sei. Und weil ich das nicht tue, fühle ich mich auch völlig wohl damit, meinerseits zu erwarten, nicht über meine Ernährung belehrt zu werden. Momentan habe ich in diesem Thread das Gefühl, dass die Fleischesser wesentlich emotionaler und missoniererischer (gibt es das Wort?) auftreten, als die Veganer.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Das Moralargument kam zuerst in Posting 37 von veganer Seite auf (nicht von dir zugegebenermaßen), aber bei den meisten Veganern und Vegetariern gibt es doch drei Argumentationsstränge für ihre Lebensweise: Ökologische, physiologische und moralische Argumente. Ich brauche übrigens keines davon, um jemandem zuzugestehen, dass er sich fleischlos oder ohne Tierprodukte ernähren darf. Nur gestehe ich (und die Mehrheit aller Menschen auf diesem Planeten) Tieren keine Menschenrechte zu und kann deshalb auch umgekehrt erwarten, dass mir niemand seine Lebensweise aufzwingen möchte. Tiere sind "Sachen" und unsere Vorstellungen davon was man essen darf und was nicht (Hunde, Katzen, Pferde, Schweine, Kühe) hauptsächlich kulturell bedingt. Man muss vernünftig mit ihnen umgehen im Sinne von möglichst artgerechte Haltung und Leid verhindern wo es möglich ist (das ebenfalls nur aus moralischen Überlegungen heraus), aber das war's auch schon...

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  • Vor allem nach Jottos Post hab ich mich gefragt "wieso gehst du bei dem Thema so ab, Jonesy...". Vielleicht ist es, weil ich auch in der Schule, gerade in den Sportkursen, immer wieder damit konfrontiert werde. Viele der Mädels fragen immer wieder, wie ich mich ernähre, und sind dann reichlich baff, weil es eben nicht vegetarisch/vegan ist, weil viele das ein oder andere ausprobiert haben, nur (da bin ich mir sicher) eben nicht durchgeplant, dann auch noch ohne Supplemente... das Resultat kann man sich sicher denken.
    Die erleben mich im Sportunterricht. Ich habe schon oft gehört "was, sie sind echt schon über 40?". Klar freut das igendwo, also mache ich wohl was richtig. Klar, ich treibe Sport, sowohl im Unterricht als auch für mich, vornehmlich Karate und Schwimmen. Aber ich schlucke eben nix "extra", ich ernähre mich relativ proteinreich und ausgewogen. Geht. Man muss nur wissen, wie. Und wenn ich immer wieder irgendwelche Klischees höre, von wegen Fleisch sei ja so ungesund... das ist in der Form schlicht falsch. Gewusst woher und wie zubereitet ist es das eben nicht, Fisch ist sogar noch besser (noch proteinreicher, und massig Omega-3), und die "bösen Kohlehydrate" (was ja manche Diäten so propagieren) stecken in... na? Getreideprodukten, Kartoffeln... Wir (also "Deutschland") sind das "Brotland" schlechthin, das Butterbrot ist so ziemlich das häufigste was es zu Essen gibt... es spielt weit weniger eine Rolle, was du da drauf packst. Mein Pausen"brot" besteht oft aus zwei Bechern Hüttenkäse und fertig... quasi Protein in Reinform... und ja, natürlich ist das tierisch (ich habe Analogkäse mal ausprobiert - nein danke).
    Wenn also irgendwer den Teenies in den Ohren hängt mit "vegan ist ja so gesund", ohne darüber zu informieren, was dabei beachtet werden muss (Stichwort Supplementierung), habe ich nachher das Problem mit denen, die sich nicht gut fühlen, nicht das leisten können, was sie eigentlich könnten, oder auch nur frustriert sind, weil sie keine positiven Effekte von einer Ernährung erfahren, die ihnen oft gar nicht schmeckt. Ich habe solche Gespräche seit Jahren in schöner Regelmäßigkeit, und es läuft eigentlich immer darauf hinaus "wieso isst du nicht einfach ganz normal ausgewogen"...
    Vielleicht versteht ihr jetzt, wieso mich das Thema dann doch irgendwo nervt. Selbst wenn die Befürworter es nicht so meinen, kommt es aufgrund der Wortwahl oft so rüber, als hielten sie vegan für das einzig wahre, und alles andere für ungesund und "böse", und das ist schlicht nicht wahr.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

    2 Mal editiert, zuletzt von Miss Jones ()

  • "Schade, dass der Thread, in dem ich eigentlich um Hilfestellung bat, um besser mit ständiger Selbstverurteilung, klarzukommen, zu einem veganen Missionsthread wurde"


    Das finde ich eine Frechheit! Den mit dem Missionieren hat hier kein Veganer angefangen. Das war eine Reaktion auf das typische "unnatürlich, ungesund, fehlende Stoffe, Kindeswohlgefährdung..."


    Fleisch essen IST nunmal unethisch und unökologisch.
    Veganer sind nicht nicht bekloppt, nur weil sie vorleben, dass es doch geht.
    Das einzige "Argument" für den Fleischkonsum ist nunmal "ich will aber, weil es mur schmeckt". Steht doch zumindest dazu und tut nicht so, als esst ihr Fleisch wegen der sonst fehlenden "Stoffe". Es ist B12 und das kann man einnehmen.


    Und wer den Empfehlungen der DGE vertraut, der sollte nun wirklich anderen nicht ins Essen quatschen.

  • Da Flugrreisen mit die schlimmsten Umweltsünden überhaupt sind, ist es schon gut, dass das hier noch einmal "hervorgeholt" wird.


    Du kannst dein ganzes Leben lang Öko-Kaffee schlürfen und Bio-Äpfel essen. Einmal in Urlaub geflogen (Fernreise), und die Öko-Bilanz ist unrettbar im tiefroten Bereich gelandet.


    Gruß !

    Na, fahre ich jetzt doch immer mit dem Auto, kaufe Kaffee, in Plastik verpacktes Obst und Fleisch beim Discounter und packe an der Kasse alles in eine Plastiktüte, die ich dann irgendwann im Wald entsorge.
    Ich bin schon 3 mal geflogen,also ist es jetzt ja eh egal.

  • Missionierung


    Es ist unnatürlich (Gebiss, Verdauung, Nährstoffnutzung), es ist für Babys ungesund (bei Erwachsenen und Supplementierung ist es zumindest nicht unterlegen), es fehlen Stoffe (B12 fehlt vollständig, allerdings wie gesagt...es ist nicht nur B12...Eisen, Calcium, Zink, Vitamin D, etc.) und es ist (da in Deutschland nun einmal deutsche Ernährungsempfehlungen gelten) Kindeswohlgefährdung. Die gesamte Argumentationsstruktur erinnert mich halt so ein bisschen an die Gelomyrtol-Werbung: "Gelomyrtol wirkt gegen Grippe genauso gut wie ein handelsübliches Antibiotikum" (Antibiotika wirken nicht gegen Viren) - "Vegane Ernährung ist genauso gut wie omnivore Ernährung" (wenn man ordentlich aufpasst und gut supplementiert)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Zunächst will ich mich kurz entschuldigen - das Wort "missionieren" war vielleicht etwas übers Ziel hinaus geschossen, sorry.
    Nichtsdestotrotz:

    Das einzige "Argument" für den Fleischkonsum ist nunmal "ich will aber, weil es mur schmeckt". Steht doch zumindest dazu und tut nicht so, als esst ihr Fleisch wegen der sonst fehlenden "Stoffe". Es ist B12 und das kann man einnehmen.

    Du wüsstest, dass das eben nicht der Fall ist, wenn du die Links, die ich gepostet habe, angeschaut hättest. :)
    Aber oft geht es in solchen Diskussionen nur ums Recht-Haben und den anderen von seiner Meinung überzeugen, statt sich die Gegenseite auch mal gründlich anzuschauen. Aber das soll jeder machen wie er denkt und ich bin raus ;)


  • Langfristig führt zu viel Eiweiß zu einer Schädigung der Nieren.

    OT: Das ist inzwischen nicht mehr so eindeutig, die Ärzteschaft ist gespalten. Wenn die Nieren kaputt sind, können sie das Eiweiß nicht mehr richtig filtrieren und damit muss die Aufnahme beschränkt werden. Kaputt gehen die meisten Nieren durch Diabetes Typ 2, der nicht umsonst Zuckerkrankheit heißt.
    Auf die Schnelle habe ich nur ein Abstract einer relativ neuen Studie gefunden, die Diabetiker mit High-Carb und Low-Carb(High-Protein)-Ernährung verglichen haben: https://journals.lww.com/md-jo…_Low_Carbohydrate.78.aspx
    Letztlich kommt es auf den Arzt an, wie viele Studien der gelesen hat und wie eng er sich an die DGE hält.


    Btw. hatte ich nach 20 Jahren mit fast auschließlich vegetarischer, z.T. veganer Ernährung schwere Mängel in fast allen von dir erwähnten Nährstoffen und einen leichten Serumeiweißmangel, obwohl ich in der veganen Zeit mich eingelesen und auf die sinnvolle Kombination von grob gesagt Hülsenfrüchten + Gemüse = vollständiges Aminosäurenprofil geachtet habe. Mag ein Einzelfalll sein. Ökologisch ist die Fleischproduktion schlecht, keine Frage.



    Kleines Schmankerl am Rande, mal irgendwo gelesen: Übrigens haben vegan auf dem Land in Indien lebende Inder deshalb keinen B12-Mangel, weil sie Pflanzen essen, an denen Kleinstlebewesen haften, die das nötige B12 enthalten.




    On-Topic:
    Ich setze einige Sachen um, die klimaschonend um, wie hier schon viele schrieben. Alles schaffe ich nicht. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, versuche aber, mich davon nicht überschwemmen zu lassen, denn das nützt niemandem etwas.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Hm, anscheinend bin ich bei diesem Thread etwas spät dran … aber kurz meine Philiosophie hierzu: ich versuche so einzukaufen, dass ich mich selbst nicht unter Druck setzte und nicht gegen meine Bedürfnisse arbeite. Nur etwas zu tun um ein "guter Mensch" sein zu wollen, dabei aber seine eigenen Bedürfnisse zu ignorieren, das macht einen nur unglücklich und hilft ausserdem keinem.


    Konkret fällt mir gerade ein:

    • Handys kaufe ich nur neu, wenn keine Updates o.ä. mehr verfügbar sind. So im Schnitt alle 4-5 Jahre. Bei Computern ähnlich.
    • Plastikmüll versuche ich so gut es geht zu vermeiden, z.B. lege ich Gemüse lose in den Einkaufswagen und klebe das Etikett drauf oder nehme ein Gemüsenetz mit. Aber mit Tupperboxen zum Metzger zu gehen ist mir zu viel Aufwand, sorry.
    • Second-Hand-Klamotten kaufe ich grundsätzlich nicht – schon alleine beim Gedanken, auf meiner Haut Sachen von fremden Menschen tragen zu müssen, schüttelt es mich. Aber tatsächlich versuche ich, meine Kleidung so lange wie möglich zu tragen und kaufe auch nur qualitativ hochwertige Sachen. Das zitierte "5-Euro-T-Shirt" kommt nicht in die Tüte.
    • Ich versuche, hauptsächlich regional produzierte und qualitativ hochwertige Lebensmittel einzukaufen, soweit es geht saisonal. Auf irgendwelche Siegel achte ich nur als Ausschlusskriterium: Esoterische oder sonstwie fragwürdige Produktionsprinzipien unterstütze ich nicht.
  • ... Auf irgendwelche Siegel achte ich nur als Ausschlusskriterium: Esoterische oder sonstwie fragwürdige Produktionsprinzipien unterstütze ich nicht.

    ...die da wären?

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