Fragen insbesondere an Mathe-Lehrer: Von Informatik(-studium) zum Lehramt Informatik + x, x Element aus {Mathematik, Elektrotechnik}

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich gestern und heute hier ein wenig quer gelesen, schon interessante Beiträge gelesen habe und mein Entschluss für den Wechsel der Studienordnung vom reinen Informatik-Studium zum Lehramt Informatik + x, x Element aus {Mathematik, Elektrotechnik} zum nächsten Wintersemester gedanklich nicht erst seit diesem Wochenende schon feststeht möchte ich trotzdem, wie schon andere, von meinem Weg erzählen und ein paar Fragen loswerden, deren Beantwortung ich mir hier erhoffe.


    Mittlerweile bin ich 35 und trotzdem noch im Studiengang B. Sc. Informatik an der TU Dortmund eingeschrieben. Gleichzeitig arbeite ich 30h/Woche als IT Admin und das schon seit 4 Jahren. Davor habe ich schon Programmierjobs gemacht und in Zeiten des Pokerbooms habe ich mein Lebens hauptsächlich darüber finanziert.


    Davor habe ich aber auch schon mal ein Jahr als Werkslehrer an einem Berufskolleg Mathematik unterrichtet und als Jugendfußballtrainer alles zwischen 11 und 19 Jahren und als Seniorenfußballtrainer auch Erwachsene trainiert. Davor habe ich noch als Oberstufenschüler Mathematik Nachhilfe an Schüler unterschiedlichster Schulformen gegeben. Ich weiß also mehr oder weniger wie das mit größeren Gruppen von Jugendlichen und auch von Erwachsenen wäre.


    Wegen meines Werdegangs und wegen meiner Leidenschaft für die Mathematik habe ich immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt Lehrer zu werden, aber irgendwie haben mir auch die anderen Beschäftigungen Spaß gemacht. Jetzt bin ich jedoch an einem Punkt angekommen, dass ich mit ein paar Jahren in IT-Jobs sehe, dass ich das nicht bis an das Ende meiner Laufbahn machen möchte, was keineswegs mein Interesse an der Informatik schmälert.


    Deswegen und auch weil es schade wäre die Studienleistungen in Informatik einfach wegzuschmeißen möchte ich in jedem Fall Informatik auch im Lehramt beibehalten. Und auch wenn in NRW dieses Fach von der quantitativen Bedeutung her an Schulen total unterrepräsentiert ist hoffe ich doch, dass auch die Politiker und die zuständigen Stellen mal wach werden und dem Fach an Schulen irgendwann mehr Bedeutung verleihen. Vielleicht nicht als Informatik im technischen Sinne, aber auch in Form von Unterricht, der sich mit Chancen, Risiken und Umgang mit Digitalisierung beschäftigt.


    Jetzt quält mich halt die Frage, und die richte ich auch insbesondere an die Mathematik-Lehrer/-Lehramtstudis unter euch, wie das mit dem Schwierigkeitsgrad im Lehramt Mathematik ausschaut. Bei uns an der TU Dortmund gibt es wohl in der Mathematik, zumindest in den Grundlagenmodulen (LinA und AnA) extra Module für Lehramt-Studenten (Gym/Ges + BK zusammen).
    Wie schon vorab erwähnt, Mathematik habe ich leidenschaftlich gerne gemacht, habe mich auch übers Pokern mit Teilgebieten davon beschäftigt, in der Schule LK 14-15 Punkte (unbedeutend wie ich später festellen musste), an der Uni aber auch schon Mathematik für Ökonomen bestanden (war nur rechnen mit ökonomischem Bezug), aber eben auch schon Mathematik für Informatiker (mit kleineren Beweisen, nicht nur Vollständiger Induktion) im ersten Versuch bestanden. Habe auch schon mal in Ingenieurmathematik reingeschnuppert, die jedoch bekanntlich weit weniger beweislastig ist als 'richtige' Mathematik.
    Ich hatte leider auch schon in der Mathematik für Informatiker Schwierigkeiten Beweise zu formulieren. Wenn die dann in den Turorien oder vom Prof. vorgeführt wurden war es oft sehr verständlich. Aber selbst auf solche Ideen zu kommen fiel mir dann schwer. Legt sich das mit der Zeit? Lernt man das also mit der Zeit mit halbwegs Talent und viel Mühe oder gehört da sehr viel Talent dazu um durch Mathe durchzukommen?


    Ich bin halt auch keine Anfang 20 mehr, dass ich Zeit hätte zu sagen ich mache nächste WS einfach mal ein Mathe Startmodul und schaue mal, ob ich durchkomme. Ich muss jetzt echt reinhauen um neben 30h Job und eigener Familie auch noch das Lehramt durchzuziehen.


    Panik mache ich mir da nicht. Auch wenn ich nach dem Bachelor merke, dass mir der Weg mit dem Lehramt doch zu weit ist, Kinder kommen und Frau hätte doch weniger Verständnis für Abende gefüllt mit Büchern statt Familienleben, dann würde ich halt mit 2-Fach-Bachelor in Informatik + Mathe/ET und B. Sc. Abschluss (ja, mit 2 MINT Fächern oder was Technischem bekommt man bei uns einen B. Sc. und keinen B. A. trotz Lehramt) in der Wirtschaft schauen, ob ich in einem größeren Unternehmen mehr Richtung Technische Informatik/ET gekoppelt mit einer Tätigkeit in der Erwachsenenbildung was machen kann. Und mit Info + Mathe insbesondere kämen ja auch IT Security oder Big Data Jobs (+ irgendwann Erwachsenenbildung in den Bereichen) in Frage. Wenn es sein muss, dann mache ich was ich machen muss der Familie zu Liebe. Verhungern werden wir nicht.


    Aber ihr wärt mir eine Hilfe, wenn ich etwas Orientierung in Sachen Mathematik bekäme und dann dann doch relativ schnell die Entscheidung zwischen Mathe und ET treffen könnte. Hätte schon richtig Lust wieder mit Kindern/jungen Erwachsenen zu arbeiten und denen den rechten Weg zu zeigen. Von der Leidenschaft zieht es mich halt etwas mehr Richtung Mathe + Gym/Ges, aber wenn das Risiko zu groß ist in Mathe irgendwann trotz Anstrengung nicht mehr weiter zu kommen, dann kann ich mir ET auch sehr sehr gut vorstellen.

  • Ja, man wird im Beweisen mit Übung besser. Das ist ein langwieriger Lernprozess. Die Beweise der Vorlesung haben sich in der Regel schlaue Leute ausgedacht, die muss man nur verstehen. Auf den Übungsblättern werden auch ab und an eher happige Ideen verlangt. Die Beweise in Klausuren sind allerdings in der Regel gut machbar, wenn man die Konzepte wirklich verstanden hat. Mathe ist sehr viel Arbeit.


    Vielleicht hilft dir das ja ein bisschen weiter.

  • Ich habe nicht Mathe studiert, aber das neben Familie und Beruf nebenbei zu machen, stelle ich mir schon heftig vor. Hast du schon mal überlegt, den Master in Informatik zu machen und später an Beruflichen Schulen den Seiteneinstieg zu machen?

  • Ich habe nicht Mathe studiert, aber das neben Familie und Beruf nebenbei zu machen, stelle ich mir schon heftig vor. Hast du schon mal überlegt, den Master in Informatik zu machen und später an Beruflichen Schulen den Seiteneinstieg zu machen?

    Leicht stelle ich mir das auch nicht vor. :D Aber wo ein Wille, da ein Weg. In der IT ist es halt so, dass Du in den meisten Richtungen keinen Master brauchst. Habe auch schon von Kollegen von der Uni aus deren Vorstellungsgesprächen Argumente gehört wie "wieso sollten wir ihre Gehaltswünsche erfüllen, wenn ein Fachinformatiker (3 Jahre Ausbildung) mit viel mehr praktischer Erfahrung kommt, weniger Einarbeitungszeit braucht, jünger ist und eh weniger verlangt?". Kann ich aus betriebswirtschaftlicher Sicht durchaus verstehen. In sehr vielen Jobs können wir trotz theoretisch fundierterer Ausbildung auch nicht mehr beitragen.


    Deshalb denke ich mir, ich mache in jedem Fall erst einmal den B. Sc. mit 2 Fächern + Option auf Lehramt und dann kann ich eh noch einmal weitersehen. In der Praxis komme ich damit locker unter, wenn ich jetzt schon einige Jahre auch ohne IT Abschluss in der Branche arbeiten konnte. Das ist nicht das Thema.


    Wieso dann extra auch noch den Info Master machen und mich in Dingen vertiefen, die ich so tiefgründig weder in Praxis noch an einer Schule brauchen würde? Dann lieber die vermittlungswissenschaftlichen Fächer und die Pädagogik Fächer + Praktikum an der Schule, auch wenn das keinen großen Anteil im Bachelor hat.

  • Naja, du hast gefragt. Du bist bislang nicht mal mit dem Bachelor fertig und würdest bei einem Wechsel einige bereits erworbene Leistungspunkte verlieren, die du für das Lehramt nicht brauchst, und stattdessen mit einem arbeitsintensiven Fach sowie Pädagogik komplett neu anfangen. An deiner Stelle würde ich halt zusehen, dass ich fertig werde, den Master und die Pädagogische Einführung machen und dann fertiger Lehrer sein. Aber gut, das musst du wissen.

  • Was den Schwierigkeitsgrad betrifft, so würde ich Mathematik auch nicht für schwerer halten als beispielsweise theoretische Informatik.


    Wenn Du also eine anspruchsvolle theoretische Informatikvorlesung besucht und die Klausuren da bestanden hast, dann hast Du m.E. beste Voraussetzungen für ein Mathestudium.


    Das Problem sehe ich eher in der Kombi mit 30 h - Job + Familie. Du bekommst die Scheine halt nicht einfach dafür, dass Du da hingehst. Du musst da wach sein, konzentriert sein, Energie haben. Um das dann trotzdem zu schaffen, müsstest Du entweder außergewöhnlich talentiert sein (so a la Good Will Hunting) oder außergewöhnlich viel Energie haben (heißt: bei 4 Stunden Schlaf den Rest der Zeit voll leistungsfähig).

  • Danke euch schon mal für die Antworten!


    Also ich habe mir das, unabhängig welches zweite Fach ich mache, auch als Hobby-Ersatz mache und alle unnötigen Hobbies streiche. In Informatik wäre es halt nicht mehr viel. Und ein großes Modul davon auch schon mal gehört, nur damals nicht fit genug für die Klausur gefühlt und Klausur geschoben.


    Kenn die Argumente aber alle durchaus nachvollziehen. Dafür habe ich ja auch gefragt. :)

  • Der Vorteil beim Master of Science Informatik + Quereinstieg wäre der bessere Verdienst. Als OBAS in NRW verdienst du deutlich mehr als ein Ref. Gerade wenn man älter ist und Familie hat oft ein wichtiger Punkt.


    Ich habe E-Technik und Chemie studiert. Mathematik für Elektrotechnik war hart, aber machbar. Es war aber vor allem Fleißarbeit. Ich habe alle Übungen gerechnet und alles was es gab zur Übung genutzt. So bin ich auch mit einer 1 da raus. Dabei würde ich nicht sagen, ich habe ein tiefergehendes Verständnis dafür.
    Informatik (Technische Informatik) am Berufskolleg ist händeringend gesucht. Kann ich nur empfehlen. Da bist du auch näher dran an dem was du jetzt machst, als wenn du ans Gymnasium gehen würdest.

  • Hallo, ich studiere selber Mathe und Informatik im Master of Education.
    ich kann sagen, dass das Mathestudium etwas schwerer ist als deine "Mathe für Informatiker"-VL. Aber wenn du die VL geschafft hast solltest du die Vorlesungen auch schaffen.Je nach Uni unterscheiden sich die Vorlesungen für Lehramter und 1FB nicht wirklich.


    Solltest du dich entscheiden auf 2FB zu wechseln, könntest du glück haben, dass du dir einige Vertiefungen, die du im 1FB Informatik gemacht hast, für den Master anrechnenlassen kannst. Auch kann es sein, das die Mathevorlesung anrechenbar ist für den 2FB Mathe. Zumindest ist das an der Uni Münster möglich.


    EDIT: Zum Alter sei dir gesagt, ich bin auch mit 27 mit dem studium angefangen und mitlerweile 30, mit Kind und Frau. Möglich ist ist auf jedenfall!

  • Der Vorteil beim Master of Science Informatik + Quereinstieg wäre der bessere Verdienst. Als OBAS in NRW verdienst du deutlich mehr als ein Ref. Gerade wenn man älter ist und Familie hat oft ein wichtiger Punkt.


    Ich habe E-Technik und Chemie studiert. Mathematik für Elektrotechnik war hart, aber machbar. Es war aber vor allem Fleißarbeit. Ich habe alle Übungen gerechnet und alles was es gab zur Übung genutzt. So bin ich auch mit einer 1 da raus. Dabei würde ich nicht sagen, ich habe ein tiefergehendes Verständnis dafür.
    Informatik (Technische Informatik) am Berufskolleg ist händeringend gesucht. Kann ich nur empfehlen. Da bist du auch näher dran an dem was du jetzt machst, als wenn du ans Gymnasium gehen würdest.

    Danke, sehr interessante Aspekte. Brachte mich vorhin auf die Idee von Kerninformatik zu Angewandter Informatik mit Anwendungsfach ET zu wechseln und das dann bis zum Master neben dem Job durchzuziehen. Danach Quereinstieg, wenn immer noch händeringend Lehrkräfte gesucht würden.


    Die Finanzfragen sind durchaus kniffelig. Das Praxissemester, nehme mal an unbezahlt, das im Master Lehramt vorgesehen ist würde hart werden zusammen mit Job.


    Wäre dann aber auch eine Frage, ob es möglich ist von B. Sc. Angewandte Informatik mit ET in den Master of Ed. zu wechseln und sich das Mehr an Fachmodulen direkt für den Master anrechnen zu lassen und dafür im Master nur noch Didaktik, Pädagogik und Praktika zu machen.


    Bei uns an der TU gibt es außerdem einen Studiengang Master Lehramt Berufsbildung ET für Quereinsteiger, vielleicht wäre das sogar etwas nach einem B. Sc. Angewandte Informatik mit Anwendungsfach ET.


    Vielleicht muss ich mir auch erst einmal klarer darüber werden, ob ich eher Klassen 5. bis 13. an einer allgemeinbildenden Schule unterrichten möchte mit mehr Basic- und Erziehungsarbeit oder eher Heranwachsende/junge Erwachsene mehr fachvertiefend. Das ist mir noch nicht 100%ig klar.


    Habe ja schon mal das Jahr Mathematik 4h/Woche unterrichtet ein Schuljahr lang an einem Berufskolleg, aber auch schon mal 4 Wochen lang dieses Eignungspraktikum, das es bis vor ein paar Jahren noch gab, an einem Gymnasium absolviert inklusive eigenem Unterricht und Feedback dort war sehr ordentlich. Hat auch Spaß gemacht und ich konnte mal aus Lehrersicht in Mathe, Physik und Informatik hineinschnuppern in unterschiedlichen Altersklassen.



    Hallo, ich studiere selber Mathe und Informatik im Master of Education.
    ich kann sagen, dass das Mathestudium etwas schwerer ist als deine "Mathe für Informatiker"-VL. Aber wenn du die VL geschafft hast solltest du die Vorlesungen auch schaffen.Je nach Uni unterscheiden sich die Vorlesungen für Lehramter und 1FB nicht wirklich.


    Solltest du dich entscheiden auf 2FB zu wechseln, könntest du glück haben, dass du dir einige Vertiefungen, die du im 1FB Informatik gemacht hast, für den Master anrechnenlassen kannst. Auch kann es sein, das die Mathevorlesung anrechenbar ist für den 2FB Mathe. Zumindest ist das an der Uni Münster möglich.


    EDIT: Zum Alter sei dir gesagt, ich bin auch mit 27 mit dem studium angefangen und mitlerweile 30, mit Kind und Frau. Möglich ist ist auf jedenfall!

    Danke auch Dir, auch für die Motivation bzgl. Alter, Frau und Kind. :)


    Mit der Anrechnung von Mathe bin ich eher skeptisch. Früher war es zum Beispiel mal so, dass ein Kommilitone, der im Kosovo ein ET Studium mit Ingenieurmathematik angefangen hat dieses bei uns für Mathematik f. Informatiker angerechnet bekommen hat. Mittlerweile sind die da strenger beim Prüfungsamt. Und die Prüfung ist bei mir eh so lange her, dass es durchaus Sinn machen würde Mathe noch mal anzufangen. Da würden mir dann 9 CPs verloren gehen. Auf der anderen Seite könnte ich mir relativ einfach 5 Punkte für das Berufsfeldpraktikum über meine Arbeit holen.

  • Der Vorteil beim Master of Science Informatik + Quereinstieg wäre der bessere Verdienst. Als OBAS in NRW verdienst du deutlich mehr als ein Ref. Gerade wenn man älter ist und Familie hat oft ein wichtiger Punkt.


    Ich habe E-Technik und Chemie studiert. Mathematik für Elektrotechnik war hart, aber machbar. Es war aber vor allem Fleißarbeit. Ich habe alle Übungen gerechnet und alles was es gab zur Übung genutzt. So bin ich auch mit einer 1 da raus. Dabei würde ich nicht sagen, ich habe ein tiefergehendes Verständnis dafür.
    Informatik (Technische Informatik) am Berufskolleg ist händeringend gesucht. Kann ich nur empfehlen. Da bist du auch näher dran an dem was du jetzt machst, als wenn du ans Gymnasium gehen würdest.

    Habe mich mal diesbezüglich auf den Seiten des Schulministeriums NRW weiter schlau gemacht und mit B. Sc. an einer Uni und nur 6 Semester Regelstudienzeit sieht es zumindest offiziell schlecht aus.


    https://www.schulministerium.n…Seiteneinstieg/index.html
    Dort steht, wenn ich das richtig verstehe, kurz gefasst Folgendes:
    - 7 semestriges Unistudium + 2 Jahre Berufserfahrung nach dem Studium -> OK
    - Unistudium, das die oben genannten Anforderungen nicht erfüllt -> einjährige pädagogische Einführung -> Unterrichtserlaubnis, jedoch keine Lehramtsbefähigung
    - Absolventen eines Fachhochschulstudium in einer der beruflichen Fachrichtungen hingehen können diesen dualen Master mit Schule + pädagogischer Ausbildung an ein paar Hochschulen machen



    Und da sag mir noch mal einer Lehrer würden händeringend gesucht. Man hängt sich bei einem Uniabsolventen an 1 Semester und der Berufserfahrung auf? Sollte dem wirklich so sein und die lassen nicht mit sich reden, dann kommt diese Variante für mich nicht in Frage. Bevor ich den Studiengang zu Ende studieren, noch mal 2 Jahre in der freien Wirtschaft bleibe und dann noch Master und Referendariat dran hänge würde ich direkt in das BK Lehramtstudium wechseln und dann stattdessen mit B. Sc. parallel zum M. Ed. schon Vertretungsunterricht machen.



    Ich werde bis zu meinem Bachelor fast 8 Jahre, die Hälfte davon zwar Teilzeit, den Rest 30h die Woche an einschlägiger Berufserfahrung in der freien Wirtschaft haben. Welchen Unterschied macht da, ob ich einen B. Sc. in der Tasche habe oder nicht? So viele Gespräche ich schon hatte, bisher hat niemanden tiefgreifend interessiert wieso ich noch keinen Abschluss habe sondern welche Programmiersprachen und Systeme ich kann...



    Diese Politik ist sowas von realitätsfern.

  • Bedenke auch folgendes- 7 semestriges studium bedeutet, dass die regelstudienzeit bei min. 7 Semestern liegen muss. Wenn dein BA nur 6 dauert, dann müsstest du einen Master dranhängen.
    An deiner Stelle würde ich wohl nicht ins lehramt wechseln, das Studium mit Master beenden und die geforderte Berufserfahrung sammeln. Und dann OBAS machen. Bei der lehramtsvariante kommt nämlich noch ein unbezahltes Praxissemester, was deine zeit aufgrund von Präsenzzeiten fast komplett fressen wird. Von monetären Gesichtspunkten aus, finde ich OBAS am sinnvollsten.

  • Bedenke auch folgendes- 7 semestriges studium bedeutet, dass die regelstudienzeit bei min. 7 Semestern liegen muss. Wenn dein BA nur 6 dauert, dann müsstest du einen Master dranhängen.An deiner Stelle würde ich wohl nicht ins lehramt wechseln, das Studium mit Master beenden und die geforderte Berufserfahrung sammeln. Und dann OBAS machen. Bei der lehramtsvariante kommt nämlich noch ein unbezahltes Praxissemester, was deine zeit aufgrund von Präsenzzeiten fast komplett fressen wird. Von monetären Gesichtspunkten aus, finde ich OBAS am sinnvollsten.

    Ja gut, an die Sache mit dem Praxissemester habe ich jetzt nicht gedacht. Aber diesbezüglich wollte ich mich noch informieren, welche Voraussetzungen es dafür gibt, dass vorherige Tätigkeiten an Schulen für das Praxissemester angerechnet werden.
    Ich weiß, dass da definitiv an der TU Dortmund die Option besteht sowas anrechnen zu lassen. Aber wenn die verlagen, dass ich dafür regelmäßig von anderen Lehrern bewertet/begleitet werde, dann bleibt halt die Frage offen, inwieweit BKs sowas leisten können, wenn eh schon total Lehrermangel herrscht...

  • Also in Wuppertal wird nichts angerechnet. Die dualen master machen das auch. Bleiben aber an ihrer angestammten Schule.


    Und generell. Nicht du wirst begleitet sondern du begleitest die Lehrer.

  • Das Praxissemester beinhaltet ja auch, dass man Hausarbeiten schreibt und es Unterrichtsbesuche gibt. Meines Wissens nach wird es schwierig, da drumherum zu kommen. Es geht ja darum, dass man unter Anleitung unterrichtet. Würde man vertretungstätigkeiten da einfach angerechnet bekommen, würde das ja "learning by doing" bedeuten und das gesamte Praxissemester ad absurdum führen.


    Edit: regelmäßige seminartage fallen wohl auch noch an.

  • Nun ja, du willst Lehrer werden und Abschlüsse verleihen. Da ist es nicht zuviel erwartet, dass du selbst einen ordnungsgemäßen Abschluss hast mit allen unangenehmen Prüfungen, die dazu gehören.


    In den Medien wird es schon immer so dargestellt, als seien Quereinsteiger irgendwelche Vollpfosten, die man auf der Straße aufgelesen hat. Diese Wahrnehmung wird nur noch befeuert, wenn man die Ansprüche an die Abschlüsse aufweicht.


    Man merkt es übrigens, ob jemand Mathematik von Grund auf studiert hat oder nur so nebenbei.

  • Nun ja, du willst Lehrer werden und Abschlüsse verleihen. Da ist es nicht zuviel erwartet, dass du selbst einen ordnungsgemäßen Abschluss hast mit allen unangenehmen Prüfungen, die dazu gehören.
    In den Medien wird es schon immer so dargestellt, als seien Quereinsteiger irgendwelche Vollpfosten, die man auf der Straße aufgelesen hat. Diese Wahrnehmung wird nur noch befeuert, wenn man die Ansprüche an die Abschlüsse aufweicht.


    Man merkt es übrigens, ob jemand Mathematik von Grund auf studiert hat oder nur so nebenbei.

    Das mit der Mathematik von Grund auf studiert oder nur nebenbei, das ist natürlich richtig.


    ABER:
    - Angewandte Informatik B. Sc. mit Informatik mit Elektrotechnik 6 Semester -> 2 Jahre Berufserfahrung nach dem Studium notwendig
    - Lehramt Berufskolleg B. Sc. Informatik + ET 6 Semester -> Es reichen 52 Wochen während des Studiums, vor dem Studium oder wie auch immer
    => DAS ist total sinnlos


    Jemand mit erster Kombi und Berufserfahrung während des Studiums und danach einem Master, der nur die pädagogischen und die fachdidaktischen Teile nachholt soll weniger wert sein als zweite Kombination? Das erschließt sich mir absolut nicht. Da wird doch einfach nur die Reihenfolge von Pädagogik/Didaktik und weiteren Vertiefungsfächern in den Unterrichtsfächern zwischen Bachelor und Master vertauscht...


    "Darüber hinaus muss bis zum Vorbereitungsdienst eine fachpraktische Tätigkeit im Umfang von 52 Wochen erbracht werden, wobei mindestens die Hälfte bis zur Anmeldung der Masterarbeit nachgewiesen werden muss. Berufsausbildungen können in der Regel für die fachpraktische Tätigkeit anerkannt werden." Dortmunder Kompetenzzentrum für Lehrerbildung und Lehr-/Lernforschung

  • Ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht worauf du hinaus willst. Mit der von dir genannten Variante 2 ist man ja auch noch nicht fertig. Danach kommen noch der Master und das Ref. Die 52 Wochen sind nicht als unterrichtserfahrung gemeint, sondern damit man auch Arbeiten außerhalb des Systems Schule kennenlernt zB durch eine berufsausbildung. Die stehen in keinem Zusammenhang mit den von dir genannten zwei Jahren Berufserfahrung nach abgeschlossem Studium.
    Lehramt ist nunmal Lehramt und es werden ja nur Nicht-Lehrämtler genommen, weil Not da ist. Und um den Mangel am Lehramtsstudium zu kompensieren, sollte der Nicht-Lehramtler eine Stange Berufserfahrung mitbringen.
    Auch wenn es aufgrund der Medienwirkug schwer zu glauben ist: Lehramt ist ein echtes Studium und hat seine spezifische Anforderungen die man beherrschen und lernen muss.
    Ja es gibt einen Mangel - aber daraus zu schließen, dass jeder ohne Umwege einfach so mit kusshand ans Pult gesetzt wird, ist schon etwas daneben.

  • Ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht worauf du hinaus willst.

    Und das scheint das Problem zu sein. Wir reden aneinander vorbei.


    In beiden Varianten braucht man Bachelor und Master. In beiden Varianten braucht man eine berufspraktsiche Tätigkeit.


    In der Variante Lehramt machst Du jedoch wenig für Fach 1 + 2 und ein wenig für Pädagogik u. Fachdidaktik im Bachelor und den Rest im Master. Da ist es aber egal, ob Du die nur 52 Wochen vor, während oder nach dem Studium mitnimmst, Hauptsache bis zum Master hast Du den Teil abgehakt.


    Jemand, der die andere Variante studiert macht Fach 1 + 2 schon alles im Bachelor, was der Lehramt Studi erst bis zum Ende seines Masterstudiengangs abgehakt haben wird. Wenn dieser jetzt vor oder während des Studiums schon berufspraktische Tätigkeiten ohne Ende hatte und zudem einen Master anfängt, welcher Fach 1 + 2 nicht mehr vertieft sondern alles Pädagogische und Fachdidaktische genau wie es ein Lehramt Studi in Bachelor und Master macht, nachholt, inklusive Praktika an der Schule, dann ist das doch beinahe 1 zu 1 Dasselbe.


    Sollte es immer noch nicht klar sein, dann kann ich Dir gerne die Module, die man bei uns in B. Sc. Angewandte Informatik + ET + in einem Lehramt Master macht der anderen Variante gegenüberstellen, damit noch besser klar wird, dass das fast 1 zu 1 dasselbe ist, was man da an Modulen abhakt.


    Außerdem gibt oder gab es sowas bei uns sogar, jedoch nur für die Elektrotechniker.
    http://www.e-technik.tu-dortmu…Seiteneinstieg/index.html

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