NichtEgal - wie man mit Hasskommentaren umgehen kann

  • Hallo,


    das habe ich gerade bei n4t gefunden. Hier wird berichtet, wie Schüler lernen können, mit Beleidigungen, Beschimpfungen, hasserfüllten Nachrichten, Hohn und Spott im Internet umzugehen. Allerdings lese ich nicht so wirklich heraus, wie - außer dass einige von ihren Erfahrungen berichten.


    «Wer am lautesten schreit, den hört man auch. Die anderen halten sich zurück», berichtet Yvonne Pferrer aus ihrer Erfahrung. Die 24-Jährige ist seit sechs Jahren in sozialen Netzwerken aktiv, mehrere Tausend Nutzer folgen ihr auf YouTube, Instagram und Facebook. Beleidigende Kommentare haben sie anfangs sehr getroffen. «Es tut einfach weh», sagt sie. «Inzwischen prallen Hasskommentare an mir ab. Ab und zu schreibe ich zurück, aber eher neutral. Wenn man sich auf das Niveau herablässt, wird es nur noch schlimmer.»


    https://www.news4teachers.de/2…n-hass-im-netz-zu-wehren/


    Wie geht ihr mit Hasskommentaren um? Welche Tipps habt ihr für eure Schüler? (Und vielleicht können wir hier ja auch was davon lernen, auch wenn mir mehrfach gesagt wurde, man solle nicht so "zartbesaitet" sein. Ich glaube, das sagt man immer nur, wenn's andere trifft, oder?!)

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Wenn man den von dir verlinkten Artikel ganz liest, lernt man mehr über eine Möglichkeit des Wies.Wir haben das Projekt vor einem Jahr mit der ganzen Schule gemacht und es hat zumindest die Augen für den Problemverhalt geöffnet und alle sensibilisiert.

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

  • Wenn man den von dir verlinkten Artikel ganz liest, lernt man mehr über eine Möglichkeit des Wies.Wir haben das Projekt vor einem Jahr mit der ganzen Schule gemacht und es hat zumindest die Augen für den Problemverhalt geöffnet und alle sensibilisiert.


    Ja, was genau meinst du?


    Ich lese nur was vom Ignorieren, blockieren (also auch ignorieren), auch mal schöne Kommentare schreiben, Beiträge loben und sich für diese bedanken, Löschen von Falschinformationen und diskriminierenden Äußerungen (auch eine Art des Ignorierens). Ach ja, und Videoclips aufnehmen, die zu mehr Toleranz und Respekt im Internet aufrufen und mit gutem Beispiel vorangehen. Das soll helfen?


    Neulich sagte eine Wissenschaftlerin in einer Talk-Show, dass das Gehirn verbale Gewalt genauso aufnehme wie körperliche Gewalt und verbale Gewalt immer die Vorstufe von körperlicher Gewalt sei. Naja, das erleben wir ja alle fast täglich in den Pausen (oder auch im Unterricht).


    Mich würde mal interessieren, wie einige Lehrer hier ihre Schüler gegen Hohn und Spott, Beleidigungen und Beschimpfungen im Internet "impfen" und welche Ratschläge sie ihnen gegeben, vor allem auch Miss Jones.


    Gibt es noch Vorbilder eigentlich?


    ... dass einige wenige im Internet lautstark Hassparolen verbreiten und die Mehrheit, die das nicht gut findet, schweigt.
    (ebenda)

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Sage ich doch, was die Kinder erleben untereinander, erleben die Erwachsenen untereinander auch - und sogar Lehrer untereinander und solche, die es werden wollen. Sind sie von ihren eigenen Lehrern nicht gut genug gegen Schikane und Drangsalierung (Mobbing) gewappnet worden? Wie machst du das eigentlich mit deinen Schülern, @ Miss Jones? Das würde mich interessieren.


    Aktuelles Beispiel: Referendariat abbrechen oder (durch)kämpfen?


    Meiner Meinung nach sind Sanktionen das Einzige, was wirklich hilft. Auf Einsicht darf man wohl kaum hoffen. Die Mobber finden immer, dass es dem anderen zurecht geschieht und die Schweiger sind entweder schadenfroh oder aber heilfroh, dass es sie selbst nicht trifft.


    Da nehmen sich Erwachsene und Kinder anscheinend nichts.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Hier nun auch wieder was zum Thema:


    Die «Respekt Coaches» sollen den Schulen dabei helfen, Hass und Gewalt gegenüber Andersgläubigen einzudämmen, gegen religiöses Mobbing vorzugehen sowie Toleranz und Demokratieverständnis zu fördern. Ministerin Giffey, die zuvor Bezirksbürgermeisterin in Berlin-Neukölln war, berichtete von einer Schule, in der eine Weltkarte hing, auf der Israel ausgekratzt war. «Wenn es Probleme dieser Art gibt, dann muss darüber geredet und dagegen vorgegangen werden», betonte sie. Niedersachsens Sozialministerin Carola Reimann (SPD) sagte: «Respektvoller Umgang ist nicht das Verdrängen von Konflikten.» Erwachsene müssten Vorbilder im Umgang miteinander sein.


    https://www.news4teachers.de/2…spekt-coaches-an-schulen/

    [Hervorhebung von mir]


    Sind wir das wirklich? Im Umgang miteinander Vorbilder?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • ... und wie höre ich gerade im ZDF: 36% der Jugendlichen haben Angst, im Internet ihre Meinung zu äußern, weil sie nicht beschimpft, verhöhnt, verlacht, beleidigt werden wollen.


    Sind wir wirklich Vorbilder?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Auf eines meiner Kommentare zu einem verallgemeinernden AfDler-Kommentar erfolgte ein verbaler Schlagabtausch der von AfDler + Unterstützer weitestgehend aus Diffamierung, Verhöhnung und Beleidigung bestand.
    Vorbild kann man bei sowas glaub ich mir noch mit ner Schrotflinte sein....

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • ... und wie höre ich gerade im ZDF: 36% der Jugendlichen haben Angst, im Internet ihre Meinung zu äußern, weil sie nicht beschimpft, verhöhnt, verlacht, beleidigt werden wollen.

    das sind für mich auch Gründe warum ich meine Meinung nicht immer und überall äussere....

  • Auf eines meiner Kommentare zu einem verallgemeinernden AfDler-Kommentar erfolgte ein verbaler Schlagabtausch der von AfDler + Unterstützer weitestgehend aus Diffamierung, Verhöhnung und Beleidigung bestand.
    Vorbild kann man bei sowas glaub ich mir noch mit ner Schrotflinte sein....


    Nein. Ich wäre dagegen. Man soll doch Gleiches nicht mit Gleichem vergelten. (Ok, christliche Werte spielen für die meisten wohl keine Rolle mehr und viele Christen selbst schaffen es ja nicht, sich wirklich daran zu halten, aber ich finde diese "Maxime" gut.)


    Manchmal, ja, da zeige ich jemandem auch, ich könnte durchaus genauso herumpoltern "wie du" und hoffe darauf, dass die Person merkt, es wäre nicht angenehm, aber nur um dann wieder zu einer sachlichen Auseinandersetzung zurückzukehren.


    Sich zu beherrschen, ist meistens schwerer, als sich gehen zu lassen.
    Schade, dass M.J. nicht auf meine Fragen diesbezüglich oben antwortet, aber ich will es nun dabei auch bewenden lassen, sonst wirkt es ja auch schon wieder irgendwie "provokativ".

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • das sind für mich auch Gründe warum ich meine Meinung nicht immer und überall äussere....


    Ich verstehe dich.


    Es ist für mich ein Paradoxum, dass wir den Schülern beibringen sollen, wie sie damit umgehen können, wie sie also unempfindlich dem gegenüber werden, wenn wir selbst unsere Diskussionen nicht ohne Spott und Hohn und Beleidigungen führen können (mindestens dort, wo wir anonym sind und dann ganz "mutig").

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

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