Kein Wochenende ohne Korrekturen? Familie macht Stress....

    • Offizieller Beitrag

    Für Geschichte: erstelle eine chronologische Reihenfolge der zentralen Ergebnisse in Stichpunkten. Das Wissen hakst du wahrscheinlich bei einem Fließtext auch nur auf deinem Erwartungshorizont ab.

    iDas ist ledigli

    Und dann bei der Darstellungsleistung schön Punkte abziehen!

    Frapper: in der Oberstufe wird in Geschichte kein pures Wissen abgefragt. Strenggenommen nimmt das in der SekI sukzessive ab


    yestoerty:
    nicht unbedingt.
    Viel text heißt ja nicht, viel Wissen. Sondern entweder viel Geschwurbel oder/und viel Drumherum, das nicht wirklich zum Thema gehört. Gibt dann auch Abzüge.


    Ich habe zwei (!) Schüler, die es schaffen, auf den Punkt genau das zu formulieren, worum es geht. Kurz, knackig, präzise. Ein Genuss

  • Ok, Strenggenommen verteile ich für die Darstellungsleistung in Päda 20 Punkte, ob ich jetzt 10 Punkte gebe oder 10 abziehe ist also das gleiche.
    Da steht dann beispielsweise: der Schüler/ die Schülerin...
    1) strukturiert seinen Text schlüssig, stringent sowie gedanklich klar und bezieht sich dabei genau und konsequent auf die Aufgabenstellung.
    2) bezieht beschreibende, deutende und wertende Aussagen schlüssig aufeinander.
    3) belegt seine Aussagen durch angemessene und korrekte Nachweise (Zitate u.a.)
    4) formuliert unter Beachtung der Fachsprache präzise und begrifflich differenziert.
    5) schreibt sprachlich richtig (Grammatik, Orthographie, Zeichensetzung) sowie syntaktisch und stilistisch sicher.



    Klar heißt das, dass wer schnell auf den Punkt kommt mehr Punkte bekommt als jemand der viel schwafelt, aber nichts sagt.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • - Für Geschichte: erstelle eine chronologische Reihenfolge der zentralen Ergebnisse in Stichpunkten. Das Wissen hakst du wahrscheinlich bei einem Fließtext auch nur auf deinem Erwartungshorizont ab.


    Nein, so sieht meines Erachtens kein Klausurbestandteil aus, in dem in der Qualifikationsphase im Fach Geschichte historisches Kontextwissen überprüft wird. In den Klausuren geht es immer um die konkrete Verknüpfung einer Quelle mit historischen Sachverhalten, die die Schüler zur Erläuterung heranziehen müssen. Das ist mehr als ein Abspulen von Stichworten und man muss es schon gründlich lesen, um sinnvolle und sinnlose Ausführungen richtig zu würdigen.

  • ...
    Ich kann daher die Frustration des TE nachvollziehen kann, wenn jemand, der von Sek2-Klausuren keine Ahnung hat ihm vorwirft, den Arbeitsaufwand zu übertreiben...

    Logisch, es ist immer ärgerlich, wenn die eigenen Probleme abgetan werden. Ein "ohje, das könnte ich ja nicht!" ist übrigens ein genauso großer Gesprächskiller.


    Ich finde es aber immer wieder verwunderlich, sich in einem Forum anzumelden, ein Problem loszuwerden und dann bei JEDEM Hinweis zu erklären, warum das gerade beim TE leider nicht änderbar ist. (Keine Kinder zu bekommen, weil man sich die zeitlich als Lehrer nicht leisten könne z.B. ist doch etwas albern).


    Da denke ich mir halt, derjenige möchte gern am Problem festhalten, welche Funktion das auch immer erfüllen mag.

  • Ich finde es aber immer wieder verwunderlich, sich in einem Forum anzumelden, ein Problem loszuwerden und dann bei JEDEM Hinweis zu erklären, warum das gerade beim TE leider nicht änderbar ist.

    Oder man bekommt eine Hinweis angeboten und dann gibt es zusätzliche Informationen häppchenweise. Hätte man die vorher gehabt, hätte man den Hinweis in dieser Form dann sicher nicht gegeben.


    Zur Sache:
    Der/die TE ist Anfänger (wenn ich das richtig gelesen habe). Da dauert alles irgendwie länger. Mit der Zeit kommt die Routine.
    Anfangs habe ich z.B. immer bei jeder falschen Rechnung in Mathe die komplette Rechnung samt Lösung dazugeschrieben. Das dauerte ewig. Mittlerweile mache ich das nicht mehr.
    Natürlich kann ich nicht beurteilen, wie es ist Oberstufenklausuren zu korrigieren. Ich unterrichte aber auch Chemie.
    Schreibt man in der Oberstufe in Chemie 20 Seiten (später hieß es 20 Spalten) reinen Text in einer Klausur? Wird da nicht auch mal was gerechnet o.ä., was sich schneller korrigieren lässt?

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Ich finde es aber immer wieder verwunderlich, sich in einem Forum anzumelden, ein Problem loszuwerden und dann bei JEDEM Hinweis zu erklären, warum das gerade beim TE leider nicht änderbar ist. (Keine Kinder zu bekommen, weil man sich die zeitlich als Lehrer nicht leisten könne z.B. ist doch etwas albern).


    Da denke ich mir halt, derjenige möchte gern am Problem festhalten, welche Funktion das auch immer erfüllen mag.

    Es ist sicherlich nicht so, dass ich an dem Problem festhalten möchte. Die Anregungen helfen mir ja auch. Aber scheinbar ist es so, dass sich viele Schulen und Schulformen doch so stark unterscheiden, dass ich bei vielen Diskussionsteilnehmern auf wenig Verständnis treffe. Es ist ja schön, dass der Lehrerberuf zeitlich anscheinend für die meisten Kollegen doch nicht so zeitaufwändig ist und der Großteil noch Zeit für Hobbys, Familie, etc. hat. Ich sehe mich mit meinem Zeitproblem allerdings nicht alleine, da es viele meiner Kollegen betrifft, die auch kaum Spielraum haben, dies zu ändern. Höre ich mich direkt im Kollegium um, erfordert die Korrektur einer Oberstufenklausur zwischen 30 min (Mathe/Physik) und 2-3 Stunden (Deutsch, Englisch). Es kann doch nicht sein, dass die alle zu blöd sind, korrekturfreundliche Klausuren und Erwartungshorizonte zu stellen?

  • Also ich sag mal so: Ich brauche auch 1 Stunde für eine Oberstufenklausur in der Fremdsprache, aber sicherlich nicht 2-3 Stunden. Das kommt höchstens bei Abi-Klausuren vor, die du ja nun mal nicht jedes WE hast (s. Titel).


    Das ist schon eine ganze Menge. Als ich noch Vollzeit gearbeitet habe, hatte ich mal 167 Klausuren pro Quartal (!!!) bei 6 Korrekturgruppen, davon die Hälfte Oberstufe. Das war schon hart. Zumal Englisch in Klasse 10 auch nicht wesentlich kürzer dauert.


    Das Problem bei dir wird daran liegen, dass du die Zeit in der Woche nicht optimal nutzt. Eigentlich müsstest du ja ca. 9 Stunden am Tag arbeiten, und damit meine ich wirklich Arbeit und nicht Freistunden absitzen. Da sind wir nämlich schon beim Kern des Problems: Du verbringst viel Zeit in der Schule, die du aber ja nicht nur mit Unterrichten verbringst. Du hast ja nicht jeden Tag 9 Unterrichtsstunden. Zu Hause danach möchtest du aber auch nicht mehr korrigieren. Also ist es doch logisch, dass du so viel WE Arbeit hast.


    Wenn du in der Schule konsequent in jeder freien Minute korrigieren würdest und auch nachmittags / abends noch etwas, bis die 9 Stunden voll sind, dann hättest du auch mehr freie WE. Deine Entscheidung. Du magst es offensichtlich lieber so, was ja auch okay ist.


    Manchmal lässt sich WE Arbeit einfach nicht vermeiden, das sind aber vielleicht pro Quartal 2-3 WE, also 8-12 im Jahr, keine 52!

    • Offizieller Beitrag


    Es ist sicherlich nicht so, dass ich an dem Problem festhalten möchte. Die Anregungen helfen mir ja auch. Aber scheinbar ist es so, dass sich viele Schulen und Schulformen doch so stark unterscheiden, dass ich bei vielen Diskussionsteilnehmern auf wenig Verständnis treffe.


    Das hat in meinen Augen auch damit zu tun, dass es bei Deiner Fächerkombi einfach unglaublich viel anmutet, was Du korrigierst, obwohl Du im Vergleich zu den anderen Kernfachkollegen eben nicht 100% eines Kurses hast, die Klausur schreiben.


    Zitat


    Es ist ja schön, dass der Lehrerberuf zeitlich anscheinend für die meisten Kollegen doch nicht so zeitaufwändig ist und der Großteil noch Zeit für Hobbys, Familie, etc. hat. Ich sehe mich mit meinem Zeitproblem allerdings nicht alleine, da es viele meiner Kollegen betrifft, die auch kaum Spielraum haben, dies zu ändern. Höre ich mich direkt im Kollegium um, erfordert die Korrektur einer Oberstufenklausur zwischen 30 min (Mathe/Physik) und 2-3 Stunden (Deutsch, Englisch). Es kann doch nicht sein, dass die alle zu blöd sind, korrekturfreundliche Klausuren und Erwartungshorizonte zu stellen?


    Nein, die sind sicherlich nicht zu blöd, entsprechende Klausuren oder EWHs zu erstellen. Die meiste Zeit dürfte bei der Art des Lesens und Korrigierens draufgehen.
    Lese ich die Klausur einmal, zweimal oder dreimal?
    Wie entscheidungsfreudig bzw. konsequent bin ich bei der Punktevergabe und wie lange dauert das?
    Lege ich mir mehrere Klausuren parallel hin, um maximale Vergleichbarkeit herzustellen?
    Schreibe ich ganze Romane unter die Klausur oder gebe ich nur den ausgefüllten Bewertungsbogen zurück und stehe lediglich bei Rückfragen der Schüler zur Verfügung?
    Habe ich Angst Fehler zu machen oder nicht 100% objektiv zu sein und überlege ständig hin und her?


    Diese Punkte dürften die effektive Zeit, die man für die Korrektur braucht, entscheidend sein.
    Für eine Englisch-LK Abiturklausur benötige ich mittlerweile keine zwei bis drei Stunden mehr. Ich schreibe mir die Kriterien, die erfüllt oder explizit nicht erfüllt sind, mit Bleistift daneben, hake im ausführlichen EWH, den ich für alle Schüler für meine Korrektur mitkopiere, ab und vergebe dann die Punkte. Am Schluss übertrage ich das in das eigentliche Bewertungsraster, überprüfe, ob ich richtig addiert habe und fertig.
    Insbesondere seitdem seitens des Ministeriums inoffizielle Zeitvorgaben für die Korrektur von Klausuren veröffentlicht wurden, sehe ich nicht ein, ein Zehnfaches davon effektiv an Zeit zu benötigen.

    • Offizieller Beitrag


    DAS dürfte in diesem konkreten Fall tatsächlich das Hauptproblem sein. Problem ja deshalb, weil es der TE als solches dargestellt hat.
    Man kann effektiver und schneller werden. Wenn ich aber effektiv von meinen rechnerisch 41 Stunden pro Woche nur 30 bis 35 arbeite, dann verschiebt sich der Rest in der Tat aufs Wochenende.

  • Wenn man den Gedanken, es bliebe keine Zeit für die Familie weitertreibt, dürften KollegInnen mit Fachkombination Deutsch/Geschichte oder Deutsch/Fremdsprache keinen Nachwuchs haben. Das Gegenteil ist der Fal in meinem Kollegium. Nur die ganz neuen haben noch keine Kinder. Die anderen schaffen das trotz Korrekturen, selbst wenn die nicht schön sind.
    Es liegt wohl an der Selbstorganisation und Berufserfahrung. Die ersten Jahre Vollzeit sind hart und fressen das Privatleben stark an, aber das gibt sich.

    • Offizieller Beitrag

    SH, Abi ´99. Hatten wir auch.

  • Nach 120Minuten hat man einen Klassensatz von 25 Klausuren korrigiert.

    Auch wenn dieser Thread Jahre alt ist:


    Unglaublich! Hast du zuhause eine Zeitmaschine stehen? Das sind knapp 5 min pro Klausur!

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