"Lerntypen füttern"

  • Guten Abend - ich bin neu hier :D und habe gleich eine Frage!
    Für einen anstehenden UB möchte ich in einem GK Oberstufe in einem gesellschaftswissenschaftlichen Fach aufgrund eines kleinen Diagnostiktests die vier Lerntypen bedienen.
    Die Schüler müssen/sollen sich natürlich - um das Niveau zu halten - mit einem wissenschaftlichen Text auseinandersetzen.


    Habt ihr Anregungen, wie man die Gruppe des Lerntyps "handelndes Lernen" sinnvoll beschäftigen kann, damit alle vier Gruppen mit einer Textgrundlage, sozusagen ihr Ergebnis anhand von 4 Kanälen präsentieren können.
    Der Lerntyp "lesendes Lernen" oder auch "bildliches Lernen" ist leichter zu bedienen...


    Ich bin auf Eure Einfälle gespannt und erhoffe mir hier eine vielseitige Zeit :gruss:

  • Welche 4 Lerntypen genau?
    Ich weiß nicht, ob ich die Frage richtig verstehe, aber vielleicht sowas, wie eine schriftliche Anleitung, auf einer Blockflöte Alle meine Entchen zu spielen? "Lege den Zeigefinger der rechten Hand auf das dritte Loch..." um zu zeigen, dass man manche Dinge erstmal tun muss, um sie zu verstehen...

  • Moin,
    der handelnde Lerntyp ist traditionell der, der am Gymnasium - zumal in der Oberstufe - zu kurz kommt.


    Da müsstest Du inhaltlich schon konkreter werden. Also, ich sag mal so: Wenn Dein Text über einen Starenkasten geht, dann könnte man den bauen. Vermutlich geht es aber nicht darum ;)


    Was bei uns die gesellschaftswissenschaftler oft machen, sind Rollenspiele. Das ist dann eine Mischform aus handelnd und kommunikativ, aber immerhin.

  • Ich denke da an Rollenspiele, Standbilder etc. - vielleicht kann man (die SuS) einen Dialog oder ein Beispiel zu dem Text verfasse und es dann aufführen? Oder eine Exkursion machen? Das ist dann aber mit hohem zeitlichem Aufwand verbunden.

  • Da müsstest Du inhaltlich schon konkreter werden. Also, ich sag mal so: Wenn Dein Text über einen Starenkasten geht, dann könnte man den bauen. Vermutlich geht es aber nicht darum


    Was bei uns die gesellschaftswissenschaftler oft machen, sind Rollenspiele. Das ist dann eine Mischform aus handelnd und kommunikativ, aber immerhin.

    Danke euch! Das sind schon sehr gute Impulse und Gedankengänge :)


    Nee, es geht leider nicht um solch etwas "praxisnahes", sonst wäre es mit dem "handelnden Lerntyp" ja recht easy.
    Es geht um ein gesundheitsthematischen Aspekt, der mit einem Modell verknüpft ist etc.


    Ich habe nun auch recht schnell an ein "Rollenspiel" gedacht, welches sozusagen das Modell repräsentiert...


    Dies grenzt sich ja dann vom "akustischen Lerntyp", vom "lesenden Lerntyp" und vom "bildlichen Lerntyp" ab, nicht wahr?


    Bei "Akkustik" fällt mir ein, z. B. eine Art Podcast, welchen die SuS aufzeichnen könnten - im Sinne von erklärendes Hörbeispiel...
    "Lesenden" ist in der Oberstufe ja gang und gäbe und der "bildlichen Lerntyp" kann den Textinhalt zeichnerisch, kreativ oder gar als Standbild umsetzen.


    Was denkt Ihr darüber? :)

  • Vielleicht solltest Du hier doch nochmal Deine Definition von Lerntyp zum Besten geben, ich kenne da andere.


    Der "lesende" ist Teil des "visuellen", siehe z.B. hier:


    https://www.philognosie.net/le…ie-am-effektivsten-lernen


    aber vielleicht hast Du ja eine andere Defintion.


    Und, man soll ja keine Tippfehler "reinreiben", aber Akustik hat nun wirklich nichts mit Akkus zu tun ;)

  • Vielleicht solltest Du hier doch nochmal Deine Definition von Lerntyp zum Besten geben, ich kenne da andere.

    Das stimmt - die Definitionen gehen da etwas auseinander! Ich habe mich, um jenes kurze Testverfahren mit den Schülern durchzuführen auf:



    * handelndes Lernen
    * akustisches Lernen
    * lesendes Lernen
    * bildliches Lernen


    verständigt!


    In Anlehnung an den "HALB-Test. Wie lerne ich am besten? Was ist die beste Lerntechnik?"

    Sorrry, für den Schreibfehler - in der Eile ist mir da wohl ein "k" reingerutscht ;)

  • Dass die Annahme verschiedener "Lerntypen" bezogen auf die unterschiedlichen Sinnes- bzw. Wahrnehmungsmodalitäten seit Jahrzehnten wissenschaftlich überholt ist, ist aber hoffentlich bewusst?

  • Im Wikipedia-Artikel zu Lerntypen steht:


    "Die Lerntypentests und die Einteilung in Lerntypen werden in der Psychologie abgelehnt, da zahlreiche Studien die Wirkungslosigkeit dieses Vorgehens gezeigt haben."


    Vielleicht mal einen Blick in "Abschied von der Küchen-Psychologie" von Hans-Peter Nolting Seite 179 ff. und Seite 269 ff. werfen. Ich zitiere von Seite 275:


    "Selbst wenn es die Lernertypen gäbe, wäre völlig unklar, was für Konsequenzen man daraus ziehen könnte. Sollte z.B. ein "auditiver Typ" Text und Bilder meiden und versuchen, immer Vorträge zu hören? Hat er denn diese Wahl? Gewöhnlich muss man doch die Lernquellen, ob Bücher oder Seminare, so nehmen, wie sie kommen. Und soll der arme haptische Type vielleicht gar in Blindenschrift lernen? Für das persönliche Lernverhalten, vor allem für die Nutzung von Lernstrategien, kann eine "Lerntypdiagnose" sogar schädlich sein."


    Bloss weil es "Lerntypen-Tests" gibt, gibt es noch lange keine Lerntypen (-> bitte auch Herrn Klippert sagen...)

  • Bloss weil es "Lerntypen-Tests" gibt, gibt es noch lange keine Lerntypen (-> bitte auch Herrn Klippert sagen...)

    Interessant ;)


    Denn, genau dieser Test - welcher von sandra.mangott - hier erwähnt wird, haben wir selbst im Kernseminar durchgeführt!!! ;)
    Und sollte daraus unsere Schlüsse im Bezug auf den eigenen "Lerntypen" schließen!


    Insofern schockiert es mich dann doch, dass "Lerntypen" sogar schädlich sein sollen :grimmig:

  • ...Ich habe mich, um jenes kurze Testverfahren mit den Schülern durchzuführen auf:* handelndes Lernen
    * akustisches Lernen
    * lesendes Lernen
    * bildliches Lernen


    verständigt!

    Mit wem hast du dich verständigt?
    Was steht denn im Lehrplan?


    Beim Thema Rechtschreibung beispielsweise halte ich neben Regelwissen die Fähigkeit, sich etwas optisch einzuprägen, für sehr relevant. Und im Anfangsunterricht Mathe gilt die Reihenfolge "enaktiv-> ikonisch-> symbolisch". An der Uni hab ich zum Lernen Mindmaps erstellt, auswendiglernen geht durch wiederholtes Hören am besten etc. Ich sehe vor allem die Relevanz von passenden Lernstrategien aber, wie Nitram schon sagte, was soll der haptische Typ mit der Erkenntnis anfangen, nach Test XY als solcher eingeteilt zu werden?

  • Denn, genau dieser Test - welcher von sandra.mangott - hier erwähnt wird, haben wir selbst im Kernseminar durchgeführt!!!

    Das spricht eher gegen das Seminar… wobei, Kernseminar ist Allgemeine Didaktik, oder? Da hatte ich auch einen, der grosser Fan der "multiplen Intelligenzen" war – kann man auch zu nichts sinnvollem gebrauchen …

  • Mit wem hast du dich verständigt?
    Was steht denn im Lehrplan?

    Hi again, keine Ahnung, ob ich da richtig liege - aber ich glaube nicht, dass sandra.mangott diese "Lerntypen" im Lehrplanbezug nutzt!
    So wie ich das sehe, möchte Sie nur - ich kann ein Lied ausm Ref von singen - einen diagnostischen Bezug herstellen, um zu beweisen, welcher SuS "wie" eine wissenschaftliche Textgrundlage aus "unterschiedlichen Kanälen" erarbeiten kann. Z. B. der Peter ist der akustische Lerntyp und bereitet somit den Text eher sprachlich auf, vielleicht mit medialem Einsatz oder ähnliches?!?


    Dies jedenfalls wird uns auch immerzu gepredigt ;)


    Aber ich bin mir halt auch nicht sicher, ob ich Sie richtig verstanden habe ^^

  • Interessant ;)
    Denn, genau dieser Test - welcher von sandra.mangott - hier erwähnt wird, haben wir selbst im Kernseminar durchgeführt!!! ;)
    Und sollte daraus unsere Schlüsse im Bezug auf den eigenen "Lerntypen" schließen!


    Insofern schockiert es mich dann doch, dass "Lerntypen" sogar schädlich sein sollen :grimmig:


    Hallo FranziS.,


    bei uns am Seminar gibt es die Lerntypen auch noch. Manchmal fällt es einem schwer, das alles stillschweigend zu ertragen. Meine bevorzugte Methode: :musik:


    der Buntflieger

  • Hallo FranziS.,


    bei uns am Seminar gibt es die Lerntypen auch noch. Manchmal fällt es einem schwer, das alles stillschweigend zu ertragen. Meine bevorzugte Methode:


    der Buntflieger

    ...auch wenn es das nicht "besser macht", es beruhigt mich - dass ich da nicht ganz Alleine mit jener Aussage bin :)

    • Offizieller Beitrag

    Puh, dafür habe ich noch nicht die richtigen Seminare besucht oder mich noch nicht voll und ganz drauf eingelassen, Nele.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

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