Verhaltensnoten / Kopfnoten sollen bleiben - gut so?

  • ... Ich schrieb, dass ich es als recht unwahrscheinlich erachte, in den Fächern auf 2 zu stehen, aber im AV eine 4 zu haben.

    Das sag ich doch! Und woran liegt das?


    Du hältst dich für objektiv aber das bist du nicht. Eine Ordnungs-4 ist eben kein Garant für mangelndes Wissen oder geringen Intellekt. Allenfalls für schlechtere Schulleistung, die eben zum Gutteil auf eine bestimmte Weise abgeprüft wird.


    Und ich habe nicht gesagt, dass du Hefternoten vergibst, ich sprach von Kollegen, die das tun. Ich hab über die Jahre schon ein bissel mehr über den Tellerrand gucken können, um das ganze etwas breitgefächerter zu sehen, als was genau nur in meinem Zimmer in meiner Wahrnehmung eine Rolle spielt.

  • Das sag ich doch! Und woran liegt das?
    Du hältst dich für objektiv aber das bist du nicht. Eine Ordnungs-4 ist eben kein Garant für mangelndes Wissen oder geringen Intellekt. Allenfalls für schlechtere Schulleistung, die eben zum Gutteil auf eine bestimmte Weise abgeprüft wird.


    Und ich habe nicht gesagt, dass du Hefternoten vergibst, ich sprach von Kollegen, die das tun. Ich hab über die Jahre schon ein bissel mehr über den Tellerrand gucken können, um das ganze etwas breitgefächerter zu sehen, als was genau nur in meinem Zimmer in meiner Wahrnehmung eine Rolle spielt.

    Du legst mir wieder etwas in den Mund. Eine 4 im AV ist kein Zeichen für einen geringen Intellekt, nur für megamäßige Unordnung und keine Arbeitsdisziplin, die sich eben so ziemlich überall rächt. Nicht überall geht es um Intellekt, sondern man muss sich auch einfach ein gewisses Maß an Wissen draufschaffen. Da ist Ordnung und Disziplin nun mal eine sehr notwendige Voraussetzung.
    Das sehe ich gerade leibhaftig in einer R-Klasse, wo ich für eine Kollegin ein paar Wochen Vertretung mache. Ein Junge hat den Intellekt für R, aber das Arbeitsverhalten ist unter aller Sau und es tut sich da aber auch nichts seit anderthalb Jahren. Ohne das hat er da keine Chance. In meiner Klasse zeigt sich gerade das Gegenteil: zwei Schüler auf Probebeschulung R sind sehr fleißig sowie strukturiert in ihrer Arbgeitsweise ( so gut es die Pubertät eben zulässt ;) ) und werden wahrscheinlich auf R bleiben. Meine Anerkennung dafür haben sie, denn ihnen fliegt es am wenigsten zu.


    Ich habe es nicht so verstanden, dass du mir das mit den Mappennoten unterstellst. Ich sehe das bei meinen Kollegen. Ich finde es zum Teil verschwendete Zeit, mir das genau anzuschauen und mit meiner Mappe (die ich dafür ja auch anlegen muss) zu vergleichen, zum anderen bekomme ich es ja auch einfach nebenbei mit.

  • die Klassiker unter den Klischees.
    und mit den Verhaltensnoten hat das gar nichts zu tun.


    "Verhalten" umfasst an meiner Schule mehr als 10 verschiedene Unbterteilungen, von Ordnung auf dem Tisch halten über Einhalten der Hausordnung bis hin zu Sozialverhalten innerhalb der Gruppe.


    Und ja, das ist schon sehr aussagekräftig!


    Naja, das ist bei euch so. Anderswo ist es anders. In Sachsen gibt es noch die 4 Bereiche Betragen, Ordnung, Fleiß und MItarbeit, wie wir Ossis sie aus DDR-Zeiten kennen (wiedereingeführt übrigens von der CDU). Grundsätzlich meine ich, die reichen auch. Da ist alles Wesentliche drin.


    Ich finde auch nicht, dass das ein Klischee ist. Unordentliche und ruhigere Schüler sind nicht automatisch die leistungsschwächeren, bekommen aber schlechte Fachnoten (!) für Ordnung (z.B. Heftführung) und Mitarbeit, wenn oder wo das nicht sauber getrennt wird, die ihre Fachnote verschlechtern.


    Doch, das hat sehr viel mit den Verhaltensnoten zu tun, da, wo Verhaltensnoten innerhalb der Fachnoten gegeben werden (wie gerade beschrieben) und nicht gesondert als Verhaltensnoten oder Kopfnoten.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.


  • Mann, grundsätzlich muss ich schon wieder @Krabappel zustimmen. Steckt da die gemeinsame Ossi-Mentalität dahinter? 8)


    Bei uns werden von einigen Lehrern auch regelmäßig Noten für die Heftführung gegeben. Ich nehme mir das immer vor, aber schaffe es nicht. Es ist mir vor allem zu nervig - hier kann ich das anonym ja sagen - mich durch das Chaos bei einigen durchzuarbeiten.


    Dass die Leistungsstärksten IMMER die größten Chaoten sind, trage ich hingegen nicht mit. Kann sein, muss aber nicht.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Bei uns gibt es die Kategorien Arbeits- und Sozialverhalten und darin jeweils


    - die Bereiche Fleiß und Zuverlässigkeit (AV) sowie
    - Umgangsformen und Teamfähigkeit (SV).


    Dafür werden seit kurzer Zeit wieder die klassischen Noten gegeben. Ich finde das gut.


    Mal schaun, ob ich dazu im Netz was finde.

  • Ich wollte ja noch was aus dem Netz heraussuchen. Die neue Regelung in Mecklenburg-Vorpommern gefällt mir sehr gut:


    "Bisher haben wir ab der 2. Klasse auf den Zeugnissen zum Ende eines Schuljahres das Arbeits- und das Sozialverhalten in jeweils vier Abstufungen bewertet: vorbildlich, gut, zufriedenstellend und entwicklungsbedürftig", erläutert die Wöbbeliner Schulleiterin Jana Podlipnik. Künftig wird zwar auch in Worten bewertet, aber analog zu den Schulnoten: Die Spanne reicht also von sehr gut über gut, befriedigend, ausreichend und mangelhaft bis ungenügend.


    "Das erleichtert das Verständnis und die Vergleichbarkeit", so die Schulleiterin. Bisher war es jeder Schule selbst überlassen, nach welchen Kriterien sie das Arbeits- und Sozialverhalten bewertete, erläutert Podlipnik. Künftig gelten an allen Schulen des Landes die gleichen Bewertungsmaßstäbe. Beim Arbeitsverhalten sind Fleiß und Zuverlässigkeit einzuschätzen, beim Sozialverhalten Umgangsformen und Teamfähigkeit.
    – Quelle: https://www.svz.de/4037116 ©2019"

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