unangekündigte Beurteilungsbesuche in Schwangerschaft

  • Herrje, vor 200 Jahren haben Frauen ihr Kind auf dem Feld bekommen und davor und danach geackert. Heute ist das anders und welche Tätigkeiten wie erlaubt sind, regeln zum Glück keine missgünstigen KollegInnen.

    Allerdings auch keine Mythologen, die eine Schwangerschaft zu einem magisch-weltbewegendem Ereignis neuerzählen.


    Wie gesagt, bei schwangeren Abiturienteninnen hätte wahrscheinlich niemand hier so einen Aufriss gemacht. Aber das ist ja normal für den Lehrerstand, Schüler mit anderen Maßstäben zu messen als sich selbst.

  • Ich sehe hier aber einen großen Unterschied zwischen Abiturientinnen die schwanger sind und der Kollegin...
    Die Abiturientinnen wissen doch ziemlich genau wann sie welche Prüfung haben und können sich dementsprechend darauf vorbereiten.
    Die Kollegin möchte ja auch nicht, das gar keine Bewertung in Form eines Besuchs stattfindet, sie möchte nur die nervliche Belastung reduzieren indem sie eben nicht für bis zu 3 Wochen ( das würde bei uns über 75 Stunden Unterricht bedeuten) jederzeit auf den Besuch vorbereitet sein muss. Diese Anspannung kann durchaus zu körperlichen Reaktionen führen, denn der Hormonhaushalt ist eben alles andere als ausgeglichen.
    Wenn der Zeitraum also möglicherweise verkürzt werden kann oder ein bestimmter Termin angekündigt wird halte ich das für legitim.

  • Hier im Forum gibts ja einige, die sich auch bei anderen Themen, z.B. Attest-Pflicht, technische Ausstattung, usw. gegen die Verbesserung von Arbeitsbedingungen engagieren. Vielleicht sollte man mal über eine Art Anti-Gewerkschaft nachdenken. Auf den Fahnen, Mützen und Kugelschreibern steht dann "Mir wurde auch nichts geschenkt!"

  • Allerdings auch keine Mythologen, die eine Schwangerschaft zu einem magisch-weltbewegendem Ereignis neuerzählen.
    Wie gesagt, bei schwangeren Abiturienteninnen hätte wahrscheinlich niemand hier so einen Aufriss gemacht. Aber das ist ja normal für den Lehrerstand, Schüler mit anderen Maßstäben zu messen als sich selbst.

    Wenn dem so wäre hätte man wohl kaum zum Jahresbeginn das MuSchG so geändert, dass es nun genauso auf Schülerinnen, wie auf Lehrer anzuwenden ist, denn ja bis Ende 2017 hatten Schüler oder auch Studenten im Bezug auf Mutterschutz keinerlei Rechte.

  • Ist es bei euch andren Forumsleuten denn so wie bei mir, dass ausnahmslos alle schwangeren Kolleginnen sich (unterschiedlich lange) VOR dem Mutterschutz krankschreiben lassen (müssen?) (bis dato) und dieses "Phänomen" auch erst seit einigen Jahren so auftritt? Oder arbeiten alle bis zum Muschu?
    Hüpferli, das hat jetzt nix mehr mit dir zu tun, aber die Frage schwebt doch hier im Hintergrund - fühle dich jetzt also einfach nicht angesprochen, ok?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ist es bei euch andren Forumsleuten denn so wie bei mir, dass ausnahmslos alle schwangeren Kolleginnen sich (unterschiedlich lange) VOR dem Mutterschutz krankschreiben lassen (müssen?) (bis dato) und dieses "Phänomen" auch erst seit einigen Jahren so auftritt? Oder arbeiten alle bis zum Muschu?
    Hüpferli, das hat jetzt nix mehr mit dir zu tun, aber die Frage schwebt doch hier im Hintergrund - fühle dich jetzt also einfach nicht angesprochen, ok?

    Bei uns ist es sehr unterschiedlich, schon als ich schwanger kam war eine Kollegin zum 3. Mal im BV, nach mir die nächste gleich im BV und dann hatten wir auch andere wie mich, die bis zum Schluss gearbeitet haben, aber viele die lange auf die Ergebnisse vom Arbeitsmedizinischen Dienst warten mussten oder dann bis 21. Woche raus waren oder aber die in der 21. Woche in den Innendienst gegangen sind, was in Berlin möglich ist.


    Krankschreiben lassen hat sich hier kaum jemand. Liegt aber evtl. daran, dass die meisten angestellt sind.

  • Also von den letzten ca 15 Schwangerschaften in 4 Jahren bei uns am BK waren bei 2en die Mütter öfter/ länger wegen Blutungen/ Cervixinsuffizienz krank geschrieben, eine aus mir unbekannten Gründen und bei allen anderen haben wir bis zum Ende gearbeitet (bis auf Erkältungen hier und da). Sprich 4/5 sind ohne nennenswerte Ausfälle gewesen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ist es bei euch andren Forumsleuten denn so wie bei mir, dass ausnahmslos alle schwangeren Kolleginnen sich (unterschiedlich lange) VOR dem Mutterschutz krankschreiben lassen (müssen?) ...

    nein. Es gibt noch das Berufsverbot, was auch eingeschränkt sein kann, aber auch da: nein, betrifft natürlich nicht alle.

  • nein. Es gibt noch das Berufsverbot, was auch eingeschränkt sein kann, aber auch da: nein, betrifft natürlich nicht alle.

    Nein, das gibt es in der Schwangerschaft in der Regel nicht. Es gibt ein Beschäftigungsverbot, ein Berufsverbot kann nur ein Gericht aussprechen und das wünschen wir keinem!

  • Ach ja, ich habe das Beschäftigungsverbot gemeint, haben ja die meisten auch so geantwortet. Im Einzelnen habe ich aber nicht genau nachgefragt, warum sie jetzt daheim sind.
    Dann ist das bei mir eine sehr subjektive Erfahrung (das ist es ja eigentlich eh). Merci.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ach ja, ich habe das Beschäftigungsverbot gemeint, haben ja die meisten auch so geantwortet. Im Einzelnen habe ich aber nicht genau nachgefragt, warum sie jetzt daheim sind.
    Dann ist das bei mir eine sehr subjektive Erfahrung (das ist es ja eigentlich eh). Merci.

    Ich denke, wenn das so subjektiv wäre, dann hätte man die Vorschriften zum BV nicht so verstärkt zum 1.1.2018, also da wird schon was dran sein.


    Ich denke dadurch, dass bei uns eben Innendienst usw. möglich ist, ist das einfach weniger als woanders.

  • Und es gibt noch ein Teil-BV.
    Ich durfte beispielsweise nicht mehr mit Kindern unter 6 arbeiten (ist am BK relevant, wenn man Erzieher unterrichtet und im Praktikum betreut).
    Eine Freundin darf nicht mehr als 5 Unterrichtsstunden am Tag haben.

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  • Herrje, vor 200 Jahren haben Frauen ihr Kind auf dem Feld bekommen und davor und danach geackert. Heute ist das anders und welche Tätigkeiten wie erlaubt sind, regeln zum Glück keine missgünstigen KollegInnen.

    Ja, und da sind auch 1/4 aller Kinder auf dem Feld krepiert und die Mütter gleich mit dazu.

  • Ist es bei euch andren Forumsleuten denn so wie bei mir, dass ausnahmslos alle schwangeren Kolleginnen sich (unterschiedlich lange) VOR dem Mutterschutz krankschreiben lassen (müssen?) (bis dato) und dieses "Phänomen" auch erst seit einigen Jahren so auftritt? Oder arbeiten alle bis zum Muschu?


    Meine Frau hat 2 Wochen vor dem Mutterschutz ein individuelles Beschäftigungsverbot bekommen. Von den zurzeit drei anderen Kolleginnen haben zwei bis zum Mutterschutz gearbeitet, die dritte hat ein BV im 6. Monat bekommen. Hier aber auch augenscheinlich absolut nachvollziehbar.

  • Meine Frau hat 2 Wochen vor dem Mutterschutz ein individuelles Beschäftigungsverbot bekommen. Von den zurzeit drei anderen Kolleginnen haben zwei bis zum Mutterschutz gearbeitet, die dritte hat ein BV im 6. Monat bekommen. Hier aber auch augenscheinlich absolut nachvollziehbar.

    Bei uns haben auch fast alle außer mir bis zum Mutterschutz gearbeitet.
    Eine hat 3 Wochen vor dem Mutterschutz ein teilweises BV (4h am Tag) bekommen wegen Diabetes und schlechter Blutwerte und eine hatte dauerhaft Blutungen und war ab dem 6. Monat im BV.
    Ich selbst dürfte von Beginn an nur 4h am Tag und war ab der 20. Woche ganz raus. Bin dafür noch heute dankbar. Es war auch so nicht einfach und bei Vollzeit hätten es meine Kinder wohl nicht geschafft.

  • Ich habe mich gestern mit einer Kolleginfreundin getroffen, und die meinte: Wenn mich die SL in die e-Klassen (Schule zur Erziehungshilfe) steckt im nächsten SJ, dann werde ich sofort schwanger und lasse mich dann krankschreiben, da habe ich nämlich keinen Bock drauf. Das geht ja problemlos, wenn man in e-Klassen müsste.
    Es gibt sie also schon, die so drauf sind.
    Guten Rutsch!

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • In eine e-Klasse würde ich als Schwangere allerdings auch nicht wollen. Eine schwangere Kollegin bestand darauf, keine Aufsichten mehr führen zu müssen und den Sportunterricht hat sie auch abgegeben, also die Stunden getauscht mit einer Kollegin und in deren Klasse irgendetwas anderes unterrichtet. Wie das genau rechtlich aussieht, weiß ich nicht.

  • Ja, die Freundin einer Kollegin war bei 3 Gynäkologen, damit sie ein BV bekam...


    Eine andere Kollegin drohte dem SL sie würde ein BV erwirken, wenn sie eine Klasse mit Flüchtlingen bekäme und schwanger würde.


    Edit: in nrw muss man Schwanger keine Pausenaufsichten leisten.
    Ich durfte in der Schwangerschaft auch keine Erzieher im Praktikum an Förderschulen für ESE oder GE besuchen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

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