Die erste Klassenfahrt als Mama - Tipps erbeten

  • Hallo,
    ich habe seit diesem Schuljahr zum ersten Mal wieder eine Klassenleitung, seit ich Mama geworden bin. Im Zuge dessen steht im Sommer eine Klassenfahrt an und ich habe ein riesen Problem, ich weiß nicht, wie das klappen soll. Als ich die Klassenleitung zugesagt habe, dachte ich, dass mein Kind zum Zeitpunkt der Fahrt ja schon 4,5 Jahre alt sein wird und dann nicht mehr ganz so anhänglich sein dürfte, aber Pustekuchen.
    Mein Töchterchen hat leider zwischen dem ersten und zweiten Geburtstag 7 Fieberkrämpfe erlitten und schläft seitdem bei mir im Bett. Jeder Versuch sie ins eigene Bett zu bekommen, schägt fehl. Im Sommer hat es mal geklappt, dass sie im eigenen Bett eingeschlafen ist und dann zu mir gekommen ist, aber das läuft auch nicht mehr. Schläft ihr Papa ohne mich neben ihr, wird sie nachts wach und weint. Eine Nacht bei Oma geht mal, aber dann wird die Sehnsucht nach mir einfach riesig.


    Ich habe schon mit den anderen Kollegen im Jahrgang gesprochen. Die meinten, ich solle sie einfach mitnehmen. Das halte ich aber für nicht umsetzbar. Ich muss schließlich 16 5.Klässler beaufsichtigen. Wir fahren verrückterweise auch knapp 450 km weit weg, sodass mein Mann im Fall der Fälle nicht mal eben mit ihr vorbei kommen kann. Sie muss also irgendwie dadurch, dass Mama 6 Tage weg ist. Auch wenn das jetzt vielleicht für manchen doof klingt, aber ich habe Angst, dass sie dadurch noch mehr an mir hängt und mich mit ihrer Liebe anschließend erdrückt.
    Ich sage ihr schon jetzt ab und an mal, dass ich bald für ein paar Tage nicht da sein werde und werde es ihr natürlich dann auch nochmal sagen.


    Hat jemand Tipps, wie wir das am besten angehen? Augen zu und durch?

  • Mein Kind war erst 2 als ich "nur" 3 Nächte weg war als Begleitung und daher kam mitnehmen für mich auch nicht in Frage. Ich war für ihn nicht greifbar, mein Mann hatte sich extra Urlaub genommen, es ging, aber ja er war hinterher total anhänglich. Eigenes Bett, was bitte ist das, meiner hat inzwischen nicht mal mehr eines mit seinen 4,5 Jahren.

  • Ist vielleicht euer Reiseziel so interessant, dass dein Mann eine Woche Urlaub mit der Tochter dort verbringen will?


    Meine Kinder waren 2 und 4 als ich eine Woche weg war. Aber: Es war halt in der Nähe und sie haben mich zwischendrin besucht..


    Ansonsten: Klar, wenn es gehen muss, wird es gehen. Aber schön wird das dann für euch alle nicht.


    Gibt es einen Co-Klassenlehrer oder einen anderen Lehrer, der die Klasse gut kennt? Evtl. könnte man über einen Tausch (du fährst jetzt für mich, dafür fahre ich wann anders für dich)?

  • Ansonsten: Klar, wenn es gehen muss, wird es gehen. Aber schön wird das dann für euch alle nicht.

    Bei uns hatte das nichts mit es muss gehen, sondern dadurch, dass ich eben nicht mal kurz verfügbar oder in der Nähe war, ging es problemlos. Ist ähnlich wie mit der Flasche füttern mit abgepumpter Milch, hat bei uns auch nur funktioniert, wenn ich gar nicht da war.


    Also ich denke mit zwischendurch sehen oder so wird es schwieriger.

  • Ich weiß nicht, ob du das jetzt schon ab und an thematisieren solltest, dass du im Sommer weg sein wirst. Es ist immerhin noch ein halbes Jahr bis dahin. Nicht, dass sich da erst recht eine Angst aufbaut. Vllt. übertragen sich auch deine eigenen Bedenken unbewusst auf das Töchterchen.


    Wer kümmert sich denn um die Kleine? Vllt. kann noch eine Oma deinen Mann unterstützen....

  • Ich überlege mir gerade, ob ein "kalter Entzug" von Mama nicht auch ggf. ganz hilfreich sein kann.
    Für mich hört sich das jetzt auch nicht danach an, als würde die Mama unter dem Verhalten ihrer Tochter sonderlich "leiden".
    Aus eigener Erfahrung mit drei Kindern, von denen eines auch erst drei Jahre alt ist, weiß ich, wie dickköpfig Kinder sein können. Wenn es ums im eigenen Bett schlafen ging, waren meine Frau und ich sehr rigoros. Klar darf der Kleine bei uns schlafen, wenn er nachts zu uns kommt. Aber das ist eben die Ausnahme.


    Das Probelm mit dem bei Dir im Bett schlafen solltest Du aus meiner Sicht so oder so irgendwann angehen. Vielleicht ist da so eine Klassenfahrt ja auch ein guter Anlass für. Und die Fieberkrämpfe sind ja jetzt nun schon einige Zeit her.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Du hast ja schon beide Möglichkeiten genannt: Kind mitnehmen oder Kind nicht mitnehmen. Ich finde, dass ein Kind beim Vater genausogut aufgehoben ist, wie bei der Mutter. Wichtig ist, dass eine Bezugsperson für das Kind da ist, es wird mit Vier keinen Schaden nehmen, wenn sich Papa kümmert. Aber wenn du selbst ein Problem damit hast, nimm sie mit, auch das geht. Das Wichtigste ist doch immer, dass die Eltern zufrieden sind, dann ist für Kinder alles machbar.

  • Kalter Entzug ist meiner Meinung nach unnötig grausam, genau wie rigoroser Stress ums Schlafen. Kleine Kinder hängen als soziale Wesen an ihren Bezugspersonen, das ist ihr natürliches Verhalten. Ich würde die Klassenfahrt regelmäßig thematisieren und auch in kleinen Etappen den Papa im Alltag das machen lassen, was du sonst mit dem Kind alleine machst. Wichtig ist meines Erachtens vor allem, dass ihr als Eltern entspannt und zuverlässig und warm seid, dann bleibt auch das Kind eher gelassen, komme, was wolle.

  • Du gehst nicht auf Klassenfahrt. Punkt. Sollen sie dir einen Vermerk in der Dienstakte machen, wenn‘s sein muss.


    Es wird sich wohl ein/e andere/r Kollege/-in finden, der die Klasse unterrichtet und einspringen kann?

  • Ich habe meinen Sohn letztes Mal mitgenommen. (Hatte kurzfristig eine 1.-4. Klasse uebernommen...und damit auch die geplante Klassenfahrt.) Das lief eigentlich problemlos. Er war 18 Monate alt.
    Meine Klasse fragt jetzt schon ob er denn naechsten Sommer wieder mit kommt. Er wird dann 2 1/2 sein.
    Wir waren schliesslich 4 Erwachsene und 20 Kinder.

  • Hm, ist immer ganz toll, wenn bei sowas dann die Kollegen einspringen müssen. Würde ich mich auch bedanken.

    Ja, meine Güte, ist dann halt so. Es wird auch Zeiten geben wo die TE dann mal für einen Kollegen/eine Kollegin einspringen muss.


    Ein Kollege von mir, meint im Februar auf Kur gehen zu müssen. Finde es auch ganz klasse, dass ich seinen Unterricht in der Abschlusslklasse solange übernehmen "darf". Nicht! Ist aber halt so. Und es gab wie gesagt auch schon einmal Fälle wo man für mich einspringen musste... Irgendwann gleicht sich das doch wieder aus.


    Man darf halt nur nicht anfangen den heiligen Samariter zu spielen und sich ausnutzen lassen...

  • Ja, meine Güte, ist dann halt so. Es wird auch Zeiten geben wo die TE dann mal für einen Kollegen/eine Kollegin einspringen muss.
    Ein Kollege von mir, meint im Februar auf Kur gehen zu müssen. Finde es auch ganz klasse, dass ich seinen Unterricht in der Abschlusslklasse solange übernehmen "darf". Nicht! Ist aber halt so. Und es gab wie gesagt auch schon einmal Fälle wo man für mich einspringen musste... Irgendwann gleicht sich das doch wieder aus.


    Man darf halt nur nicht anfangen den heiligen Samariter zu spielen und sich ausnutzen lassen...

    Ich denke aber eine Kur oder eine Klassenfahrtsvertretung, weil evtl. und vielleicht das dem Kind nicht gut bekommt ist doch ein deutlicher Unterschied! Ich sehe das auch so, ich würde mich mit der Begründung und dem Alter des Kindes bedanken, denn das hätte man sich früher überlegen können.

  • Kannst du bis zur Klassenfahrt mal versuchen eine Nacht bei einer Freundin in der Nähe zu schlafen, wenn das klappt mal 2, .... Dann gewöhnt sich das Kind vielleicht daran, dass du auch mal nachts weg bist? Und wenn du erstmal in der Nähe bist und jederzeit zurück kannst ist es für dich vom Gefühl vielleicht auch leichter....

  • Ich sehe bei euch nur zwei Möglichkeiten (denn die Kleine ein halbes Jahr lang drauf vorzubereiten, dass Mama weg ist, mit dem damit verbundenen Stress für alle Seiten würde ich mir ehrlich gesagt ersparen).


    Entweder du fährst nicht - da fände ich durchaus vertretbar und wer dafür kein Verständnis hat, kann dir auch egal sein.


    Oder du nimmst das Kind mit, nimmst aber auch zusätzlich noch eine "Babysitterin" mit. Eine Studentin oder so, jemand, der sich tagsüber um das Kind kümmert, damit du den Kopf für deine Fünftklässler frei hat. Nachts kann sie dann bei dir im Bett schlafen und keiner stresst sich.



    Denn man muss schon auch bedenken, bei all den Tipps wie kalter Entzug / einfach fahren / kein Kontakt etc., sowas belastet das Kind UND auch die Mutter. Ich hätte mich nicht wohlgefühlt sechs Tage lang mit fremden Kindern in dem Wissen, dass mein eigenes Kind daheim leidet.
    Von daher würde ich nicht fahren, oder mit Kind fahren.

  • Ich denke aber eine Kur oder eine Klassenfahrtsvertretung, weil evtl. und vielleicht das dem Kind nicht gut bekommt ist doch ein deutlicher Unterschied! Ich sehe das auch so, ich würde mich mit der Begründung und dem Alter des Kindes bedanken, denn das hätte man sich früher überlegen können.

    Es ist vollkommen egal, warum man nicht auf Klassenfahrt gehen kann. Wenn es nicht geht, geht es nicht! Das hat die SL meines Erachtens auch gar nicht zu interessieren... Als ich anfing hatten wir an der Schule noch einen Kollegen, der aus Prinzip einfach nicht auf Klassenfahrt ging. Ohne große Begründung. Seine Klasse blieb da, alle anderen Parallelklassen fuhren. Pech gehabt.


    Ungeschickt ist es natürlich, wenn man sich eine Klassenleitung "wünscht" und dann nicht fahren kann. Andererseits ist man nun auch kein Hellseher und hätte die Situation mit der Tochter voraussehen können.


    Ich gehe sehr gerne auf Klassenfahrt und biete jedes Jahr eine Studienfahrt an. Solange unsere Hunde jung und fit sind, mache ich das gerne. Da schaut mein Mann ob er die Woche mehr Home Office machen kann oder ähnliches. Der erwachsene Hund war als auch schon in Betreuung... Aber wenn die Hunde mal alt (und vielleicht krank) sind, da fahre ich nicht in aller Seelenruhe eine Woche auf Klassenfahrt. Was die Kollegen davon halten, ist mir Schnurz. Ich mache das vor der Schulleitung immer ganz deutlich, was ich bereit bin zu leisten und was nicht und bisher gab es da nie ein Problem. Klassenleitung prinzipiell gerne, nur halt dann ohne Klassenfahrt. Wenn sie mir dann doch eine Klassenleitung geben, wissen sie Bescheid.

  • "Kalter Entzug"... "Muss sie halt durch"... Manchmal frage ich mich, ob hier irgendjemand tatsächlich Kinder erzieht oder nur "Dinge". Jedes Kind ist anders und man hat gefälligst auf die Bedürfnisse einzugehen.


    Zum Thema: Ich wäre an der Stelle stumpf und würde schauen, dass ich zuhause bleiben kann. Meine Kinder wären mir in diesem Fall um Welten wichtiger als irgendeine berufliche Tätigkeit mit Mehrarbeit, die nicht mal zusätzlich vergütet wird. Es könnte eventuell sogar recht einfach sein: Hast du eine Kostenübernahmebescheinigung der Schule für die Klassenfahrt? Wenn die nicht vorliegt, musst du gar nichts machen - selbst ne Klassenfahrt bezahlen ist nämlich bedauerlicherweise üblich, aber nicht zulässig. Der Topf für Klassenfahrten ist nämlich immer viel zu klein.


    Bleib zuhause, kümmere dich um dein Kind wie du und das Kind es braucht.

  • Wie viele Begleitpersonen kommen denn noch mit?


    Vielleicht kannst du ja Papa und Kind mitnehmen, das haben schon Kollegen gemacht, dann ist es ganz entspannt. Papa kümmert sich um die Kleine und ihr seid zusammen. Hätte mein Mann allerdings nieee gemacht.

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