Referendar unterstützen im UB

  • Guten Abend, als Neuling habe ich gleich eine Frage :-)


    In Politik/Wirtschaft habe ich seit über einem Jahr einen pfiffigen Referendar an meiner Seite. Alles läuft supi ;-)


    Er hat nun für seinen 4. UB die Idee, dass er eine Collagensammlung der SuS - Oberstufe Erzieherklasse (jeder der Schüler erstellt nach den Weihnachtsferien eine solche, zum Abschluss des Themas "Staatsformen) - nutzt und im UB die Unterstufenklasse (bei dieser hospitiert der Ref.) einlädt und sozusagen einen erweiterten "Galeriegang" durchführt.


    Vorab möchte er sich mit den Klassen "Reflexionsfragen" überlegen, zum einen um die eigene Arbeit zu hinterfragen und darzustellen. Zum anderen, wie hat der Unterstufen Schüler, das Angebot wahrgenommen.
    So seine groben ersten Vorstellungen :D
    Jetzt fragte er mich, war ich von einem UB in dieser Form halte? Ganz allgemein... Ich kenne natürlich die Fachseminarleitung nur aus den ersten Besuchen und kann dies darüber nicht erschließen.


    Was haltet Ihr von solch einer Form des UBs; natürlich mit einem konrekten Unterrichtsstunden-Ziel für eine/zwei Klassen, dies setze ich voraus ;)

    "Alles wird gut..., sprach die Kuh und aß genüsslich weiter Gras" :)

  • ...ohne das ziel zu kennen kann wohl niemand die methodik oder didaktik der stunde sinnvoll beurteilen, oder? alles muss zum ziel passen. das ist der zentrale beurteilungsmaßstab, denn das ziel sollte ja besonders gut erreicht werden. wozu denn die zweite klasse? das wäre mir persönlich zuviel risiko, doppelt soviele unbekannte wie zwingend nötig (da doppelte sus-zahl), kann aber natrülich ganz supi sein, je nach beurteilendem/klassen/refi...

  • Wenn der Refi gut ist und die Situation bei allen Unwägbarkeiten im Griff hat: warum nicht? Ich find's mutig und ne tolle Idee. Gute Reflexion und Zielerreichung vorausgesetzt.

  • Es gibt wohl Leute, die immer schauen, was der Fachleiter "will", daher auch vor den Examina das alberne Gefrage nach den Fremdprüfern.

    Da wir alle das System durchlebt haben, werden wohl viele den (vielleicht richtigen) Eindruck gewonnen haben, dass dieses undurchschaubare und kaum nachvollziehbare System der UBs und UPPs auch darauf basieren könnte, was der oder diejenige Fachleiter/-in gut finden oder nicht. Insofern ist diese Frage mehr als berechtigt.

  • Es gibt wohl Leute, die immer schauen, was der Fachleiter "will", daher auch vor den Examina das alberne Gefrage nach den Fremdprüfern.

    Das hat mich auch sehr genervt in manchen Facebook-Gruppen vor der UPP. Mir war es lieb nichts zu wissen über die Prüfer.




    Zum Thema:
    Es kommt noch ein bisschen auf die Klassenstärken an. Wenn da 60 Schüler rumwuseln könnte es etwas ausarten.
    Die Idee finde ich klasse und sehr innovativ.
    Reflexion der Methode wäre da ziemlich wichtig, getrennt für beide Zielgruppen. Auch so etwas darf ja Ziel sein.


  • Hallo Magda_T,


    ich finde es gut, dass sich dein Referendar etwas deutlich außer der Reihe zutraut. Das spricht dafür, dass er bislang von der Ausbildungsseite überwiegend positiv bestärkt wurde und über eine ausgeprägte Selbstwirksamkeit verfügt. Natürlich sollte dein Reffi mit seinen Ausbildern diesbezüglich Rücksprache halten, aber das wird er ja ohnehin wahrscheinlich sowieso tun.


    Ob es jetzt strategisch unbedingt optimal ist, einen UB zu inszenieren, der in dieser Form eher keine Übung für die Lehrproben sein kann, ist eine andere Frage. Bei uns dienen die letzten UBs überwiegend dazu, sich gezielt auf die Lehrproben vorzubereiten. Solche Sachen werden dann eher im Rahmen der "Doku" bzw. Hausarbeit durchgeführt. Ich drücke deinem Reffi aber natürlich die Daumen!


    der Buntflieger

  • Ob es jetzt strategisch unbedingt optimal ist, einen UB zu inszenieren, der in dieser Form eher keine Übung für die Lehrproben sein kann, ist eine andere Frage. Bei uns dienen die letzten UBs überwiegend dazu, sich gezielt auf die Lehrproben vorzubereiten. Solche Sachen werden dann eher im Rahmen der "Doku" bzw. Hausarbeit durchgeführt. Ich drücke deinem Reffi aber natürlich die Daumen!


    Da die Themenerstellerin aus NRW kommt, zählt dieser UB zur Note des Seminars. In NRW gibt es keine Doku / Hausarbeit, sondern "nur" 5 UBs pro Fach, die bewertet werden und zur Vornote (zählt 25%) gehören.

  • Falls es in NRW nicht grundsätzlich anders ist als in Hessen, kann er sich als Berufler nach dem Ref doch sowieso die Stelle aussuchen, also kann er auch was ausprobieren und Spaß haben ;)

  • Wenn der Refi gut ist und die Situation bei allen Unwägbarkeiten im Griff hat: warum nicht? Ich find's mutig und ne tolle Idee. Gute Reflexion und Zielerreichung vorausgesetzt.

    ich finde es gut, dass sich dein Referendar etwas deutlich außer der Reihe zutraut. Das spricht dafür, dass er bislang von der Ausbildungsseite überwiegend positiv bestärkt wurde und über eine ausgeprägte Selbstwirksamkeit verfügt. Natürlich sollte dein Reffi mit seinen Ausbildern diesbezüglich Rücksprache halten, aber das wird er ja ohnehin wahrscheinlich sowieso tun.

    Genau ;-) so sehe ich das auch! Mutig ist es, aber eine gute und mal innovative Idee - warum 0815-Wege gehen! Den SuS bleibt so eine Aktion eher im Gedächnis - vorausgesetzt natürlich sein Lernziel ist mit der Durchführung kompatibel!!!



    Ob es jetzt strategisch unbedingt optimal ist, einen UB zu inszenieren, der in dieser Form eher keine Übung für die Lehrproben sein kann, ist eine andere Frage. Bei uns dienen die letzten UBs überwiegend dazu, sich gezielt auf die Lehrproben vorzubereiten.

    Bisher hat er sich wirklich gut bewährt und somit denke ich, setzt er in diesem Fach noch etwas drauf - was seinen Eindruck sichert!


    Reflexion der Methode wäre da ziemlich wichtig, getrennt für beide Zielgruppen. Auch so etwas darf ja Ziel sein.

    ;) Darüber habe ich nicht umgehend nachgedacht - wäre natürlich auch ein sinnvolles Ziel => "Reflexion"; dies müssen die Erzieher ´eh andauernd in der Praxis durchführen!



    Super, dass mein eigene Meinung durch Euren Tenor bestätigt wurde!

    "Alles wird gut..., sprach die Kuh und aß genüsslich weiter Gras" :)

  • hängt euch nicht an der Methode auf, es geht um Staatsformen (oder was auch immer). Die Reflexion bezieht sich aufs Unterrichtsziel! wenn nachher alle durchs Zimmer laufen und über Galerierundgänge philosophieren, ist er durchgefallen.

  • Wenn ich Post 9 richtig verstehe, dann handelt es sich um eine Prüfungsleistung, da diese in die Vornote eingeht.
    Ist es nach Eurer Prüfungsordnung zulässig, dass sich andere Personen die Gedanken des Prüflings machen?


    Bei uns wäre das, ich sage es mal vorsichtig, keine gute Idee, das an die große Glocke zu hängen.

  • Dass man sich mit dem Ausbildungslehrer abspricht, ist durchaus Usus. Manche tun das genauer, manche nur grob. Wenn der Ausbildungslehrer dann so einen Thread hier startet, kann der Reffi da wenig für. Von daher ist es vllt. nicht optimal, aber bei nicht ganz depperten Fachleitern wohl auch kein Weltuntergang.


    Ich finde auch, dass das - wenn es zu einem brauchbaren Ergebnis führt - eine coole Stunde für alle Beteiligten werden KÖNNTE, eben weil es von der Norm abweicht und daher sicher die Behaltensleistung fördern könnte. Natürlich muss da ein greifbares Lernziel am Ende der Stunde stehen und die Stunde dann auch echt gut durchorganisiert sein. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
    Spontan sehe ich dreiProbleme an der Methode selbst:
    a) Wo soll das stattfinden? Also: Ist die Räumlichkeit groß genug für ca.60 SuS, ohne dass es nur gedrängel und Chaos gibt?
    b) hat die Sek1-Klasse denn in der UB-Stunde Zeit? Da müsste man vermutlich Stunden tauschen, um so ein Projekt ohne Unterrichtsausfall zu provozieren zu ermöglichen. Dass es das wert ist, müsste man natürlich mit dem tollen Lernziel rechtfertigen (was aber vermutlich gehen könnte)
    c) Wenn beide Klassen ein Lernziel haben für die Stunde, wie will der Reffi zeigen, dass sie es beide erreicht haben? Er kann doch nur mit einer Klasse gleichzeitig arbeiten. Wäre es für den Fachleiter okay, wenn die eine Klasse kurz für den Galeriegang da wäre, dann aber mit Lehrer xyz verschwindet? Meine Fachleiter hätten mich dafür einen Kopf kleiner gemacht, weil ich ja zeigen muss, dass das Lernziel erreicht wurde.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • hier ist es völlig normal, dass sich der refi mit betreuungslehrern abspricht vor den lehrproben. es gibt auch seminarlehrer, die im vorfeld beraten, andere tun das gar nicht. und mit anderen menschen darf man natürlich zusammen ideen sammeln, auswerten, planen... warum auch nicht? nur den entwurf muss man dann selbst schreiben und die stunde selbst halten und selbst reflektieren. ich weiß doch als bewertende person, was für hilfen ich in welcher form gegeben habe oder auch nicht. das passt dann schon.

  • a) Wo soll das stattfinden? Also: Ist die Räumlichkeit groß genug für ca.60 SuS, ohne dass es nur gedrängel und Chaos gibt?
    b) hat die Sek1-Klasse denn in der UB-Stunde Zeit? Da müsste man vermutlich Stunden tauschen, um so ein Projekt ohne Unterrichtsausfall zu provozieren zu ermöglichen. Dass es das wert ist, müsste man natürlich mit dem tollen Lernziel rechtfertigen (was aber vermutlich gehen könnte)
    c) Wenn beide Klassen ein Lernziel haben für die Stunde, wie will der Reffi zeigen, dass sie es beide erreicht haben? Er kann doch nur mit einer Klasse gleichzeitig arbeiten. Wäre es für den Fachleiter okay, wenn die eine Klasse kurz für den Galeriegang da wäre, dann aber mit Lehrer xyz verschwindet? Meine Fachleiter hätten mich dafür einen Kopf kleiner gemacht, weil ich ja zeigen muss, dass das Lernziel erreicht wurde.

    Deine Anregungen sind wirklich plausibel!
    zu a) Denke, da könnte man schon passend organisieren! Eine Form des Forums/Aula vielleicht, wo jeder präsentierende Schüler seinen eigenen Tisch aus dem Klassenzimmer nutzt. So hat dies zumidnest unser letzter Ref. auch einmal durchgeführt!
    zu b) Getauscht werden muss bei uns fast immer für einen UB, da die Seminarleiter meist ein sehr enges Zeitfenster haben
    zu c) Ich würde dem Referendar raten, dass er nur eine der beiden Klassen für sein Lernziel ansetzen soll. Seinen Entwurf bzw. seinen UB zeigt er ja grundsätzlich nur in einer Klasse ;-) Die Besuchsklasse ist dann eher eine "genutzte(s) Mittel/Methode" die zweckdienlich sein sollte. Aber da hat er sich dann Gedanken drüber zu machen :-)


    Bei mir im OBAS und auch bei allen Referendaren die ich kannte - kenne - und wohl kennen werde ist es normal sich "Beistand" zu holen!
    Da ist mein Gesuche nach Eindrücken hier im Form noch harmlos :D

    "Alles wird gut..., sprach die Kuh und aß genüsslich weiter Gras" :)

  • zu c) Ich würde dem Referendar raten, dass er nur eine der beiden Klassen für sein Lernziel ansetzen soll. Seinen Entwurf bzw. seinen UB zeigt er ja grundsätzlich nur in einer Klasse ;-) Die Besuchsklasse ist dann eher eine "genutzte(s) Mittel/Methode" die zweckdienlich sein sollte. Aber da hat er sich dann Gedanken drüber zu machen :-)

    Der Besuch muss dann wirklich sinnvoll begründet werden - sonst kann ganz leicht argumentiert werden, dass es ohne die zweite Klasse genauso gut funktioniert hätte.


    Aber das muss sich dann - wie du sagst - der Ref selbst überlegen. :)

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

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