Klassenarbeit - Nachschreibtermin ankündigen?

  • Hallo,
    ich habe mal wieder eine Frage als Mutter, die Antwort dürfte aber für Lehrkräfte genau so interessant sein. Ich finde nichts konkretes in den Bestimmungen.


    Situation:
    NRW, Klassenarbeit im Hauptfach am Gymnasium, SEK I, Nachschreibtermin
    Der eigentliche Termin vor den Ferien konnte wg. Krankheit nicht wahrgenommen werden. DAS nachgeschrieben wird, ist klar. Meine Tochter musste die Klassenarbeit allerdings ohne Ankündigung direkt am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien nachschreiben. Sie hatte nicht einmal die Möglichkeit, wenigstens in der Pause vorher noch mal ins Heft zu schauen. Ich finde das eigentlich unfair und ich frage mich, ob das überhaupt so zulässig ist?


    Frage:
    Muss der Nachschreibtermin einer Klassenarbeit vorher angekündigt werden? Ggf. wie lange vorher?


    Danke.

  • Hatte deine Tochter nicht zwei Wochen länger Zeit als der Rest der Klasse für die Vorbereitung? ;)


    bei uns gibt es einmal pro Woche einen Nachschreibtermin. Jeder Schüler, der eine Arbeit versäumt hat, weiß, dass er dann dran ist mit Nachschreiben.
    Ich persönlich sage den jüngeren Schülern sicherheitshalber noch mal Bescheid, und wenn es einen Tag vorher ist.
    Ob es dazu eine Verpflichtung der Lehrer gibt, ob es dazu rechtliche Vorgaben gibt... das weiß ich gar nicht.


    Kann ich mir nicht wirklich vorstellen, aber ich lasse mich gerne eines anderen belehren ;)

  • Zitat

    Hatte deine Tochter nicht zwei Wochen länger Zeit als der Rest der Klasse für die Vorbereitung?

    Ja, das ist schon richtig. Das ändert meiner Meinung nach aber nicht wirklich etwas am Sachverhalt. Man muss ja z.B. auch berücksichtigen, dass es in den besagten vergangenen 2 Wochen keinen Unterricht in diesem Fach gegeben hat (Fremdsprache). Und es geht um eine 6. Klasse, also noch die Kleinen...

  • Man muss ja z.B. auch berücksichtigen, dass es in den besagten vergangenen 2 Wochen keinen Unterricht in diesem Fach gegeben hat (Fremdsprache).

    der Stoff der Nachschreibarbeit ist aber doch derselbe wie bei der Originalarbeit, oder nicht?


    dann müsste doch ein ehemals krankes Kind ganz normal auf dem Laufenden sein plus der verlängerten Übungszeit.
    Es sei denn, deine Tochter war die ganzen Ferien über so krank, dass sie nicht hat lernen können. Das ist natürlich ein anderer Sachverhalt.

  • Wenn es keinen Unterricht gab, ist es doch kein Problem.
    1. ist also kein neuer Stoff hinzugekommen.
    2. Ist der Nachschreibe-Termin damit quasi direkt im Anschluss der nächstgelegene Termin für das Nachschreiben gewesen.


    Kl.gr.Frosch

  • Zitat

    das sollten viel mehr Kollegen forcieren

    Warum?


    Muss man sich mal wieder als "knallharter Typ" profilieren?


    Also mal ehrlich. Dass das Kind zwei Wochen länger Zeit hatte zum Lernen, ist unstrittig. Dass die Klassenarbeit generell nach geschrieben werden muss, auch. Aber das ist doch nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist die Art und Weise des Umgangs mit den Schülern. Ich gelte bei den Schülern wohl auch als strenge Lehrerin, die viel fordert. Aber mir ist immer auch Fairness wichtig. Und bei den Kleinen (5. und 6. Klassen) ist das sowieso noch mal ein anderer Schuh.


    Aber darum geht es eigentlich nicht. Die Kernfrage ist, ob es dazu irgendwelche Regelungen gibt.

  • das ist absolut zulässig und die "Absprachen" à la "oh, du bist wieder da, morgen schreibst du nach, passt es dir?" sind nur (manchmal) doofe Kulanz. Sobald das Kind wieder da ist, darf es nachschreiben.
    Unserem Verständnis der Richtlinien nach gelten auch nicht die Regelungen der maximalen Anzahl an Klassenarbeiten oder Nachmittagsverbot. In einigen durchaus begründeten Fällen mussten wir leider darauf zurückgreifen (wenn das Kind nur noch sporadisch kommt, das Fach meidet, usw...)

  • Zitat

    Es werden ja noch genug weitere Arbeiten geschrieben.


    Bis zu den Zeugnissen? Nein. Keine mehr. Und insgesamt im Halbjahr 3 Stück. Finde ich jetzt nicht eben viel, bezüglich der Notengebung. Wer 1 Arbeit in den Sand setzt, hat im Prinzip 1/3 des gesamten Halbjahres in den Sand gesetzt. Die Auswirkungen sind also vergleichsweise groß.

  • Ich mache es in der Grundschule nicht, also am 1. Tag nachschreiben lassen, den man wieder da ist. Am 1. Tag bespreche ich mit dem Kind wann und ob nachgeschrieben wird. Aber das ist nur meine Meinung.


    Was ich rechtlich finde:
    "Schriftliche Klassenarbeiten sind, soweit möglich, gleichmäßig auf die Schulhalbjahre zu verteilen, vorher rechtzeitig anzukündigen, in einem Zeitraum von maximal drei Wochen zu korrigieren und zu benoten, zurückzugeben und zu besprechen. Vor der Rückgabe und Besprechung darf in demselben Fach keine neue Klassenarbeit geschrieben werden. Klassenarbeiten dürfen nicht am Nachmittag geschrieben werden." https://www.schulministerium.n…lassenarbeiten/index.html



    Nun ist eine Nachschreibearbeit auch eine schriftliche Klassenarbeit.


    Hier https://www.focus.de/familie/s…schreiben_id_2524966.html steht dass es nicht angekündigt werden muss, allerdings weiß ich nicht woher die die Info haben.



    LG Anja

  • Was ist denn daran unfair, wenn man in der ersten möglichen Stunde nachschreibt? Unfair wäre es den anderen gegenüber, wenn sie noch mehr Zeit bekommen würde.


    Ich als Mutter hätte auch gesagt: Bereite Dich vorsichtshalber vor; kann sein, dass Du nachschreibst.

  • Bis zu den Zeugnissen? Nein. Keine mehr. Und insgesamt im Halbjahr 3 Stück. Finde ich jetzt nicht eben viel, bezüglich der Notengebung. Wer 1 Arbeit in den Sand setzt, hat im Prinzip 1/3 des gesamten Halbjahres in den Sand gesetzt. Die Auswirkungen sind also vergleichsweise groß.

    Wohl eher 1/6, denn 50% zählt in NRW ja auch noch die Somi. Zumal es sich um das Halbjahreszeugnis der 6. Klasse handelt. Da muss man auch mal relativieren.

  • Die Nachschreibearbeit ist eine Klassenarbeit - sicher. Aber diese Arbeit war ja schon angekündigt.
    "Kinder, heute ist Montag - nächsten Montag schreiben wir die nächste Arbeit. Thema ist die schriftliche Multiplikation und schriftliche Division. Alles klar? Ihr wisst, was ihr üben könnt. Hier sind auch noch Übungsblätter und wir werden es in dieser Woche vor der Arbeit wiederholen."
    Der Zeitpunkt und das Thema sind bekannt. Wenn jemand fehlt wird zum nächstmöglichen Termin nachgeschrieben - die Ankündigung gab es schließlich schon. Alles paletti.


    kl. gr. frosch

  • An unserer Schule wird so schnell wie möglich nachgeschrieben. Das ist üblicherweise der Tag an dem das betreffende Kind wieder da ist. Ausnahme ist nur, wenn an diesem Tag schon eine angekündigte Arbeit geschrieben wird.


    Wenn es dann doch dazu kommen sollte, dass nicht sofort nachgeschrieben werden kann, dann wird der Stoff, der im Fach bis zum Termin dazu kommt mit reingepackt. Macht zugegebenermaßen nicht jeder. Ist aber erlaubt.


    Das Argument ist folgendes:

    Unfair wäre es den anderen gegenüber, wenn sie noch mehr Zeit bekommen würde.

    Da es sich bei uns um eine Sekundarstufe handelt und nicht um eine Grundschule finde ich das ganz persönlich das nicht unfair.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Bis zu den Zeugnissen? Nein. Keine mehr. Und insgesamt im Halbjahr 3 Stück. Finde ich jetzt nicht eben viel, bezüglich der Notengebung. Wer 1 Arbeit in den Sand setzt, hat im Prinzip 1/3 des gesamten Halbjahres in den Sand gesetzt. Die Auswirkungen sind also vergleichsweise groß.

    Du findest drei Arbeiten pro Halbjahr nicht viel? Man hat doch so schön zwischen den Arbeiten kaum Zeit neue Inhalte durchzuarbeiten. Mal ganz davon abgesehen, dass das im Jahr schon in einer Klasse schnell 180 Korrekturen sind. Da du ja von NRW schreibst: Die Klassenarbeiten machen ja nur 50% der Note aus. Ergo macht die eine Arbeit 1/6 der Note aus (übrigens einer Halbjahresnote in der sechsten Klasse). Zusätzlich sei auch noch einmal daran erinnert, dass Noten zum Glück kein arithmetisches Mittel sind, sondern wine pädagogische Entscheidung. Alles vorher zwei und eine Arbeit dann versemmelt führt also vll. auch zu genau gar keinen negativen Folgen. Versteh mich nicht falsch, ich kann den Ärger verstehen und versuche auch derartige Situationen zu vermeiden, aber man sollte das Problem nicht größer machen als es ist.
    Ich sorge übrigens vor, indem ich alle SuS zu Beginn des Schuljahres über die "unmittelbares Nachschreiben"-Regelung informiere...


    P.S.: Dieses Mal mal vom Handy. Man sehe mir Fehlerchen nach ;)


    Edit: State_of_Trance war viel schneller

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Nachdem ja Ferien waren, finde ich das schon okay. Nur, wie soll man sich auf eine Klassenarbeit vorbereiten, wenn man mit Fieber im Bett liegt und dann einigermaßen gesund wieder in die Schule geht? Wenn ich das wüsste, dass mein Kind gleich am ersten Tag der Gesundung eine Arbeit nachschreiben muss, auf die es sich wahrscheinlich nicht vorbereiten konnte, würde ich es im Zweifelsfall noch einen Tag länger zu Hause lassen zum Lernen, bzw. ich würde schauen, ob das Fach an diesem Tag auf dem Stundenplan steht.

  • @lamaison
    Dass sich das Kind nicht vorbereiten konnte, ist so nicht richtig. Wenn das Kind sich auf den regulären Termin für die KA vorbereitet hat und dann plötzlich krank war, sollte der Stoff ja nicht sofort wieder weg sein.
    Wenn Du Dein Kind dann extra nochmal zum Lernen zu Hause lässt, dann ist das ja eher ein Zeichen für vorherige nicht adäquate Vorbereitung auf die Arbeit.


    Rechtlich gesehen muss ja noch nicht einmal ein Nachschreibetermin in der Sek I anberaumt werden. Das gilt nur für die Sek II.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Man kann auch länger krank sein, ohne schon gelernt zu haben. Also bei den Kleinen in der GS sage ich es immer, aber ich habe die ja auch den ganzen Tag und kann das besser einbeziehen. Klassenarbeiten nach den Ferien sind bei uns in der GS verboten, genauso montags. In den weiterführenden Schulen aber nicht.


    Klassenarbeiten kündige ich sowieso nur in Klasse 3 und 4 an. In Klasse 1 und 2 nicht. Den Nachschreibetermin sage ich aber trotzdem, weil die dann meistens länger gefehlt haben und wir schon wieder bei einem anderen Thema sind. Ob sie überhaupt lernen? Jedenfalls sind sie mental vorbereitet.

  • Ich finde das vollkommen normal, was ich allerdings nicht normal finde, dass ein Kind, was in den 3 Wochen vor den Ferien (und auch einen teil von diesen) im KKH war am ersten Schultag gleich drei Arbeiten nachschreiben musste.

    Bis zu den Zeugnissen? Nein. Keine mehr. Und insgesamt im Halbjahr 3 Stück. Finde ich jetzt nicht eben viel, bezüglich der Notengebung. Wer 1 Arbeit in den Sand setzt, hat im Prinzip 1/3 des gesamten Halbjahres in den Sand gesetzt. Die Auswirkungen sind also vergleichsweise groß.

    Hier gibt es kaum ein Fach mit drei, hier sind es überall nur ein bis zwei, da ist dann eine schon wichtig.

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