Rechtschreibung im Lehrerforum


  • Ich denke da aber z.B. an Physik- und Mathematiklehrer oder Sport- und Geschichtslehrer (an weiterführenden Schulen hat man ja meistens 2 Fächer) und kann da diese deine Erwartungshaltung nicht ganz teilen, wenn man schon vor der Rechtschreibreform fertig wurde mit seiner Ausbildung.

    Bullshit. Wenn man nicht mit LRS geschlagen ist, sollte das jedem Menschen gelingen, der zwei Staatsexamen hat. Wenn man denn will. Wenn man nicht will, dann zeigt man damit eindeutig, dass einem an seinem Job (Lehrer) und der Aufgabe (Vorbildfunktion) nicht viel liegt. An demjenigen, der den Mist lesen muss, auch nicht. Das hat nichts damit zu tun, dass man schon älter ist oder Mathelehrer.

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

  • Die angebliche Schulrechtsverwirrung kann auch nur bestehen, wenn man sich nie die Mühe gemacht hat, sich auch nur ein bisschen einzuarbeiten. Das von dir angebrachte Urteil des Amtsgerichts war hanebüchener Unsinn und ist als genau das auch kassiert worden. Da gilt genau dasselbe wie für die Rechtschreibung: Mit zwei Staatsexamina kann man doch nicht zu blöd sein sich in die grundlegenden Gesetze und Verordnungen einzulesen...

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Ich hoffe doch, dass alle hier bereits die neuen Rechtschreibregeln aus der 27. Dudenauflage aus dem Jahr 2017 beherrschen... Wir haben schließlich alle zwei Staatsexamen :pfeifen:


    Mein Name ist Jazzy, ich bin Deutschlehrerin und ich gucke regelmäßig bei Unsicherheiten in den Duden :wink_1:

  • Bullshit ... dass einem an ... (Vorbildfunktion) nicht viel liegt....

    Apropos Vorbildfunktion.


    Na, dann haben wir ja nun die Gründe beisammen, @Susi Sonnenschein, warum deinem Eindruck nach hier so viele Rechtschreibfehler passieren. Die Leute haben entweder kein 1. und 2. Staatsexamen oder sie haben es und sind trotzdem ... ja, was? ... unfähig?


    Würde mich aber mal echt interessieren, inwieweit sich ein Mathematik-Lehramtsstudent im seiner Uni-Ausbildung vorm 1. oder dann im Referendariat vorm 2. Staatsexamen noch mit der Rechtschreibung befassen muss? Oder/Und müssen die bei Studienantritt auch einen Rechtschreibtest schreiben? (Wir mussten und einige ließen ihn von anderen mitschreiben [dürfte ja verjährt sein inzwischen].)


    Naja, wer meint, hier mit seiner "Kollegen-Schelte" etwas Sinnvolles zu erreichen, muss es halt tun. Offensichtlich ist es ja nicht so, dass hier alle trotz 1. und 2. Staatsexamen die aktuelle Rechtschreibung beherrschen bzw. beherzigen. Scheint also doch eher nichts damit zu tun zu haben. Ich halte das Meiste einfach für Tippfehler und schaue in der Regel drüber weg.


    (Manchmal ist leider die Bearbeitungsfunktion auch schon ausgeschaltet, wenn man es bemerkt. Soll man jedes Mal die Moderatoren anschreiben und um Korrektur bitten? Ein vernünftiger Umgangston trotz Anonymität scheint mir wichtiger! Stichwort Vorbildfunktion.)

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Die angebliche Schulrechtsverwirrung kann auch nur bestehen, wenn man sich nie die Mühe gemacht hat, sich auch nur ein bisschen einzuarbeiten. Das von dir angebrachte Urteil des Amtsgerichts war hanebüchener Unsinn und ist als genau das auch kassiert worden. Da gilt genau dasselbe wie für die Rechtschreibung: Mit zwei Staatsexamina kann man doch nicht zu blöd sein sich in die grundlegenden Gesetze und Verordnungen einzulesen...


    Ok, sag das bitte den anderen - aber das hast ja hiermit getan. :-)

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • @ Conni


    Meinst du tatsächlich, dass es an den Grundschullehrern liegt????? Das finde ich ziemlich abwertend nicht nur meiner Arbeit gegenüber.
    Ich arbeite jetzt schon sehr viele Jahre als Grundschullehrer und muss auch feststellen, dass die Schüler immer mehr Schwierigkeiten im Bereich der Rechtschreibung haben, aber ich überlege, ob dies nicht auch daran liegen könnte, dass die Kinder immer häufiger am Handy sind, weniger lesen/ vorgelesen bekommen und auch daheim weniger Eltern ( Zeitung) lesen. Gerade in Ba- Wü wurde nach den letzten VERA Ergebnissen ein Fass geöffnet, bei dem gefühlt die Grundschulkollegen ziemlich eins auf den Deckel bekommen haben, aber das kann ja auch nicht die Lösung sein?

    am ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das ende (oscar wilde)

  • @ Conni


    Meinst du tatsächlich, dass es an den Grundschullehrern liegt????? Das finde ich ziemlich abwertend nicht nur meiner Arbeit gegenüber.
    Ich arbeite jetzt schon sehr viele Jahre als Grundschullehrer und muss auch feststellen, dass die Schüler immer mehr Schwierigkeiten im Bereich der Rechtschreibung haben, aber ich überlege, ob dies nicht auch daran liegen könnte, dass die Kinder immer häufiger am Handy sind, weniger lesen/ vorgelesen bekommen und auch daheim weniger Eltern ( Zeitung) lesen. Gerade in Ba- Wü wurde nach den letzten VERA Ergebnissen ein Fass geöffnet, bei dem gefühlt die Grundschulkollegen ziemlich eins auf den Deckel bekommen haben, aber das kann ja auch nicht die Lösung sein?

    Ich vermute mal Conny bezieht sich auf die Diskussion in diesem Thread:
    Rund 50 Prozent LRS - da stimmt doch was nicht!

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • @ Conni


    Meinst du tatsächlich, dass es an den Grundschullehrern liegt?????

    Schau mal nach, was SCNR heißt. Und Conni ist selbst Grundschullehrerin, der Kommentar hat eine etwas längere Historie ;)

  • In meinem Eröffnungspost ging es übrigens nicht um übersehene Flüchtigkeitsfehler.
    Wer den Post richtig liest, sieht das.


    Das könnte uns übrigens zum nächsten Thema führen....
    Wollen wir ein wenig über die fehlende Lesekompetenz von Lehrern diskutieren?!
    :klatsch:

  • ...Mit zwei Staatsexamina kann man doch nicht zu blöd sein sich in die grundlegenden Gesetze und Verordnungen einzulesen...

    mir ist die Bedeutung des ganzen Paragraphengedöns auch erst hier im Forum klar geworden, lange nach dem 2. Stex.


    Wenn ich jetzt im Kollegium auf Vorschriften verweise, werd ich immer nur bemitleidenswert angeguckt, am Ende macht trotzdem jeder, was aufgetragen wurde. Schimpfend und jammernd natürlich, aber es wird gemacht. Weil der Chef hat's gesagt!


    Und wenn man doch heimlich anfängt nachzudenken und aus lauter Angst vor einer Rüge trotzdem spurt, dann hat man zumindest noch die Rauchereckenkollegen, mit denen man über die Chefetage ablästern kann.

  • Ich vermute mal Conny bezieht sich auf die Diskussion in diesem Thread:Rund 50 Prozent LRS - da stimmt doch was nicht!

    Vielen Dank für's Verlinken. Genau so ist es.
    @ritterein_rost
    Mich nervt das derzeitige Grundschullehrer-Bashing ("Schreiben nach Gehör", Eisenmann-live, VERA (nicht nur in BaWü, im verlinkten Thread stand ja Berlin zur Debatte), Kinder können nicht rechtschreiben, übt ihr nicht? etc. pp.) und die unreflektierte, reißerische Art, wie darüber berichtet wird und wie einige Kolleg/innen der Sekundarstufen das aufgreifen, ziemlich. Ich finde das abwertend. Wenn dann gleichzeitig darüber diskutiert wird, ob Lehrende der Sekundarstufe in der Lage sind, sich die aktuellen Rechtschreibregeln in zumindest groben Zügen anzueignen, frage ich mich, ob ich irgendwie im falschen Film bin.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Vielen Dank für's Verlinken. Genau so ist es.@ritterein_rost
    Mich nervt das derzeitige Grundschullehrer-Bashing ("Schreiben nach Gehör", Eisenmann-live, VERA (nicht nur in BaWü, im verlinkten Thread stand ja Berlin zur Debatte), Kinder können nicht rechtschreiben, übt ihr nicht? etc. pp.) und die unreflektierte, reißerische Art, wie darüber berichtet wird und wie einige Kolleg/innen der Sekundarstufen das aufgreifen, ziemlich. Ich finde das abwertend. Wenn dann gleichzeitig darüber diskutiert wird, ob Lehrende der Sekundarstufe in der Lage sind, sich die aktuellen Rechtschreibregeln in zumindest groben Zügen anzueignen, frage ich mich, ob ich irgendwie im falschen Film bin.


    Wobei ja genaugenommen NIEMAND in der anderen Diskussion sagte, @ritterin_rost, dass an Grundschulen nicht geübt wird, sondern dass vielfach Zeit zum Üben fehlt (u.a. weil wir mit so vielen anderen Dingen überfrachtet werden, an allen Schularten), heißt, es wurde gesagt, dass mehr Zeit zum Üben nötig wäre, die wir aber nicht haben.


    War das jetzt ein erster Beitrag zur Lesekompetenz, @Susi Sonnenschein? (Eine las nicht richtig und alle anderen "machten's nach"?!) ;-)

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

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  • In meinem Eröffnungspost ging es übrigens nicht um übersehene Flüchtigkeitsfehler.
    Wer den Post richtig liest, sieht das.


    Das könnte uns übrigens zum nächsten Thema führen....
    Wollen wir ein wenig über die fehlende Lesekompetenz von Lehrern diskutieren?!
    :klatsch:


    Gern. In deinem Eröffnungsbeitrag steht:


    ...
    Aber die Rechtschreibung einiger Kollegen hier im Forum geht mir
    allmählich gegen den Strich (nur Kleinbuchstaben, Verwechslung von
    das/dass, seit/seid, Satzschlangen ohne Punkt und Komma, ...)....


    Du nanntest zwar einige Beispiele für die Rechtschreibfehler, @Susi Sonnenschein, die dir auffallen, aber das können auch Tippfehler / Flüchtigkeitsfehler sein (seit/seid; das/dass ...). Insofern geht aus deinem Eröffnungsbeitrag nicht zwangsläufig hervor, dass du nur Fehler meinst, die keine Flüchtigkeitsfehler sind. Meist wird man schwer feststellen können, dass jemand bei einem Fehler nur einen Flüchtigkeitsfehler gemacht hat oder es einfach nicht besser wusste. Hier wurde mit 1. und 2. Staatsexamen argumentiert und diese Leute sollen nicht wissen, wann man "seit" und wann man "seid" schreibt, denn das sind ja nun nach deiner Meinung keine Flüchtigkeitsfehler, denn die meintest du ja nicht, aber seit/seid führtest du als Beispiel an für die Fehler, die du meinst. (fehlende Lesekompetenz oder unklare Aussage ???)


    Schön finde ich, dass du nun aber doch über Flüchtigkeitsfehler hinwegschauen willst, wie mehrere andere es auch vorschlugen.


    Was ist denn dann aber mit den Fehlern, die passieren, weil es jemand nicht besser weiß? Wie soll der sich mehr Mühe geben? Er/Sie weiß doch nicht, was er/sie falsch geschrieben hat (sonst wären es ja eher Flüchtigkeitsfehler, die du nicht meinst - abgesehen vielleicht von der konsequenten Kleinschreibung). Wir müssten es ihm also erst einmal sagen. Und dann soll der sich die Rechtschreibregeln im Duden nochmal durchlesen? Und einmal durchlesen reicht?


    Nebenbei: Ja, ich finde es auch besser, wenn Rechtschreibregeln beachtet werden und korrigiere Fehler immer, wenn ich sie bei mir sehe (und es Flüchtigkeitsfehler sind; von den anderen weiß ich ja nicht, dass es Fehler sind). Aber ich glaube, so schlecht bin ich nicht darin.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    3 Mal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

  • Aber ich glaube, so schlecht bin ich nicht darin.

    Dafür aber in gelingender Kommunikation.


    Ich wüsste, hätte ich aus zwei Kompetenzen zu wählen, welche mir wichtiger wäre.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • klingt tatsächlich interessant, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Was ist eure Lösung dafür?

    Es werden - falls möglich - die Untertests des Tests gemacht, die man bedenkenlos für den jeweiligen Schüler verwenden kann. Der Rest wohl hauptsächlich basiert auf dem verlangten Leistungsstand nach Lehrplan und dem tatsächlichen Können des Schülers. Beträgt der Lernrückstand ein Jahr, landet man ja tatsächlich schon im Bereich Lernen. Da die SuS bei uns bereits ein Jahr länger für die Grundstufe haben, ist ein Jahr Rückstand schon etwas augenfälliges. Die Einstufung basiert eben hauptsächlich auf dem Schulbericht.



    könnte es daran liegen, dass deine Leitung die aktuelle Rechtslage eben nicht auf dem Schirm hat, sondern alles macht, was irgendwer irgendwo sagt? Würde mich wundern, wenn sich die Vorschriften nicht landesweit änderten, sondern von einem Amt zum nächsten.

    Ne, das ist definitiv nicht so. Das würde nämlich auch bedeuten, dass die anderen Schulleiter der Förderschulen Hören dies auch nicht könnten. Die arbeiten eng zusammen und stehen größtenteils vor den gleichen Problemen. Wir sind tatsächlich bei ganz vielem in einem Graubereich. Meine Leitung wirkte heute in der Sitzung angegriffen, weil man einfach nicht mehr durchsteigen kann. Dann hast du die Absprachen mit dem Schulamt getroffen und es wird sich doch nicht dran gehalten. Unser Chef ist regelmäßig im KuMi und nimmt es wohl mit, dass wir so nicht richtig arbeitsfähig sind.


    In den Verordnungen steht in der Regel ja nur, dass etwas getan werden soll, aber selten genau wie. Wir sollen z.B. ein Gutachten schreiben und bekommen dazu die Unterlagen. Im Schulamtsbezirk A erhalten wir eine sortierte Akte mit einer Checkliste, was fällig ist und wo der Fall steht. Wir werden zum Förderausschuss oder einem runden Tisch eingeladen, weil es der vom Schulamt festgesetzte Ablauf so vorsieht. Aus dem Schulamtsbezirk B erhalten wir eine Sammlung loser Blätter, manchmal unvollständig. Ob wir zu einem Förderausschuss eingeladen werden, hängt vom Zufall ab. Aus einem Teil des Schulamtsbezirks C erhielten wir gar keinen Auftrag für ein Gutachten, weil uns das regionale Beratungszentrum trotz fehlender Sachkompetenz ihrerseits nicht einbeziehen wollten und sich selbst etwas hinwurschtelten. Von der Existenz dieser Fälle haben wir dann zum Teil erst Monate oder Jahre später erfahren, als es vor die Wand gefahren ist. Da hat's dann jetzt auch richtig auf Leitungsebene geknallt. Schulämter arbeiten sehr verschieden. Die meisten haben aber immer nur mit einem bestimmten Schulamt zu tun und wissen das dann nicht.


    Da wir eine zahlenmäßig überschaubare Schülerzahl landesweit haben, sind wir in aller Regel das letzte Glied. Es gibt in Hessen inklusive Schulbündnisse, in denen die Schulen der Region einen Kooperationsvertrag schließen, in dem auch Abläufe vereinbart werden. Wir als überregionales Beratungs- und Förderzentrum sind dort nicht beteiligt und haben entsprechend keine Kenntnis, wie man dort aufgestellt ist, wo wir eingebunden werden (sollen) oder wo man uns schlicht und ergreifend vergessen hat. Man muss uns im Konzept bedenken, aber wie und ob das tatsächlich greift, das bekommen wir erst hinterher raus.

  • Soweit die Theorie.


    (Und Deutschlehrer/in ist ja nun auch nicht jeder, oder?)

    du willst doch nicht ernsthaft rechtfertigen, dass ein Akademiker nicht in der Lage ist, mal ein paar Sätze fehlerfrei zu schreiben?
    Es ist anscheinend heute nicht nur Mode, sich damit zu brüsten, kein Mathe zu können, sondern auch noch keine Rechtschreibung. Was geht mir das auf den Nerv, wie viele sich mit „wer Fehler findet, darf sie behalten“ herausreden.

    Einmal editiert, zuletzt von Lisam () aus folgendem Grund: -zu- getilgt

  • @Frapper, wir sind gerade im OT-Bereich Schulrecht. Aber wenn deine SL zerfledderte Akten annimmt scheint mir das n bissel a hausgemachtes Problem.


    Ich tippe darauf, ohne alles einzeln lesen zu wollen, dass hier alles Wort für Wort drinsteht. Für die Formulare findet man extra pdf-Dateien. Einmal durchgestiegen wissen alle, was Sache ist. Und Förderschulen müssen die Regelschulen schon über die Verfahren aufklären, das wissen die im Normalfall nicht.



    http://www.rv.hessenrecht.hess…docid:7117318,12,20130516

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