Zweitstudium Lehramt- Eure Hilfe erbeten

  • "Das weiß ich doch, dass man die Kinder und Jugendlichen auch stärken muss, aber Lehrer loben eben oftmals nicht für Sachen, die für sie selbstverständlich sind."
    Mit dieser Einstellung solltest du keinen Fuß in berufsbildende schulen setzen.
    Ansonsten wirst du nach kürzester Zeit ausgebrannt und enttäuscht sein. Ich schätze, dass der pädagogische Anteil an berufsbildenden Schulen ähnlich hoch ist wie in der sekI. Je nach Schwerpunkt sitzen da fast ausschließlich sus, die durch alle schulischen Instanzen geflogen sind und kaum bis kein Vorwissen haben. Da kannst du froh sein, wenn sie a) überhaupt erscheinen und b) sich dabei einigermaßen sozialverträglich verhalten. Da sind dann 90% Beziehungsarbeit und 10% sowas ähnliches wie Wissensvermittlung. Und ja, ich habe auch eine Schülerin neulich überschwänglich gelobt, weil sie es das erste mal in diesem Halbjahr geschafft hat, weder rausgeschmissen zu werden noch sonst negativ aufzufallen. Ich habe sie noch nie so stolz und selbstbewusst gesehen wie über das Lob, dass sie mal positiv aufgefallen ist.
    Die Zeiten, dass Lehrer in erster Linie Wissen vermitteln, sind in weiten Teilen vorbei. An den meisten Tagen fühle ich mich als Berufskolleg'ler mehr wie ein Sozialarbeiter als wie ein Lehrer, weil die vielen wehwehchen der SuS unglaublich viel Raum einnehmen. Und nein, als selbstverständlich sehe ich gar nichts. Weder Anwesenheit, noch sozialverträglichkeit oder gar Körperpflege.


    In seinem ersten Beitrag schriebst du, dass die Kinder dich so lieb haben. Das ist ein schlechtes Motiv um Lehrer zu werden. Davon solltest du dich besser gänzlich frei machen.

  • Anbeieinige Vorurteile dazu, die Lehrer teilweise äußerten, teilweise beiKollegen über uns abließen:


    Die Lehrer über Schulsozialarbeiter:


    - Ich habe meinen Unterricht seit 20 Jahren ohne Sozialpädagogendurchgezogen. Wozu jetzt Schulsozialarbeiter?
    - Die spielen den ganzen Tag und halten sich die Arbeit vomHals. Wenn sie die Schnauze voll haben, machen sie einfach ihre Tür zu.
    -Die haben nur ein Kind, wir haben 27 oder 28. Die picken sichnur die Rosinen heraus.
    -Die können ohnehin nichts bewegen. Was soll das also?
    -Wir haben mehr Macht als ihr.Wir stehen über euch und ihr könntgerne nett nachfragen, ob wir eure Hilfe brauchen, aber ihr habt an sich keinMitspracherecht.
    -Die hat uns das Schulamt auf den Hals gehetzt, um uns zukontrollieren.
    -Die sind für mich eine zusätzliche Belastung.


    Ich habe in keinem anderen Feld der Sozialen Arbeit derartigeMachtspielchen erlebt wie in der Schulsozialarbeit. Und ich möchte dawirklich nicht auf alle Schulen schließen.


    Gleichzeitig habe ich auch bei meinen Kollegen sehr viel Neidund Missgunst erlebt. Hier ein paar Auszüge dazu (Sicht der Schulsozialarbeiter):


    Gedanken meiner Ex Kollegen (ich möchte mich dabewusst ausnehmen):


    - Die haben ständig Ferien und kassieren das Doppelte an Kohle
    - Das was die können, kann ich auch.
    -Ich muss oftmals Vertretungsstunden für die abhalten und bekomme trotzdemnicht das gleiche Geld.
    -Die schieben ständig die verhaltensauffälligen Kinder zu unsab.
    -Die sehen uns als Last oder Belastung an.
    -Wenn wir im Klassenraum sitzen, fühlen sie sich kontrolliert.
    -Die habe unbefristete Arbeitsverträge und sichere Arbeitsbedingungen.



    Ich möchte die Punkte nicht kommentieren, aber es ist teilweise wirklich so, dass hier Welten aufeinander prallen. In keinem anderen Arbeitsfeld habe ich die Unterschiede als so krass erlebt.

  • "Das weiß ich doch, dass man die Kinder und Jugendlichen auch stärken muss, aber Lehrer loben eben oftmals nicht für Sachen, die für sie selbstverständlich sind."
    Mit dieser Einstellung solltest du keinen Fuß in berufsbildende schulen setzen.
    Ansonsten wirst du nach kürzester Zeit ausgebrannt und enttäuscht sein. Ich schätze, dass der pädagogische Anteil an berufsbildenden Schulen ähnlich hoch ist wie in der sekI. Je nach Schwerpunkt sitzen da fast ausschließlich sus, die durch alle schulischen Instanzen geflogen sind und kaum bis kein Vorwissen haben. Da kannst du froh sein, wenn sie a) überhaupt erscheinen und b) sich dabei einigermaßen sozialverträglich verhalten. Da sind dann 90% Beziehungsarbeit und 10% sowas ähnliches wie Wissensvermittlung. Und ja, ich habe auch eine Schülerin neulich überschwänglich gelobt, weil sie es das erste mal in diesem Halbjahr geschafft hat, weder rausgeschmissen zu werden noch sonst negativ aufzufallen. Ich habe sie noch nie so stolz und selbstbewusst gesehen wie über das Lob, dass sie mal positiv aufgefallen ist.
    Die Zeiten, dass Lehrer in erster Linie Wissen vermitteln, sind in weiten Teilen vorbei. An den meisten Tagen fühle ich mich als Berufskolleg'ler mehr wie ein Sozialarbeiter als wie ein Lehrer, weil die vielen wehwehchen der SuS unglaublich viel Raum einnehmen. Und nein, als selbstverständlich sehe ich gar nichts. Weder Anwesenheit, noch sozialverträglichkeit oder gar Körperpflege.


    In seinem ersten Beitrag schriebst du, dass die Kinder dich so lieb haben. Das ist ein schlechtes Motiv um Lehrer zu werden. Davon solltest du dich besser gänzlich frei machen.

    Darf man bei Kindern nicht beliebt sein als Lehrer? Das wäre mir neu. :stumm: Ich habe nirgendwo geschrieben, dass das meine ausschließliche Motivation ist. Mal nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Danke.

  • Na ja, ganz egal ist es nicht. Das Ruhegehalt ("Pension") hängt später schon auch davon ab, wie lange man gearbeitet hat.Das muss nun kein Hinderungsgrund sein. Mit A12/A13/A14 kann man durchaus auch ausreichend privat vorsorgen, um das später auszugleichen, aber es sollte einem bewusst sein.

    Ja, ich weiß, dass ich damit nerve - aber trotzdem :teufel: :


    Die Pension ist für jemanden, der nur 25 Jahre als Beamter gearbeitet hat, genauso hoch oder höher wie/als für jemanden, der 35 Jahre lang für das gleiche Gehalt als Angestellter unterwegs war. Einfache Rechnung: 25 mal 1,78% sind 44,5% des letzten Gehalts, die als Ruhegehalt gezahlt werden. Das Rentenniveau liegt aktuell bei 48% und kennt naturgemäß nur eine Richtung... ergo: Private Vorsorge ist für Beamte unnötig. Entsprechende Angebote von privaten Versicherern nutzen nur die unter Beamten (und vor allem solchen, die es werden wollen) verbreitete Lebens- und Existenzangst aus.

  • Ich will nicht ans Gymnasium von daher. Kann nur für die Lehrer sprechen, die ich kenne und da war bisher keiner dabei, der sich wie du artikuliert hat. Ohne dir zu nahe zu treten, aber vermutlich hätte man dann an der Realschule noch mehr Anarchie und die würden alle kommen und gehen wann sie wollen. Am Gymnasium sind die Schwänzer ja nie lange, weil sie dann meist eh die Schule wechseln und auf die Realschule gehen oder sitzen bleiben. Ich denke, dass das bei deinem Dauerschwänzer nicht anders sein wird und dass er sein Abitur schaffen wird, daran habe ich Zweifel.
    Nein, mein Lehrerbild ist nicht verzerrt. Ich halte es eher für gewöhnungsbedürftig, wenn Lehrer die Kinder für selbstverständliches Verhalten loben. Lob ist wichtig und richtig, aber nicht wegen jeder Kleinigkeit. Wir haben eine Schulpflicht in Deutschland und man hat auch bei den Mitschülern eine Vorbildfunktion. Wenn die anderen 26 Kids nun also mitbekommen, dass ich meinen Dauerschwänzer für sein Erscheinen lobe, dann kannst du dir vorstellen, was da in den Köpfen abgeht. Wobei ich damit nicht sagen möchte, dass grenzenloses Gemecker wie die Physiklehrerin erfolgsversprechend ist.
    Bitte lesen. Nur weil einige Lehrer an der besagten Schule so ticken, sind nicht alle Lehrer Pappnasen.

    Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ich bin Lehrerin an einer Realschule und da wir anders als die Gymnasien Schülerinnen und Schüler nicht einfach "weiterschieben" und abschulen können bleibt nur die Auseinandersetzung mit ihnen. Gerade die Klientel die bei uns landet bedarf ganz besonders intensiver und stärkenorientierter Beziehungsarbeit (dabei sind wir noch nicht einmal eine Brennpunktschule). "Mehr Anarchie" habe ich dennoch nicht in meinem Unterricht, das ist aber auch keine Frage der reinen Beziehungsarbeit, sondern des generellen Classroom-Managements/der Klassenführung das u.a. von der Beziehungsarbeit profitiert. Ich hab meine Hasen allesamt lieb, inklusive aller Chaoten, Eklektiker und Faulbärchen, aber im Unterricht gelten klare Regeln, deren Einhaltung ich mit liebevoller Konsequenz durchsetze. Gute Beziehungsarbeit hilft Störungen vorzubeugen oder sie zu reduzieren, Anarchie gibt es bei mir nicht, eh sei denn, sie ist ein Lernziel. ;)


    Was das sogenannte "selbstverständliche" Verhalten anbelangt: Wer gibt dir denn das Recht festzulegen, was hier als selbstverständlich oder als Norm zu gelten hat?!? Warum sollen deine Normen auch für sämliche deiner Schüler (bereits) Selbstverständlichkeiten sein? (Heterogene Schülerschaften wäre da ein Stichwort, Herkunftsverhältnisse und soziale Milieus ein anderes.) Natürlich gibt es gesellschaftliche Normen und ja Schule hat eine ganz zentrale Sozialisationsfunktion, was aber eben auch bedeutet, dass es in Ordnung ist, wenn unsere Schülerinnen und Schüler noch nicht allumfassend wissend,erzogen,sozialisiert, sensibilisiert, entwickelt und integriert in der Schule ankommen; die eine oder andere "kleine" Arbeitsaufgabe wollen wir Lehrer in wenigstens 10 Jahren (Pflicht-)Beschulung schließlich auch noch zu erreichen suchen mit unseren Schützlingen.


    27 Kinder in einer Klasse heißt 27 Individuen zu unterrichten. An vielen Stellen kann Schule dem nur begrenzt gerecht werden, weil wir ein so festes Pflichtprogramm haben; gerade in der Mitmenschlichkeit und im bewussten Wahrnehmen unserer Schülerinnen und Schüler können wir ihnen aber aber mit kleinem Einsatz täglich zeigen, dass wir sie auch individuell wahrnehmen. Beim einen Schüler ist das die Nachfrage wie es im Training läuft oder wie das letzte Spiel war, bei einem anderen die Rückmeldung "ich sehe, dass du dich anstrengst und verbessert hast" oder "gut, dass du wieder häufiger zum Unterricht kommst". Schüler die sich gesehen fühlen sind motivierter gesellschaftlich erwünschtes Verhalten (bei dir: "selbstverständliches" Verhalten) zu zeigen. Das Ziel von Realschulen und Co.ist es schließlich nicht Drop-Out-Kandidaten am laufenden Band zu produzieren, sondern Schülerinnen und Schüler mit berufsqualifizierenden Abschlüssen zu entlassen.


    Mit deinen Haltungen wirst du sicherlich dem einen oder anderen Vertreter des Philologenverbands aus der Seele sprechen, insofern sind das natürlich auch Haltungen, die man an Schulen findet. Der Philologenverband ist aber gerade nicht für die von dir favorisierte Realschule zuständig, sondern beschränkt sich in weiser Vorraussicht auf die Gymnasien. :essen:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Darf man bei Kindern nicht beliebt sein als Lehrer? Das wäre mir neu. :stumm: Ich habe nirgendwo geschrieben, dass das meine ausschließliche Motivation ist. Mal nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Danke.

    natürlich darf man beliebt sein! Aber das ist nicht unbedingt ein Kriterium für guten unterricht. Mit "Freibier für alle" ist man auch beliebt und dennoch kein guter lehrer. Nicht dass ich damit sagen möchte, dass du zur "Freibier-Fraktion" gehörst. Als Lehrer bist du nunmal häufig dafür zuständig, Dinge durchzusetzen, die bei sus sehr unbeliebt sind. Hast du vllt mal darüber nachgedacht, dass dich die SuS vllt gerade deshalb so mögen, weil du die Rolle des Sozis hast? Selbst wenn die sus nicht zwischen sozi und lehrer unterscheiden können - dass man sich entsprechend der Rolle anders verhält, merken sie sehr wohl. Was wäre denn, wenn die sus dich als Lehrer vllt total ätzend finden? Solls alles geben. Ich kenne übrigens vom Berufskolleg ausschließlich sehr zufriedene, für ihre Arbeit wertgeschätzte schulsozialarbeiter, die auch bei den SuS sehr beliebt sind.

  • Meine Haltung ist kritisch, aber realistisch. Im übrigen stellt sich ja die Frage, wenn man vielen eurer Argumentationen folgt und die Lehrer genauso wie die Sozis arbeiten: Wozu braucht man dann Letztere?(Ich stelle die Frage bewusst provokant) Und da kommen wir wieder an einen Punkt, den ich bei meiner Arbeit leider sehr oft erlebt habe.

    Ich sage ja, deine Erfahrung wirkt sehr einseitig. Brennpunktschulen oder Berufskollegs / Berufsbildende Schulen scheinst du nicht zu kennen.
    Das es komische Kollegien gibt bestreitet sicherlich keiner, kannst du als Lehrer auch hin kommen. Gerade im Ref wirst du auch zugeteilt.


    Ansonsten wirst du nach kürzester Zeit ausgebrannt und enttäuscht sein. Ich schätze, dass der pädagogische Anteil an berufsbildenden Schulen ähnlich hoch ist wie in der sekI. Je nach Schwerpunkt sitzen da fast ausschließlich sus, die durch alle schulischen Instanzen geflogen sind und kaum bis kein Vorwissen haben. Da kannst du froh sein, wenn sie a) überhaupt erscheinen und b) sich dabei einigermaßen sozialverträglich verhalten. Da sind dann 90% Beziehungsarbeit und 10% sowas ähnliches wie Wissensvermittlung. Und ja, ich habe auch eine Schülerin neulich überschwänglich gelobt, weil sie es das erste mal in diesem Halbjahr geschafft hat, weder rausgeschmissen zu werden noch sonst negativ aufzufallen. Ich habe sie noch nie so stolz und selbstbewusst gesehen wie über das Lob, dass sie mal positiv aufgefallen ist.


    Die Zeiten, dass Lehrer in erster Linie Wissen vermitteln, sind in weiten Teilen vorbei. An den meisten Tagen fühle ich mich als Berufskolleg'ler mehr wie ein Sozialarbeiter als wie ein Lehrer, weil die vielen wehwehchen der SuS unglaublich viel Raum einnehmen. Und nein, als selbstverständlich sehe ich gar nichts. Weder Anwesenheit, noch sozialverträglichkeit oder gar Körperpflege.

    Kann ich nur unterstreichen!
    Bei mir fehlten heute in einer Klasse fast 40 % der Schüler und wir reden hier von Sek II, aber eben am BK, auch da hat es was von "Auffangbecken".


    . Ich kenne übrigens vom Berufskolleg ausschließlich sehr zufriedene, für ihre Arbeit wertgeschätzte schulsozialarbeiter, die auch bei den SuS sehr beliebt sind.


    Ich auch, schrieb ich ja schon, da wurde nicht wirklich drauf eingegangen.



    Ich würde dir empfehlen erst einmal noch mehr Erfahrung als Schulsozialarbeiter oder auch potentiell als Lehrer zu sammeln. Also Praktika auch in verschiedenen Bereichen / Schulen zu machen.
    Aber wenn du es unbedingt machen willst, dann mach es, aber an deiner Einstellung solltest du hier und da arbeiten. Es wirkt sehr allwissend und zum Teil besserwisserisch.


    Und glaub mir als BK-Lehrer mit E-Technik und Chemie habe ich mir den Job bestimmt nicht wegen des Gehalts ausgesucht

  • ...tipp: falls du jemals ins ref geht, arbeite sehr an deiner einstellung, v.a. an deiner offenheit. so wird das schwierig, sehr schwierig (erfahrungswert). trotzdem viel erfolg.

    Sagt wer? Du? Und selbst wenn hätte ich dafür mindestens noch mehr als 5 Jahre Zeit. Da kann viel passieren. Passt schon.

    Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber ich bin Lehrerin an einer Realschule und da wir anders als die Gymnasien Schülerinnen und Schüler nicht einfach "weiterschieben" und abschulen können bleibt nur die Auseinandersetzung mit ihnen. Gerade die Klientel die bei uns landet bedarf ganz besonders intensiver und stärkenorientierter Beziehungsarbeit (dabei sind wir noch nicht einmal eine Brennpunktschule). "Mehr Anarchie" habe ich dennoch nicht in meinem Unterricht, das ist aber auch keine Frage der reinen Beziehungsarbeit, sondern des generellen Classroom-Managements/der Klassenführung das u.a. von der Beziehungsarbeit profitiert. Ich hab meine Hasen allesamt lieb, inklusive aller Chaoten, Eklektiker und Faulbärchen, aber im Unterricht gelten klare Regeln, deren Einhaltung ich mit liebevoller Konsequenz durchsetze. Gute Beziehungsarbeit hilft Störungen vorzubeugen oder sie zu reduzieren, Anarchie gibt es bei mir nicht, eh sei denn, sie ist ein Lernziel. ;)
    Was das sogenannte "selbstverständliche" Verhalten anbelangt: Wer gibt dir denn das Recht festzulegen, was hier als selbstverständlich oder als Norm zu gelten hat?!? Warum sollen deine Normen auch für sämliche deiner Schüler (bereits) Selbstverständlichkeiten sein? (Heterogene Schülerschaften wäre da ein Stichwort, Herkunftsverhältnisse und soziale Milieus ein anderes.) Natürlich gibt es gesellschaftliche Normen und ja Schule hat eine ganz zentrale Sozialisationsfunktion, was aber eben auch bedeutet, dass es in Ordnung ist, wenn unsere Schülerinnen und Schüler noch nicht allumfassend wissend,erzogen,sozialisiert, sensibilisiert, entwickelt und integriert in der Schule ankommen; die eine oder andere "kleine" Arbeitsaufgabe wollen wir Lehrer in wenigstens 10 Jahren (Pflicht-)Beschulung schließlich auch noch zu erreichen suchen mit unseren Schützlingen.


    27 Kinder in einer Klasse heißt 27 Individuen zu unterrichten. An vielen Stellen kann Schule dem nur begrenzt gerecht werden, weil wir ein so festes Pflichtprogramm haben; gerade in der Mitmenschlichkeit und im bewussten Wahrnehmen unserer Schülerinnen und Schüler können wir ihnen aber aber mit kleinem Einsatz täglich zeigen, dass wir sie auch individuell wahrnehmen. Beim einen Schüler ist das die Nachfrage wie es im Training läuft oder wie das letzte Spiel war, bei einem anderen die Rückmeldung "ich sehe, dass du dich anstrengst und verbessert hast" oder "gut, dass du wieder häufiger zum Unterricht kommst". Schüler die sich gesehen fühlen sind motivierter gesellschaftlich erwünschtes Verhalten (bei dir: "selbstverständliches" Verhalten) zu zeigen. Das Ziel von Realschulen und Co.ist es schließlich nicht Drop-Out-Kandidaten am laufenden Band zu produzieren, sondern Schülerinnen und Schüler mit berufsqualifizierenden Abschlüssen zu entlassen.


    Mit deinen Haltungen wirst du sicherlich dem einen oder anderen Vertreter des Philologenverbands aus der Seele sprechen, insofern sind das natürlich auch Haltungen, die man an Schulen findet. Der Philologenverband ist aber gerade nicht für die von dir favorisierte Realschule zuständig, sondern beschränkt sich in weiser Vorraussicht auf die Gymnasien. :essen:


    Ich weiß nicht, warum du dich hier permanent angegriffen fühlst. Dir hat niemand etwas böses getan und wie jemand unterrichtet, wenn er das Stex hat, ist doch jedem selbst überlassen. Ich werde jetzt mit dir hier auch nicht 20 Seiten über irgendwelche Unterrichtsmethoden diskutieren, da das nicht Ziel meines Threads war. Ich lege übrigens gar nichts als Norm fest. Wenn du auf Kuschelpädagogik stehst, mach es doch weiter. Ich würde bei Schulverweigerung anders vorgehen, aber das muss jeder selbst entscheiden.

    Leute, bitte mal die Kirche im Dorf lassen. Mein Thread hier hieß ob ich mit meinen Bedingungen ein Zweitstudium anstreben sollte/kann und nicht wie man Lehrer des Jahres 2019 wird. Oder was einen guten Lehrer ausmacht. Eröffnet einen eigenen Faden, wenn ihr das diskutieren wollt. Jeder Mensch legt doch selbst fest, wie er in welchem Beruf sein möchte. Genauso wie es Polizisten oder Erzieher oder Krankenschwestern gibt, die eher hart als herzlich sind, gibt es auch Lehrer, die übertrieben fürsorglich sind oder eben eher sanktionieren. Oder eine Mischung aus beidem. Das war hier aber nicht mein Ziel zu diskutieren. Auch wenn man hier nicht immer das Gefühl hat, aber Lehrer haben genauso wenig einen Heiligenschein wie Ärzte oder Erzieher, Sozialarbeiter und was es nicht noch alles gibt.


    Wenn einige von eich hier den Lehrer heraushängen lassen wollen, dann macht einen neuen Thread auf, aber ohne mich.
    Das Geglucker von wegen: Da musst du aber dieses oder jenes noch ändern und diese dauerhaft unterschwellige Selbstprofilierung ist in einigen Beiträgen ja kaum auszuhalten. Natürlich muss ich noch dieses oder jenes lernen und das darf ich auch. Ich bin ja noch kein Lehrer. Ihr habt aber auch keinen Heiligenschein, nur weil ihr 5 Jahre und mehr auf Lehramt studiert habt. Das bitte mal nicht vergessen. ;)

  • Ich habe bereits 3 Praktika im Bereich Lehramt und ein Anerkennungsjahr (wie ein Praktikum) als Sozi wie auch 2 Befristungen als Sozi hinter mir. Das Letzte, das ich jetzt noch machen würde wäre ein Praktikum.

  • Ich habe bereits 3 Praktika im Bereich Lehramt und ein Anerkennungsjahr (wie ein Praktikum) als Sozi wie auch 2 Befristungen als Sozi hinter mir. Das Letzte, das ich jetzt noch machen würde wäre ein Praktikum.


    Na dann, wenn du doch eh alles weißt ... ;)


    (Dass Schulsozialarbeiter bei uns anders gestellt zu sein scheinen ignorierst du weiter geflissentlich, passt ja nicht zu deiner Erfahrung.)

  • Du wirfst doch immer wieder ein, dass sozi total kuschelpädagogik ist und du lehrer werden willst, weil man da mal "auf den Tisch hauen kann". Überspitzt formuliert. Dann wunder dich doch bitte nicht, wenn auf solche Aussagen auch reagiert wird. Auf konstruktive Vorschläge wie Lehramt BK gehst du ja kaum ein bzw bist wenig offen dafür, deine Sichtweise über diese konstruktiven Vorschläge darzulegen. Was ist denn nun mit lehramt BK für dich? Ja? Nein? Vielleicht? Nur wenn...? Und "ich will keine kushelpädagogik mehr und dafür mehr Ansehen im Beruf" ist keine Antwort darauf.

  • Na dann, wenn du doch eh alles weißt ... ;)


    (Dass Schulsozialarbeiter bei uns anders gestellt zu sein scheinen ignorierst du weiter geflissentlich, passt ja nicht zu deiner Erfahrung.)

    Bleib mal locker. :rose: Ich habe weder behauptet, dass ich alles weiß, noch dass meine Erfahrungen in der Schulsozialarbeit für ganz Deutschland repräsentativ sind. Ich würde lediglich in meinem Bundesland nicht wieder als Schulsozialarbeiter arbeiten wollen und da ich vorhabe in meinem Bundesland zu bleiben, wird sich daran nichts ändern.

  • Du wirfst doch immer wieder ein, dass sozi total kuschelpädagogik ist und du lehrer werden willst, weil man da mal "auf den Tisch hauen kann". Überspitzt formuliert. Dann wunder dich doch bitte nicht, wenn auf solche Aussagen auch reagiert wird. Auf konstruktive Vorschläge wie Lehramt BK gehst du ja kaum ein bzw bist wenig offen dafür, deine Sichtweise über diese konstruktiven Vorschläge darzulegen. Was ist denn nun mit lehramt BK für dich? Ja? Nein? Vielleicht? Nur wenn...? Und "ich will keine kushelpädagogik mehr und dafür mehr Ansehen im Beruf" ist keine Antwort darauf.

    Wann hast du denn als Schulsozialarbeiter gearbeitet und wo, dass du meinst das beurteilen zu können? Wenn du denkst, dass ich meine, man könnte als Lehrer auf den Tisch hauen, hast du entweder meine Beiträge nicht gelesen oder nicht verstanden. Denn genau das habe ich nie gesagt. Es ist ein anderer Zugang heißt nicht, dass man die Prügelstrafe wieder einführt oder sich dauerhaft schreiend durch die Klassen bewegt ;)


    Ich habe bereits geäußert, dass ich gern Lehramt an Regelschulen oder Lehrerin für Förderschulen werden würde. Vielleicht auch Berufsschulen mit Schwerpunkt Sozialpädagogik, aber definitiv kein Berufskolleg.


    Für dich ist es vielleicht keine Antwort. Du repräsentierst aber keine Gesamtheit.

  • Im übrigen finde ich es doch sehr verwunderlich und anmaßend, dass Lehrer, die nie im Feld der Schulsozialarbeit tätig waren meinen, sie könnten sich über das berufliche Feld der Sozialen Arbeit eine Meinung bilden.
    Das ist so, als ob ich als Nicht Lehrer über die hiesigen Lehrer urteile. :sterne:

  • Wann hast du denn als Schulsozialarbeiter gearbeitet und wo, dass du meinst das beurteilen zu können? Wenn du denkst, dass ich meine, man könnte als Lehrer auf den Tisch hauen, hast du entweder meine Beiträge nicht gelesen oder nicht verstanden. Denn genau das habe ich nie gesagt. Es ist ein anderer Zugang heißt nicht, dass man die Prügelstrafe wieder einführt oder sich dauerhaft schreiend durch die Klassen bewegt ;)
    Ich habe bereits geäußert, dass ich gern Lehramt an Regelschulen oder Lehrerin für Förderschulen werden würde. Vielleicht auch Berufsschulen mit Schwerpunkt Sozialpädagogik, aber definitiv kein Berufskolleg.


    Für dich ist es vielleicht keine Antwort. Du repräsentierst aber keine Gesamtheit.

    Im Gegensatz zu dir beurteile ich hier gar nichts, von dem ich nicht aus erster Hand berichten kann. Ich sagte lediglich, dass die schulsozialarbeiter, die ich kenne, sehr zufrieden waren. Das von dir zitierte war lediglich eine überspitzte zusammenfassung deiner Aussagen, wie man sie hier als Leser wahrnimmt.
    Auf eine Diskussion diesbezüglich lasse ich mich mit dir an dieser Stelle jedoch nicht ein, weil mir dafür der Ton zwischen deinen Zeilen viel zu unsachlich und gereizt ist. Nein, ich repräsentiere hier keine Gesamtheit, aber das tut ein Gesprächspartner nie. Das bedeutet lange nicht, dass mab nicht antworten braucht. Insbesondere, wenn man selbst der Fragensteller ist.
    Und da du den Zusammenhang von Berufssschule und Berufskolleg scheinbar noch nicht so recht erschlossen hast, würde ich dir diesen eigentlich gerne erklären, weil du davon vielleicht sogar einen nutzen für dein Vorhaben hättest. Aber ich befürchte, dass du daran kein Interesse hast. Falls doch, werde ich dir gerne mehr zur arbeit an einer "Berufsschule" bzw dem Berufskolleg erzählen. Denn hier liegt ein realistischer einstiegspunkt für dich ins Lehramt.

  • Ich stelle mir gerade ein wenig die Frage, ob ich mich wirklich in einem Lehrerforum oder im Kindergarten befinde, aber lassen wirs gut sein.


    Du kannst mir gerne näheres zum Thema Berufsschule zukommen lassen. Falls du dich dagegen entscheidest, werde ich es allerdings akzeptieren.

  • Ich stelle mir gerade ein wenig die Frage, ob ich mich wirklich in einem Lehrerforum oder im Kindergarten befinde, aber lassen wirs gut sein.


    Du kannst mir gerne näheres zum Thema Berufsschule zukommen lassen. Falls du dich dagegen entscheidest, werde ich es allerdings akzeptieren.

    Die Frage bzgl Kindergarten stelle ich mir auch gerade. Lassen wir das ...


    Also, zum Berufskolleg. Du schriebst, dass du dir vorstellen könntest an einer Berufsschule Schwerpunkt Sozialpädagogik zu arbeiten, an einem Berufskolleg jedoch nicht. Ich weiß gerade dein Bundesland nicht, allerdings handelt es sich bei der Berufsschule um einen Teil des Berufskollegs bzw. Der Berufsbildenden Schulen. Dh wenn du an eine Berufsschule willst, musst zu zwangsläufig an einem Berufskolleg (so der Name in NRW) arbeiten. Dort gibt es zahlreiche Bildungsgänge: Ausbildungsvorbereitung für sus ohne Abschluss oder für ehem. Förderschüler, Berufsfachschule mit dem Ziel des qualifizierten Hauptschulabschlusses oder des Realschulabschlusses, Berufliches Gymnasium (zb mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik), Fachschule (Erzieherausbildung). Fachabitur mit schwerpunkt Sozialpädagogik. Oder andere für dich ggf relevante Bildungsgänge wie Sozialassisenten, Heilerziehungspflege, Kinderpflege. Die von dir genannte Berufsschule gibt es auch, jedoch gibt es dort recht wenig Einsatzbereiche mit sozialpädagogischem Schwerpunkt. Wenn du ein allgemeinbildendes zweitfach hast bzw nachstudierst, ist jedoch auch dort ein Einsatz denkbar.
    Die Stellenlage ist für sozialpädagogik sehr gut! Wie gesagt - du könntet dir jede Menge anrechnen lassen und hättest den Abschluss im vergleich zu anderen Schulformen viel schneller. Teilweise kannst du im Angestelltenverhältnis evtl sogar ohne Lehramtsstudium als lehrer an einem Kolleg arbeiten, wenn ein Mangel da ist. Hab ich alles schon gesehen, ich arbeite an einem Kolleg mit diesem schwerpunkt.

  • Es ist schon dezent angeklungen, ich wiederhole es mal:
    Wer so viel immer nur besser weiß, wird im Ref richtig viel Spaß haben. Lies dich hier mal bisschen durchs Forum. ;)

  • Es ist schon dezent angeklungen, ich wiederhole es mal:
    Wer so viel immer nur besser weiß, wird im Ref richtig viel Spaß haben. Lies dich hier mal bisschen durchs Forum. ;)

    Hier scheinen offenbar Wahrnehmungsprobleme zu bestehen. Kann das sein?
    Wo liest du denn, dass ich irgendetwas besser wüsste? Wenn ich das täte, hätte ich mich hier kaum angemeldet.
    Ich hab den Thread gestartet, weil ich sachliche Hinweise wollte und keinen Zickenkrieg. Und jetzt bitte nicht als nächsten Kommentar wieder "Du machst doch" oder "Du hast doch". Das hat sowas von "Du hast mir die Schaufel weggenommen" und ich denke wir sind alle alt genug, dass wir darauf verzichten können. Danke.


    Die Frage bzgl Kindergarten stelle ich mir auch gerade. Lassen wir das ...
    Also, zum Berufskolleg. Du schriebst, dass du dir vorstellen könntest an einer Berufsschule Schwerpunkt Sozialpädagogik zu arbeiten, an einem Berufskolleg jedoch nicht. Ich weiß gerade dein Bundesland nicht, allerdings handelt es sich bei der Berufsschule um einen Teil des Berufskollegs bzw. Der Berufsbildenden Schulen. Dh wenn du an eine Berufsschule willst, musst zu zwangsläufig an einem Berufskolleg (so der Name in NRW) arbeiten. Dort gibt es zahlreiche Bildungsgänge: Ausbildungsvorbereitung für sus ohne Abschluss oder für ehem. Förderschüler, Berufsfachschule mit dem Ziel des qualifizierten Hauptschulabschlusses oder des Realschulabschlusses, Berufliches Gymnasium (zb mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik), Fachschule (Erzieherausbildung). Fachabitur mit schwerpunkt Sozialpädagogik. Oder andere für dich ggf relevante Bildungsgänge wie Sozialassisenten, Heilerziehungspflege, Kinderpflege. Die von dir genannte Berufsschule gibt es auch, jedoch gibt es dort recht wenig Einsatzbereiche mit sozialpädagogischem Schwerpunkt. Wenn du ein allgemeinbildendes zweitfach hast bzw nachstudierst, ist jedoch auch dort ein Einsatz denkbar.
    Die Stellenlage ist für sozialpädagogik sehr gut! Wie gesagt - du könntet dir jede Menge anrechnen lassen und hättest den Abschluss im vergleich zu anderen Schulformen viel schneller. Teilweise kannst du im Angestelltenverhältnis evtl sogar ohne Lehramtsstudium als lehrer an einem Kolleg arbeiten, wenn ein Mangel da ist. Hab ich alles schon gesehen, ich arbeite an einem Kolleg mit diesem schwerpunkt.

    Okay, mir ist gerade bewusst geworden, dass ich das deshalb nicht kenne, weil es das bei uns so nicht gibt. Ich denke, in meinem Bundesland nennen sie das nur Berufsschule und nicht Berufskolleg. Warum auch immer. Wie dem auch sei. Ich könnte mir das durchaus vorstellen. Ich hatte auch schon einmal in einer Uni in der Nähe nachgefragt, aber da war die Anrechnung sehr undurchsichtig. Da hieß es, ich würde direkt in den Master einsteigen können, müsste aber im Master während ich Sozialpädagogik auf Lehramt studiere noch das Zweitfach aus dem Bachelor nachstudieren. Hab dann den Dekan der jeweiligen Uni angeschrieben und der meinte, er könnte mir auch keine verbindliche Aussage machen. Ich sollte mich einfach bewerben, was ich dann tun werde.


    Leider habe ich was Anrechnungen von Leistungen angeht schon viel Mist erlebt. Ich habe im Master meinen Studienort gewechselt und es gab riesige Probleme was die Anrechnung betraf. Professor 1 sagte, es könnte alles angerechnet werden. Professor 2 war strickt dagegen. Am Ende hatten sie sich beide in der Wolle und ich durfte es ausbaden.

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