Maschinenbau M.Sc. -> Lehrer an Gymnasium?

  • Nicht jeder Maschinenbauer, der sich für den Lehrerberuf entscheidet, hat Probleme eine Stelle zu bekommen.

    Danke!


    Zum TE: Maschinenbau am Gymnasium dürfte auch mit "wir kriegen das schon hin" nichts werden. Das erste Fach sollte bei OBAS direkt aus dem Studienfach ersichtlich sein und das zweite mit soundsovielten CPs nachgewiesen werden. Da kann man nun mal kein Physik und Mathe draus ableiten. Dann eher in der Sek I: Technik und Physik oder Mathe.


    Ich möchte Dir auch das BK ans Herz legen. Tolle Schüler, tolle Kollegen, die auch mal was anders als Schule gesehen haben.


    Ich arbeite gern am BK! Gymnasium wäre nichts für mich. Dieser Elternkrams...nene. da reichen mir die Mütter in Sohnemanns Fussballverein schon...

  • Da kann man nun mal kein Physik und Mathe draus ableiten.

    Mir ist auch nicht klar, wie man aus einer technischen Ausbildung zwei wissenschaftlich fundierte, allgemeinbildende Fächer ableiten will. Aber versuchen kann man's ja. Dazu muss man halt Kontakt zu Schulen aufnehmen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich bin dann wohl der andere Maschinenbauer :D
    Maschinenbau wird wohl weder als Physik noch als Mathe angerechnet werden können (zu Recht, gebe ich zu). Aber als NWT in Baden Württemberg könnte es evtl durchgehen, was meint ihr?

  • Aber als NWT in Baden Württemberg könnte es evtl durchgehen, was meint ihr?

    Könnte. Dann hast Du ein Fach (von mindestens zweien), und zwar eines, das in vier von neun Jahrgangsstufen unterrichtet wird.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Mir ist auch nicht klar, wie man aus einer technischen Ausbildung zwei wissenschaftlich fundierte, allgemeinbildende Fächer ableiten will.

    Nennt sich Quereinstieg oder auch "Lehrer kann eh jeder" :pfeifen: ; mache ich auf jeden Fall auch direkt nach dem (LA-)Ref: Mail an diverse Justizministerien, Staatsanwaltschaften, Gerichte und Anwaltssozietäten, ob mein immerhin zweistellig abgeschlossenes Jura-Grundstudium von anno schlag-mich-tot mich nicht bei genauerer Betrachtung zur Bundesverfassungsrichterin befähigt, weshalb man dankbar sein dürfe, künftig mit mir in der Sozietät arbeiten zu können. :zahnluecke: Obwohl ich angesichts des Grundstudiums wahrscheinlich komplett überqualifiziert sein werde... Also doch Raketentechnikerin, von Physik hab ich noch nie was verstanden, das wird also ganz sicher der lustigste Beruf, den ich je hatte. :teufel:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Nennt sich Quereinstieg oder auch "Lehrer kann eh jeder" :pfeifen: ; mache ich auf jeden Fall auch direkt nach dem (LA-)Ref: [...]

    Oder du schaust einfach erst einmal, ob dir dein LA-Studium in der Praxis wirklich so viel weiterhilft...

  • Oder du schaust einfach erst einmal, ob dir dein LA-Studium in der Praxis wirklich so viel weiterhilft...

    Ich verstehe, womit ich das ausgelöst habe und entschuldige mich, wenn ich mit meinem flapsigen Kommentar deine oder die Gefühle anderer User hier verletzt habe.


    Ich weiß aber jenseits der Flapsigkeit durchaus auch ein wenig wovon ich schreibe. Nach einem rein wissenschaftlichen Studienabschluss habe ich eine Stelle an einer 2jährigen Berufsfachschule erhalten, ohne Lehramtsstudium, ohne Ref und eingesetzt haupsächlich in Fächern, die ich noch nicht einmal studiert hatte ("Berliner Modell" wenn man so will). Ich war selbstkritisch genug, um zu wissen dass mir einiges (und nicht nur die Fachlichkeit im einen oder anderen Fach) fehlte, um tatsächlich guten Unterricht zu machen. weshalb ich berufsbegleitend ein Zweitstudium Lehramt begonnen habe. Da ich fachwissenschaftlich bereits ausgebildet war, konnte ich mich dabei vollständig auf Dinge wie Pädagogik, Fachdidaktik, Psychologie konzentrieren und habe mir thematisch Kurse ausgewählt in Bereichen, in denen mir besonders viel Wissen fehlte wie ich in der praktischen Tätigkeit täglich sah. Meinem Unterricht hat das Studium spürbar gut getan, insofern: Ja, ein Lehramtsstudium bringt einen beruflich voran und ist keineswegs obsolet und durch reine Praxis ersetzbar.
    Ich habe mir letztlich erstmal eine andere Stelle in der außerschulischen Bildungsarbeit gesucht, weil ich es persönlich nicht länger verantworten wollte Schülern die keine Wahl haben, wohl aber etwas besseres verdient gehabt hätten, weiter meinen fachfremden, unausgebildetetn Unterricht zuzumuten . Die Prüfungen haben zwar immer alle bestanden, ihre Potentiale hätten sie aber ganz ohne jeden Zweifel mit der Unterstützung einer besser ausgebildeten Lehrkraft besser entfalten und womöglich auch nutzen können. Nach insgesamt fast 15 Jahren Berufserfahrung in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit, einem erfolgreichen fachwissenschaftlichen Studium, erfolgreichem Zweitstudium Lehramt habe ich vor 1 Jahr das Ref doch noch begonnen und bin täglich dankbar für die intensive Ausbildung, das Feedback von Mentoren oder Lehrbeauftragten, die mir helfen tatsächlich guten Unterricht zu planen und durchzuführen. Meine vorhergehende Berufspraxis (und auch das Quentchen mehr an Lebenserfahrung mit Ende 30) hilft mir natürlich an sehr vielen Stellen (z.B. im Bereich der Klassenführung, dem Störungsmanagement oder auch der Planung und Durchführung von AGs und Projekten), doch auch das Referendariat ist keinesfalls obsolet wie ja nicht nur ich meine, sonst wäre es für eine volle Lehrbefähigung wohl nicht vorgesehen.


    "Lehrer kann jeder"- so habe ich meine 1.Stelle im Schuldienst bekommen- guter Unterricht braucht aber neben personellen Ressourcen und weiteren Fachkräften für die niemals endenden "Sonderaufgaben" eben auch und gerade gut ausgebildete Lehrkräfte und nicht nur "learning by doing".

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die meisten Quer-/Seiteneinsteiger-Programme beinhalten doch eine pädagogische Grundausbildung.
    Ich habe auch nur ein fachwissenschaftliches Studium + Ausbildung genossen und befinde mich in den letzten Zügen des 18-monatigen Vorbereitungsdienstes.
    Nehme viel mit aus den Seminarveranstaltungen + Mentorengesprächen aber ich hatte auch noch keine pädagogische Vorerfahrung.
    Mit einem Lehramtsstudium wiederholen sich bestimmte Inhalte im Seminar und aus Gesprächen mit Mit-Reffis (mit Lehramtsstudium) sind die Seminarveranstaltungen sehr gewinnbringend da praxisnah.
    Kann nur aus Sicht der BBS sprechen, in Sek.I und an der Grundschule mag das wieder anders aussehen.

  • Ich bin dann wohl der andere Maschinenbauer :D
    Maschinenbau wird wohl weder als Physik noch als Mathe angerechnet werden können (zu Recht, gebe ich zu). Aber als NWT in Baden Württemberg könnte es evtl durchgehen, was meint ihr?

    so ganz richtig ist das nicht. Kommt auf das Bundesland an. Mir wurde aus meinem Maschinenbaustudium Metalltechnik und Mathematik als Fächer abgeleitet und anerkannt.

  • so ganz richtig ist das nicht. Kommt auf das Bundesland an. Mir wurde aus meinem Maschinenbaustudium Metalltechnik und Mathematik als Fächer abgeleitet und anerkannt.

    in RLP ist Mathe als Zweitfach an berufsbildenden Schulen auch kein Problem bei technischen erstfächern.

  • Richtig: Es geht hier um das Ableiten von Mathe und Physik für das Gymnasium. Das ist mit Maschinenbau (hoffentlich!) nicht möglich.

    Wie meinst du das Sissymaus? Ich verstehe nicht genau was du ausdrücken möchtest.

  • Richtig: Es geht hier um das Ableiten von Mathe und Physik für das Gymnasium. Das ist mit Maschinenbau (hoffentlich!) nicht möglich.

    naja, mir ist es ja schon möglich Mathematik am beruflichen Gymnasium zu unterrichten. Dies führt genau wie das allg. bildenden Gymnasium zur allg. Hochschulreife. Ich sehe da jetzt eigentlich keinen Unterschied.

  • Mathematik als Hilfswissenschaft ist in Ingenieursstudiengängen auch überall präsent. Sie findet zwar nicht auf dem Niveau einer Vorlesung von höherer Mathematik für Mathematiker statt, informiert aber umfassend über alle für die Schule relevanten mathematischen Inhalte und Fähigkeiten und weit darüber hinaus.


    Physik ist in Ingenieurswissenschaften als reines Fach oft nur eine ein- oder zweisemestrige Vorlesung (bei mir hieß sie 'Experimentalphysik' und war auch das: Wissenschaftliches Arbeiten am Beispiel einiger einfacher physikalischer Experimente). In meinen Elektrotechnikvorlesungen gab es natürlich auch überall grundlegendes physikalisches Wissen, aber NUR(!) im Bereich der Elektronik/Elektrotechnik. Von Kinematik, Dynamik, Relativitätstheorie, Quantenphysik, Atomphysik, Gasen,.... habe ich wenig bis gar keine Ahnung. Deswegen halte ich es für arg an den Haaren herbeigezogen, aus diesem Wissen Physik als Hauptfach abzuleiten. Ich hätte ehrlich gesagt nicht mal die physikalischen Methoden mehr drauf.

  • Hilfswissenschaft

    Der Begriff ist schon Unsinn. Wissenschaft oder Hilfsdispziplin, beides geht nicht. Wie wenig das 'Rumgerechne, mit dem sich die Ingenieure da 'rumschlagen dann mit Mathematik als Wissenschaft zu tun hat, erspare ich mir zu erläutern.



    informiert aber umfassend über alle für die Schule relevanten mathematischen Inhalte und Fähigkeiten und weit darüber hinaus.

    Bist du sicher, dass dabei auch mathematisches Verständnis vermittelt wird? Das muss man nämlich haben, um es zu unterrichten. Mein Eindruck (von außen) war immer, dass Mathematik von Ingenieuren recht handwerklich behandelt wird.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Wenn der TO wirklich Mathe und Physik unterrichten möchte, besteht ja auch noch die Möglichkeit sich Mathe als Zweitfach anerkennen zu lassen und für Physik dann nach der OBAS einen entsprechenden Zertifikatskurs zur Qualifikationserweiterung zu belegen.

  • Wenn der TO wirklich Mathe und Physik unterrichten möchte, besteht ja auch noch die Möglichkeit sich Mathe als Zweitfach anerkennen zu lassen und für Physik dann nach der OBAS einen entsprechenden Zertifikatskurs zur Qualifikationserweiterung zu belegen.

    Sein Kernproblem dürfte sein, dass er keinen Querseinstieg an einem Gymnasium machen kann, weil der da mit Maschinenbau nicht hinkommt. Er hat kein Erstfach, da muss er sich um Zweit- und Drittfach keinen Kopp machen.

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