YouTube-Video sichern...

  • Hm ... nicht alles was nach den Buchstaben des Gesetzes (oder auch nur nach Aussagen eines Rechtsanwalts - wenn die immer Recht hätten, würde ja keiner von denen jemals ein Verfahren verlieren) erlaubt ist, ist auch moralisch in Ordnung (Steuerschlupfloch etc) - vielleicht hat Shakespeare deshalb einen seiner Protagonisten bei der Frage, wie man die Welt verbessern könne, die Rechtsanwälte ins Visier nehmen lassen ... (bei Youtube Videos für meinen Unterricht hält sich meine moralische Entrüstung dann aber doch in Grenzen).

  • Darf man dann auch nur ein Arbeitsheft kaufen und für alle Kinder/folgende Jahrgänge komplett kopieren?

    Man darf aber ein Poster einmalig kaufen, es im Raum aufhängen, so dass Hunderte von SuS es jeden Tag ansehen können...

  • Die Poster-Argumentation hinkt hier allerdings gewaltig, da vollkommen anderes Thema.


    Bzgl. Urheberrecht: Der Urheber hat der Veröffentlichung bereits zugestimmt, sonst wäre das Video auf Youtube nicht verfügbar.
    Dem permanenten Speichern des Videos steht in der Tat die Youtube AGB entgegen, die dieses expliziet untersagt. Das Argument "Kein Account - keine Ahnung" stimmt so leider nicht. Ich akzeptiere die AGB durch die Nutzung.


    Kommerziell ist unser handeln auf jeden Fall - wir verdienen unser Geld damit. Das Argument "zum Wohle der Schüler" ist ebenfalls Schmarn und nur eine moralische Rechtfertigung für einen selbst.
    Geregelt ist das Streamen (!) für Schulen übrigens bereits - In einer geschlossenen Gruppe (eigene Klasse im eigenen Unterricht) dürfen wir Videos, DVDs, Onlineinhalte ohne Probleme zeigen. Grauzone ist derzeit noch der Kursunterricht. Öffentliche Veranstaltungen (Zusammenlegung mehrerer Kurse / Klassen / Schülergruppen / Schulfeste, etc.) sind von der GEMA untersagt, da Lizenzgebühren zu bezahlen sind.


    Aber wie so oft gilt auch hier: Wo kein Kläger, da kein Richter.

  • Deine persönliche Meinung in Ehren, der Profi sieht es anders.

    Du meinst Mr. Wissen to go? :lach: Ob Nutzen = AGB-Zustimmen, hat er auch nur aus dem hohlen Bauch dargelegt. Und ums Präsentieren in Klassen gings gleich gar nicht.

  • Ach ich vergaß Lehrer wissen ja alles besser. Mir ging es um due AGBs und das hat er sicher nicht aus dem hohlen Bauch gesagt.

  • Das Argument "zum Wohle der Schüler" ist ebenfalls Schmarn und nur eine moralische Rechtfertigung für einen selbst.

    Erläuter das doch mal bitte. Ich finde es vielmehr total daneben, zum Wohle Youtubes Unterrichtszeit für 30-sekündige Werbeblöcke herzugeben oder bei der Internetrecherche Ablenkungen durch Werbebanner von Burger King o.Ä. zuzulassen.


    An dieser Stelle eine Empfehlung für uBlock Origin, ist innerhalb von Sekunden in jedem Browser installiert.

  • Ach ich vergaß Lehrer wissen ja alles besser. Mir ging es um due AGBs

    Das heißt übrigens auch im Plural "AGB"... :teufel:

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Es sei denn, man vergleiche die AGB eines Unternehmens mit den AGB eines anderen...

    und dann gibt’s plötzlich ein „Mehrzahl-S“?



    So wie der Vergleich mit den Arbeitsheften...

    Es geht hier m.E. um 2 Aspekte. 1. Runterladen mit Converter generell und 2. Urheberrecht, was darf ich vervielfältigen bzw. öffentlich darbieten und gehören Schulklassen zur Öffentlichkeit.


    Wenn’s jemand genau weiß, möge er es hier gern verkünden. Damit meine ich aber nicht den Vielleichtanwalt, der ohne Gesetzesgrundlage „isso“ in die Kamera sagt.

  • Es gibt dazu keine Gesetzesquelle, die über das UrhG hinausgeht - und dort ist der Fall nicht explizit geregelt. Das heißt, man muss für Rechtssicherheit auf ein höchstrichterliches Urteil warten, das es hierzu noch nicht gibt und vermutlich auch nicht so schnell geben wird.


    Vor März 2018 hatten die unterschiedlichen KuMis bereits zum alleinigen Speichern unterschiedliche Rechtsauffassungen, BW war da deutlich offener als andere Länder. Zum Vorführen im Unterricht gab es dann bei uns so 10%- oder "kürzer als 5 Minuten"-Regelungen.
    Nach der Gesetzesreform hat sich die Lage in dieser Situation nicht wirklich verbessert im Sinne von Präzisierung. Die aktuellste Veröffentlichung aus meinen Gefilden ist das hier: klick


    Da dieses Thema in der Ausbildung doch relativ oft angefragt wird und somit "oben" auch die Praxisrelevanz klar sein sollte, wird es hoffentlich in Kürze eine offiziellere Verlautbarung geben.

    Einmal editiert, zuletzt von Flupp () aus folgendem Grund: Tippfehler...

  • ... gehören Schulklassen zur Öffentlichkeit.
    Wenn’s jemand genau weiß, möge er es hier gern verkünden.

    Auch hier gibt es kein "genau wissen", denn da gibt es einfach verschiedene Standpunkte. Ich würde mich jeweils an die Interpretation meines eigenen KuMis halten. Die haften ja schließlich auch, wenn wir fahrlässig Fehler machen.



    Berlin sagt z.B.:
    Eine Klasse oder eine Lerngruppe wird von der Rechtssprechung als nicht öffentlich aufgefasst, die Wiedergabe eines Videos vor zwei Klassen ist aber in jedem Fall öffentlich! Quelle

  • wie gesagt, bayern sagt in fortbildungen nein, schulklassen seien keine öffentlichen vorführungen. ist ja irgendwie auch logisch, es darf nicht jeder rein, man kann keine karten kaufen etc. was ist daran bitte öffentlich?

  • Insgesamt bin ich irritiert, dass digitale Inhalte hier im Forum scheinbar anders gesehen werden, als analoge. Das betrifft nicht nur die Youtube-Video-Geschichte hier im Thread, sondern auch die regelmäßigen "Kennt einer eine Software für..." mit dem Zusatz "darf aber nix kosten". Da haben andere viel Zeit und Energie reingesteckt. Habt ihr schon einmal was für die Ersteller der Software gespendet? Die meisten Open-Source-Projekte bieten eine solche Möglichkeit an.


    [...]. (bei Youtube Videos für meinen Unterricht hält sich meine moralische Entrüstung dann aber doch in Grenzen).

    Man "schadet" ja nicht nur Youtube, sondern auch den Erstellern des Videos. Denen entgehen dann auch Einnahmen, da sich die Monetarisierung von Videos IMHO an Klickzahlen orientiert.

  • Das betrifft nicht nur die Youtube-Video-Geschichte hier im Thread, sondern auch die regelmäßigen "Kennt einer eine Software für..." mit dem Zusatz "darf aber nix kosten". Da haben andere viel Zeit und Energie reingesteckt. Habt ihr schon einmal was für die Ersteller der Software gespendet?

    Warum sollte ich für etwas spenden oder Geld ausgeben, was mir eigentlich der Dienstherr zur Verfügung stellen müsste? Das Problem ist doch, dass es im Lehrerberuf (wie in nahezu keinem anderen Beruf aus den tausenden Berufen, die es gibt) üblich ist, dass der Arbeitnehmer von seinem eigenen Geld Dinge anschaffen muss um seinen Beruf ausüben zu können.


    Ganz oft höre ich "Aber wenn ich Material XY kaufe, dann erleichtert es mir den Unterricht, ich muss dann nicht stundenlang selber Material erschaffen, also kaufe ich was". Der Dienstherr hat das geschickt eingefädelt, das hängt damit zusammen, dass er sich mit der Alimentierung prinzipiell unendlich Überstunden erkauft (bzw. besser ausgedrück: erschleicht).
    Würde man in einem normalen Unternehmen darauf angewiesen sein manche Schritte händisch zu machen und dadurch 10 Stunden statt 2 Stunden Arbeit zu haben, dann würde der Unternehmer das Material für die Arbeitnehmer anschaffen, damit die Arbeit effizienter wird. Denn der Unternehmer hat keine Lust dem Arbeitnehmer 8 Stunden mehr zu bezahlen.


    Im Lehrerberuf lacht sich der Dienstherr hingegen ins Fäustchen, er stellt den Lehrer vor die Wahl unzählige unbezahlte (!!!) Überstunden zu machen bei der Unterrichtsvorbereitung oder alternativ sein eigenes Geld dafür auszugeben effizienter zu Arbeiten und eben nicht so viele Überstunden zu leisten. Für mich ist das beides eine absolute Frechheit und hat schon lange das Vertrauensverhältnis zum Dienstherrn zerstört. Ich fühle mich verarscht vom System.
    Wenn man sich nicht selber finanziell ins Fleisch schneiden will (was niemand mit gesundem Menschenverstand verlangen kann!), dann kann man z.B. auch noch wählen zwischen "halbillegal Videos aus Youtube verwenden um den Unterricht für Schüler anschaulicher und motivierender zu gestalten" und "einfach nur das Schulbuch vorknallen und stumpf Seite für Seite durcharbeiten".
    Da liegt mir dann doch am Herzen bei all den katastrophalen Rahmenbedingungen einen schülermotivierenden Unterricht zu machen. Skrupel habe ich dann wegen youtube Videos nicht. Das schlechte Gewissen sollte der Dienstherr haben und wenn man daran denkt wird man so wütend. Der Dienstherr tut immer so, als wäre Bildung so wichtig, der Schüler im Fokus. Dann aber den Lehrern kein Geld in die Hand geben um das nötigste zu kaufen.
    Jeder Lehrer müsste einen Etat von mehreren hundert Euro pro Monat haben um sich selber Material wie Lösungsbände, Fachliteratur usw. anzuschaffen. Zusätzlich zu einer Erhöhung der Bezüge wegen unrechtmässig gestrichenem Weihnachtsgeldwegfall usw.



    Stattdessen: https://www.news4teachers.de/2…n-philologen-laecherlich/


    Man kann nur hoffen, dass die Leute, die sich so etwas ausdenken, mal der Schlag trifft. Für mich sind das Verbrecher.

  • Würde man in einem normalen Unternehmen darauf angewiesen sein manche Schritte händisch zu machen und dadurch 10 Stunden statt 2 Stunden Arbeit zu haben, dann würde der Unternehmer das Material für die Arbeitnehmer anschaffen, damit die Arbeit effizienter wird. Denn der Unternehmer hat keine Lust dem Arbeitnehmer 8 Stunden mehr zu bezahlen.


    Im Lehrerberuf lacht sich der Dienstherr hingegen ins Fäustchen, er stellt den Lehrer vor die Wahl unzählige unbezahlte (!!!) Überstunden zu machen bei der Unterrichtsvorbereitung oder alternativ sein eigenes Geld dafür auszugeben effizienter zu Arbeiten und eben nicht so viele Überstunden zu leisten.

    Ooooder, und daran hast du vielleicht noch gar nicht gedacht, man dreht den Spieß einfach um, kauf sich ein Unterrichtsmodell für €19.90 und macht dementsprechend regelmäßig Feierabend lange bevor die 41-Stunden-Woche erfüllt ist. Die Option hat der Arbeitnehmer nämlich nicht, sich einfach aus eigener Tasche bessere Software zu kaufen und dafür jeden Tag zwei Stunden früher heimzugehen.
    Als Lehrer geht das. Ist halt ne Frage der eigenen Zeiteinteilung. Manchmal ist man auch selbst für sich verantwortlich, nicht immer nur der böse Dienstherr.

  • Ich habe zu Beginn wirklich viel selbst gekauft. Das habe ich (auch auf Klagen meines Mannes) dann tatsächlich auf 0 reduziert.
    Inzwischen gebe ich wieder etwas mehr für kopiervorlagen aus. Warum? Weil ich die gerne verwende und weil ich gesehen habe wie viel Geld mein Mann regelmäßig für Arbeitsklamotten ausgibt (ja die sollte theoretisch der AG stellen, aber ratet Mal: er tut es ebenfalls nicht)

  • Ich wiederhole mal eben die Fragestellung des Threadstarters:


    Zitat

    Hallo, würde mich gerne kurz auf diesem Wege mit euch austauschen, welches Tool / Programm o.ä. ihr erfolgreich nutzt, um ein YouTube-Video abzuspeichern, so dass ihr bei der Präsentation dessen im Unterricht nicht automatisch online via PC/Tablet... sein müßt!


    Habt ihr da gute Erfahrung mit x oder y?! Das wäre klasse Danke vorab


    kl. gr. frosch, Moderator

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