Ausgestaltung von Handlungssituationen

  • Moin,


    ich sitze hier gerade vor dem Rahmenlehrplan, in dem nur noch Handlungssituationen enthalten sind und stelle mir gerade die Frage nach den Inhalten, die ich basierend auf diesem Lehrplan in die Dididaktische Jahresplanung aufnehmen soll. Wobei das Problem weniger die Inhalte selber sind sondern viel mehr die fachliche Tiefe.


    Bsp.: Gravitation (Physik)
    Sollen die Schüler lernen, daß aufgrund der Gravitation der Apfel vom Baum fällt oder müssen sie die Kräfte auch berechnen können, um so die Planetenbahnen im Sonnensystem zu bestimmen?


    Das ist zwar alles die gleiche Thematik, aber die fachliche Tiefe ist natürlich eine ganz andere. Gibt es dazu irgendwelche Handreichungen?


    Ich bin halt in der Sek 2 eher Freund von "wir lassen den Budenzauber weg und machen dafür mehr fachliche Tiefe", meine Kollegen sehen das genau umgekehrt.

  • Kurz und gut: Das entscheidest Du. Bzw. sollte normalerweise schulintern von der Fachkonferenz ein Stoffplan erstellt werden, der dann verbindlich ist.


    Längere Version:
    Ich dacht auch schon, eigentlich könnte ich drei Jahre lang Elektrotechnik unterrichten, ohne das Ohmsche Gesetz zu behandeln. Die Lehrpläne geben uns da inzwischen inhaltlich maximale Freiheit (disclaimer: Ich finde diese Schwammigkeit zum kotzen! Hätten wir nicht fast alle vorher was "gscheits" gelernt und gearbeitet, müssten wir auch lustig raten, was denn wichtig ist)


    Wenn es um Fächer mit externen Abschlussprüfungen geht, orientier Dich an den Altprüfungen, so mach' ich es aktuell. Wenn Du mal selbst in einem ähnlichen Beruf unterwegs warst, orientier Dich daran, so hab ich's am Anfang gemacht.


    Wenn nicht, mach einfach, was Du willst. Wirklich, die Pläne fördern absolute Willkür.
    Der einzige Vorteil an dem schwammigen Geseier ist allerdings, dass Dir niemand ans Bein pinkeln kann, solange Du nachweisen kannst, dass Dein Unterricht die ach so dollen Kompetenzen fördert. Und das geht im Prinzip mit allem :)


    EDIT: Was "lieber fachliche Tiefe als Hokuspokus" angeht, bin ich voll bei Dir. Das ist so ein Berufsschullehrerding ;) Aber auch hier gilt: Mach das, solange es der Lehrplan irgendwie deckt.

  • Bzw. sollte normalerweise schulintern von der Fachkonferenz ein Stoffplan erstellt werden, der dann verbindlich ist.

    Das Blöde dabei: Bei uns in NRW kommen die Rahmenlehrpläne rückwirkend raus. Der Rahmenlehrplan für dieses Schuljahr erschien z.B. erst knapp 4 Wochen nach Unterrichtsbeginn und war dann natürlich schon für dieses Schuljahr verbindlich. Entsprechend gibt es noch keinen schulintern abgesegneten Stoffplan.

  • Das Blöde dabei: Bei uns in NRW kommen die Rahmenlehrpläne rückwirkend raus.

    Naja, ich würde das jetzt nicht als Regelfall in NRW sehen. Allerdings war das im laufenden Schuljahr bei den Informationstechnischen Assistenten tatsächlich der Fall.

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