Eltern ohne Deutschkenntnisse

  • Wir haben nur sehr wenige SuS, deren Eltern keine Deutschkenntnisse haben. Weil das in anderen Schulen ja anders ist, habe ich die Hoffnung auf eine Antwort hier im Forum.
    Wir möchten bzw. müssen den Eltern einer unserer Schülerinnen etwas mitteilen, telefonische Versuche bleiben aus dem o.g. Grund erfolglos.
    Weiß jemand (NRW), ob es beim Schulministerium oder den Bezirksregierungen so etwas wie einen Satzbaukasten gibt, wo Elternmitteilungen schon in wichtige Fremsdprachen (z.B. Russisch, Arabisch, T>ürkisch o.ä.) übersetzt sind? Da Deutschland ja eine lange Zuwanderungsgeschichte hat, hätte ja schon mal jemand auf die Idee kommen können.
    Es geht mir übrigens nicht darum, mit den Eltern irgendetwas zu diskutieren, sondern nur um eine schriftliche Mitteilung. Und wir legen großten Wert darauf, dass wir nicht einfach nur mitgeteilt haben, sondern auch verstanden werden.


    Und bitte an dieser Stelle keine Diskussionen darüber, ob Eltern, deren Mittelstufenkinder in Deutschland geboren sind, die Sprache nicht hätten lernen können, wessen Schuld es ist, dass das nicht passiert ist und ob die eltern mit den Konsequenzen einfach leben müssen o.ä.

  • Bei uns an der Schule gibt es eine Liste mit offiziellen Übersetzern, die man dann anrufen und "bestellen" kann. Vielleicht mal am nächstgelegenen SFZ nachfragen...?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich kriege unsere DAZ-Kollegin gerade nicht zu fassen, weiß aber, dass sie sowas hat.
    Hilft dir das hier denn schonmal weiter? Bzw. geht das in die gewünschte Richtung?
    https://www.schulentwicklung.n…in-mehreren-sprachen.html

    Bolzbold #5

    Gutmensch und Spaß dabei (= das GG und der Diensteid sind schon 'ne gute Sache 😉)

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt." (T. Pratchett)

  • Bei uns bietet der Kreis einen Übersetzungsdienst und auch Dolmetscher für Elterngespräche an. Ich müßte mal gucken, wer das genau macht. Kostet wohl bezuschußt irgendwas bei 40,- €/Stunde.

  • Es gibt "Bildvorlagen für multikulturelle Elterngespräche" (Persen-Verlag). Die Bilder zeigen Situationen, wie sie in der Schule auftreten können. Zudem gibt es einen kurzen erläuternden Text (Türkisch, Arabisch, Russisch, Rumänisch). Einige typische Elternbriefe (Klassenfahrt, Elternsprechtag) sind ebenfalls enthalten.

  • Wenn ihr das Schriftliche nicht hinbekommt, gibt es vielleicht bei euch einen Dolmetscher"pool"? In Köln gibt es das (noch) kostenlos (Bikup) für Kölner Schulen.

  • Bei den 4teachers gibt es Bausteine für Elternbriefe in mittlerweile 20 Sprachen übersetzt.
    Ist zwar schwerpunktmäßig für die Grundschule, aber vielleicht auch für ältere Kinder noch nützlich.


    zu finden bei:
    Arbeitsmaterialien - DAF/DAZ - Elternbrief in verschiedenen Sprachen


    oder oben bei der Suche "Elternbrief Gesamtpaket" eingeben

  • Es geht mir übrigens nicht darum, mit den Eltern irgendetwas zu diskutieren, sondern nur um eine schriftliche Mitteilung. Und wir legen großten Wert darauf, dass wir nicht einfach nur mitgeteilt haben, sondern auch verstanden werden.

    Ich dachte, die Amtssprache in Deutschland sei Deutsch. Und "verstanden werden" ist kein Operator...


    Bei uns bietet der Kreis einen Übersetzungsdienst und auch Dolmetscher für Elterngespräche an. Ich müßte mal gucken, wer das genau macht. Kostet wohl bezuschußt irgendwas bei 40,- €/Stunde.

    Ob die Eltern des Kindes das zahlen wollen oder werden?


    Gruß !

  • Gibt es bei euch ein Kommunales Integrationszentrum (KI)? Falls ja, dort nach einem Dolmetscher fragen, die Kosten übernimmt bei uns das Schulamt (auch NRW).

  • Danke, das hilft weiter. Hatte ich noch gar nicht dran gedacht.

    Ein kurzer Gedanke meinerseits:


    ich würde eben deshalb den Brief auch auf Deutsch schicken. Nicht, dass es um etwas rechtsrelevantes geht und man euch/dir nachher einen Strick draus drehen will, dass das Schreiben eben nicht in der Amtssprache verschickt wurde.

    Schöne Grüße,
    dzeneriffa



    Am Ende wird alles gut! Wenn´s noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende =)

  • Ein kurzer Gedanke meinerseits:
    ich würde eben deshalb den Brief auch auf Deutsch schicken. Nicht, dass es um etwas rechtsrelevantes geht und man euch/dir nachher einen Strick draus drehen will, dass das Schreiben eben nicht in der Amtssprache verschickt wurde.

    Oder beide Versionen. Die Deutsche oben und die Übersetzung darunter.
    Es kommt wahrscheinlich auch auf den Inhalt des Schreibens an. Eine Einladung zum Elternabend ist jetzt weniger rechtsrelevant als die Androhung der Entlassung.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

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