Tarifeinigung öffentlicher Dienst

  • Die Angleichungszulage bekommen nur die, die sie bis Ende Juli 2017 beantragt hatten, falls man das verpasst hat, geht man leer aus. So kann man als AG natürlich gut sparen . Damals waren das ganze 30 €. Diese Angleichungsanlage ist jetzt auf 105 € erhöht worden.

    Sorry, aber wer sie nicht beantragt hat, weil ihm das zu wenig ist, ist selber schuld. Aber auch da haben die Gewerkschaften gesagt, man soll sich an den Landesverband wenden, evtl. gibt es noch Möglichkeiten.


    Die Ausgleichszulage mussten aber nur die beantragen, die vor dem 01. August 2015 als angestellte Lehrer eingestellt worden waren. Alle später eingestellten angestellten Lehrer erhalten sie automatisch.
    gew.de/tv-l/lehrkraefte-eingru…hrkraefte-eingruppierung/

    Genau, viele kriegen sie eh ohne Antrag.


    Thema "Streik in der Grundschule" - die Kinder werden nicht nach Hause geschickt. Sie werden allerdings auch nicht unterrichtet. Aber sie werden betreut. (Stichwort "verlässliche Grundschule") (Gilt zumindest für NRW so.)


    Die Folgen eines Streiks in der Grundschule merken also nur die Kinder und die Kolleginnen, die irgendwie die Kinder ohne Lehrerin mitbeaufsichtigen müssen.

    Bei uns wurden die Eltern gebeten die Kinder zuhause zu behalten und es waren nur ca. 30 1.-6. Klässler anwesend. Also haben auch die nicht streikenden Kollegen nur jeweils 3 Schulstunden lang Kidner beaufsichtigt und das zu mehreren in Kleinstgruppen, also für die auch total relaxed.


    Das stimmt, ist aber aufgrund des Lehrermangels teilweise nicht möglich.
    In diesem Fall z.B. hat die Schulkonferenz beschlossen, dass Schüler bei hohem krankenstand des Kollegiums klassenweise zuhause bleiben müssen:
    https://www.stuttgarter-zeitun…7c-af5f-041a43160c9e.html
    Wohlgemerkt ganz ohne Streik!

    Wäre bei uns auch nicht möglich gewesen und daher wurde nur Notbetreuung angeboten, die kaum genutzt wurde!

  • Morse,
    Unabhängig davon, dass ich mir nicht sicher bin, ob die Eltern in einer Schulkonferenz zustimmen würden, dass wegen eines Streiks Klassen zuhause bleiben....


    ... In NRW kann die Schulkonferenz eine entsprechende Entscheidung wie in deinem Link nicht fällen.


    Kl.gr.Frosch

  • Also, so wie ich das sehe, sprechen wir ja, wenn wir von Beamtenstreiks sprechen, ohnehin im Konjunktiv.
    Meinetwegen können in der Realtität Beamte zur Betreuung von Kindern im Streikfall herangezogen werden - nicht jedoch zum Unterricht.
    Aber so wie ich die Diskussion verstehe, geht es mal wieder um ein "was wäre wenn". Und in diesem "was wäre wenn" ist es meiner Meinung nach natürlich so, dass jede Arbeitskampfmaßnahme zunächst den Schüler treffen müsste. Damit muss man dann als Lehrer leben. Ebenso wie der Lufthansapilot damit leben muss, dass der 08/15-Bürger, der wahrscheinlich lange und hart für seinen Traumurlaub gearbeitet und gespart hat, jetzt darunter leiden muss, dass er, der Pilot, eben jetzt für seine eigenen Interessen eintritt.
    Denn, klar, die Leute, die letztlich am Verhandlungstisch sitzen, treffen die Maßnahmen nie direkt. Sie sind immer nur indirekt betroffen, weil die Kunden mit ihrer Unzufriedenheit Druck ausüben. Und unsere "Kunden" sind eben die Schüler. Ich wäre deshalb durchaus bereit, sofern Streiks für Beamte erlaubt wären, auch Prüfungen zu bestreiken - nicht als erste Maßnahme, sondern als Eskalationsstufe. Nur so könnte das funktionieren.


    Meine ganz persönliche Meinung, die zum Thema Streik wenig relevant ist, ist übrigens, dass wir den Kids viel zu viel Stress machen, wenn wir immer und immer wieder versuchen, sie früher ins Berufsleben zu bekommen. Die Schüler von heute werden bis 70+ arbeiten müssen, da schadet ihnen ein Jahr, das sie "verlieren" nicht wirklich. Wie gesagt, ich meine das nicht als Argument für Streiks während der Prüfungsphase, aber als grundsätzliche Beobachtung.

  • Ich weise noch mal für die (wenigen), welche die Seite nicht kennen, auf die Infos von oeffentlicher-dienst.info hin.


    Verhandlung und Rechnungen TV-L


    Übertragungsfortschritt auf Beamte


    Ich möchte zwar nicht in Bayern leben, hätte aber auch gerne einen Finanzminister, der so schnell ist wie der aus Bayern. Beide Seiten sollte man wirklich regelmäßig im Blick haben, um die genauen Rechnungen zu sehen. Z.b wurden für die Angestellten die Jahressonderzahlungen eingefroren, so dass die effektive Erhöhung dadurch geschmälert wird. Sowas fällt gerne mal unter den Tisch.

  • Morse,
    Unabhängig davon, dass ich mir nicht sicher bin, ob die Eltern in einer Schulkonferenz zustimmen würden, dass wegen eines Streiks Klassen zuhause bleiben....


    ... In NRW kann die Schulkonferenz eine entsprechende Entscheidung wie in deinem Link nicht fällen.


    Ja, aber ob die Schulkonferenz darüber entscheiden kann und falls ja, ob sie es tun würde, ist m.E. gar nicht der Punkt, sondern, dass wenn keine Lehrer da sind, keine Aufsicht stattfinden kann.
    Und zwar ganz egal aus welchen Gründen sie fehlen.

  • Bei San Francisco haben Lehrer bis vor ein paar Tage gestreikt, dabei ist mir ein Plakat aufgefallen bzgl. der Diskussion um die davon Betroffenen:


    "Ready for STRIKE for the schools that students deserve"


    So könnte man's auch sehen, wenn man "wegen der Kinder" eigentlich keinen Unterricht ausfallen lassen wöllte.

  • ich glaube nicht, dass der Schüler, der dann die Schule ohne Abschluss verlässt, irgendeinen Einfluss auf das Ziel der Arbeitskampfmaßnahme haben wird. Bei den Verhandlungen ist er gar nicht involviert. Das macht also nicht so viel Sinn.

    Ich hoffe, Du hast die Ironieanzeiger vergessen. Falls nicht, schließe ich Dich hiermit in mein Gebet an den heiligen Bimbam ein.

  • Arbeitskampf ja, aber nicht auf dem Rücken der Schwächsten. Das bedeutet nunmal, dass es gerade in sozialen/medizinischen Berufen Einschränkungen gibt.

    Ziemlich schräge Argumentation.

  • Ziemlich schräge Argumentation.

    Ist eine Meinung, gibt es für diese auch eine Begründung? Ich nehme auch "schräge" Argumentationen...

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich bin nicht fossi74, aber vermute mal, dass er/sie darauf hinaus wollte, dass ja gerade in "sozialen/medizinischen Berufen" viele der (Einkommens-) "Schwächsten" sind.


    Z.B. von Altenpflegern zu fordern, dass sie keinen Arbeitskampf auf dem Rücken der Schwächsten austragen sollen, ist so gesehen dann schon etwas anrüchig (oder "schräg").

  • Ich bin nicht fossi74, aber vermute mal, dass er/sie darauf hinaus wollte, dass ja gerade in "sozialen/medizinischen Berufen" viele der (Einkommens-) "Schwächsten" sind.


    Z.B. von Altenpflegern zu fordern, dass sie keinen Arbeitskampf auf dem Rücken der Schwächsten austragen sollen, ist so gesehen dann schon etwas anrüchig (oder "schräg").

    Besser könnte ich es nicht ausdrücken (würde aber den Verzicht auf die Anführungszeichen bei "Schwächsten" vorschlagen).

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Das Beispiel mit den Altenpflegern ist natürlich wirklich sehr eindrücklich, Gleichzeitig ist das aber auch eine Branche bei der Streiks natürlich nie eine Grundversorgung gefährden, sondern im Regelfall die Arbeitskräfte streiken, die keinen Dienst haben um das Leben der ihnen anvertrauten alten Menschen nicht zu gefährden.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Gleichzeitig ist das aber auch eine Branche bei der Streiks natürlich nie eine Grundversorgung gefährden

    Warum nicht?


    Wenn die Altenpfleger wirklich streiken würden, müßten die ganzen Pflegebedürftigen kurzfristig in Krankenhäuser verlegt werden, um die Grundversorgung sicherzustellen. Mal sehen, wie lange die Pflegekräfte streiken müßten, um zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen. 3 Tage?

  • Eine Bekannte von mir aus den USA hat auch im letzten Jahr gestreikt, zusammen mit allen ihren Kollegen. Da es bei ihnen keine Beamten gibt, fiel der gesamte Unterricht aus. Die Schüler, die trozdem zur Schule kamen, haben einfach mitgestreikt. Nix Betreuung oder so. So einfach kann das gehen.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • Das Beispiel mit den Altenpflegern ist natürlich wirklich sehr eindrücklich, Gleichzeitig ist das aber auch eine Branche bei der Streiks natürlich nie eine Grundversorgung gefährden, sondern im Regelfall die Arbeitskräfte streiken, die keinen Dienst haben um das Leben der ihnen anvertrauten alten Menschen nicht zu gefährden.


    In Deutschland haben auch schon tausende Ärzte gestreikt, da wurden ganze Stationen geschlossen.


    (Randnotiz: bei den Verhandlungen haben sich die Ärzte von Verdi getrennt und selbst verhandelt, das gab dann bis 20 % mehr Lohn.)

  • (Randnotiz: bei den Verhandlungen haben sich die Ärzte von Verdi getrennt und selbst verhandelt, das gab dann bis 20 % mehr Lohn.)

    Gab´s vor ein paar Jahren nicht eine wissenschaftliche Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Abi-Noten und Studienfachwahl?


    Und kam da nicht heraus, dass die schlauesten Abiturienten Ärzte werden? Und die nicht ganz so schlauen, die wählen einen Beruf, der von Verdi vertreten wird (oder so ähnlich).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • (Randnotiz: bei den Verhandlungen haben sich die Ärzte von Verdi getrennt und selbst verhandelt, das gab dann bis 20 % mehr Lohn.)

    Guck dir die GdL an. Die wissen auch wie man streikt.


    Motto: "Wir sind zuerst unseren Beitragszahlern = Mitgliedern verpflichtet und nicht dem Staat, der Allgemeinheit oder sonst wem. :)

  • Tja, im Bildungsbereich ticken die Gewerkschaften ("die" Gewerkschaft) anders, haben wir alles schon einmal durchdiskutiert:
    Welche Gewerkschaft?


    Wird sich auch nicht ändern, da die Mehrheit der Mitglieder dieser Gewerkschaft es offensichtlich so will. Also einfach akzeptieren oder austreten.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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