Wie würdet ihr entscheiden?

  • Warum konnte an der alten Schule nichts gegen die Situation unternommen werden? Und wer hat die Eltern beraten, denn schon damals muss Englisch ja ein riesiges Problem gewesen sein? Und warum melden die Eltern ihr Kind an einer leistungsorientierten Schulform an, um vor allem ,,soziale Sicherheit'' damit erzielen zu wollen?

    Ernsthaft? Geh mal an der alten Schule von dem Kind hospitieren.


    Edit: Also wenn du mal Zeit hast, würde ich das wirklich empfehlen. Andere Schulformen von innen sehen kann sehr erhellend sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Krabappel ()

  • Was ist denn deine persönliche Einschätzung: Kann deine Schülerin mit viel Mühe nach den Osterferien noch auf eine 4 kommen und damit die Mindestanforderungen an Kenntnissen für Ende Klasse 6 auf Gymnasialniveau im Fach Englisch erfüllen? Wenn ja, dann muss das Mädchen noch einmal ranklotzen und fleißig Vokabeln und Grammatik zuhause lernen. Wenn sie absehbar dieses Ziel nicht erreicht, sehe ich die Zukunft im Englischunterricht sehr düster für sie, denn abgesehen von der Versetzung nach Klasse 6, es geht ja auch darum, ob sie in Zukunft den Stoff, der ja immer mehr dazukommt, durchdringen kann, wenn die Grundlagen aus Klasse 5 und 6 so schwach ausgeprägt sind. Dann kann sie nämlich auch diese 5 nicht lange halten. Ich denke da konkret an Lektürearbeit und Texteschreiben, was im Gymnasium definitiv langsam auf sie zukommen wird. Wie siehst du das? Und da wären wir wieder bei der Frage: Sind die vorhandenen Mängel in absehbarer Zeit behebbar oder nicht?
    Und eine gymnasialspezifische Frage: Traust du ihr zu, dass sie in Englisch die Leistungserwartungen noch erfüllen kann, wenn eine 2. Fremdsprache (auch wieder mit Vokabel- und Grammatikpauken, ob es jetzt Französisch, Spanisch oder Latein ist) hinzukommt, oder würde sie das endgültig durcheinanderbringen?


    Das Problem ist, dass die Klassenkonferenzen für Klasse 6 bei uns schon Mitte Mai sind, damit die Kinder früh wegen des eventuell anstehenden Schulwechsels informiert sind.


    Sie hätte nun noch 1 1/2 Monate für die Wiederholung elementarer Grammatik und elementaren Wortschatzes. ,,In absehbarer Zeit'' muss ich daher klar verneinen. Auf Basis ihrer jetzigen Kenntnisse ist es für sie auch nicht möglich, in der Mittelstufe erfolgreich mitzuarbeiten.


    Eine offene Frage, denn ich bin mir selbst nicht sicher: Wie belastbar ist es denn, wenn ich meine Note von dem Engagement in knapp 2 Monaten abhängig mache und ihr doch noch eine 4- gebe? Wie geschrieben, in Hamburg sind die Kinder dann in Klasse 7 und bleiben bis zur Oberstufe niemals sitzen und können auch nicht mehr auf die Stadtteilschule wechseln. Die Gefahr bei so einem Leuchtfeuer ist daher recht groß, denn in der Mittelstufe fallen viele SuS in sich zusammen, da bei schlechten Noten keine Konsequenz mehr droht.

  • Die Leistungen zählen bis zu dem Punkt, an dem eine entgültige Note feststehen muss, also auch noch diese 1 1/2 Monate. Wenn du allerdings sagst, dass die Defizite in absehbarer Zeit nicht behoben werden können, muss ich sogar fragen, ob das noch eine 5 ist oder nicht sogar bereits eine 6. Dafür ist die Definition "wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht und selbst die Grundkenntnisse so lückenhaft sind, dass die Mängel in absehbarer Zeit nicht behoben werden können."... Und so hört es sich bei dir an. Mit dem Hintergrund könnte ich keinem ruhigen Gewissens dem Mädchen die 4- geben. Es ist blöd, wenn die Entscheidung von dir abhängig ist, da es leichter ist, wenn die Englischnote nicht die einzige 5 auf dem Zeugnis ist. Daher würde ich zumindest dem Mädchen die Situation schildern und ihr unterbreiten, dass sie in der kurzen verbleibenen Zeit es nur auf eine 4- schafft, wenn sie in der verbleibenden Zeit mündlich und schriftlich auf einer soliden 3 steht, was wiederum fleißig Grammatik- und Vokabelnpauken bedeutet. Schafft sie das, kriegt sie die 4, sonst hat sie leider die Erwartungen Ende 6 nicht erfüllt (= Mindestanforderungen und damit Kriterium für Note 4).

  • Sie hätte nun noch 1 1/2 Monate für die Wiederholung elementarer Grammatik und elementaren Wortschatzes. ,,In absehbarer Zeit'' muss ich daher klar verneinen. Auf Basis ihrer jetzigen Kenntnisse ist es für sie auch nicht möglich, in der Mittelstufe erfolgreich mitzuarbeiten.

    Danach ist's wohl entschieden. Trotzdem würde ich die anderthalb Monate noch abwarten und dann entscheiden.


    Wie belastbar ist es denn, wenn ich meine Note von dem Engagement in knapp 2 Monaten abhängig mache und ihr doch noch eine 4- gebe?

    Was ist denn 'ne 4-? Reicht es aus (4) oder nicht (5)? Eine 4- könnre auch bedeuten, dass man sich nicht entscheiden möchte.


    Wie geschrieben, in Hamburg sind die Kinder dann in Klasse 7 und bleiben bis zur Oberstufe niemals sitzen und können auch nicht mehr auf die Stadtteilschule wechseln. Die Gefahr bei so einem Leuchtfeuer ist daher recht groß, denn in der Mittelstufe fallen viele SuS in sich zusammen, da bei schlechten Noten keine Konsequenz mehr droht.

    Insofern gibt's du eine Note mit weitreichender Konsequenz. Fast schon unaständig weitreichend. Geht man davon aus, dass die schulgesetzliche Regelung Sinn macht, sollte man das eben auch durchziehen. Eine 4 zu geben, wenn es eine 5 passen würde, bedeutet letztendlich, dass man den Schüler vor den schulgesetzlichen Konsequenzen der schlechteren Beurteilung bewahrt. Letztendlich hebelt man das Schulgesetz damit aus. Kann man machen und kann man sogar legitim finden.


    Das bewahrt dich aber nicht davor, dass die Entscheidung in beide Richtung erhebliche Konsequenzen hat. Dass einem dabei unwohl ist, kann ich verstehen. Aber vor derartigen Entscheidungen stehen wir nunmal und uns wird nicht immer die Gnade zu Teil, später zu erfahren, ob wir "richtig" (in welchen Sinne auch immer) entschieden haben.


    Das hilft dir nur insofern weiter, dass du dich vielleicht darauf einlassen kannst, die Verantwortung für solche Entscheidung zu akzeptieren. Ferndiagnostisch können wir dir eigentlich nichts raten. Auch wenn das, was zu uns 'rüberschwappt, eher danach riecht, der Kandidatin den Weg auf die Stadtteilschule zu eröffnen, kann ein kräftiger Schluck aus der Pulle auf den Papillen des echten Lebens doch ergeben, dass die junge Dame zur künftigen akademischen Elite unseres Landes gehören sollte.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Keiner hat ne Glaskugel. Aber nach der Vorgeschichte kann man halt nur sagen, lass sie, wo sie ist. Wenn alle anderen Fächer okay sind, wird sie’s wohl packen, viele Mitschüler werden im Schnitt nicht besser sein, warum sollte gerade sie notenmässig abstürzen? Iist doch eher unwahrscheinlich.

  • Symmetra, du schreibst, dass die Schülerin Nachhilfe bekommt. Kannst du da ansetzen? Hast mal mit der Nachhilfe gesprochen und konkret abgesprochen was genau zu wiederholen ist?

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Deine Situation ist schwierig und du machst dir viele Gedanken, was ich in Anbetracht der seltsamen Versetzungsregeln gut nachvollziehen kann.
    Da deine Schülerin schon einen Schulwechsel hinter sich hat, finde ich es “gefährlich” , sie in diese Situation zurückzuschicken.
    Ich finde es gibt auch einige gute Voraussetzungen, mit denen man in diesem Fall arbeiten kann:
    - keine weiteren schlechten Noten in den anderen Fächern
    - Eltern , die sich Gedanken machen und ihr Kind auf dem Gymnasium halten möchten
    - der Stoff in der 6. Klasse Englisch ist noch nicht so umfangreich - man kann ihn gut aufholen
    - Nachhilfe ist bereits installiert und es sind noch ein paar Wochen


    Ich würde an deiner Stelle nicht so sehr darüber nachdenken , was du im Sommer machst, sondern jetzt mit den Eltern und der Schülerin fachliche Lücken definieren und ggf. auch die Nachhilfe kontaktieren. Wenn das Mädchen sich bis jetzt nicht bemüht hat , heißt es nicht, dass sie das nicht schaffen kann. Muss ja nicht ihr Lieblingsfach werden. Und natürlich würde ich ihr im Falle , dass sie jetzt Gas gibt, dann im
    Sommer auch eine pädagogische Note geben , auch wenn es rein rechnerisch nicht zur 4 langt. Der Schritt von der 5 Richtung 4 ist viel schwerer als andere Fortschritte . Wer sich da wieder hocharbeitet hat eine pädagogische Note verdient. Und jede(r) SchülerIn hat verdient, dass man ihnen was zutraut und sie ermutigt. Manchmal reicht es schon, wenn man ihnen das auch so sagt.

  • Die Leistungen zählen bis zu dem Punkt, an dem eine entgültige Note feststehen muss, also auch noch diese 1 1/2 Monate. Wenn du allerdings sagst, dass die Defizite in absehbarer Zeit nicht behoben werden können, muss ich sogar fragen, ob das noch eine 5 ist oder nicht sogar bereits eine 6. Dafür ist die Definition "wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht und selbst die Grundkenntnisse so lückenhaft sind, dass die Mängel in absehbarer Zeit nicht behoben werden können."... Und so hört es sich bei dir an. Mit dem Hintergrund könnte ich keinem ruhigen Gewissens dem Mädchen die 4- geben. Es ist blöd, wenn die Entscheidung von dir abhängig ist, da es leichter ist, wenn die Englischnote nicht die einzige 5 auf dem Zeugnis ist. Daher würde ich zumindest dem Mädchen die Situation schildern und ihr unterbreiten, dass sie in der kurzen verbleibenen Zeit es nur auf eine 4- schafft, wenn sie in der verbleibenden Zeit mündlich und schriftlich auf einer soliden 3 steht, was wiederum fleißig Grammatik- und Vokabelnpauken bedeutet. Schafft sie das, kriegt sie die 4, sonst hat sie leider die Erwartungen Ende 6 nicht erfüllt (= Mindestanforderungen und damit Kriterium für Note 4).

    Ich hänge mich da weniger an dem ,,können in absehbarer Zeit behoben werden'' auf, weil mir das letztlich zu schwammig ist.


    Ein Kriterium ist für mich am Ende der 6. Klasse auch, inwiefern die bisherigen Strukturen und Kompetenzen beherrscht werden, um erfolgreich in der Mittelstufe mitarbeiten zu können. Wenn sie die bisher eben nicht ausreichend beherrschen, dann halte ich es für fragwürdig, dass das mal eben nachgeholt werden kann. Oder ist das ein Denkfehler? Folgendes kommt mir so bizarr vor: ,,Du hast aus Klasse 1-5 kaum etwas aus dem Englischunterricht mitgenommen, aber durch die letzten 2 Monate hast du alles aufgeholt und dir nun eine 4- im Zeugnis verdient.''


    Das finde ich eigentlich nicht realistisch, da sie laut Angaben der Mutter auch Gelerntes schnell wieder vergisst und keinen Bezug zur Sprache aufbauen kann. Oder habe ich dich falsch verstanden? Korrigiere gerne, auch wenn ich grad Mist rede ;)



    Was ist denn 'ne 4-? Reicht es aus (4) oder nicht (5)? Eine 4- könnre auch bedeuten, dass man sich nicht entscheiden möchte.

    Ja, idiotisch. Wir tragen hier in Hamburg unsere Einzelnoten online ein und das Programm errechnet die Gesamtnote, die auch in Halbschritten angegeben wird. Da sie fleißig 5en gesammelt hat, kommt da rechnerisch keine glatte 4 mehr heraus.


    Und danke für den Rest deines Posts!




    Ich habe auch mit der Mutter telefoniert und ihr geht es im Endeffekt nur um eine schöne Zukunft für ihre Tochter, egal wo. Ich werde mal sehen, was es für Wege noch geben kann und sie dann beraten. Habe danach echt mit den Tränen gekämpft.

  • @symmetra: Ich habe mal in euer Curriculum geschaut und da stehen für Kompetenzen und Inhalte die Kriterien drin, die bis Ende Klasse 6 erreicht sein müssen. Dazu heißt z.B. im Bereich Grammatik: simple present, present progressive, simple past, will und going to future; can / cannot, may, must / must not, need / need not; einfache Bedingungen (Ist das Conditional Sentences Typ I?). Ich weiß nicht, wo sie thematisch steht, aber die 4 bedeutet dann für mich, dass sie sehr einfache Sätze mit all diesen grammatischen Phänomenen verstehen und auch selbst bilden kann. Theoretisch könnte sie das mit entsprechendem Ehrgeiz aufholen und diese Chance sollte sie auch erhalten. Praktisch sehe ich es auch eher schwierig, ähnlich wie du. Du sprichst selbst die Jahrgänge 1-5 an. Wie waren denn da die Englischleistungen? Auch sehr schwach oder sind sie mit der Zeit schlechter geworden? Sollte sie regelmäßig die Mindestanforderungen nicht erreichen, dann wird sie es auch in Zukunft nicht, das muss man so direkt sagen. Und dann muss man wirklich weiterdenken, Richtung Textarbeit, Lektürearbeit und zusätzliche Anforderung "2. Fremdsprache"... Würde ihr da die pädagogische 4- helfen? Das wäre eher etwas für den klassischen 3er-Kandidaten, der mal einen Durchgänger hat, aber sich sonst wieder rappeln kann. Nicht jedoch jemand, der von Anfang an große Probleme im Fach hat (Wenn ich dich richtig verstanden habe...).

  • @Krabappel Ich bin ein grosser Fan des dreigliedrigen Schulsystems, stimmt. Aber weisst Du, wie bei uns die Übertrittsbedingungen ans Gymnasium aussehen? Der Zeugnisschnitt aus *allen* Noten muss mindestens eine 4.0 sein und es dürfen nicht mehr als drei (!) ungenügende Noten sein. Eine ungenügende Note im Englisch kann man bei uns mit Geschichte, Zeichnen oder was auch immer kompensieren, jede Note zählt gleich. Das Mädchen wäre in unserem Schulsystem überhaupt kein Grund zur Diskussion.

  • @Krabappel Ich bin ein grosser Fan des dreigliedrigen Schulsystems, stimmt. Aber weisst Du, wie bei uns die Übertrittsbedingungen ans Gymnasium aussehen? Der Zeugnisschnitt aus *allen* Noten muss mindestens eine 4.0 sein und es dürfen nicht mehr als drei (!) ungenügende Noten sein. Eine ungenügende Note im Englisch kann man bei uns mit Geschichte, Zeichnen oder was auch immer kompensieren, jede Note zählt gleich. Das Mädchen wäre in unserem Schulsystem überhaupt kein Grund zur Diskussion.

    In Sachsen und Bayern zumindest sind die Übertrittsregeln wesentlich schärfer. Und was mich bei diesem Thema ärgert, ist, dass oft von einem Lehrer abhängt, wie die Empfehlung lautet. Die betreffenden Kollegen finden ihr Vorgehen natürlich objektiv.


    Insofern sagt eine 5 halt wenig aus. Auch das ist in Sachsen übrigens abstrus: Die Lehrpläne Klasse 5/6 wurden angeglichen in den 3 Schulformen. Versetzungsregelung nach Kl.6: Wer auf der Oberschule 2en hat, kann aufs Gymi wechseln. Wer 3en schreibt, geht in den Realschulzweig, wer drei 4en hat, wechselt in die Hauptschule. Umgekehrt wird am Gymnasium niemand auf die Hauptschule überwiesen, der das Zeugnis voller 4en hat, da er/sie ja versetzt wird. Dieselben Lehrpläne wohlgemerkt.


    Und da wird über Inklusion von einzelnen Rollstuhlnutzern und Hörgeräteträgern diskutiert, das ist doch alles Mumpitz.


    So, fertig gemeckert, hat nichts mit dir zu tun @Wollsocken80.

  • @symmetra: Ich habe mal in euer Curriculum geschaut und da stehen für Kompetenzen und Inhalte die Kriterien drin, die bis Ende Klasse 6 erreicht sein müssen. Dazu heißt z.B. im Bereich Grammatik: simple present, present progressive, simple past, will und going to future; can / cannot, may, must / must not, need / need not; einfache Bedingungen (Ist das Conditional Sentences Typ I?). Ich weiß nicht, wo sie thematisch steht, aber die 4 bedeutet dann für mich, dass sie sehr einfache Sätze mit all diesen grammatischen Phänomenen verstehen und auch selbst bilden kann. Theoretisch könnte sie das mit entsprechendem Ehrgeiz aufholen und diese Chance sollte sie auch erhalten. Praktisch sehe ich es auch eher schwierig, ähnlich wie du. Du sprichst selbst die Jahrgänge 1-5 an. Wie waren denn da die Englischleistungen? Auch sehr schwach oder sind sie mit der Zeit schlechter geworden? Sollte sie regelmäßig die Mindestanforderungen nicht erreichen, dann wird sie es auch in Zukunft nicht, das muss man so dirkt sagen. Und dann muss man wirklich weiterdenken, Richtung Textarbeit, Lektürearbeit und zusätzliche Anforderung "2. Fremdsprache"... Würde ihr da die pädagogische 4- helfen? Das wäre eher etwas für den klassischen 3er-Kandidaten, der mal einen Durchgänger hat, aber sich sonst wieder rappeln kann. Nicht jedoch jemand, der von Anfang an große Probleme im Fach hat (Wenn ich dich richtig verstanden habe...).

    Leider ist es ganz genau so wie du schreibst. Es war einfach schon immer ein Problem, wobei Englisch hier in HH an den Grundschulen obendrein nicht wirklich sauber unterrichtet wird. Die Kinder fangen hier in Klasse 5 oft fast bei 0 an, obwohl unser Bildungssenator nicht müde wird Gegenteiliges zu beteuern, aber ich schweife ab... es ist dann nicht verwunderlich, dass einige da untergehen. Vielen Dank übrigens für deine hilfreichen Antworten!

    Wie ist denn die 2. Fremdsprache? Ist es kein Hauptfach in Hamburg am Gym? Oder fängt ihr erst in der 7. damit an, trotz G8?


    Nope, die gibt es hier schon ab Klasse 6 und da sind die Leistungen zwar nicht glorreich, aber kein totalausfall wie in Englisch.


    Ich habe mich belesen und es gibt wohl die Möglichkeit, eine Wiederholung schulintern zu beschließen. Hier kommt es auf die Begründung an, wobei ich da für die Schülerin gar keine schlechten Chancen sehe. Werde diese Möglichkeit erst einmal weiterverfolgen.





    Ich danke euch allen für die Rückmeldungen. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass ihr euch die Zeit nehmt und eure Hilfe anbietet.

  • Soso die Grundschulen unterrichten Englisch nicht sauber. "Wir Grundschulen" haben eher den Eindruck, dass ihr nicht sauber andockt, denn das was im Lehrplan der Grundschule steht, wird hier (zumindest an meiner Schule) gemacht, von studierten Englischlehrern.


    Der Wechsel in den Sek1-Unterricht in Englisch ist immer eine Herausforderung, weil die Lehrpläne einfach nicht sauber verzahnen. Das ging meiner Tochter in Niedersachsen nicht anders.


    Der Wechsel an die Stadtteilschule als einzige Alternative fänd ich jetzt nicht so dramatisch (neben ihr werden ja noch viele viele andere wechseln, bei uns im Stadtteil 1/3) und Abitur kann man auch an der Stadtteilschule machen.

  • Ich habe im ersten Halbjahr den Förderkurs geleitet und sie gebeten, da freiwillig mitzumachen, weil sich das Problem für mich sofort abgezeichnet hat. Sie hat den Kurs aber wieder nach zwei Mal teilnehmen.verlassen, ich glaube sie wollte lieber ihre Pause haben. Ich weiß, dass sie seit dem Halbjahr Nachhilfe nimmt und sich jetzt auch mehr im Unterricht bemüht, aber mir geht es in der Beurteilung auch um Konstanz und die sehe ich nicht, nur weil es kurz vor Schluss ein kleines Blitzlicht gibt.

    Und genau weil sie den Kurs wieder verlassen hat, würde ich aus pädagogischen Gründen dann evtl. doch mit 5 benoten, auch wenn die Konsequenz entsprechend hart ist.

  • Ich finde, man sollte den vorwurfsvollen Ton ("Naja, was gehen Dich auch die privaten Probleme Deines Beschulungsmaterials an. Da hättest Du ja viel zu tun.") und die Dramatik ("Habe danach echt mit den Tränen gekämpft.") hier mal rausnehmen.


    Der Vorschlag, der weiter oben kam, dass du die gerechtfertigte 5 gibst und die Klassenkonferenz/Notenkonferenz über die schulische Zukunft des Mädchens berät, ziemlich vernünftig. So wird die Fachlehrerin entlastet und man kann im Team eine pädagogisch weise Entscheidung finden.

  • Warum Fossis Attacke zu Beginn des Threads mit so vielen Likes bedacht wird, ist mir übrigens ein Rätsel.


    Das sollte doch ein Forum sein, in dem man einander hilft und sich traut, Fragen zu stellen. :gruebel:


    Edit: Ich sehe gerade, Fossi, dass du selbst gemerkt hast, dass du zu heftig auf die TE reagiert hast - in dem Fall: sorry.

  • Ui, was für eine Diskussion auf so vielen verschiedenen Ebenen ^^


    Dabei spielt es einfach keine Rolle, was in anderen Bundesländern alles so tolles ausgeglichen werden kann. Die Gesetze hier sind recht einfach gestrickt: Ne 5 im Hauptfach, kein Gymnasium. Die Regel gibt es ja anscheinend nicht erst seit gestern und sollte somit allen bekannt sein.


    Dann schreibst du, die Schülerin hätte es abgelehnt im Englisch Förderkurs zu sein, da ihr ihre Pause wichtiger ist.
    Damit wäre für mich persönlich der Fall bereits erledigt. Wenn ein Kind wirklich ALLES versucht, sich richtig rein hängt und für das Ziel arbeit und es dann minimal verfehlt... ja dann finde ich eine pädagogische Note absolut gerechtfertigt.
    Aber ein "Mama schleift mich zur Nachhilfe und ich sitze da meine Zeit ab; selber arbeiten? - ne kein Bock, wird schon irgendwie werden..." ist ein Schlag inst Gesicht aller anderen Kinder bei denen es vielleicht ebenfalls ganz knapp nicht geklappt hat, deren Eltern aber leider keine Rührselige Geschichte auftischen können.


    Wäre für mich klar die 5. Weil es nunmal der Leistung entspricht die das Kind abliefert.


    Und nochmal, weil ich die Argumentation absolut nicht leiden kann: Du machst die Note nicht, du vergibst Sie nur. "Gemacht" wird sie von den Kindern durch die Erbringung von Leistungen nach deinem (hoffentlich) transparenten Bewertungsraster. Somit ist weder ein "Danke" bei einer guten Note, noch ein "Sie sind Schuld, dass..." bei einer schlechten Note dein Problem, wenn du deine Noten nach entsprechenden Kriterien vergibst. Das würde ich meinen Kollegen auch direkt so klar machen. Die haben das mit der Benotung nämlich ansonsten nicht richtig verstanden.

  • Das ist von außen wirklich schwer zu beurteilen.


    Dass sie an dem Förderunterricht nicht mehr teilnehmen wollte, ist schon sehr unpassend. Gibt es das Förderangebot noch? Wenn ja, würde ich da nochmal deutlich drauf hinweisen und durchaus auch offenlegen, dass du das Mädchen derzeit bei einer 5 siehst und der Förderunterricht zumindest eine theoretische Chance ist, Fortschritte zu machen. ich bin auh kein Freund von Notmaßnahmen auf die letzte Minute, würde hier aber trotzdem nochmal aktiv werden, wenn möglich. Die eigentliche Entscheidung ist dann zwar nicht aufgehoben, sondern nur vertagt. Vielleiht gibt es Mitte Mai aber dann mehr Argumente für die eine oder für die andere Seite.
    Ich weiß, dass das auch Nachteile mit sich bringen kann, gebe selber aber nur dann eine 5, wenn ich mir absolut sicher bin. Wenn ich schwanke, gibt es die 4.

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