Lehrmittelbestellung-Angebote

  • Hallo,


    ich bin in Berlin an einer Schule und wir möchten verschiedene Materialien für Mathematik bestellen, die wir uns auch schon bei BETZOLD ausgesucht haben. Nun sollen wir jeweils 3 Angebote vorlegen. Das Problem ist aber, dass ja nicht jeder Lehrmittelverlag alle Materialien führt und es dadurch nicht möglich ist, drei identische Angebote zu erhalten. Muss ich jetzt für jedes Material 3 Angebote zusammensuchen? Das ist ja eine Wochenaufgabe! Wie macht Ihr das?
    Liebe Grüße
    Kathrin

  • Wenn sich's bei den Materialien um Bücher, Arbeitshefte etc. handelt:
    Für deutschsprachige "Bücher" gilt in der Bundesrepublik Deutschland i.d.R. das "Buchpreisbindungsgesetz". D.h. ein Einheitspreis für den Endverbraucher Schule ist gesetzlich vorgeschrieben. Damit kann es auf dem Markt keine unterschiedlichen Angebote geben. Damit entfällt die Frage nach den drei Angeboten von unterschiedlichen Lieferanten für das gleiche Buch X.
    Die Festlegung warum Ihr grade Buch A und nicht Buch B haben wollt, müsst ihr evtl. als Fachleute begründen. Aber der didaktische Vorteil von Buch A gegen Buch B kann vom Rechnungsprüfer fachlich nur bedingt beurteilt werden.


    Für den Rest habe ich keine Tipps.

  • Das sind hoffentlich teure Materialien... Wenn man diesen Preisvergleich inkl. Angebote für 10 Stück Kreide vorlegen soll, dann wäre das wohl eine unangemessene Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.


    Manchmal findet man solche Materialien auch tatsächlich in den Internetkaufhäusern. Das wäre dann eines der angeforderten Vergleichsangebote.
    Über Preisvergleichsportale (z.B. idealo) findet sich sowas durchaus auch mal. Ansonsten wäre so ein nicht vorhandenes Suchergebnis aus einem Vergleichsportal auch ein Beweis der Einmaligkeit / Exklusivität des Angebots (da gibt es ja immer eine Fehlermeldung, wenn die ein Produkt nicht finden - oder genau ein Ergebnis, wenn es nur bei einem (dort eingebundenen...) Online-Shop angeboten wird.

  • Identisch muss das wohl nicht sein, es geht eher darum, dass ihr nicht die Steckwürfel aus Platin bestellt oder so. Such irgendwas Ähnliches raus, das woanders mehr kostet, damit das, was du haben willst, im allerbesten Preis-Licht erscheint. Oder ist es soooo abgefahren besonders, dass es das nur bei diesem einen Verlag gibt? Dann würde ich das genau so angeben.

  • Für spezielle Grundschule Anschauungs- und Arbeitsmaterialien ist das Angebot tatsächlich überschaubar. Und du hast Recht, kaum ein Verlag bietet identische Sortimente an.
    Wir bekommen von 3-4 solcher Lehrmittel- Verlagen Kataloge zugeschickt, ich glaube auch nicht, dass mehr existieren, die ein generelles Sortiment für die Grundschule anbieten. Da gucken wir, was diese 4 Verlage in der Richtung anbieten, was wir brauchen und wir schauen dann auf das Preis - Leistungsverhältnis. Wir haben eine gewisse Summe zur Verfügung, die wir ausgeben können. Wir müssen keine Kostenvoranschläge vom demselben Material heraussuchen.
    Bei Betzold bestellen wir das meiste, weil dieser am besten sortiert für die Grundschule ist. Zumindest stießen wir noch auf keinen anderen Verlag.
    Zum Vergleich kannst du das Material im Internet eingeben und dann über google (Bildersuche) schauen, ob es noch jemand anderes anbietet. Da bekommst du u.U. auch deine Preisvergleiche, wenn es noch jemand anders anbietet. Meist unterscheiden sich die Preise kaum.

  • Das ist doch nur für die Akte als Antikorruptionsnachweis.


    Du hast 2 Möglichkeiten:

    • Bring die Wertgrenze für die 3-Angebotsregel in Erfahrung und zerleg deine Bestellungen, sodass du dadrunter bleibst.
    • Mach ein Schreiben, wieso aus didaktischen Gründen genau dieses Material gebraucht wird und kein anderes und schreib, dass es nur einen Anbieter gibt. Dann gibt es für die Verwaltung was zum Abheften und du kannst (zumindest bei uns) eigentlich immer bestellen.
  • Das sind hoffentlich teure Materialien... Wenn man diesen Preisvergleich inkl. Angebote für 10 Stück Kreide vorlegen soll, dann wäre das wohl eine unangemessene Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.

    Oh doch, diesen Preisvergleich darf ich für jeden möglichen Mist machen.


    Und jedes Mal stelle ich am Ende fest, daß es am günstigsten Ist den Krempel bei einem Händler zu bestellen anstatt bei mehreren, weil regelmäßig die nur einmal zu zahlenden Versandkosten den Ausschlag geben. Trotzdem darf ich suchen "10 Stück weiße Kreide", "10 Stück gelbe Kreide", "10 Stück blaue Kreide", ... und alles einzeln bitte jeweils günstigst. Immer kommt dabei heraus, daß ein Händler 3 Cent günstiger ist als der andere, aber wenn man den ganzen Kram dann jeweils günstigst einkauft, fressen die Versandkosten, die dann dreimalig zu zahlen sind, den Vorteil immer wieder mehr als nur auf.


    Bei unseren Werkstätten, die ja regelmäßig Material einkaufen müssen, kommt inzw. ein ganz anderes Phänomen zum Tragen: Wir bekommen keine Angebote mehr und nur noch die Antwort: "Sie braucht unsere Angebote ja doch nur für Ihre Akten, damit ihr drei Angebote nachweisen könnt, und bestellt eh nicht bei uns. Die Angebotserstellung kostet uns x Euro an Arbeitszeit. Wir erstellen für Sie nur noch kostenpflichtige Angebote. Selbstverständlich wird der Preis der Angebotserstellung bei einer anschließenden Bestellung verrechnet."
    Diese Floskel bekommen wir inzw. von fast allen Händlern.


    So, wo bekommt man da jetzt die drei Angebote her? Oder darf man so eine Antwort auch als General-Freibrief hundertfach kopiert mit zu den Akten packen und darauf verweisen, daß man genau deswegen keine drei Angebote einholen konnte?

  • Hallo,


    ich bin in Berlin an einer Schule und wir möchten verschiedene Materialien für Mathematik bestellen, die wir uns auch schon bei BETZOLD ausgesucht haben. Nun sollen wir jeweils 3 Angebote vorlegen. Das Problem ist aber, dass ja nicht jeder Lehrmittelverlag alle Materialien führt und es dadurch nicht möglich ist, drei identische Angebote zu erhalten. Muss ich jetzt für jedes Material 3 Angebote zusammensuchen? Das ist ja eine Wochenaufgabe! Wie macht Ihr das?
    Liebe Grüße
    Kathrin

    Soviel ich weiß muss das nur bei Materialien über 50 Euro überhaupt geschehen. Bei manchen Materialien reichte es aber bisher dann zu sagen, dass es das Material nirgends anders gibt. Hat bisher immer funktioniert. Schon alleine, wenn es das nicht übers Landesverwaltungsamt gibt, ist das meist ein guter Punkt (weil du da ja ohne weitere Angebote bestellen kannst).


    Aber das dauert doch auch nicht so lange mit den Preisvergleichen. Einfach das alles aufschreiben, was du willst und drei/vier/fünf Anbieter anschreiben, du brauchst ein Angebot. Meist sind dann die Preise auch gleich noch etwas billiger als im Katalog.

  • So, wo bekommt man da jetzt die drei Angebote her? Oder darf man so eine Antwort auch als General-Freibrief hundertfach kopiert mit zu den Akten packen und darauf verweisen, daß man genau deswegen keine drei Angebote einholen konnte?

    Dann reicht bei uns die Kopie der Katalogseiten oder der Ausdruck vom Online-Shop

  • Bring die Wertgrenze für die 3-Angebotsregel in Erfahrung und zerleg deine Bestellungen, sodass du dadrunter bleibst.

    Wenn es denn tatsächlich drei sehr unterschiedliche Dinge sind, dann kann man das so machen. Sind es drei Dinge, die "zusammengehören" (z.B. Regal & Regalböden), dann ist eine solche Splittung (zumindest hier) explizit untersagt.

  • ...habt ihr denn keine sekretärin? ich finde ja eh, dass lul viel zuviel bürokram machen, für den man wirklich keinen akademiker mit akademikergehalt verbraten müsste, aber das finde ich dann schon reichlich absurd. bei uns macht sowas die sekretärin, die für finanzmittel zuständig ist.

  • Mal abgesehen davon, dass die meisten Sekretariate in Berlin unterbesetzt sind - gerade auch an Grundschulen - habe ich noch nie erlebt, dass die Sekretärin Angebote zusammenstellt (Ausnahme: Möbel - auch da aber nur vereinzelt). Für die Finanzmittel ist die Schulleitung zuständig und delegiert an die Fachkonferenzen / Jahrgangskonferenzen.


    Absurd: Ja, keine Frage. Und arm. Und sexy. Und überhaupt. *Augen verdreh*

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • ...ich glaube, in bayern musst du auch keine angebote zusammenstellen. insofern scheint das ein bisschen einfacher zu sein. finanzen regelt die fachschaft, bei großem nach chef-rücksprache, um die konkrete bestellung muss man sich dann nicht mehr sorgen.


    dafür kannst du hier manchmal bis zum schuljahresende auf die schulbücher für laufende jahrgänge warten, weil die finanziell sehr gut ausgestattete stelle des sachaufwandträgers einfach meint, es sei unpraktisch, die buchwünsche von 50+ schulen einzeln abzuarbeiten und halt erstmal "sammelt", bis ihr der berg für ihre bestellbemühungen hoch genug zu sein scheint. ein hoch auf die öffentliche verwaltung mit bemerkenswertem kafka-potential.

  • ...ich glaube, in bayern musst du auch keine angebote zusammenstellen. insofern scheint das ein bisschen einfacher zu sein. finanzen regelt die fachschaft, bei großem nach chef-rücksprache, um die konkrete bestellung muss man sich dann nicht mehr sorgen.

    Wir müssen ab 1000 € Vergleichsangebote suchen. Aus diesem Grund bestellt unsere Fachschaft nie etwas über 999 € :)

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

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