Muss ich meinen Privatwagen für Dienstfahrten zur Verfügung stellen? / Unfall auf Dienstfahrten

  • Was soll man dazu sagen? Beitrag vom 7. April (Nr 23):

    Über die Höhe der Kostenentschädigung kann man mit Sicherheit streiten. Kann gut sein, dass die zu niedrig ist.

    und Beitrag vom 7. April (nr. 29):
    Überschrift des Fokus-Artikel lautet "Mehr als 1 Euro pro Kilometer - So viel kostet Autofahren wirklich"


  • fährst du jedes Jahr einmal um die Welt?

    Nee, nur 120km zur Arbeit, macht täglich 240km, wöchentlich 1200km oder jährlich (41 Wochen = 40 Unterrichtswochen + letzte Woche der Sommerferien) 49.200km. Davon war ich aber noch nicht einkaufen, noch nicht im Urlaub, nicht zum Sport, noch nicht am Wochenende los... das kommt alles noch oben drauf.


    @Volker_D:
    Das Problem hier ist einfach, wie Du in der Diskussion hier rüberkommst. Du erweckst den Eindruck, als wärst Du auf der Seite der Chefetage und wir alle sollten mal schön die Klappe halten und alle Kröten schlucken. Das hat also weniger etwas mit den Inhalten zutun als viel mehr mit dem Bild eines Menschen, das wir alle von Dir entwickeln. Und d a sind halt so Sachen wie "unökonomisch" und "ökologisch falsch" einfach unpassend. Da erweckst Du nämlich den Eindruck, als wolltest Du mit der Ökokeule a la Greta jeglichen Widerspruch einfach plattbügeln. Dieser Eindruck kommt einfach gar nicht gut an.

  • ah.. sorry, bin nicht in der Chefetage. So superöko hatte ich gar nicht vor rüberzukommen. Ich habe ja z.B. selbst vorgschlagen sogar Taxi statt Dienstwagen zu nehmen und/oder einfach den privaten PKW nicht bereitzustellen. Das hätte ich dann gar nicht tun dürfen. Wahrscheinlich lesen wir zum Teil zu oberflächlich und ich stelle mich gerne bei Diskussionen auf Extrempositionen um Grenzen zu erkennen und gute Argumente zu finden (für beide Seiten).

  • Meine private Hütte war einfach schon vor der Stelle an der Schule da. Und da es bei den beruflich bildenden Fächern nicht so wirklich die Auswahl bei den Schulen gibt, in dem Jahr, in dem ich angefangen habe, gab es in ganz NRW nur 13 Stellen, auf die ich mich bewerben konnte, kommt halt sowas dabei raus. Bei den allgemeinbildenden Fächern hast da eine wesentlich größere Auswahl.


    Dazu kommt dann noch ein etwas selteneres Hobby, das einer gewisse Infrastruktur bedarf, die im Umfeld der Schule einfach nicht zu finden ist.


    Ich bin jedenfalls nicht der einzige Kollege bei uns an der Schule mit mehr als 100km Schulweg. Gleiches gilt für die Schüler. Da haben wir bei einigen Ausbildungsberufen als Einzugsgebiet ganz NRW. "Landesfachklasse" heißt halt, daß es nur diese eine Klasse in einem Berufskolleg in ganz NRW gibt und entsprechend alle Azubis in der einen Schule antreten müssen. Die haben ähnliche Schulwege und z.T. noch länger. Da stellen die Ausbildungsbetriebe dann auch Firmen-PKWs, weil es anders einfach gar nicht geht.

  • ah.. ok. Sehr interessant. Ich habe nur aus der "normalen" Schule mit seinen wenigen km Einzugsgebiet argumentiert. Aber bei deiner Situation sieht das z.T. ganz anders aus.


    Vielleicht noch mal an alle aus NRW, die meine Beträge nur überflogen haben und die Links nicht aufmerksam gelesen haben:
    Mindestens in der BR Münster werden maximal 300 € bei einem Schaden am Auto ersetzt.

  • In meiner Dienstreisegenehmigung steht, dass ich das Auto zum erhöhten Satz benutzen darf, weil es mit den Öffis schlicht nicht zu machen ist. So ist es ja auch! Ändert sich dann deine Meinung?

    Ja, dann würde ich auch auf vollem Ersatz aller Kosten bestehen!


    Gruß !

  • ah.. ok. Sehr interessant. Ich habe nur aus der "normalen" Schule mit seinen wenigen km Einzugsgebiet argumentiert. Aber bei deiner Situation sieht das z.T. ganz anders aus.

    Werd besser nie Hörgeräteakustiker oder Steinmetz. Für diese Berufe gibt es nämlich nicht einmal Landesfachklassen sondern nur Bundesfachklassen. Es gibt also nur eine Schule in ganz Deutschland. So müssen alle Hörgeräteakustiker nach Flensburg und alle Steinmetze nach Mainz. Da hast dann Internatsbetrieb und die Berufsschule ist auch nicht an einem Tag/Woche sondern im Block 6 Wochen im Halbjahr. ;)

  • ich stelle mich gerne bei Diskussionen auf Extrempositionen um Grenzen zu erkennen und gute Argumente zu finden (für beide Seiten)

    Sind wir hier ein Debatierclub, der dir zu Übungszwecken dient? Ich finde diese Idee der Trollerei nicht unähnlich.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Es dient dazu Vor- und Nachteile zu erkennen und dann die beste Entscheidung finden zu können. Einfach nur "Dienstwagen" wünschen und die Nachteile nicht erkennen ist einfach unsinn.


    Wenn man z.B. sagt:
    Ich muss täglich mit dem Auto 2 Dienstorte anfahren, dann gibt es da aus meiner Sicht keinen Diskussionsbedarf: Dienstwagen her!
    Wenn ich bei meinem Auto erkenne, dass zu wenig pro km gezahlt wird: Bezahlung erhöhen!
    Wenn mein Land nicht für den Schaden des Unfalls aufkommen will: Dafür einsetzen (oder nicht den privaten PKW einsetzen).


    Aber einfach nur "Dienstwagen" fordern? Ich würde dann, wenn ich zur 2. Stunde komme, hier keinen Parkplatz mehr finden. Toll: Also an fast 200 Tagen Parkplatzprobleme, damit ich an 10 Tagen im Jahr mein Dienstauto benutzen kann. Teuer ist das ganz auch noch, das wird nunmal dann irgendwo eingespart werden müssen. Abgesehen davon setzen sich wahrscheinlich ein paar Lehrer lieber in ihr Auto, da brauch man nicht Sitz und Spiegel einstellen, den Rückwertsgang suchen, Benzin statt Diesel tanken, haben ein besseres Gefühlt über sein Auto bei engen Parkplatzlücken und in Gefahrensituationen, brauchen ihr Material nicht umladen, können von zu Hause aus losfahren, ...


    Dann doch lieber eine der vielen anderen Möglichkeiten, welche die oben genannten Nachteile nicht (so gravierend) haben: Taxi, Bus, Mietauto, Schüler müssen kommen statt umgekehrt, Praktikum in der Nähe und nicht weit weg, Betreuung per Videokonferenz statt Besuch, private PKW entsprechend bezahlen, ...

  • Es dient dazu Vor- und Nachteile zu erkennen und dann die beste Entscheidung finden zu können. Einfach nur "Dienstwagen" wünschen und die Nachteile nicht erkennen ist einfach unsinn.

    Wie du meinst, ich muss es ja nicht lesen.


    PS: Was ich noich vergessen habe:


    * PLONK *

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Ich bin jedenfalls nicht der einzige Kollege bei uns an der Schule mit mehr als 100km Schulweg. Gleiches gilt für die Schüler. Da haben wir bei einigen Ausbildungsberufen als Einzugsgebiet ganz NRW. "Landesfachklasse" heißt halt, daß es nur diese eine Klasse in einem Berufskolleg in ganz NRW gibt und entsprechend alle Azubis in der einen Schule antreten müssen. Die haben ähnliche Schulwege und z.T. noch länger. Da stellen die Ausbildungsbetriebe dann auch Firmen-PKWs, weil es anders einfach gar nicht geht.


    OT: Gibt es keine Unterkunft vor Ort? Oder werden bei euch nur Azubis Ü18 angestellt? Das mag ich ja kaum glauben.


    (den Ökostandpunkt bei so vielen km lasse ich mal außen vor ;) )


    Zum Thema:


    Ich habe nur mal zu Beginn gelesen. Das wäre kein Job für mich, privates Auto schon gar nicht. Ich wäre (oder würde ab jetzt) ÖPNV nutzen, nette Hörbücher/Musik hören oder lesen und die Arbeitszeit somit auch für Entspannung nutzen.
    Zwingen kann einen keiner.


    Ein Grund, warum Fachleitung nichts für mich wäre (auch wenn ich mir das grundsätzlich vorstellen könnte)

  • Wie du meinst, ich muss es ja nicht lesen.

    Richtig. Man darf auch freiwillig nichts hinzulernen. Zwingt dich keiner zu. Auch da könnte man sich setzt hinstellen und fragen, ob das so vom Prinzip richtig ist und mal alle Vor- und Nachteile durchspielen. Ich könnte dir auch dort eine Liste erstellen wann bzw warum das sinnvoll ist (für beide Seiten!) und der Staat dies z.T. erzwingt (z.B. durch Schulpflicht) oder auch nicht. Da gibt es ja viele gute Gründe für beide Seiten. Deshalb würde ich mich aber nie hinstellen und grundsäzlich nur das eine noch nur das andere fordern. Wie so oft sind Alternativen oder Mittelwege der "bessere" Weg, wenn man alle Vor- und Nachteile abwiegt. Die kann man aber kaum erkennen, wenn man nicht darüber diskutiert und sich stattdessen lieber sturr stellt und trotzig ist.

  • OT: Gibt es keine Unterkunft vor Ort? Oder werden bei euch nur Azubis Ü18 angestellt? Das mag ich ja kaum glauben.

    In den ersten 2 Jahren der Lehre sind die Azubis zusammen mit anderen Klassen (aus ähnlichen Lehrberufen) in einer Bezirksfachklasse (also eine Schule je Regierungsbezirk). Nach Abschluß der ersten 2 Ausbildungsjahre werden die Klassen dann gemäß den einzelnen Spezialisierungen geteilt und es kommt zu Landesfachklassen. Da sind die Azubis dann 18.


    Aber ja, den Internatsbetrieb habe ich an meiner Ausbildungsschule auch kennengelernt, als es um Landesfachklassen ging. Das läuft dann aber im Blockunterricht und wir hatten einen ganz kurzen Draht zu einer nahegelegenen Jugendherberge. Da wurden dann die 16jährigen untergebracht.


    Ein richtiges Problem hatten wir nur mal, als jemand im Alter von 15 nach Klasse 9 das Gymnasium verlassen und eine Lehre angefangen hat, von wegen Aufsichtspflicht und so.


    Aufgrund dessen, was wir da den Azubis zumuten, bin ich ja auch der Ansicht, daß das Schulrecht streckenweise auf den Betrieb an einem Berufskolleg nicht paßt und der Gesetzgeber beim Erlassen der Gesetzestexte wohl nur an die Klassen 1-10 gedacht hat.

  • Wobei du (plattyplus) aber deine 120km einfache Strecke überhaupt nicht bezahlt bekommst (wenn man mal von der Steuererklärung absieht) und diese Zeit im Auto dir auch nicht als Dienstzeit angerechnet wird, oder habe ich das falsch verstanden? Das wird doch überhaupt nicht als "Dienstreise" gezählt, oder doch? Hört sich in Kiggie's Antwort nämlich so an.

  • Natürlich bekomme ich den Arbeitsweg nicht bezahlt, wie wir alle hier. Aber wenn man nach dem Weg zur Arbeit noch stundenweise an eine andere Schule abkommandiert wird, ...

  • ah. ok. Das kann dann natürlich von Vor- und Nachteil sein. Wenn die Schule vom Wohnort noch weiter weg ist, dann ist es mit Sicherheit ein Nachteil und wenn die Schule näher am Wohnort liegt, dann bekommt man die Strecke bezahlt, die man vorher nicht bezaht bekommen hätte. Wie ist es in deinem Fall? Hast du durch die Abordnung einen weiteren Weg, der dir (zu gering) bezahlt wird oder hast du eine Abordnung an eine wohnortnähere Schule, sodass du durch die Abordnung nun sogar einen Teil deines "normalen" Arbeitsweges nicht mehr komplett aus eigener Tasche zahlen musst?

  • off-topic: @platty: 120km einfach, das wäre mir definitiv zu weit. Schneit es bei euch nicht im Winter? Hast du keine Abendschule oder gibt es die nur hier? Schlafsack in der Schule? Freundin am Schulort...?

  • Ich antworte mal fürplattyplus:
    So oft schneit in NRW auch nicht und NRW besitzt Räummaschinen. Hier kann man ohne Schneeketten fahren.
    Schlafsack am Schulort kann man ja meinet wegen mal machen, wenn da mal der extreme Schneesturm kommt, aber 40 Jahre? (Witz an: "Aber dafür fährt er ja genug Auto, sodass das in Zukunft seltener passier". Witz aus).
    Feundin am Schulort: Das frag doch mal seine Frau.
    Bleibt also noch die Schule, da hat er aber wohl leider bei seinen Fächern nicht so die große Auswahl.
    Und sein Haus hat vermutlich keine Räder, das konnte er nicht mal eben so schnell in die Nähe der Schule fahren.
    Ich denke mal gewünscht hat er sich das so auch nicht. Er wird die Vor- und Nachteile abgewogen haben und sich für die Variante entschieden haben, die am wenigsten Nachteile bzw. am meisten Vorteile für ihn hat.

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