Muss ich meinen Privatwagen für Dienstfahrten zur Verfügung stellen? / Unfall auf Dienstfahrten

  • Im Urlaub habe ich bei einer Wanderung eine Förderschulkollegin aus NRW kennengelernt. Aus ihrer Ref-Zeit kannte sie jemanden, die auch an einer Förderschule Hören und Kommunikation war. Man glaubt es kaum, aber diese Schule hat wohl Dienstwagen für solche Fahrten! Es scheint wohl möglich zu sein.
    Für mich als 2-Meter-Mann stellt sich dann leider immer noch die Frage, ob ich den Wagen reinpasse. Beim Probesitzen für mein neues Auto fielen da manche Modelle schon direkt raus.

  • OT: du bist ein Mann? Damit hab ich nicht gerechnet. Du hattest mal Bilder von deinem Arbeitszimmer hochgeladen, seitdem hielt ich dich für weiblich.
    Ich werde ja oft für ein Mann gehalten, vermutlich weil ich manchmal so einen aggressiven Ton an den Tag lege... Vorurteile sind immer wieder absurd :D

  • Ich werde ja oft für ein Mann gehalten, vermutlich weil ich manchmal so einen aggressiven Ton an den Tag lege.

    Wurde mir auch schon mal unterstellt bzw. es angenommen :autsch: Wenn die Leute mich sehen würden dann.... naja okay würden sie mich vielleicht als typische Modetussi anstatt Lehrerin abstempeln, aber zumindest wäre da kein Vorwurf mehr ein Kerl zu sein. :victory:

  • OT: du bist ein Mann? Damit hab ich nicht gerechnet. Du hattest mal Bilder von deinem Arbeitszimmer hochgeladen, seitdem hielt ich dich für weiblich.

    Das habe ich hier noch nicht einmal zum ersten mal geschrieben, sogar hier im Thread (s.u.), außer du hast mich vorher für eine 2-Meter-große Frau gehalten. ;)
    Ich mag es einfach nett und schön. Solche grauen Leitzordner und auch ansonsten nur farblose, nüchterne Bürogegenstände treiben mich ja in eine Depression!


    Ich bin aber auch eine der wenigen Ausnahmen bei uns im Kollegium. So zahlreich sind wir Männer bei uns an der Schule (leider) nicht. Neben dem neuen Sportlehrer bin ich der einzige Mann in der Hauptstufe bei uns.


    Ich bin 2m groß und da kann ich ja nicht jeden [Wagen] nehmen

  • Ja, das las ich wohl und stellte mir eine 2m große Frau vor. Das meinte ich mit Vorurteilen/vorgefertigtem Weltbild, für das dann alles passend gemacht wird :lach:

  • Mal wieder ein Update:
    Ich hatte heute einen Termin beim Chef und habe mit ihm über meinen Unfall und die Folgen für mich gesprochen. Ich sagte ihm, dass ich meinen Privatwagen nicht mehr für diesntliche Fahrten zur Verfügung stellen will. Ich wies auf die Aufgaben hin, die ich ohne Auto nicht machen könnte, und fragte, wie es denn jetzt weiterginge. Mein Chef sei sich da nicht so sicher bei dem nicht-verpflichtenden Fahrzeugeinsatz, da Beratungen zu unseren Aufgben gehören und er die Leute frei einsetzen können muss. Er bräuchte eine schriftliche Mitteilung meinerseits zum Nicht-Einsatz meines Fahrzeugs, um dies ans Schullamt weiterzugeben. Da ich somit in der Beratung nicht mehr einsetzbar wäre, dies aber eine so zentrale Aufgabe an einer Schule unserer Art sei, wäre eine womöglich eine Versetzung an eine andere Dienststelle die Folge. Das wäre vermutlich in der Inklusion, wo ich nur einer Schule fest zugeordnet wäre und solche Fahrten nicht mehr machen müsste. Wegen der Unpraktikabilität von Dienstwagen glaube er nicht daran, dass so eine Lösung käme. Die Frühförderer aus unserem Haus hatten auch die Option und sind fast alle wieder zu ihren Privatwagen zurückgekehrt.
    Ich soll jetzt über den Dienstweg erst einmal eine Anfrage an das Schulamt stellen, wo ich nach den Rechtsgrundlagen zur Bereitstsellung meines Privatwagens frage und welche Konsequenzen es voraussichtlich für mich hätte, sollte ich mein Auto nicht mehr für dienstliche Fahrten bereitstellen. Er sei selbst gespannt auf die Antwort und mit dieser Information könne ich dann entscheiden, was ich letztendlich tue.


    Ich war mit Personalrat da und wir waren beide nach dem Gespräch etwas fassungslos, weil wir damit nicht gerechnet hätten, dass so eine Antwort kommt. Es war schon ziemlich "Friss oder stirb!".


    Was haltet ihr davon? Ich meinte im Gespräch nachdenklich, dass dann der Besitz eines Autos und Führerschein Klasse B dann im Prinzip DAS Einstellungskriterium vor allen anderen Qualifikationen sei. Darauf wurde nicht eingegangen. Es klingt natürlich verrückt, aber denkt man es zu Ende, kommt man dort an.

  • Was haltet ihr davon? Ich meinte im Gespräch nachdenklich, dass dann der Besitz eines Autos und Führerschein Klasse B dann im Prinzip DAS Einstellungskriterium vor allen anderen Qualifikationen sei. Darauf wurde nicht eingegangen. Es klingt natürlich verrückt, aber denkt man es zu Ende, kommt man dort an.


    Die Frage ist, was wurde bei der Einstellung zu dem Thema gesagt.
    War es Einstellungsvorrausetzung und gibt es den Job nur so?
    Ich gehe mal von Nein aus - dann darf es hinterher nicht auch grundlage sein.


    Dass du ggf. versetzt wirst ist natürlich möglich, dann finden sie den nächsten "Doofen", der seinen Wagen zur Verfügung stellt.


    Mein Mann muss regelmäßig Dienstfahrten unternehmen und hat auch Bereitschaft. Wir besitzen kein Auto. Er nimmt einen Dienstwagen und im Bereitschaftsfall würde auch ein Taxi bezahlt werden. Privatwagen fordern ist nicht drin. (Öffentlicher Dienst, NRW)

  • Frapper: Typisches Gewäsch eines Schulleiters, der seine Inkompetenz und Ratlosigkeit mit markigen Worten verschleiern will. Du sollst also dem Schulamt mitteilen, dass Du undsoweiterhier... Nun denn, teile unerschrocken mit und Berichte weiter.

  • Ach mönsch Frapper, das ist ja doof :troest:


    Ich würde das jetzt so machen, was bleibt dir übrig, aber ich frage mich schon: warum sind offenbar so viele Chefs menschlich so arm?

  • Es kann nicht sein, dass die "ordnungsgemäße Abwicklung der Dienstgeschäfte" nur durch den massiven Einsatz von Privatmitteln, wozu auch das eigene Auto gehört, durchgeführt werden kann.


    Im Arbeitsvertrag eines Beamten kann gar nicht stehen, dass diese ihr Privatauto zur Verfügung stellen müssen, da Beamte bekanntermaßen keinen Arbeitsvertrag haben. Also müsste es in irgendeiner Dienstordnung stehen. Kann ich mir aber schlecht vorstellen, da dies dann alle Beamten betreffen müsste, was im Widerspruch zur Beobachtung steht, dass alle möglichen Beamten in allen möglichen Ämtern und Ministerien für Dienstfahrten ein Dienstfahrzeug bereitgestellt bekommen.


    Dass so viele Lehrkräfte bereitwillig ihren Privatwagen zur Verfügung stellen, liegt wohl eher an Bequemlichkeit und dem Wunsch, möglichst nicht negativ aufzufallen. Sind halt in der Regel keine Kämpfernaturen. Das wird natürlich ausgenutzt...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Es scheint vielerorten ähnlich zu sein, wer einzeln kämpft, bleibt einsam, genau was ich gestern schrieb. Selbst wenn ihn niemand zwingen kann oder versetzen wird, wie soll's einem gehen, wenn der Chef sagt: "Sie sind hier nicht mehr wert als Ihr Auto"?


    Vielleicht sehe ich's auch dramatischer, als es ist, mag an meiner Stimmung liegen. Aber genau dieses Verhalten scheint mir Nährboden für eine LMAA-Haltung zu sein.

  • Ich soll jetzt über den Dienstweg erst einmal eine Anfrage an das Schulamt stellen, wo ich nach den Rechtsgrundlagen zur Bereitstsellung meines Privatwagens frage und welche Konsequenzen es voraussichtlich für mich hätte, sollte ich mein Auto nicht mehr für dienstliche Fahrten bereitstellen.

    Ich würde das den Schulleiter machen lassen.

  • Er bräuchte eine schriftliche Mitteilung meinerseits zum Nicht-Einsatz meines Fahrzeugs, um dies ans Schullamt weiterzugeben. ...
    Ich soll jetzt über den Dienstweg erst einmal eine Anfrage an das Schulamt stellen, wo ich nach den Rechtsgrundlagen zur Bereitstsellung meines Privatwagens frage

    Pruhaha. Geht's noch?



    Da ich somit in der Beratung nicht mehr einsetzbar wäre, dies aber eine so zentrale Aufgabe an einer Schule unserer Art sei, wäre eine womöglich eine Versetzung an eine andere Dienststelle die Folge. Das wäre vermutlich in der Inklusion, wo ich nur einer Schule fest zugeordnet wäre und solche Fahrten nicht mehr machen müsste.



    welche Konsequenzen es voraussichtlich für mich hätte, sollte ich mein Auto nicht mehr für dienstliche Fahrten bereitstellen. Er sei selbst gespannt auf die Antwort und mit dieser Information könne ich dann entscheiden, was ich letztendlich tue.

    Hört sich an wie aufm Leadership-Seminar gelernt. Dass in letzter Zeit verstärkt mit Abordnung und Versetzung gedroht wird, fällt bei uns auch auf.




    Ich würde dem Schulleiter einfach nochmal schriftlich zusammenfassend mitteilen, dass dein Auto bei einer Dienstfahrt zu Schrott gefahren wurde und du nun folglich keins mehr hast/zur Verfügung stellen kannst. Der Rest ist sein Problem.

  • Mein Chef sei sich da nicht so sicher bei dem nicht-verpflichtenden Fahrzeugeinsatz,

    Wenn er sich nicht uaskennt, muss er sich schlau machen.

    r bräuchte eine schriftliche Mitteilung meinerseits zum Nicht-Einsatz meines Fahrzeugs, um dies ans Schullamt weiterzugeben.

    Ich sehe nicht, dass es eine Verpflichtung gibt, Selbstverständlichkeiten zu verschriftlichen. Trotzdem kannst du die ihm das natürlich schriftlich geben.

    wäre eine womöglich eine Versetzung an eine andere Dienststelle die Folge.

    Das iat wohl eine Drohung. Dokumentieren. Gedächtnsprotokoll vom PR-Vertreter gegenzeichnen lassen. Dann hast du was, wenn du einer Verstzung widersprechen möchtest. Oder das passt dir ganz gut in den Kram, aus dem Laden 'rauszukommen.

    Ich soll jetzt über den Dienstweg erst einmal eine Anfrage an das Schulamt stellen, wo ich nach den Rechtsgrundlagen zur Bereitstsellung meines Privatwagens frage und welche Konsequenzen es voraussichtlich für mich hätte, sollte ich mein Auto nicht mehr für dienstliche Fahrten bereitstellen.

    Wenn dein Chef meint, er müsse das Schulamt einschalten, soll er das tun. Es gibt für dich keine Veranlassung das zu tun. Sehe ich zumindest nicht. Du hast erklärt, dass du deinen Privatwagen nicht zur Verfügung stellst. Damit ist das klar. Wie gesagt, du könntest das noch verschriftlichen. Ob jetzt dein Chef eine gute Idee hat, das Schulamt sich etwas ausdenkt oder ob die zusammen dumm aus der Wäsche kucken, kann dir doch Wumpe sein.

  • Ach mönsch Frapper, das ist ja doof :troest:


    Ich würde das jetzt so machen, was bleibt dir übrig, aber ich frage mich schon: warum sind offenbar so viele Chefs menschlich so arm?

    Ich wurde vorgewarnt. Ein ehemaliges SL-Mitglied sagte mir bereits, dass er es überhaupt nicht mag, unter Druck gesetzt zu werden. Das kommt auch vermutlich alles aus dem Ministerium, nämlich alle mit der Ausbildung im Förderschwerpunkt (außer weniger Ausnahmen mit großer Gebärdenkompetenz) müssen ab nächstem Jahr in die Beratung laut heutiger Aussage. Mein Chef meinte, es werde keine hausinterne lex Frapper geben. Ich mache damit natürlich ein riesiges Fass auf, wo er den Deckel drüberhalten möchte.


    Es kann nicht sein, dass die "ordnungsgemäße Abwicklung der Dienstgeschäfte" nur durch den massiven Einsatz von Privatmitteln, wozu auch das eigene Auto gehört, durchgeführt werden kann.


    Im Arbeitsvertrag eines Beamten kann gar nicht stehen, dass diese ihr Privatauto zur Verfügung stellen müssen, da Beamte bekanntermaßen keinen Arbeitsvertrag haben. Also müsste es in irgendeiner Dienstordnung stehen. Kann ich mir aber schlecht vorstellen, da dies dann alle Beamten betreffen müsste, was im Widerspruch zur Beobachtung steht, dass alle möglichen Beamten in allen möglichen Ämtern und Ministerien für Dienstfahrten ein Dienstfahrzeug bereitgestellt bekommen.

    Ich habe von jemand anderem aus dem öffentlichen Dienst in Hessen erfahren, dass bei denen sogar rumgeschickt wurde, dass man das eigene Fahrzeug nicht einsetzen muss! Da werde ich mal hinterher sein, um mir den Wisch herbeizuholen.


    Für mich gäbe es die große Frage, ob so eine Versetzung aus diesen Gründen überhaupt rechtens wäre. Dass ich die Aufgabe nicht ausführen kann, liegt ja nicht an mir. Ich muss da mal meinen Verwaltungsrichter im Bekanntenkreis fragen.


    Ich würde das den Schulleiter machen lassen.

    Wann und ob er das tun würde, ist fraglich. Ne, damit gebe ich das Heft aus der Hand und bekomme nicht selbst die schriftliche Antwort.

  • @O. Meier
    Ich kann deine Begründungen verstehen, aber ich möchte (noch) nicht auf einen ganz harten Konfrontationskurs mit ihm gehen. Mir ist bewusst, dass da auch ein Teil Hilflosigkeit seinerseits hintersteckt, denn er ist für die Umsetzung seitens des Ministeriums verantwortlich. Die interessieren doch nur noch die Zahlen und mehr nicht.

  • Wann und ob er das tun würde, ist fraglich. Ne, damit gebe ich das Heft aus der Hand und bekomme nicht selbst die schriftliche Antwort.

    Dann formuliere doch sinngemäß so: Ich beantrage einen Dienstwagen für meine außerschulischen Tätigkeiten. Falls dieser nicht gestellt werden kann, nennen sie mir bitte Alternativen, wie ich dort ankomme.
    Ich würde mich an deiner Stelle gegenüber der Behörde gar nicht rechtfertigen, ob diese Tätigkeit vorher mit deinem Privatfahrzeug gemacht wurde oder nicht.

  • Dann formuliere doch sinngemäß so: Ich beantrage einen Dienstwagen für meine außerschulischen Tätigkeiten. Falls dieser nicht gestellt werden kann, nennen sie mir bitte Alternativen, wie ich dort ankomme.Ich würde mich an deiner Stelle gegenüber der Behörde gar nicht rechtfertigen, ob diese Tätigkeit vorher mit deinem Privatfahrzeug gemacht wurde oder nicht.

    Ich spreche mich mit meinem Freund aus dem PR der hessischen Justiz noch einmal ab, wie ich es genau formulieren sollte. Kurz am Telefon meinte er schon, dass ein Dienstwagen in dem Schreiben als Forderung/Frage auftauchen sollte.
    Morgen werden mich mich meine Kolleginnen im Lehrerzimmer sicherlich fragen, wie es denn war. Die sind auch alle gespannt, was die Reaktion war. Eigentlich wollte ich das Thema aus der Teambesprechung der Beratung raushalten, um nicht als Aufwiegler zu gelten. Vielleicht überlege ich mir das anders.

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