Einstellung nach dem Ref: Anforderung einer Schule vs. Noten

  • Ist in BaWü im Bereich des gymnasialen Lehramts seit einigen Jahren nicht anders was den Bewerberüberhang anbelangt. Zumindest in BaWü hat diese Einseitigkeit sehr viel mit Fehlsteuerungen zu tun, durch konstant NC-freien Zugang zum Studium für gymnasiales Lehramt, während es für alle anderen Lehrämter teilweise immer noch, teilweise bis vor kurzem (als bereits seit geraumer Zeit erheblicher Mangel im GS-Bereich herrschte) eine Begrenzung der Studienplätze gegeben hat mittels NC. Wer studiert kennt aber eben oftmals als Schulform außer GS nur das Gymnasium, so dass es vielen leichter fällt, sich ein Studium für Sek.II vorzustellen.


    Im Ergebnis müssen sich viele exzellente Absolvente im Sek.II-Bereich nach dem Ref umorientieren (andere Schulform, anderes BL, Auswandern in die Schweiz, anderer Job...) wenn sie nicht zu den wneigen gehören, die ein absolutes Mangelfach anzubieten haben und damit auch weiterhin mit Handkuss genommen werden. Direkteinsteiger (=kein Ref) oder Seiteneinsteiger (= mit Ref) gibt es in BaWü nur in absoluten Mangelfächern und insgesamt deutlich seltener als in vielen anderen BL.


    Viele Absolventen sind eben nicht bereit um einer Stelle willen das Bundesland (oder auch nur die Stadt) zu wechseln, egal wie groß die Einstellungschancen anderswo sein könnten. Sieht man ja auch hier im Thread: Lieber mit befristeten Vertrag am Wunschort und der Wunschschule für ein Jahr und dann weitersehen, als womöglich direkt mit Planstelle in ein anderes BL zu wechseln...


    EDIT: Hat sich mit Milk&Sugar überschnitten, liest sich aber so, als wären die Bedingungen in Bayern und BaWü gerade recht ähnlich. Zugangsbeschränkungen zum Ref gibt es in BaWü auch nicht. Die "Bestenauswahl" und Selektion beginnt erst mit dem Ref bzw.der folgenden Einstellung.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • @fossi74 , Sommertraum und die anderen


    Das heißt auf gut Deutsch:
    Man hat die ersten 5 Jahre befristete Stellen (sofern man keine Planstelle bekommt und annimmt) und danach "nichts" ? Was kommt denn danach? Ich habe doch nicht x Jahre studiert, 1,5-2 Jahre Ref. gemacht um dann 5 Jahre an einer Schule arbeiten zu können und mir dann einen Job in der freien Wirtschaft suchen "zu müssen"... -- verstehe ich das alles falsch, oder ist das wirklich so be***** ?

    Das ist wirklich so. Viele versuchen im Laufe dieser 5 Jahre, als Angestellte an Privatschulen unterzukommen, andere orientieren sich um. Aktuell kann man sich für GS/MS nachqualifizieren und hat sehr gute Einstellungschancen mit Verbeamtung

  • Sieht man ja auch hier im Thread: Lieber mit befristeten Vertrag am Wunschort und der Wunschschule für ein Jahr und dann weitersehen, als womöglich direkt mit Planstelle in ein anderes BL zu wechseln...

    Der Gerechtigkeit halber sei aber (unnötigerweise) darauf hingewiesen, dass Lehramtsabsolventen nach dem Ref meist zu alt sind, um mal eben locker-flockig ihren Lebensmittelpunkt wechseln zu können. Das ist halt im Lehrerberuf so.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Aus Bayern weggehen? Du willst doch auch keine Margarine mehr, wenn Du mal Butter probiert hast.

    Späßlein? By treibt es doch mit den Referendaren und die Lehrer habens auch nicht besser....als anderswo.

    Einmal editiert, zuletzt von lamaison ()

  • Das ist nur leider keine Frage des "Glaubens oder nicht"....da es so ist und das nicht das einzige Beispiel ist welches ich kenne glaube ich eben dass da hinter den Kulissen mehr passiert als öffentlich dargestellt wird...es gibt auch Artikel, die beschreiben dass es ähnlich zur freien Wirtschaft abläuft. Aber wie gesagt....man weiß es nicht und muss es auf sich zukommen lassen was passiert.

    doch, man weiß es. die einstellungszahlen sind recht transparent. ich meine, hoffnung ist schön, aber wenn ich du wäre, würde ich mir *jetzt* plan b überlegen bei diesen noten und dieser kombi. das ist auch das, was in den rektorentagungen gesagt wird. es mag sein, dass euer chef euch was anderes erzählt hat, fragt auch nochmal die seminarlehrer. diese zahlen sind auch in den seminarlehrertagungen immer wieder thema und werden dort durchgesprochen und rausgegeben.


    deine bekannte hat vielleicht zeiten angesammelt, z.b. durch pflege, kinder, ist evtl. schwerbehindert usw., da gibt es einige ausnahmeregelungen. die kann man auch über die referendarsvertretungen bei den gewerkschaften erfragen, wenn man das alles wissen will. wäre mir aber zuviel stress, wenn das auf dich eh nicht zutrrifft. mit hundertprozentiger wahrscheinlichkeit ist deine bekannte *nicht* einfach so mit diesem schnitt an eine planstelle gekommen, außer es liegt ein korruptionsfall vor (vitamin b...), das wäre dann aber justiziabel und ist wohl eher eine extreme ausnahme. falls dein vater nicht selbst schulleiter ist, würde ich mir solche träume realistischerweise abschminken.

  • Lese gerade hier mit und bin (mal wieder) baff erstaunt , was in Bayern so abgeht . In ganz Deutschland gibt es massiven Lehrermangel und Seiteneinsteiger werden eingestellt. In Bayern hingegen werden ausgebildeten Lehrern mit vernünftigen Noten nicht nur keine Planstellen angeboten, sondern sie werden nach mehreren Jahren im Vertretungslehrerdasein einfach „verstoßen“?
    Wie kann das sein ? Was macht Bayern anders ? (Ob besser oder schlechter weiß ich gerade nicht ).

    die werden dann für mittelschule, grundschule oder sonderschule mit minizweitrefs (die aber rechtlich anders heißen) umgeschult und sollen da arbeiten. oder sie wechseln das bundesland.

  • https://www.km.bayern.de/allge…ftigten-lehrkraeften.html


    ich habe das gerade gelesen. das ist für bayern ein dammbruch, wenn ich das richtig verstehe. man kann also doch seit neuestem hier vielleicht eventuell unter umständen in bayern am gymnasium unter umgehung der bestenauslese verbeamtet werden. wäre das nicht was für eine fette konkurrentenklage von aktuell nicht verbeamteten leuten aus den aktuellen jahrgängen, die in den examina besser abgeschnitten haben?


    was meint ihr?

  • Ich hab bei mir in der Arbeit eine fertig ausgebildete Gymnasiallehrerin mit der Fächerkombi B/C, die nicht mal die Stadt wechseln möchte und deshalb sich gerade in der Erzieherausbildung befindet. Ich finde, dass diese Entscheidung, jedem selber überlassen ist.


    Ich schaue, bereits jetzt, immer auf die Prognosen von anderen Bundesländern, weil es hier immer sein kann, dass man nichts bekommt.

  • Hatte ich ja schon weiter oben verlinkt. Konkurrentenklage? Keine Ahnung. Vielleicht sollten wir dazu einen eigenen Thread aufmachen. Geht jetzt doch sehr von der Ausgangsfrage weg.

  • okay, die diskussionen implodieren bereits. Man darf gespannt sein. Ich warte auf die ersten konkurrentenklagen.

    Auch wenn es OT ist,
    ich vermute mal, dass es nicht leicht sein wird dagegen zu klagen, da bei mehr Bewerbungen als Planstellen hier auch wieder die Besten genommen werden.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • ja, aber die einstellungsschnitte in dieser sondermaßnahme sind ja dann wohl deutlich höher als die einstellungsschnitte für den aktuellen Jahrgang, und das wäre eben der Verstoß gegen das leistungPrinzip, zumal die Stellen für diese Sondernaßnahme scheinbar aus dem Pool für die üblichen Planstellen weggenommen wurden, es sind also keine neuen Stellen. Hört man, ich bin echt gespannt.

  • https://www.km.bayern.de/allge…ftigten-lehrkraeften.html


    ich habe das gerade gelesen. das ist für bayern ein dammbruch, wenn ich das richtig verstehe. man kann also doch seit neuestem hier vielleicht eventuell unter umständen in bayern am gymnasium unter umgehung der bestenauslese verbeamtet werden. wäre das nicht was für eine fette konkurrentenklage von aktuell nicht verbeamteten leuten aus den aktuellen jahrgängen, die in den examina besser abgeschnitten haben?


    was meint ihr?

    Ich werd nicht recht schlau aus dem Dokument (hab es aber vielleicht auch nicht gründlich genug gelesen). Wollen sie die Leute jetzt verbeamten oder unbefristet anstellen?

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • verbeamten, planstellenvergabe. Unbefristet angestellt nur wie üblich bei Krankheit oder Altersgrenze erreicht. Das ist nur der Zusatz. Das fette ist keine Zusammenfassung sondern schon Teil des Dokuments.

  • falls dein vater nicht selbst schulleiter ist, würde ich mir solche träume realistischerweise abschminken.

    Und falls er es ist, erst recht.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

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