Mit Quereinstieg-Sek II später Grundschullehrer werden?

  • Ja, meist zwar nur indirekt aber allein schon das Verhalten der Schüler im Unterricht ist eine Rückmeldung bzgl. meiner Arbeit.
    Zudem gibt es verschiedene Möglichkeiten Feedback von den Schülern einzufordern.


    Ich gehe allerdings davon aus, dass CDL sich mit ihrer Aussage eher auf das Feedback von Seminarlehrern und Mentoren im Ref bezogen hat.

    Volle Zustimmung! Wie war das - Erfolg gibt Recht! Wenn ich sehe, dass sich meine Bande zunehmend besser benimmt und hinterher "schlauer" als vorher ist, ist mir das das liebste Feedback :zahnluecke: Lernen ist nunmal nicht immer Spaß und oft auch anstrengend, da wird schon mal genörgelt :sterne:

  • ehrlich gesagt kenne ich mindestens zwei Physiker, die an der Grundschule unterrichten. Physiker sind vielseitige und interessante Menschen, die oftmals sozial engagierte sind. Ich kenne z.B. auch Leute, die in der Politik sind. Im Gegenteil, ich glaube durch mein Denken, bin ich aus Leidenschaft eher qualifizierter als mancher Mensch, der wegen des Geldes und der Sicherheit Lehrer wird.

    Na endlich. Warum hast Du denn bis Beitrag #10 damit gewartet?

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Volle Zustimmung! Wie war das - Erfolg gibt Recht! Wenn ich sehe, dass sich meine Bande zunehmend besser benimmt und hinterher "schlauer" als vorher ist, ist mir das das liebste Feedback :zahnluecke: Lernen ist nunmal nicht immer Spaß und oft auch anstrengend, da wird schon mal genörgelt :sterne:

    Auf jeden Fall.
    Hatte bei meinem letzten Schulwechsel eine Klasse, die sich das ganze Jahr über meinen Unterricht beschwert haben, weil sie sooo viel machen mussten, ich bestimmte Sachen erwartet habe ... (noch nicht mal besonders anspruchsvolle Sachen, sondern halt ganz normale Inhalte :zahnluecke: ).


    Kaum war klar, dass ich die Schule verlasse, haben alle (ok, fast alle :) ) angefangen zu jammern, dass sie doch bei den anderen Lehrern gar nichts lernen würden. Was aber natürlich auch nicht stimmt, ich bin immer der Meinung man braucht ca. 6 Wochen um sich auf nen neuen Lehrer/eine neue Klasse einzustellen und dann läuft in den meisten Fällen der Unterricht.

    Gerade in Elternzeit, deshalb fast nur stille Mitleserin :essen:

  • sondern ganz normale Inhalte

    Das ist ja noch das heißeste am der Sache - da macht man einmal was tatsächlich nach Plan und schon tun die sus so, als wollte man denen eine Niere entnehmen :P Am extremsten merkt mans auch in Berufsschulklassen, die am Ende Kammerprüfungen haben. Wenn man da "beliebten" Unterricht macht, fällt am Ende die Hälfte durch. "Zuckerbrot und Peitsche" ist zwar unbeliebt, allerdings danken es einem die sus dann am Ende, wenn die Prüfung dadurch gut gelaufen ist.

  • Ja, meist zwar nur indirekt aber allein schon das Verhalten der Schüler im Unterricht ist eine Rückmeldung bzgl. meiner Arbeit.
    Zudem gibt es verschiedene Möglichkeiten Feedback von den Schülern einzufordern.


    Ich gehe allerdings davon aus, dass CDL sich mit ihrer Aussage eher auf das Feedback von Seminarlehrern und Mentoren im Ref bezogen hat.

    Ja, ich meinte in erster Linie das Feedback von Seminarlehrern, Mentoren, Kollegen während des Refs. Schülerfeedback bekommt man als Lehrer in jeder einzelnen Unterrichtsstunde in Form von Motivation, Begeisterung, Fragen, Unverständnis, Langeweile... Zusätzlich frage ich das punktuell ab, z.B. am Ende von Unterrichtseinheiten oder nach Abschluss eines besonderen Projekts. Da geht es mir dann ganz pragmatisch darum zu erfahren, was die SuS gelernt haben, welche Fragen offen blieben, was sie sich für die nächste Einheit wünschen würden...
    (Immer wieder interessant, da kommen dann Dinge wie "mehr Rollenspiele"/ "weniger Rollenspiele"; "weniger Diskussionen, mehr schreiben"- hat zu lautem Protest geführt in der betroffenen Klasse, als ich denen mit Hinweis auf das entsprechende Feedback von mehreren SuS eine laaaaaange Folie zum Abschreiben auf Zeit gegeben habe die selbstredend als KA-relevant angekündigt wurde. Nach exakt 10min war die Folie weg. Sanduhr lief. Da flitzten die lahmen Stiftchen plötzlich geschwind. *g*. Es kommen tatsächlich auch immer wieder tolle, konstruktive Hinweise, aber eben auch Futter um die Klasse mal ein wenig auf den Arm zu nehmen, wie man in den nächsten Wochen angeblich arbeiten werde infolge der Rückmeldung- da staunen die manchmal Bauklötze, was aus ihren Rückmeldungen folgt, wie eben laaaange Folien in kurzer Zeit abpinseln, die ganzen Rollenspiele wollen halt untergebracht werden zeitlich. Frau will ja auch mal ihren Spaß haben. :teufel: Und ja, ich löse das dann auch auf, aber erstmal zeige ich ihnen, was sie mir rückgemeldet haben. Danach wissen sie den Unterricht deutlich mehr zu schätzen wie er ist und beschweren sich auch weniger über HA.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hallo ihr Lieben,


    vielen Dank erst mal, dass ich in dieses Forum aufgenommen wurde :gruss: . Nun, ich habe mich für das Berufsbegleitende Referendariat (bRef)Mathe und Physik beworben,
    da ich Dipl. Physikerin bin. Ich liebe es Menschen zu animieren, über physikalische Zusammenhänge nachzudenken.


    Bei den ersten Sätzen wundert man sich etwas, dass du dann an die Grundschule willst.


    Ich weiß auch nicht, warum zur Zeit so viele hier nachfragen, die den Quereinstieg irgendwo anders machen und an die Grundschule wollen.
    Warum macht man dann nicht gleich den Quereinstieg an der Grundschule? Geht das nicht mit dem Fach Physik und man sucht dann quasi ein Hintertürchen?

  • Hi,
    ich dachte nur, dass ich in der Grundschule ich vor allem Mädchen für MINT Fächer begeistern möchte, das war der Grund.
    So früh möglich.
    Ich z.B., hätte ich nie meine Mathe-Lehrerin getroffen, wo Mathe angefangen Spaß zu machen, hätte ich wahrscheinlich nie
    Physik studiert. Daher bekam sie auch einen Blumenstrauß.


    Aber es gibt tausend andere Dinge, die dazu kommen, Inklusion und verschieden Lehrnstufen.


    Danke euch allen fürs Feedback

  • Hi,
    ich dachte nur, dass ich in der Grundschule ich vor allem Mädchen für MINT Fächer begeistern möchte, das war der Grund.
    So früh möglich.

    das kann man auch ohne Physikstudium :) . Mein Interesse an Mathematik hat allerdings erst auf dem Gymnasium angefangen.


    Manchmal habe ich hier stark das Gefühl, dass einige die Arbeit an einer Grundschule unterschätzen.

  • Hey, supi,
    danke für eure Antworten. Ich meinte Feedback auch im Sinne, Feedback von anderen Lehrern, Seminarleitern etc...


    Ich denke nicht, das die Arbeit an der Grundschule einfacher ist. Es ist der Zeitraum, wo neurobiologisch das Gehirn am meisten lernt, sich neue synaptische Verbindungen aufbauen. Deswegen sind in Japan die Kindererzieher und Lehrer auch Professionen, die hoch anerkannt werden.
    Ich kannte ein paar Wissenschafter vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, die eine Studie zum Thema Mathe-Unterricht, ich glaube an Grundschulen, einen Versuch durchführten. Ich schaue mal, ob ich das Paper dazu finde.
    In der Studie schafften sie es, dass selbst eher schlechte Schüler mit guten Leistungspunkten im mathematischen Aufgabenberich abschneideten. Natürlich ist das aber nicht allgemein aussagekräftig.


    In Finnland zeigt sich, dass durch richtige Methodik, die meisten mittelmäßigen Schüler gut in der so verhassten NaWi/Mathe abschlossen und selbst angeblich "schlechte Schüler", immerhin noch im 3-Bereich landen. Das ist auch der Grund, warum
    Finnland Vorreiter in der Pisa-Studie ist. Sie verbinden die Themengebiete durch Projekte in Gruppenarbeiten. Dieses Konzept wurde in Grundschulen eingeführt und wird in Finnland jetzt auch auf Gymnasien erweitert.


    Deswegen finde ich das Unterrichten an Grundschulen/Schulen eigentlich spannend. Die Fragen, welche Methodik ich anwende.
    Was ist im Fall von Lehrnunterschieden, wie gehe ich vor? Welche Auswirkungen haben selbständige Gruppenarbeit?
    Was bedeutet Inklusion wirklich, wie realisierbar, wenn keine zusätzliche Pädagogin an der Seite dieser Kinder sind?
    Welche Auswirkungen haben der soziale Hintergrund auf die Leistungen in der Schule und wie gehe ich damit als Lehrerin um?
    Wie wirken sich die Benutzung von multimedialen Tools auf das Lernen und die Konzentration aus, Stichwort Handy?
    Kann ich mir das zu Nutze machen?
    Einer der Lehrer, zum besten Lehrer Deutschlands gekürt, benutzt das Handy, um Aufgaben zu lösen und physikalische Messungen durchzuführen.


    Fragen über Fragen, die ich innerlich habe. Ich hoffe, ich werde nach und nach Antworten darauf erlangen.


    Beste Grüße

  • Hi,
    ich dachte nur, dass ich in der Grundschule ich vor allem Mädchen für MINT Fächer begeistern möchte, das war der Grund.
    So früh möglich.
    Ich z.B., hätte ich nie meine Mathe-Lehrerin getroffen, wo Mathe angefangen Spaß zu machen, hätte ich wahrscheinlich nie
    Physik studiert. Daher bekam sie auch einen Blumenstrauß.

    Hätte ich nicht so ein A****** von Physik-Lehrer gehabt, der meinte Frauen hätten in dem Bereich nichts zu suchen hätte ich vielleicht auch Phyik-LK gewählt und mein Leben wäre anders verlaufen? Wer weiß das schon.
    Da passiert noch so viel im Leben, Lehrer kommen und gehen, gute und schlechte.


    Deine Intentionen sind mir auch etwas suspekt. Ich weiß auch nicht, ob du wirklich glücklich wirst damit. Was ist, wenn die Schüler keinen Bock auf NaWi haben. Manchmal helfen die besten Methoden nicht. Es gibt nun einmal auch Neigungen (in Englisch habe ich irgendwann einfach dicht gemacht, kam ja auch da mit schlechter Note durch die Schule).


    Und in der Grundschule schon ans Studium zu denken ist wohl erst Recht sehr früh.



    Ich denke gerade mit Grauen an den letzten Girl's Day, dachte auch ich könnte Mädchen für Technik begeistern. Ich werde an mir arbeiten, aber Interesse und Motivation habe ich nicht erlebt.

  • Zu deinem Punkt 1:
    Deshalb gibt es "Grundschullehramt" als Studiengang, deshalb gibt es ein schulartspezifisches Referendariat.



    Zu deinem Punkt 2:
    Ich finde es auch spannend, Grundschüler zu unterrichten, aus diversen Gründen.
    Aber deine Aufzählung klingt ein bisschen so, als würdest du die Schüler als Forschungsobjekte sehen. In der Regel weiß man als Lehrer (zumindest theoretisch) welche Auswirkung selbstständige Gruppenarbeit hat und wie sich der soziale Hintergrund eines Kindes auf das Lernverhalten auswirken kann. Das ist dann nicht spannend.
    Ich habe auch eine klare Vorstellung, was passieren würde, wenn ich meine Erstklässler physikalische Messungen am Handy durchführen lassen würde ;-), und ich wette, sie würde sich bewahrheiten.


    "Der beste Lehrer Deutschlands" - aha. Wer hat ihn gekürt, und warum? Ich wage mal frech zu behaupten, dass es DEN besten Lehrer nicht geben kann.



    Versteh mich nicht falsch. Im Gegensatz zu anderen Quereinsteigern scheinst du mit Eifer bei der Sache zu sein und dich in Forschung und Mathematikunterricht schon eingelesen zu haben. Das finde ich gut. Aber trotzdem - Grundschule? Meiner Erfahrung nach sind die Kinder im Anfangsunterricht der Mathematik gegenüber völlig offen und ohne Berührungsängste.
    Wahrscheinlich würdest du als MINT-Lehrerin in der Sek 1 mehr bewirken können, wenn du tatsächlich Mädchen mathematisch fördern willst.
    Übrigens ist das ein sehr eng gefasster Wunsch. Lehrer wird man eigentlich nicht nur, weil man Mädchen den Zugang zur Physik erleichtern will, und Grundschullehrer schon gar nicht.
    Aber wer weiß. Vielleicht hast du ja noch eine andere Motivation, es klang bisher bei dir nur sehr "physiklastig" und wenig nach Berufswunsch Anfangsunterricht.

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