Kollege manipuliert Noten

  • Mich würde mal interessieren, wie die Noten "umgeschrieben" wurden. Vielleicht wurden die Noten verschlechtert, damit welche sitzenbleiben. Alles Spekulation. Weiß eigentlich sonst jemand davon? SL? Kollegen? Das einfach so schlucken würde ich auf keinen Fall. Den Vorschlag, den Kollegen erst mal auf das "Versehen" anzusprechen, finde ich gut. Je nach seiner Reaktion muss man weitersehen.

  • Traut ihr eine solche bewusste, systematische Manipulation wirklich einem Kollegen zu? Ich nicht.

    Ich schon. Bei uns gibts Kollegen, die ihre Noten so vergeben, dass sie bloß keine Nachprüfung machen müssen, da sonst Anwesenheit in den Sommerferien erforderlich. Glücklicherweise wurde der prüfungszeitraum nach hinten geschoben, dass sowieso alle anwesend sein müssen.

  • Ich schon. Bei uns gibts Kollegen, die ihre Noten so vergeben, dass sie bloß keine Nachprüfung machen müssen, da sonst Anwesenheit in den Sommerferien erforderlich. Glücklicherweise wurde der prüfungszeitraum nach hinten geschoben, dass sowieso alle anwesend sein müssen.

    Kenne ich auch. Da wird bei 4,4 in der Einreichnote eine 5 "gemacht" (Wortwahl so gewollt), damit der Schüler dann bloß nicht in die mündliche Nachprüfung kommt. Argument: Wenn er in der Prüfung eine 4 schreibt, bekommt er sowieso rechnerisch die bessere Note. Anders herum: Man reicht ihn mit 4 ein und er schreibt eine 5... Dann muss er in der mündlichen Nachprüfung die 4 nochmal erreichen...


    Ein anderer Kollege verteilt auch fleißig 5en in der Hoffnung, dass möglichst wenige Schüler bei ihm ins Abi gehen und er weniger zu korrigieren hat. Bisher geht das auch auf. Letztes Jahr hatte er 4 Schüler, die in seinem Fach in die Prüfung sind. 4.


    Ein weiterer Kollege gibt auch mal ne 5 damit ein betreffender Schüler, von dem er glaubt, dass er das Abi eh nicht packen wird, sitzen bleibt.


    Gibt vermutlich leider nichts, was es nicht gibt...

  • Kenne ich auch. Da wird bei 4,4 in der Einreichnote eine 5 "gemacht" (Wortwahl so gewollt), damit der Schüler dann bloß nicht in die mündliche Nachprüfung kommt. Argument: Wenn er in der Prüfung eine 4 schreibt, bekommt er sowieso rechnerisch die bessere Note. Anders herum: Man reicht ihn mit 4 ein und er schreibt eine 5... Dann muss er in der mündlichen Nachprüfung die 4 nochmal erreichen...


    Ein anderer Kollege verteilt auch fleißig 5en in der Hoffnung, dass möglichst wenige Schüler bei ihm ins Abi gehen und er weniger zu korrigieren hat. Bisher geht das auch auf. Letztes Jahr hatte er 4 Schüler, die in seinem Fach in die Prüfung sind. 4.


    Ein weiterer Kollege gibt auch mal ne 5 damit ein betreffender Schüler, von dem er glaubt, dass er das Abi eh nicht packen wird, sitzen bleibt.

    Das gibt es bei uns an der Realschule auch. Da hier bei der ZP 10 die Vornote und die Prüfungsnote gleichzeitig bekannt gegeben werden, wird hier gelegentlich auch an der Vornote noch "gedreht" damit es passt. Der Schüler merkt das ja nicht.


    Aber die Noten von Kollegen zu verändern, wie im Eingangsbeitrag beschrieben zu ändern ist noch mal eine andere Hausnummer, wie Bolzbold schreibt.


    Edit: Was ich auch schon mal erlebt habe ist, dass meine Mathenote schlecht war, so dass der Schüler sitzengeblieben wäre, da kein Ausgleich vorhanden. Da hat einfach die Deutschkollegin ihre Note deutlich angehoben, so dass dann plötzlich ein Ausgleich da war.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

    • Offizieller Beitrag

    Edit: Was ich auch schon mal erlebt habe ist, dass meine Mathenote schlecht war, so dass der Schüler sitzengeblieben wäre, da kein Ausgleich vorhanden. Da hat einfach die Deutschkollegin ihre Note deutlich angehoben, so dass dann plötzlich ein Ausgleich da war.

    Wenn du nicht an einer anderen Schulform wärst, würde ich vermuten, dass wir an der selben Schule sind. Ich habe eine Kollegin, da graust es mir jedes Mal, wenn ich bei ihr in der Klasse unterrichte. Die Deutschnoten heben sich in der Notenkonferenz plötzlich oder man hört sowas wie "hat 5-5-4 geschrieben, mündlich sagt er kaum was, aber er ist halt schüchtern, er kann nicht auf die Sekundarschule, Zeugnis: 3" und schwuptiwups hat der Schüler trotz 5 in Französisch und 4minus in Englisch und Mathe eine Versetzung, und Überraschung: im Jahr darauf bleibt er mit 2-3 mal eine 5 sitzen.
    Da ich mit Französisch oft wenig Spielraum habe (richtig "problematische" SuS schreiben nur 4minus bis 5 und haben in den Tests einen Schnitt von 4,X bis 5,X), darf ich mich oft wundern, welche Noten in Deutsch rauskommen. Da ich allerdings auch Deutsch unterrichte(t habe), weiß ich wie schwer es uns die Vorgaben machen, eine 5 zu setzen ("das Portfolio war echt gut") Sorry, war OT, will nicht mehr die Buhh-Frau sein.

  • Ich möchte hier jetzt auch keine OT-Diskussion starten, aber der Umgang mancher Kolleginnen und Kollegen mit Noten zeigt, welche Bedeutung diesen heute noch zuzumessen ist. Als ob man das Leistungsvermögen eines (jungen) Menschen mit einer einzigen Zahl (bzw. einer Ansammlung von Zahlen) repräsentieren könnte... Die Ergebnisse, die dabei rauskommen, sind teilweise sehr grotesk...


    Ich sehne den Tag herbei an dem es keine Noten mehr gibt. Bzw. nur noch in den Abschlussprüfungen. Diese Veränderung müsste allerdings mit vielen weiteren Veränderungen einher gehen (kleinere Klassen, geringes Deputat, etc.) sodass das vermutlich bis zum St.-Nimmerleins-Tag dauern wird.

  • Ja.

    Ich auch!


    Dass KollegInnen ihre eigenen Noten nach besonderen kreativ-pädagogischen Methoden vergeben, erlebe ich an unserer Schule oft (um keine Diskussion mit Schülern zu haben nur Einsen und Zweien geben, um weniger Schüler ins Mündliche zu bekommen mal schnell aus der 5 eine 4 machen, ...).


    Dass man auch mal an die Noten von Anderen geht, würde ich grundsätzlich (leider!) nicht (mehr) ausschließen können.

  • Edit: Was ich auch schon mal erlebt habe ist, dass meine Mathenote schlecht war, so dass der Schüler sitzengeblieben wäre, da kein Ausgleich vorhanden. Da hat einfach die Deutschkollegin ihre Note deutlich angehoben, so dass dann plötzlich ein Ausgleich da war.

    Sowas kenne ich auch aus der Notenkonferenz. Da haben andere Kollegen dann aber in der Konferenz ihre Note auch von 5 auf 6 "korrigiert", als eine Kollegin nur noch die Noten 1-3 vergeben hat, auf das dann die 3 in Deutsch doch nicht mehr als Ausgleich reichte.

  • Dass man auch mal an die Noten von Anderen geht, würde ich grundsätzlich (leider!) nicht (mehr) ausschließen können.

    Das würde ich mir nicht gefallen lassen.

    Da würde bei mir die Solidarität aufhören. Das ist Vertrauensbruch und Manipulation. Was ist, wenn der Kollege die Noten zum Nachteil des Schülers verändert? Das geht gar nicht! Wenn es mit Absicht geschieht, würde ich einen Aufstand machen.


    Ein anderer Fall ist, wo sich zwei Kollegen einigen, wenn ein Schüler jeweils zwischen 2 Noten steht und man guckt, was man pädagogisch machen kann.

  • Ich möchte hier jetzt auch keine OT-Diskussion starten, aber der Umgang mancher Kolleginnen und Kollegen mit Noten zeigt, welche Bedeutung diesen heute noch zuzumessen ist. Als ob man das Leistungsvermögen eines (jungen) Menschen mit einer einzigen Zahl (bzw. einer Ansammlung von Zahlen) repräsentieren könnte... Die Ergebnisse, die dabei rauskommen, sind teilweise sehr grotesk...


    Ich sehne den Tag herbei an dem es keine Noten mehr gibt. Bzw. nur noch in den Abschlussprüfungen. Diese Veränderung müsste allerdings mit vielen weiteren Veränderungen einher gehen (kleinere Klassen, geringes Deputat, etc.) sodass das vermutlich bis zum St.-Nimmerleins-Tag dauern wird.

    Ich glaube, wenn man das langfristig abschaffen wollen würde, wären da gesamtgesellschaftliche Prozesse erforerlich, um insgesamt unsere Art von Leistungsprinzip kritisch zu hinterfragen. Das ist aber nur meine persönliche Ansicht, die sich etwas auf familiäre Erfahrungen stützt mit Cousins, die im Walddorfschulsystem ohne Noten groß geworden sind, angesichts des gesallschaftlichen Leistungssystems aber in der Mittelstufe das Bedürfnis hatten "zu wissen, wo sie eigentlich stehen" und einen Wechsel auf ein allgemeinbildendes Gymnasium den Eltern gegenüber deshalb durchgesetzt haben.


    In Freiburg gab es bis 2017 einen Modellversuch an einer GS als "Schule ohne Noten" (der sehr überraschend und unerwartet beendet wurde, obgleich die Ergebnisse wohl äußerst ermutigend waren). Es gab damals Mutmaßungen, dass das Modell schulpolitisch unerwünscht ist und deshalb vor einer Evaluation des Schulversuchs beendet wurde.



    (Wer mehr über den Schulversuch wissen möchte, findet z.B. hier etwas oder hier und auch hier. )


    ____________________________________


    On Topic: Ich kann mir an meiner Schule überhaupt nicht vorstellen, dass jemand mutwillig die Noten eines Kollegen in irgendeiner Weise verändern würde (soviel Vertrauen muss sein unter Kollegen!). Versehentlich wäre es aber auch an unserer Schule möglich, da ich im Notenprogramm Zugriff auf alle Noten aller SuS habe und die Möglichkeit hätte auch an anderer Stelle etwas zu verändern als nur in meinen Fächern und bei meinen Klassen. Da wir aber angehalten sind den SuS alle Noten vor Zeugnisausgabe mitzuteilen, würden derartige Veränderungen mindestens den Schülern selbst auffallen. Natürlich beschwert sich niemand, der eine bessere Note zugeschustert bekommen oder versehentlich erhalten hat. SuS vergleichen sich aber ja konstant und fragen ständig nach, warum Mitschüler X Note A hat, man selbst aber Note B. Ich gehe insofern davon aus, dass auch unerwartete Notensprünge nach oben auf diesem Weg immer aufgedeckt würden und kann nicht nachvollziehen, warum Kollegen das Risiko auf sich nehmen sollten, bei einer derartigen Manipulation (die ja dienstrechtlich keine Kleinigkeit darstellt, bedenkt man mögliche Konsequenzen wie Zulassung oder Nichtzulassung zu Prüfungen, Versetzungsentscheidungen etc.) ertappt zu werden. ?(

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das würde ich mir nicht gefallen lassen.


    Da würde bei mir die Solidarität aufhören. Das ist Vertrauensbruch und Manipulation. Was ist, wenn der Kollege die Noten zum Nachteil des Schülers verändert? Das geht gar nicht! Wenn es mit Absicht geschieht, würde ich einen Aufstand machen.

    Kolleginnen, ihr habt es aber mitbekommen, dass nicht ich den Thread eröffnet habe?
    Ich habe "lediglich" geschrieben, dass ich mir vorstellen kann, das so etwas passiert.

  • Das sollte doch kein Angriff gegen dich sein. :rose: Nur meine Meinung. Hat überhaupt nichts mit dir zu tun, bezog sich nur auf deine Feststellung. :kuss:

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