Kollege manipuliert Noten

  • Ich habe übrigens den Eindruck, dass die Kollegen um so lieber möglichst "genau rechnen", je weniger Affinität sie zu Mathematik besitzen.

    Ich habe den Eindruck, das machen Kollegen, deren Notenverordnung das eben so vorschreibt. Stell Dir vor, selbst unsere Mathematiker machen das so. Weil sie's halt müssen.



    Und ansonsten halte ich die immer wieder geführte Diskussion um Notenberechnung und -festlegung für wenig sinnstiftend.

    Dann führ sie nicht bzw. halt Dich aus der Diskussion raus. Vor allem, wenn Du eh nur Unterstellungen am Start hast (siehe oben).

  • Ich habe zwar anfangs in BY gearbeitet, aber in der GS hatten wir nur Lernzielkontrollen.

    Das hat sich inzwischen ziemlich geändert. Lernzielkontrolle darf man das Ganze nicht mehr nennen, es sind Leistungsnachweise, die sich "Proben" nennen.
    Vom ausschließlich Schriftlichen ist man weggekommen, es werden mit dem kompetenzorientierten Lehrplan auch viele andere Dinge bewertet und bilden die sogenannten "kleinen Noten". Das sind mündliche und praktische Leistungen. Jede Schule legt die Gewichtung der einzelnen Notenbereiche in Bezug auf den Lehrplan fest.


    Wir haben einige Vorschläge, was man alles bewerten kann und das ist noch in der Entwicklung. Selbst der ISB hat eine Broschüre dazu herausgegeben. Versuchsvorführungen, Abfragen, Dokumentationen, Teilleistungen in Form von Mindmaps, Sachzeichnungen, Diskussionsbeiträge - das alles kann z.B. bewertet werden. Es gibt sogar extra Bücher und Materialien über alternative Leistungsbewertungen.


    Allerdings haben sich die Anforderungen der schriftlichen Proben nicht geändert, das andere ist einfach dazugekommen.

  • Zehntel.

    Das Skalenniveau kenne ich nicht. Du hast oben 81% einer erreichbaren Punktzahl der Note 5.0 zugeordnet (die du dann mit anderen Noten gemittelt hast). Meine Frage zielte auf die Zuordnungsvorschrift ab.

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Ach so, Du willst wissen, wie ich die Note ausrechne.


    Erreichte Punktzahl : Gesamtpunktzahl * 5 + 1 = Note auf Zehntel gerundet


    "Gesamtpunktzahl" kann auch ersetzt werden durch "Punktzahl, ab der's die Note 6 gibt".

  • Ich habe den Eindruck, das machen Kollegen, deren Notenverordnung das eben so vorschreibt. Stell Dir vor, selbst unsere Mathematiker machen das so. Weil sie's halt müssen.

    In dem Fall ergibt sich kein Anlass für meine Beobachtung wie die meine. Diese bezog sich auf mein Erfahrungsumfeld, in dem es solche Vorschriften nicht gibt. In NRW werden die Noten "gebildet", was eben a priori nicht das Gleiche ist, wie diese zu errechnen. Allerdings würde mich schon mal interessieren, welchen Draht zur Mathematik diejenigen haben, die derlei arithmetisierte Regeln erlassen.



    Dann führ sie nicht bzw. halt Dich aus der Diskussion raus. Vor allem, wenn Du eh nur Unterstellungen am Start hast (siehe oben).

    Ja, genau. So sieht's aus. Und ansonsten legste dir schon mal 'nen Gutschein zurecht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • @Thamiel:
    Die Zuordnungsvorschrift bringt dir nicht viel so lange du nicht klar hast wie die Kollegen die einzelnen Aufgaben bepunkten. Ich kann z.B. in einer Mathearbeit für jede Aufgabe gleich viele Punkte geben, so daß bereits die einfachen Aufgaben zu Beginn der Klausur viele Punkte bringen und so der Schüler schnell 50% der Punkte einheimsen kann. Gleichzeitig bedeutet dies, daß die Schüler aber sehr viel mehr Arbeit investieren müssen, um die letzten 10% der Punkte zu bekommen. Bepunkte ich meine Aufgaben so, brauche ich eine logarithmische Skala.


    Ich kann aber auch als Lehrer sagen, daß ich meine Aufgaben nach benötigter Bearbeitungsdauer bepunkte. Die einfachen Aufgaben, die schnell abgearbeitet werden, bringen dann wenige Punkte, die schweren Aufgaben, vor denen die Schüler länger sitzen, bekommen entsprechend mehr Punkte. Bei so einer Bepunktung der Aufgaben arbeitet man dann mit einer linearen Notenskala.


    Ich nehme einfach mal den IHK-Notenschlüssel als Beispiel:

    • 100% - 92%
    • 91% - 81%
    • 80% - 67%
    • 66% - 50%
    • 49% - 30%
    • 29% - 0%

    Linear ist da gar nichts, aber bei einer Bepunktung nach dem ersten Schema, das ich oben vorgestellt habe, also alle Aufgaben gleiche Anzahl der Punkte, paßt der Notenschlüssel erstaulich gut, weil die Schüler schnell in das 50+ Prozent Fahrwasser kommen.

  • Mir dünkt, hier wären Klammern hilfreich.

    Mir dünkt da hat's jemand nicht so ganz mit Punkt vor Strich.



    Allerdings würde mich schon mal interessieren, welchen Draht zur Mathematik diejenigen haben, die derlei arithmetisierte Regeln erlassen.

    Ich weiss nicht ... Leute, die bei "Punkt vor Strich" im Unterricht nicht aufgepasst haben?

  • Die Zuordnungsvorschrift bringt dir nicht viel so lange du nicht klar hast wie die Kollegen die einzelnen Aufgaben bepunkten.

    Das Spiel kann man machen bis in die Anforderungsniveaus jeder einzelnen Teilaufgabe hinunter, das war nicht meine Frage.

    Erreichte Punktzahl : Gesamtpunktzahl * 5 + 1 = Note auf Zehntel gerundet

    (EP/GP)*5+1 nehme ich an. Rein aus Interesse: Ab welchem Niveau fangt ihr an, Alarm zu schlagen (roter Bereich)?

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • (EP/GP)*5+1 nehme ich an.

    Ach Du lieber Himmel. Ich schreib's so hin, wie ich es in den Taschenrechner hacke, natürlich steht die 5 im Zähler.


    Zeugnisnoten unter 4.0 (also ab 3.5) sind "ungenügend".

  • Ich kann z.B. in einer Mathearbeit für jede Aufgabe gleich viele Punkte geben, so daß bereits die einfachen Aufgaben zu Beginn der Klausur viele Punkte bringen und so der Schüler schnell 50% der Punkte einheimsen kann.

    Gibt's da keinen gemeinsamen Konsens? Uns wurde in der Fachdidaktik beigebracht, dass die Prüfung so auszusehen hat, dass jemand der zwar fleissig ist aber nicht allzu viel verstanden hat auf eine 3.5 kommt (also schwach ungenügend). Man kategorisiert die Aufgaben doch nach Anforderungsbereich und gewichtet entsprechend der Bepunktung.

  • Wieso? Punktrechnung vor Strichrechnung, Klammern sind da überflüssig.

    Mir dünkt da hat's jemand nicht so ganz mit Punkt vor Strich.

    Soso. Was genau war an "hilfreich" nicht zu verstehen? Und was besagt "Punkt vor Strich" über die Priorität zweier unterschiedlicher Punktrechenarten?



    Ich schreib's so hin, wie ich es in den Taschenrechner hacke

    Genial.


    Ich weiss nicht ... Leute, die bei "Punkt vor Strich" im Unterricht nicht aufgepasst haben?

    Mag sein, dass du das ausnahmsweise nicht weißt. Ansonsten hast du natürlich wieder bei allem Recht. Da kann ich nicht mithalten. Und nur deshalb:


    * PLONK *

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich habe übrigens den Eindruck, dass die Kollegen um so lieber möglichst "genau rechnen", je weniger Affinität sie zu Mathematik besitzen. Da scheint mir ein fast schon mystisches Vertrauen in die Arithmetik vorzuliegen.

    Ich habe diesen Eindruck auch. Man kann sich hinter der der dritten Nachkommastelle allerdings auch gut verstecken: "Excel, sagt, dass Du eine 5 hast. Da kann ich nichts machen..."


    Zum Glück ist in unserer NVO folgender Passus drin:
    "Die Bildung der Note in einem Unterrichtsfach ist eine pädagogisch-fachliche Gesamtwertung der vom Schüler im Beurteilungszeitraum erbrachten Leistungen."



    Auch der Abschnitt:
    "Der Fachlehrer hat zum Beginn seines Unterrichts bekanntzugeben, wie er in der Regel die verschiedenen Leistungen bei der Notenbildung gewichten wird." erlaubt eine Abweichung von der am Schuljahresbeginn verkündeten Gewichtung von Schriftlicher Leistung zu Sonstiger Leistung.



    Von daher: Am Ende steht im Zeugnis die Note, die ich als Fachlehrer (nach meinen Kriterien) für richtig erachte, begründen können muss. Diese deckt sich in 99% der Fälle eh mit dem arithmetischen Mittel*. Und in den anderen Fällen muss ich halt eine pädagogisch-fachliche Würdigung vornehmen. Tatsächliche Entscheidungen trifft ja sowieso die Klassenkonferenz.



    ---
    *Wobei ich allerdings davon ausgehe, dass ich bei den subjektiven Einschätzungen eh Beobachter- und Beurteilerfehler begehe, so dass sich aus Eindrücken Noten herauskristallisieren und weniger "Rundungsproblematiken" ergeben.

  • Mag sein, dass du das ausnahmsweise nicht weißt. Ansonsten hast du natürlich wieder bei allem Recht. Da kann ich nicht mithalten.

    Ach komm, mach Dich nicht klein. Das Rechthaben hast Du doch hier für Dich gepachtet. Vor allem auch das Besserwissen und Kollegenbelehren. Und das Zitateverkürzen, so dass der Zitierte möglichst dumm aussieht.

  • Das hat sich inzwischen ziemlich geändert. Lernzielkontrolle darf man das Ganze nicht mehr nennen, es sind Leistungsnachweise, die sich "Proben" nennen.Vom ausschließlich Schriftlichen ist man weggekommen, es werden mit dem kompetenzorientierten Lehrplan auch viele andere Dinge bewertet und bilden die sogenannten "kleinen Noten". Das sind mündliche und praktische Leistungen. Jede Schule legt die Gewichtung der einzelnen Notenbereiche in Bezug auf den Lehrplan fest.


    Wir haben einige Vorschläge, was man alles bewerten kann und das ist noch in der Entwicklung. Selbst der ISB hat eine Broschüre dazu herausgegeben. Versuchsvorführungen, Abfragen, Dokumentationen, Teilleistungen in Form von Mindmaps, Sachzeichnungen, Diskussionsbeiträge - das alles kann z.B. bewertet werden. Es gibt sogar extra Bücher und Materialien über alternative Leistungsbewertungen.


    Allerdings haben sich die Anforderungen der schriftlichen Proben nicht geändert, das andere ist einfach dazugekommen.

    Ist bei uns teilweise ähnlich. Geht los mit einer kleinen Präsentation in SU in Klasse 2. In Klasse 3 verteile ich in SU zu einem Thema wie z. B. Mittelalter verschiedene Präsentationsthemen, die dann so wie eine Klassenarbeit gewertet wird. Oder die Kinder erstellen ein Portfolio, Plakate zu versch. Themen.


  • Kann es nicht auch ein Versehen sein? Wir stellen immer wieder Fehler in unseren Zeugnissen fest. Zum Glück, aber zum Pech für sie selbst muss unsere Schulleiterin sie alle vorher durchsehen. Fehler bei den Zeugniszensuren bemerkt sie allerdings kaum, aber das gab es auch schon, dass Schüler kamen und nachhakten und sich eine Note als Fehler herausstellte.


    Viele fragen aber nicht nach. Weder die Eltern noch die Schüler.

  • Ganz schön tragikkomisch, welchen Platz diese Fragen nach dem Umgang mit Schulschwänzen, Anwesenheit bei Demonstrationen in den Ferien, usw. hat.
    "Ja dürfen die das überhaupt?" "Meinen die das überhaupt wirklich ernst?"


    Der eigentliche Inhalt scheint nicht der Rede wert, denn jeder weiß einerseits, dass die Umweltzerstörung eine riesen Sauerei ist und andererseits, dass solange die Zerstörung der Umwelt profitabler ist als deren Schutz von keiner Regierung etwas zu holen ist. Außer natürlich geheucheltes Lob, weil die SuS ja eigentlich schon recht hätten, im Prinzip, und ihr Engagement toll - aber.


    Ich bin gespannt, wie sich diese FFF-Jugendlichen politisch entwickeln werden, wenn sie erwachsen sind.

    Falscher Thread @Morse ? Klingt nach Fridays for Future, nicht nach "Kollege manipuliert Noten". Inhaltlich auf jeden Fall zu ersterem Thema ein sehr passender Beitrag.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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