Beratungsunsicherheit ;-)

  • Liebe Forenmitglieder, mein "Sprößling" hatte die Idee bei einer Erarbeitungsphase von Infozetteln/MindMaps/Plakaten o.ä. - die Schüler lesen dazu unterschiedliche Texte in der SEK.II (wohlbemerkt) - eine Hilfemöglichkeit einzubauen, indem er auf dem Lehrerpult wesentliche Textinhalte in Stichwörtern platziert, so dass die Schülergruppe x sich sicher sein kann, dass Stichwort abc auf ihrem Präsentationsmedium stehen sollte!


    Für mich ist das irgendwie zu "umfassend" und aufwendig gestaltet, insbesondere dann wenn die SEK. II Schüler leistungsdifferenzierte Texte erhalten! Dann kann er ihnen ja sofort die wichtigsten Informationen zusammenfassen, oder? Ein Ziel ist es ja, dass die Schüler die wesentlichen Textinformationen erfassen etc.


    Lernt man solche Formen heute im Studienseminar? Oder habt ihr andere Möglichkeiten, welche ich ihm an die Hand geben kann? Danke :D

    "Alles wird gut..., sprach die Kuh und aß genüsslich weiter Gras" :)

  • Sehe ich wie du, geht gar nicht. Das würde ich nicht mal an der Förderschule machen aus dem von dir genannten Grund.


    Es muss aber natürlich die Phase kommen, in der sie ihre Ergebnisse überprüfen können und ggf. ergänzen.

  • das ist in der gymnasialen oberstufe bei einer lehrprobe hier eher muss als kann. ohne differenzierung und hilfemöglichkeit keine eins, außer die präsentation wird benotet bzw. dann muss die hilfe in die benotung einfließen (aufwändig, man muss genau schauen, wer sich hilfe holt). kommt halt auf eine sinnvolle wahl der stichworte in der hilfe an und dann muss in der präsentation sehr viel mehr passieren als nur die nennung der stichworte.


    im alltag ist differenzierung ein muss (wir haben nur grundkurse, leistungskurse sind hier schon lange abgeschafft), das wird sonst nichts. kein wunder, wir haben über siebzig prozent der jahrgänge bei uns sitzen. wir sind die hauptschule. das ist eigentlich nicht soooo aufwändig, man gewöhnt sich dran, zumal neuere bücher für die unterstufe die differenzierungen schon eingebaut haben.

  • Gut, ich weiß natürlich nicht, was das Seminar fordert. Trotzdem ist eine "Hilfekarte", auf der das zu Erarbeitende vorgegeben ist meiner Meinung nach weder Hilfe noch Differenzierung, sondern die Vorwegnahme der Arbeit.


    Und von Gymnasiasten muss ich das sinnentnehmende Lesen erwarten können, es sei denn, es ist eine Gesamtschule, die nach verschiedenen Lehrplänen arbeitet. Dann brauche ich zieldifferentes Material.


    Was ist es denn für ein Thema/ um welche Art der Präsentation geht es? Vielleicht fällt uns noch eine andere Form der Differenzierung ein als das Genannte.

  • Es ist ein sehr großer Unterschied, ob ich Stichworte nenne, die in der Präsentation vorkommen sollen, oder die Lösung vorgebe, zumindest in der Sek II.


    Man könnte sich auch selbst als Hilfestation am Pult platzieren und sich die bisherige Arbeit zeigen/erläutern lassen in der GA-Phase, bevor die SuS an die Hilfekarten dürfen. Oder so. Oder einfach explizit ansprechen, liebe Leute, bitte arbeitet erst selbst und geht nur zur Absicherung dann an die Karten.


    Sinnentnehmendes Lesen ist etwas, was die allermeisten Gymnasiasten bei auch nur halbwegs komplexen Texten oder Themen nur sehr rudimentär, eher gar nicht beherrschen. Auch im Abi nicht. Braucht man auch nicht, man kommt auch so durch. Du darfst das nicht mit unserer Schulzeit von vor dreißig Jahren vergleichen. Es machen 60% eines Jahrgangs Abitur! Bei mir waren es unter 20% damals.

  • Sinnentnehmendes Lesen ist etwas, was die allermeisten Gymnasiasten bei auch nur halbwegs komplexen Texten oder Themen nur sehr rudimentär, eher gar nicht beherrschen. Auch im Abi nicht. Braucht man auch nicht, man kommt auch so durch. Du darfst das nicht mit unserer Schulzeit von vor dreißig Jahren vergleichen. Es machen 60% eines Jahrgangs Abitur! Bei mir waren es unter 20% damals.

    Abitur = Allgemeine Hochschulreife. Wenn Abiturienten einem komplexerem Text keine Informationen entnehmen können, sind sie definitiv nicht reif für ein Studium. Und eine, wie oben dargestellte Differenzierung, bei der die Antworten förmlich vorgegeben werden, kann nicht richtig sein. Wie Krabappel schon schrieb, macht man das so ja nicht mal an der Förderschule.
    Wenn es diese Karten sein sollen, würde ich die erst nach der Erarbeitungsphase herausgeben, so dass die Schüler ihre Ergebnisse überprüfen und ggf. korrigieren können.

  • Es ist ein sehr großer Unterschied, ob ich Stichworte nenne, die in der Präsentation vorkommen sollen, oder die Lösung vorgebe, zumindest in der Sek II.


    Man könnte sich auch selbst als Hilfestation am Pult platzieren und sich die bisherige Arbeit zeigen/erläutern lassen in der GA-Phase, bevor die SuS an die Hilfekarten dürfen. Oder so. Oder einfach explizit ansprechen, liebe Leute, bitte arbeitet erst selbst und geht nur zur Absicherung dann an die Karten.

    Ich sehe die Aspekte ganz ähnlich wie ihr! Jenen Vorschlag, mich selbst als Hilfestation am Pult zu nutzen, werde ich so weitergeben; super Idee!
    Dabei kann ich ja dann entsprechende Schlagwörter als Lehrkraft überprüfen oder dem Schüler an die Hand geben. ;)

    "Alles wird gut..., sprach die Kuh und aß genüsslich weiter Gras" :)

  • Abitur = Allgemeine Hochschulreife. Wenn Abiturienten einem komplexerem Text keine Informationen entnehmen können, sind sie definitiv nicht reif für ein Studium.

    Das sind die meisten Abiturienten ja auch nicht, oder denkst du bei einer Abiquote von 50% wären die alle ernsthaft studierfähig?

  • OT: Da ich eine Studentin im ersten Jahr zuhause habe: das Studium ist aber auch wirklich nicht mehr das, was wir vor 10-20 Jahren kennengelernt haben.
    (Von "ich stelle die wortwörtliche PPT jeder einzelnen Sitzung im Voraus" bis zu den 1000 Begleitveranstaltungen zum Mitkauen des Stoffs über die "Länge" der Aufgaben. Alles nur gestückelt.)



    also ja: sie werden durchs Abitur leider "studierfähig". Die Menge erschlägt sie, viele lachen aber über die "Selbstständigkeit", weil eben alles so überbetreut wird.

  • Lernt man solche Formen heute im Studienseminar?


    Hallo Magda_T,


    kurz und knapp: JA!
    Das nennt sich Differenzierung/Individualisierung. Ist ein absolutes Dogma. In einer Vorführstunde würde ich aber drauf achten, dass die Schüler die jeweilige "Show" bühnenreif beherrschen, also nicht rätselnd vor den Differenzierungsangeboten stehen, sondern sich wie selbstverständlich damit beschäftigen. Das kommt wahnsinnig gut an bei den Fachleitungen. ;)


    der Buntflieger

  • Sinnentnehmendes Lesen ist etwas, was die allermeisten Gymnasiasten bei auch nur halbwegs komplexen Texten oder Themen nur sehr rudimentär, eher gar nicht beherrschen. Auch im Abi nicht. Braucht man auch nicht, man kommt auch so durch. Du darfst das nicht mit unserer Schulzeit von vor dreißig Jahren vergleichen. Es machen 60% eines Jahrgangs Abitur! Bei mir waren es unter 20% damals.

    Hallo keckks,


    kann ich absolut bestätigen. Ein Bekannter von mir hat mir - natürlich anonymisiert - einige Abiturarbeiten zum Probelesen gegeben. Das Niveau ist in etwa mit dem der 10. bis maximal 11. Klasse aus meiner Schulzeit vergleichbar.


    Da fehlt bald schon eine ganze intellektuelle Kompetenzsstufe, würde ich zu behaupten wagen. Andererseits fehlen uns im heutigen "Restschulsegment" (alles außer Gymnasium) folgerichtig zunehmend die Leistungsträger. Aber hey: Hauptsache alles schön bunt (bzw. grün) und "inklusiv". :sterne:


    der Buntflieger

  • Die Seminare wollen sowas in der Art gerne sehen, die Idee ist also plausibel. Allerdings würde ich auf die Hilfskarten nicht zwangsläufig schon Ergebnisse draufschreiben. Ich habe das in meinem ref so gelöst: Es gab Hilfskärtchen, die im Grad der Unterstützung differenziert waren. D.h., Hilfskarte 1 enthält eine unterstützende Hilfs- bzw. Leitfrage, die die sus quasi "mit der Nase auf den gesuchten Sachverhalt im Fachtext drückt". Wenn das nicht reicht, dann greift Hilfskarte Nr. 2, in der dann schon Stichpunktartig der gesuchte Sachverhalt dargestellt ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meist Hilfskarte 1 ausreicht und kaum einer auf die quasi vorgefertigtw Lösung zurückgreifen musste. Sollten doch sus mehr Hilfe brauchen und vermehrt auf Hilfskarte2 zurückgreifen, kann man das im Anschluss wunderbar reflektieren. "Ich habe bemerkt, dass ihr häufig umfassende Hilfestellung in Anspruch genommen habt. Bitte begründet doch kurz, was genau das Problem war..." oder so ähnlich. Fachleiter fanden das immer ganz toll. Würde ich für den Normalunterricht niemals machen, da sehr aufwändig. Aber für eine vorführstunde durchaus praktikabel.

  • Hallo keckks,
    kann ich absolut bestätigen. Ein Bekannter von mir hat mir - natürlich anonymisiert - einige Abiturarbeiten zum Probelesen gegeben. Das Niveau ist in etwa mit dem der 10. bis maximal 11. Klasse aus meiner Schulzeit vergleichbar.


    Da fehlt bald schon eine ganze intellektuelle Kompetenzsstufe, würde ich zu behaupten wagen. Andererseits fehlen uns im heutigen "Restschulsegment" (alles außer Gymnasium) folgerichtig zunehmend die Leistungsträger. Aber hey: Hauptsache alles schön bunt (bzw. grün) und "inklusiv". :sterne:


    der Buntflieger

    Kann ich bestätigen. Ich greife häufig auf alte Bücher der 7. Klasse zurück. Das ist das Niveau, mit dem ich an der BBS im unterricht gut zurechtkomme. Hier und da wird dann etwas zusätzlich eingestrickt, aber wenn ich rein vom Leistungsniveau gehen würde, müsste ich mit meinen sus fast ausschließlich auf Material der sekI zurückgreifen. Kann man natürlich nicht machen, weil man ja auch die Ziele des Bildungsganges im Blick haben muss. Aber wenn ich über längere Strecken Bildungsgang-adäquates Material verwende, dann merke ich sofort, wie der Großteil des sus an seine Grenzen stößt.

  • ...
    Sinnentnehmendes Lesen ist etwas, was die allermeisten Gymnasiasten bei auch nur halbwegs komplexen Texten oder Themen nur sehr rudimentär, eher gar nicht beherrschen.


    Kann ich für Sachsen nicht bestätigen. Und wundert mich auch für Bayern ehrlich gesagt. Leg doch mal spaßeshalber deinen Schülern Material aus deinen eigenen Grundkursen hin, ich kann mir nicht vorstellen, dass wir (im Durchschnitt) besser/intelligenter/geübter waren :weissnicht:

  • Kann ich für Sachsen nicht bestätigen. Und wundert mich auch für Bayern ehrlich gesagt. Leg doch mal spaßeshalber deinen Schülern Material aus deinen eigenen Grundkursen hin, ich kann mir nicht vorstellen, dass wir (im Durchschnitt) besser/intelligenter/geübter waren

    Für Schleswig-Holstein kann ich Keckks bestätigen. Das, was wir früher im Leistungskurs gemacht haben könnte ich niemals im Profilkurs bringen, dafür ist das durchschnittliche Niveau zu niedrig. Zugegeben, die Leistungskurse waren 5 stündig, aber dennoch sind im Gegensatz zu früher viel mehr SuS auf dem Gymnasium, die damals eher auf die Real- oder gar Hauptschule gegangen wären. Dadurch, dass diese heute in den gymnasialen Klassen sitzen, ist das Niveau (zumindest in Naturwissenschaft kann ich das beurteilen) deutlich niedriger.
    Es gibt natürlich immer noch sehr intelligente, gute SuS. Allerdings werden die viel stärker als früher ausgebremst in ihrer Entwicklung. Das sind unzählige Effekte, wovon das Gefühl "es eben auch ohne Anstrengung zu schaffen gut mitzukommen" nur eines von vielen ist, die dazu führen, dass die intelligenten SuS heute weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben.
    Selber der leistungsorientierteste Lehrer passt seinen Unterricht an um die ganzen schwachen SuS nicht gänzlich abzuhängen.
    Besonders beklagen das die Mathelehrer: Seitdem es in SLH keine Grundkurse und Leistungskurse mehr gibt in Mathe, sondern es ministeriell verlangt wird alle SuS (!) auf erhöhtem Anforderungsniveau (irgendwo zwischen ehemaligem LK und Grundkurs) zu unterrichten, können sie die paar guten Matheschüler so gar nicht mehr entfalten. Die ganzen Kurse leiden unter den Matheversagern.
    Anstatt, dass man alle guten SuS in einen Kurs steckt und die so richtig gut fordern könnte, sind diese schön verteilt in jedem Kurs und vegetieren neben den ganzen (armen Würstchen), die Mathe nicht abwählen können und auf erhöhtem Anforderungsniveau unterrichtet werden müssen, dahin.
    Ein weiterer Faktor der mich sehr nervt:
    Selbst nicht sonderlich intelligente SuS sind immer noch so plietsch Kurse zu wählen, wo sie leicht Punkte einfahren. Sie wählen Geographie, Geschichte usw.
    Das bekommen auch die sehr guten SuS mit und sehen natürlich nicht ein Fach wie Physik oder Chemie zu wählen, womit sie sich eventuell den Abischnitt versauen.
    Wie oft habe ich gehört "Frau X, mich interessiert Chemie sehr und ich würde auch gerne Profil wählen. Aber ich wähle Geo, Sport, whatever, weil ich später Medizin studieren möchte (!!!!)"
    Dass Chemie für angehende Mediziner inhaltlich wichtig wäre interessiert nicht, es wird geschaut, wo man leicht punkten kann.
    Also muss man in den Naturwissenschaften (Physik, Chemie ohne Zentralabitur) die Ansprüche enorm absenken, damit es halbwegs gleichwertig zu diesen Fächern ist im Anspruch.
    Ich fände es viel schöner, wenn die Biologen, Geographen usw. ordentlich anziehen würden, anstatt, dass die Naturwissenschaften seichter werden. Aber setz so etwas mal im Kollegium durch!

  • Die Seminare wollen sowas in der Art gerne sehen, die Idee ist also plausibel. Allerdings würde ich auf die Hilfskarten nicht zwangsläufig schon Ergebnisse draufschreiben. Ich habe das in meinem ref so gelöst: Es gab Hilfskärtchen, die im Grad der Unterstützung differenziert waren. D.h., Hilfskarte 1 enthält eine unterstützende Hilfs- bzw. Leitfrage, die die sus quasi "mit der Nase auf den gesuchten Sachverhalt im Fachtext drückt". Wenn das nicht reicht, dann greift Hilfskarte Nr. 2, in der dann schon Stichpunktartig der gesuchte Sachverhalt dargestellt ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meist Hilfskarte 1 ausreicht und kaum einer auf die quasi vorgefertigtw Lösung zurückgreifen musste.

    Aha, "interessantes Verlangen" der Seminare, aber okay ;-) Dein beschriebenes Hilfekartensystem in zwei Etappen finde ich super! Man könnte ja auch auf die Hilfekarte nur ein Schlagwort bzw. einzelne Wortfetzen als Anregung schreiben und dies dann anbieten. Und, was hier auch schon berichtet wurde, selbst als Hilfesystem :-) am Lehrerpult sitzen! ;)

    "Alles wird gut..., sprach die Kuh und aß genüsslich weiter Gras" :)

  • Die können anderes, halt weniger akademisches. Meine heutige Oberstufe kann das, was ich vor zehn Jahren mit Zehnten gemacht habe, im Schnitt nie im Leben. Das Zeug aus meinem Leinstungskurs von Anno dazumal können 1 oder 2 heute. In guten Kursen. Die meisten verstehen bereits den Arbeitsauftrag nicht, weil er nicht vorher operationalisiert eingeübt wurde.


    Dafür sprechen sie frei und sicher, können für den Alltag und Medienkonsum viel mehr echtes Englisch als vor zehn Jahren (well , sie können es nie im Leben sauber übersetzen, aber sie verstehen es und können damit arbeiten), sie sind viel mehr geübt in Teamsettings, sie sind ehrgeiziger als wir es jemals waren...


    Es sind halt alle Kinder des Jahrgangs, die halbwegs Sitzfleisch beim Lernen, keine riesengroßen Verhaltensprobleme und nicht völlig überforderte Eltern haben. Dementsprechend sinkt natürlich das akademische Niveau, dann noch Medienwandel und voila...


    Die paar echten Gymnasiasten gibt es natürlich immer noch, aber das ist eine kleinere Minderheit. Anders ist das hier nur noch an den musischen Gymnasien oder an den wenigen humanistischen.

  • Es sind halt alle Kinder des Jahrgangs, die halbwegs Sitzfleisch beim Lernen, keine riesengroßen Verhaltensprobleme und nicht völlig überforderte Eltern haben. Dementsprechend sinkt natürlich das akademische Niveau, dann noch Medienwandel und voila...


    Hallo keckks,


    ich glaube nicht, dass das Niveau in wenigen Jahren wesentlich gesunken ist. Zwar hört man immer wieder, dass der Durchschnitts-IQ sinke, aber das lässt sich auch nicht so einfach verallgemeinern und rechtfertigt nicht einen spürbaren Niveauverlust.


    Für wahrscheinlicher halte ich, dass heute schlicht und ergreifend viel mehr Schüler Abitur machen. Zu meiner Zeit waren es nicht mal 40%, heute sind es annähernd 60% (je nach BuLa natürlich etwas verschieden); da ist es nur logisch, dass das Anforderungsniveau nach unten korrigiert werden muss, möchte man den großen Teil derjenigen, die früher ihre Mittlere Reife mit solider Berufsausbildung gemacht hätten, nun auf die akademische Schiene (auf Teufel komm raus) umleiten.


    Der große Ehrgeiz der heutigen Schüler, den du empfindest, könnte auch in einer latenten Überforderungssituation begründet sein, wie ich vermute. Wenn du das Gefühl vermittelt bekommst, dass nur noch das Abi zählt und du eigentlich weißt, dass das für dich eine Nummer zu groß ist, wirst du vermutlich nach anderen Mitteln suchen (und diese auch finden), um dieses Ziel irgendwie erreichen zu können.


    Nur meine unwesentlichen Vermutungen, natürlich wie so oft stark verallgemeinernd... ;)


    der Buntflieger

  • Die ganzen Kurse leiden unter den Matheversagern.Anstatt, dass man alle guten SuS in einen Kurs steckt und die so richtig gut fordern könnte, sind diese schön verteilt in jedem Kurs und vegetieren neben den ganzen (armen Würstchen), die Mathe nicht abwählen können und auf erhöhtem Anforderungsniveau unterrichtet werden müssen, dahin.
    Ein weiterer Faktor der mich sehr nervt:
    Selbst nicht sonderlich intelligente SuS sind immer noch so plietsch Kurse zu wählen, wo sie leicht Punkte einfahren. Sie wählen Geographie, Geschichte usw.


    Hallo Firelilly,


    das, was du so treffend beschreibst, nennt sich "Inklusion": Alle werden in einem Topf gekocht (äh, sorry: unterrichtet natürlich!) und bereichern sich mit ihrer ganzen Vielfalt wechselseitig. Niemand soll wegen seiner Hautfar... äh, sorry: Individualität ausgeschlossen werden aus der Klassengemeinschaft.


    Die Klasse steht außerdem für die ganze Gesellschaft stellvertretend. Je bunter eine Schulklasse zusammengesetzt ist, desto gerechter ist unsere Gesellschaft. Wer diese bestechend einfache Logik nicht kapiert, darf sich mir gerne anschließen. *Vorsicht: Ironie*


    der Buntflieger

Werbung